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Soziometrie

Was ist Soziometrie?

Die Soziometrie bzw. der soziometrische Test wurden von Jakob L. Moreno (1889-1974) entwickelt, der mit dieser Befragungsart die Struktur einer Gruppe - ihr "emotionales Beziehungsgeflecht" - analysieren wollte. Moreno stellte die Methode in seinem 1934 publizierten Buch "Who shall survive?" dar. Der Titel deutet bereits an, daß Moreno in der Methode mehr als nur ein Mittel sah, Gruppen exakt zu analysieren (s.u.), vielmehr wollte er auf Grund der Ergebnisse und ihrer Weitergabe an die Gruppe zu deren Selbsterkenntnis beitragen, um so wiederum Prozesse der Integration und Therapie zu ermöglichen.

Wann ist eine soziometrische Untersuchung einer Gruppe sinnvoll?

  1. Soziometrische Verfahren setzen eine nicht zu große Gruppe voraus.
  2. Diese muß durch einige Interaktion miteinander bekannt sein. Nur dann lassen sich Zuwendung und Ablehnung (Telestruktur) ermitteln.
  3. Die Mehrdimensionalität der Beziehungen zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern erfordert eine genaue Ableitung des einen oder mehreren Kriterien, unter denen die Gruppe untersucht werden soll. Die geäußerte zu- oder Abneigung bezieht sich jeweils nur auf die gestellte Frage, das Kriterium nicht auf andere Dimensionen der Beziehung. Das gleiche gilt für die Struktur der Gruppe.
  4. Die von Moreno geforderte Spontaneität der Wahlen macht die Ergebnisse anfällig gegenüber den jeweils gewählten Fragen, wie der Veränderung der Angaben in der Zeit auf Grund gruppendynamischer Prozesse.

Moreno wandte den Begriff "soziometrischer Test" nur dann an, wenn der Test versucht, die Gefühle zwischen den Gruppenmitgliedern zu bestimmen und dabei auf ein bestimmtes Kriterium Bezug nimmt.

Der soziometrische Test stellt auch eine interessante sozialpsychologische Untersuchungsmethode dar, da man damit sehr gut den Zustand und die Veränderungen in der Struktur überschaubarer Gruppen beschreiben kann. Häufig wird das Verfahren auch in therapeutischer Absicht benutzt, um durch die Ergebnisse den Gruppenmitgliedern Aufschluß über sich selbst und die Gruppe zu geben, und so zu einer besseren Zusammenarbeit zu gelangen. Wesentlich ist dabei der vorwiegend deskriptive und weniger der explikative Charakter der Ergebnisse - kurz: ein Soziogramm erklärt nichts.

 

Das Psychodrama sollte nicht isoliert betrachtet werden, da es zusammen mit Psychodrama und Gruppenpsychotherapie die triadische Aktionsmethode bildet. Diese sozial- und tiefenpsychologisch fundierte Methode wird weltweit in Psychotherapie, Sozialpädagogik und Organisationsentwicklung eingesetzt. Der triadischen Aktionsmethode liegt ein im weitesten Sinne spirituelles Menschenbild einerseits, ein interaktionistisches andererseits zugrunde: Der Mensch ist erfüllt von einem "Willen zum höchsten Wert" und zu einem Prinzip des "Alles Einschließens" (Moreno 1959), und entwickelt sich im Beziehungsnetz zu anderen Menschen und durch Interaktionen mit der sozialen und der natürlichen Umwelt. Er/sie lebt durch seine/ihre Beziehungen und Interaktionen und kann diese kreativ und spontan gestalten. Im Blickpunkt steht also nicht das isolierte Individuum, sondern das Individuum zusammen mit seinem sozialen Netzwerk und die letztlich auch spirituelle Verantwortung, mit der das Individuum in diesem Netzwerk steht.

Im Zentrum der Methode stehen die eng miteinander verbundenen Begriffe Spontaneität und Kreativität. Spontaneität ist laut Moreno die "angemessene Antwort auf eine neue Situation oder die neue Antwort auf eine alte Situation". Er betrachtet dabei Spontaneität als die wahrscheinlich älteste, universell vorhandene, jedoch am schwächsten entwickelte Kraft eines Menschen. Oft ist sie durch Sozialisations- und Entkulturationsprozesse gehemmt und entmutigt. Ein grosser Teil der menschlichen Psycho- und Soziopathologie kann nach Moreno einer ungenügenden Entwicklung bzw. einer Hemmung der Spontaneität zugeschrieben werden. Eng verbunden mit der Spontaneität ist die Kreativität. Beide machen aktives und schöpferisches Handeln möglich.

In der triadischen Aktionsmethode geht es letztlich immer darum, blockierte Kräfte zu befreien und Menschen bei ihrem schöpferischen Tun zu unterstützen. Damit wird der Mensch zum verantwortlichen Handeln für sich selbst, die menschliche Gemeinschaft und die Umwelt hingeführt. Die Befreiung der Spontaneität und Kreativität geht mit einer integrierenden Katharsis einher, die Moreno wie folgt konzipiert: "Mentale Katharsis wird hier als ein Prozeß definiert, der jede Art des Lernens begleitet, nicht nur Konfliktlösung, sondern auch Selbstverwirklichung, nicht nur Spannungsabfuhr und Entlastung, sondern auch Gleichgewicht und Frieden. Sie ist keine Katharsis des Abreagierens, sondern eine Katharsis der Integration".

Siehe dazu im Detail Psychodrama, Soziometrie und Gruppenpsychotherapie

Verfahren

Voraussetzung für die Anwendbarkeit des soziometrischen Tests ist, daß sich die Gruppenmitglieder gegenseitig gut kennen. Deshalb wird die Soziometrie häufig in der Kleingruppenforschung angewandt, z.B. bei Arbeitsgruppen oder Schulklassen. Gruppen sind keine bloße Ansammlung von Personen, Schulklassen nicht einfach ein Raum voller Kinder. Durch häufige Kontakte lernen die Gruppenmitglieder einander kennen und entwickeln Gefühle. Mit der Zunahme der Interaktionen entwickelt sich aus dem beziehungslosen Nebeneinander ein emotionales und soziales Kräftefeld. Aus dem anfänglichen Stadium der affektiven Neutralität erwachsen im Prozeß der Gruppenbildung zwischen allen Gruppenangehörigen emotionale Beziehungen, die sich mehr und mehr verfestigen. Die Qualität der emotionalen Beziehungen ist dabei als ein Kontinuum vorstellbar, das von Zuneigung bis Abneigung reicht und die Hauptformen zwischenmenschlicher Gefühle, nämlich Beliebtheit, Gleichgültigkeit und Ablehnung umfaßt. In allen Gruppen begegnen sich die Mitglieder in unterschiedlichem Ausmaß mit Sympathie, Gleichgültigkeit und Antipathie. Diese einzigartige Konstellation der emotionalen Beziehungsverflechtungen einer Gruppe bildet eine Struktur, ein mehr oder weniger stabiles, wechselseitig verknüpftes Gefüge interpersoneller Gefühle.

Von erheblicher Bedeutung für das Ergebnis soziometrischer Verfahren ist daher das Wahlkriterium. Es macht einen Unterschied, ob Schüler nach dem bevorzugten Klassensprecher, nach dem besten Freund oder nach dem gewünschten Sitznachbarn gefragt werden. Das beste Wahlkriterium schlechthin gibt es nicht. Durch die Änderung des Wahlkriteriums werden jeweils spezifische Aspekte des Gruppenlebens angesprochen. Die Einfluß- und Machtstruktur von Gruppen wird sichtbar, wenn nach Führungsrollen in der Gruppe (Vertrauensschüler, Klassensprecher, Spielführer) gefragt wird. Die Rollenstruktur von Gruppen kommt zum Vorschein, wenn die subjektiven Präferenzen für ganz bestimmte, inhaltlich definierte Tätigkeitsbeziehungen erfragt werden. Je spezifischer die Tätigkeiten sind, desto eher werden die Wahlen nach dem Kriterium der aufgabenbezogenen Tüchtigkeit vorgenommen. Bei der Wahl von Arbeitspartnern oder von Mannschaftskameraden für sportliche Wettkämpfe treten gefühlsmäßige Empfindungen der Zuneigung oder Abneigung in den Hintergrund, sie werden von instrumentellen Überlegungen überlagert.

Um ein repräsentatives Ergebnis zu erlangen, müssen die Untersuchungspersonen für die Erhebung interessiert werden, weiter ist ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Fragenden und den Befragten erforderlich. Während der - meist schriftlichen Befragung - sollten Kontakte zwischen den Testpersonen unterbunden werden. Bei der Testkonstruktion muß zunächst die zu untersuchende Dimension genau definiert werden, da die Ergebnisse im mehrdimensionalen Beziehungsgeflecht innerhalb von Gruppen ausschließlich auf den spezifischen Teil der Struktur anwendbar sind. Friedrichs sieht ein Problem darin, einzelne Dimensionen mit Hilfe von Fragen zu erfassen. Die Frage (das Kriterium), die im Indikativ oder auch im Konjunktiv gestellt sein kann, wird jeweils allen Gruppenmitgliedern vorgelegt und sollte für jeden Adressaten verständlich, eindeutig und beantwortbar sein, so z.B.:

Dem Anwender stehen grundsätzlich drei Arten von Wahlen zur Verfügung: Er kann nur die Zuneigung (durch ausschließlich positive Wahlen), nur die Abneigung (durch ausschließlich negative Wahlmöglichkeiten) oder beides gleichzeitig messen. Dabei stellt sich das Problem, daß negative Wahlen oft einen Eingriff in die Intimsphäre eines Befragten darstellen. Doch sind die Ergebnisse von negativen Wahlen oft differenzierter, da sich die Untersuchungsperson aufgrund dieses Eingriffs mit der Beantwortung intensiver beschäftigt. 

Eine zusätzliche Fragestellung ist häufig die der sozialen Selbstwahrnehmung (sociometric perception), bei der die Untersuchungspersonen zu ihren Vermutungen, von wem sie positiv bzw. negativ gewählt worden sind, befragt werden. Hierdurch kann das Verhältnis zwischen vermutetem und tatsächlichem sozialen Status ermittelt und eine evtl. Abhängigkeit erfaßt werden.  Neben der Richtung (Zuneigung, Abneigung, Neutralität) wird ggf. mit einer weiteren Ausdifferenzierung der positiven oder negativen Wahlen auch der Grad der Intensität von Beziehungen analysiert.

Darstellung der Ergebnisse

Die positiven und negativen Wahlen der Individuen werden in eine Grundtabelle, die sogenannte Soziomatrix übertragen. Durch die Summenbildung der in Reihen und Spalten eingetragenen Wahlen lassen sich leicht soziometrische Muster herausfinden. Die Tabellenform vermindert häufig die Übersichtlichkeit der Ergebnisse, ermöglicht jedoch eine weitreichende rechnerische Auswertung eines soziometrischen Tests.

Die häufigste Art der grafischen Darstellung ist das von Moreno entwickelte Soziogramm. Dieses gibt Auskunft über die emotionale Distanz oder Nähe zwischen Personen in einer Gruppe, über mögliche Untergruppenbildungen, Rangordnungen, Gruppenführer und Außenseiter. In ihm werden die einzelnen Gruppenmitglieder willkürlich aneinandergereiht und ihre Zu- bzw. Abneigungen durch Pfeile untereinander gekennzeichnet. Pfeile in beiderlei Richtungen bedeuten eine reziproke Wahl der Untersuchungspersonen. 

Es geht darum, eine möglichst anschauliche Darstellung des emotionalen Beziehungsgeflechtes der Gruppe zu erstellen. Um unterschiedliche Aspekte betonen zu können, gibt es verschiedene Arten von Soziogrammen: Netz-, Zielscheiben- und Koordinatensoziogramme. Die relativ überschaubaren Soziogramme und Soziomatrizen werden häufig leicht unübersichtlich, wenn nach mehreren Kriterien gefragt wird. Zur leichteren Interpretierbarkeit werden Matrizen oft nochmals unterteilt, z.B. systematisch (nach positiven und negativen Wahlen) oder inhaltlich (bei Cliquenbildung oder geschlechtsspezifischen Gruppierungen).

Vorgangsweise: Man zeichnet zuerst in der Mitte die am häufigsten gewählten "Stars" der Gruppe mit Kreisen oder Dreiecken und deren entsprechende Nummer ein. Darum herum ordnet man die Gruppenmitglieder, die sie gewählt haben. Positive Wahl wird mit einem durchgezogenen Pfeil symbolisiert, welcher bei der gewählten Person mit einem Pfeil endet. Gegenseitige Wahlen werden mit einem Pfeil an beiden Enden dargestellt. Außenseiter werden im weiteren Umfeld plaziert.

 

Was ist Soziometrie soziogramm moreno
<Quelle: http://www.stud.uni-giessen.de/~s1271/zdl/soz_einf/sozialpsychologie-Dateien/image001.gif>

Als vorteilhafter erweist sich in dieser Hinsicht das Zielscheiben-Soziogramm. In ihm werden die Untersuchungspersonen entsprechend der für sie abgegebenen Wahlen (von innen nach außen abnehmend) eingeordnet. 

Aus beiden Formen der graphischen Darstellung des soziometrischen Tests lassen sich bestimmte soziometrische Muster ableiten:

Indizes

Aus der Soziomatrix lassen sich Indizes ableiten, die sowohl über den soziometrischen Status einer Einzelperson innerhalb einer Gruppe als auch über spezifische Eigenschaften der Gruppe an sich Aufschluß geben. Für eine solche statistische Charakterisierung einzelner Individuen oder der gesamten Untersuchungseinheit wurden verschiedene Kennwerte entwickelt:

 

Erhebungsprobleme und Fehlerquellen

Hauptfehlerquellen stellen die Fragen an sich dar. Je deutlicher die Befragten erkennen, daß mit ihrer Wahl bestimmte Handlungskonsequenzen verbunden sind, desto größer ist die Stabilität der Ergebnisse. Negative Wahlen werden vielfach nicht ehrlich beantwortet, das sie oft als unangenehm empfunden werden. Es ist wichtig, den Einfluß des Testleiters auf die Antworten so klein wie möglich zu halten. Außerdem muß man darauf achten, daß die Individuen nicht das Gefühl haben, in einer Prüfungssituation zu stehen oder ihre Daten indiskret behandelt werden. Das Ergebnis ist stark beeinflußt von der Erhebungssituation. Schon das Fehlen einer Person verfälscht das Ergebnis des gesamten Tests erheblich.

Obwohl die Soziometrie als Methode zur Datenanalyse in der empirischen Sozialforschung ihren Platz an die Netzwerkanalyse abtreten mußte, hat sie an Bedeutung nicht verloren. So findet sie ihre Anwendung als Bestandteil größerer Studien auf den Gebieten Wählerverhalten, Entscheidungsprozesse, sozialer Einfluß, Probleme des Rollenkonfliktes etc. Als Instrument der Kleingruppenforschung dient der soziometrische Test alternativ zu aufwendigeren Verfahren der Verhaltensbeobachtung und -analyse.

Die Entwicklung in Gruppen

Moreno unterteilt die soziometrischen Entwicklungsstadien von Heranwachsenden in drei Perioden der Gruppenentwicklung

Periode

I

II

 III

Alter

 - ~8. Lebensjahr

~8. - ~14. Lebensjahr

~14. Lebensjahr +

Name der Stufe

Vorstufe der sozialen Reifung (oder Vorstufe der Gesellung)

Erste Stufe der sozialen Reifung (oder erste Stufe der Gesellung)

Zweite Stufe der sozialen Reifung (oder zweite Stufe der Gesellung)

Konstanz und Differenziertheit

noch wenig ausgeprägt

zunehmend

zunehmend ausgeprägt

Strukturmerkmale

zusammenhanglose Struktur

Gruppenbildung kaum, abhängig von Erwachsenen

viele ungewählte und isolierte Kinder ("vergessene", schwaches "Tele" (Empathie, Einfühlungsvermögen), schwache soziale Intuition)

wenig gegenseitige Paare

Gruppenbildung unabhängig von Erwachsenen

weniger ungewählte Kinder

weniger isolierte Kinder

immer mehr gegenseitige Paare

Gruppenbildung unabhängig und schwer einsehbar für Erwachsene

zunehmend komplexer

viele Paare

viele Isolierte, aber aufgrund wirklicher Gefühle

Fähigkeit zu gemeinschaftlichem Handeln

noch wenig ausgeprägt

wenig gemeinsame Ziele

gemeinschaftliches Handeln

gemeinsame Ziele nach gemeinsamen sozialen Normen ("codes")

Gruppenbildung unabhängig von Erwachsenen

 

geschlechtliche Haltung

bis ~7 erstes gemischtgeschlechtlich Stadium

~7 - ~13 erstes gleichgeschlechtliches Stadium

3 - 15 zweites gemischtgeschlechtliches Stadium

15 - 17 zweites gleichgeschl. Stadium

Die Netzwerkanalyse

Verwandt mit der Soziometrie ist die Netzwerkanalyse, die vor allem in der Ethnologie zum Einsatz kommt. Die Netzwerkanalyse stellt Methoden für die systematische Beschreibung von sozialen Ordnungen zur Verfügung. Die erste Hauptkomponente dieser Ordnung umfaßt die Akteure. Das können einzelne Personen sein, aber auch Aggregate von Personen wie etwa Haushalte oder ganze ethnische Gruppen. Die zweite Hauptkomponente besteht aus den (sozialen) Beziehungen bzw. Relationen zwischen den Akteuren. Beispiele für solche Beziehungen sind Gruß- und Freundschaftsbeziehungen.

Die Ethnologie hat sich schon früh mit Formen sozialer Ordnung befaßt, die auf Verwandtschaft beruhen. Es ist ihr im Lauf der Zeit gelungen, eine ganze Anzahl von verwandtschaftlichen Formen der sozialen Ordnung zu identifizieren.

Man unterscheidet in der Netzwerkanalyse zwei verschiedene Arten von Netzwerken, die persönlichen Netzwerke und die Gesamtnetzwerke. In beiden Fällen legt man sich zunächst darauf fest, eine bestimmte Menge von Akteuren und bestimmte Arten von Beziehungen zwischen Akteuren zu untersuchen. Bei der Untersuchung von Gesamtnetzwerken ermittelt man zu jedem Akteur, ob Beziehungen zu jedem anderen Akteur der untersuchten Menge bestehen oder nicht. Bei den persönlichen Netzwerken hingegen stellt man für jeden Akteur der Menge fest, mit welchen Akteuren Beziehungen der vorgegebenen Art bestehen. Bei der Untersuchung von persönlichen Netzwerken kann man demnach auf Akteure stoßen, die nicht zur untersuchten Ausgangsmenge gehören. Bei der Untersuchung von Gesamtnetzwerken hingegen werden Beziehungen außerhalb der untersuchten Menge nicht berücksichtigt. Die beiden Netzwerkarten unterscheiden sich demnach in der Strategie der Datenerhebung und der Auswertung. Die dazugehörigen beiden Untersuchungsaufgaben lauten für Gesamtnetzwerke: Welche Beziehungsarten unterhält (oder unterhält nicht) jeder Akteur einer bestimmten Untersuchungsmenge von Akteuren mit jedem anderen Akteur dieser Menge? und für persönlichen Netzwerke: Welche Beziehungsarten unterhält jeder Akteur einer bestimmten Untersuchungsmenge mit welchen anderen Akteuren, gleichgültig ob sie zur Untersuchungsmenge gehören oder nicht?

Details zu dieser Methode finden sich bei Michael Schnegg und Hartmut Lang (2001). Netzwerkanalyse. Eine praxisorientierte Einführung. Methoden der Ethnographie 1. (02-01-15)

Kuriosum

BabstSoft Soziogramm-Service - Ein Soziogramm per Internet.
WWW: http://www.babstsoft.com/Soziogramm/service.htm (01-04-12)

Literatur

Moreno, Jakob L. (1974). Die Grundlagen der Soziometrie. Wege zur  Neuordnung der Gesellschaft. Opladen: Leske + Budrich.
Atteslander, Peter (1971). Methoden der empirischen Sozialforschung. Berlin - New York.
Brüggen, G. (1974). Möglichkeiten und Grenzen der Soziometrie. Berlin: Luchterhand.
Mayntz, R. (1978). Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung. Opladen: Westdeutscher Verlag GmbH.
Wellhöfer, P. (1997). Grundstudium Sozialwissenschaftlicher Methoden und Arbeitsweisen. 2. Auflage. Stuttgart: Enke Verlag.
Wössner, J. (1970). Soziologie - Einführung und Grundlegung. Wien-Köln-Graz: Verlag Hermann Böhlaus Rechtschreibwörterbuch.

http://www.pdh.ch/moreno-triade/ (02-03-05)

Quellen

Stangl, Werner (1997). Zur Wissenschaftsmethodik in der Erziehungswissenschaft. "Werner Stangls Arbeitsblätter".
WWW: http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/ARBEITSBLAETTERORD/Arbeitsblaetter.html (00-11-17)
Grafik: http://www.stud.uni-giessen.de/~s1271/zdl/soz_einf/sozialpsychologie-Dateien/image001.gif (01-04-12)


Inhaltsübersicht Forschungsmethoden der Psychologie und Pädagogik




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