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Gender und Geschlecht in der Schule
- Persönlichkeitsentwicklung im mittleren Erwachsenenalter
Szenarien in der Entwicklungspsychologie
Entwicklungsaufgaben nach der Definition Havighursts verbinden in diesem Sinne Jugendliche und Umwelt, indem sie kulturelle Anforderungen mit individueller Leistungsfähigkeit in Beziehung setzen, und dem Individuum eine aktive Rolle bei der Gestaltung der eigenen Entwicklung einräumen.
Den größten Einfluss auf das Entstehen von Jugendgewalt hat das Elternhaus, in dem Kinder Liebe und Zuneigung, aber auch psychischen und körperlichen Missbrauch erfahren können. Besonders schwierig für Jugendliche ist diese Zeit auch deshalb, weil sie sich zwischen Kindheit und Erwachsensein bewegen, sie wünschen sich jedoch bereits Erwachsenenstatus, der oft mit falschen Mitteln erreicht werden soll. Unter Jugendgewalt wird heute auch Mobbing verstanden, wie zum Beispiel:
- Verbales Mobbing = Hänseleien, Beschimpfungen.
- Mobbing durch körperliche Gewalt, auch Bullying genannt.
- stumme Mobbing. Hier werden Personen aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und ignoriert
- Ein positiver Ausgang dieses Szenarios würde sich dermaßen gestalten, dass die Eltern (Umfeld) den Kindern beibringen und auch vorleben, dass Konflikte auch ohne Gewalt gelöst werden können.
- Ein negativer Ausgang dieses Szenarios würde bedeuten, dass zwischen Eltern und ihren Kindern eine geringe emotionale Nähe herrscht. Weiters ist es auch möglich, dass die Kinder bereits von den Eltern lernen, dass Konfliktlösung mittels Gewalt möglich ist. Das Recht des Stärkeren setzt sich durch!
Entwicklungsszenarien zum Thema "Mobbing"
Bernhard ist 15 Jahre alt und stottert. Er besucht seit kurzem die 1. Klasse HAS und wird dort von einigen MitschülerInnen deshalb gehänselt. Da die neue Schule 20 km von seinem Wohnort entfernt ist, hat er noch keine Freunde und kaum Anschluss gefunden. Am Montagnachmittag geht er nach der Schule zur Bushaltestelle, wo ihn bereits fünf MitschülerInnen erwarten. Sie nehmen ihm seinen Rucksack und schupsen ihn bis er im Schnee liegt.
- Bernard hat ein vertrauenswürdiges Verhältnis zu seinen Eltern und erzählt ihnen von seinen Problemen mit den MitschülerInnen. Die Eltern wenden sich an den Klassenvorstand, der im Unterricht das Thema Stottern anspricht und die SchülerInnen über diese Krankheit aufklärt.
- Bernhard verschweigt die Vorkommnisse und zieht sich immer mehr zurück. Dadurch verschlechtern sich seine Schulleistungen rapide und er schwänzt vermehrt den Unterricht um den Mobbing-Situationen aus dem Weg zu gehen. Noch vor dem Ende des 1. Schuljahrs bricht er die Schule ab.
Als du mit einer größeren Freundesgruppe auf den Bus wartest, siehst du plötzlich, wie ein fremder Schüler von anderen größeren Jungs geschlagen wird. Deine Freunde und du beginnen sofort darüber zu sprechen, was getan werden muss. Jedoch fühlt sich keiner wirklich verantwortlich dem Jungen zu helfen und dann ist die Situation auch schon vorbei. Wie würdest du dich das nächste Mal verhalten? Wirst du dem Jungen helfen oder nicht?
- Die Person wird dem Jungen helfen, weil er/sie gelernt hat, dass Gewalt keine Lösung ist. Die Person kann sich in die andere geschlagene Person hineinversetzen und will, dass die Gewalt aufhört. Durch dieses Verhalten wird die Person selbstbewusster und hilfsbereiter.
- Die Person greift auch das nächste Mal nicht ein, weil er/sie die Gewalt als normal ansieht. Durch dieses Verhalten wird die Person lange nicht lernen was Hilfsbereitschaft ist. Er/sie wird nicht erkennen, dass Gewalt nicht normal ist.
Der 16-jährige Jürgen W. hat vor kurzem in der Tischlerei Huber seine Lehre begonnen. Im Betrieb sind neben dem Chef noch ein weiterer Lehrling (Martin) sowie zwei Gesellen beschäftigt. Anfangs wird er in der Gruppe gut aufgenommen und die Arbeit macht ihm großen Spaß. Nach kurzer Zeit beginnt der zweite Lehrling Jürgen bei den Gesellen und beim Chef schlecht zu machen. Fehler, die ihm selber passieren, schiebt er Jürgen zu.
- Da Jürgen für sein Alter schon sehr selbstbewusst ist und von seinen Eltern Werte wie Gerechtigkeit und Ehrlichkeit vermittelt bekommen hat, weiß er, dass die Vorgehensweise seines Arbeitskollegen nicht richtig ist und er sich dagegen wehren muss. Er ergreift die Initiative, sucht das Gespräch mit Martin, versucht sein Vertrauen zu gewinnen und Freundschaft mit ihm zu schließen.
- Da sich Jürgen von Martin ungerecht behandelt fühlt und sich nicht dagegen zu wehren weiß, unterlaufen ihm in seiner Arbeit immer mehr Fehler, er ist unkonzentriert und wird aggressiv gegenüber seinen Kollegen. Nach einem neuen Vorfall mit Martin verwickelt er diesen in eine Schlägerei, er wird gewalttätig.
Martin ist 15 Jahre alt und sehr beliebt in seiner Klasse. Zu Schulbeginn kommen 2 neue Schüler in seine Klasse: Richard ist aggressiv und zum 2. Mal sitzen geblieben. Der 2. neue Schüler heißt Lorenz. Warum er in diese Schule wechselte weiß niemand. Eines ist aber nach den ersten Schulwochen klar. Lorenz ist ein Einzelgänger und ein „Streber“. Richard hingegen versteht sich mit den Jungen aus der Klasse sehr gut und alle bewundern ihn und seine Stärke. Richard kann sogar ältere Schüler ohne Probleme verprügeln. Eines Tages kommen Richard und noch einige andere Jungen zu Martin. Sie wollen morgen nach der Schule Lorenz verprügeln, mit dem Handy filmen und an alle senden.
- Martin hat nichts gegen Lorenz. Er ist eben lieber alleine so wie Martin’s kleiner Bruder ist. Er sagt zu Richard und den anderen, dass er es sich überlegen wird und erzählt später seinen Eltern zu Hause was Richard und die anderen geplant haben. Richard muss die Schule verlassen. Lorenz hält sich fern von Richard’s alten Freunden.
- Martin hält es für eine gute Idee. Vielleicht lernt auch sein kleiner Bruder daraus und versucht sich mehr in die Klasse zu integrieren. Während Richard und ein weiterer Junge den Schüler verprügeln, nimmt Martin alles mit seiner Handykamera auf. Man findet schnell heraus wer zu dem Schlägertrupp gehörte. Der Direktor sowie die Eltern von Lorenz wollen, dass die „Schläger“ für ihre Taten hart bestraft werden. Die Eltern sind sehr enttäuscht von Martin und unsicher: Wird er das auch eines Tages mit seinem kleinen Bruder machen.
Luis ist ein 16jähriger Schüler am Gymnasium. Seit einiger Zeit beobachtet er, wie zwei seiner Mitschüler jüngere Schüler nach der Schule und in den Pausen bedrohen und von ihnen „Schutzgeld“ kassieren.
- Luis spricht die beiden Mitschüler daraufhin an und verteidigt die jüngeren Schüler, wobei er droht, die Lehrer zu informieren, falls dies noch einmal vorkommen sollte.
- Luis denkt, dass ihn das nichts angeht weil es nicht seine Freunde sind, die diese Taten unternehmen, möchte selbst keinen Ärger haben und schweigt daher über das Beobachtete.
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