Geschlecht und Social Media

Frauen Männer

Frauen wechseln häufiger ihre Profilfotos in Social Networks

Einer nicht näher bezeichnete Untersuchung zufolge gibt es einen Unterschied nach Geschlechtern, wie oft Fotos in den persönlichen Profilen verändert werden, wobei Frauen deutlich schneller beim 'Update' sind als Männer. Während Männer alle drei Wochen ein neues Profilfoto einsetzen, wird bei Frauen schon alle zwei Wochen gewechselt. Die Daten zeigen allerdings nur den Durchschnitt, denn es gibt bei Männern wie Frauen solche, die fast täglich neue Fotos verwenden und andere, die ein Bild das ganze Leben verwenden.

Eine amerikanische Studie zeigte übrigens, dass Frauen auf Twitter eher ganz freiwillig persönliche Daten teilen als männliche Nutzer.

Dasha Kolesnyk von der Erasmus-Universität Rotterdam hat mit ihrem Team in Untersuchungen festgestellt, dass Menschen auf der ganzen Welt in den sozialen Medien ähnliche Strategien benutzen, um sich selbst zu inszenieren, wobei es große Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Es eint sie allerdings die Tendenz zur Übertreibung, denn wer sein Facebook-Instagram-Tinder-Profil besonders liebevoll frisiert, erntet mehr Likes, mehr Follower, mehr Matches und mehr Aufmerksamkeit. Übertreibung wird demnach belohnt, wobei die meisten NutzerInnen auf klassische geschlechterspezifische Strategien der Selbstdarstellung setzen: Frauen lassen sich etwas hübscher erscheinen, als sie in der analogen Welt tatsächlich sind, Männer hingegen schmücken sich mit mehr persönlichen Erfolgen.

Männer und Frauen übertreiben daher jeweils in Bereichen, die für sie bei der Partnersuche relevant sind, d. h., es werden Signale an potenzielle Partner und auch an die Konkurrenz aus dem eigenen Geschlechterlager gesendet: Seht her, ich bin schön, ich bin erfolgreich! Allen gesellschaftlichen Entwicklungen zum Trotz bevorzugen Frauen weltweit noch immer eher erfolgreiche, wohlhabende Männer, und Männer stehen noch immer eher auf junge, attraktive Frauen. Es wird nach altbekannten Strategien geprahlt, etwa mit geschönten Selfies oder ein paar Ungenauigkeiten über Erfolge. In Ländern mit ausgeprägter Geschlechter-Gerechtigkeit schönen die Nutzer sozialer Medien ihr Selbstbild ein wenig zurückhaltender, dafür öffnet sich in diesen Ländern die Selbstdarstellungsschere zwischen den Geschlechtern etwas weiter. Die Unterschiede fielen deutlicher aus, was wesentlich an den Männern lag, denn Frauen hübschten ihre Profile in geschlechtergerechten Ländern im Vergleich etwas seltener auf und blieben eher bei der Wahrheit. Männer prahlten hingegen unvermindert weiter mit vermeintlichem Erfolg. Man vermutet, dass erfolgreiche Frauen mit besonderer Vorliebe Männer suchen, die noch etwas erfolgreicher sind.

Literatur

https://www.sueddeutsche.de/wissen/social-media-inszenierung-strategien-1.5468545 (21-11-19)

Überblick Arbeitsblätter "Geschlechtsunterschiede ;-)"

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