[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Kriminelle Delikte im Kindes- und Jugendalter

Literatur
Moffitt. T. E. (1993). Life-course-persistent and adolescence-limited antisocial behavior: A developmental taxonomy. Psychological Review, 100, 674–701.

Bülow, A. (2013). Wenn das liebe Kind doch nicht so lieb ist. Die Welt vom 15. Juni 2013.

Stangl, W. (2011). Delinquenz im Jugendalter.
WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/
MORALISCHEENTWICKLUNG/
Deliquenz.shtml (11-03-21)

Kinder und Jugendliche kommen am häufigsten wegen Diebstahls mit den Gesetzen in Konflikt, wobei das vom Stehlen eines Fahrrades bis hin zu Ladendiebstahl mit einem Schaden von unter 15 Euro reicht, wobei solche leichteren Delikte Kinder aus allen Gesellschaftsschichten begehen. Allerdings ist nicht eine falsche Erziehung oder ein Versagen der Eltern, sondern die Ursache für eine Straftat kann eine Mutprobe oder der Gruppendruck in einem Alter sein, in dem man dazugehören möchte. In manchen Fällen geht es nach Ansicht von Experten auch um ein schlichtes Habenwollen, wenn für ein bestimmtes begehrenswertes Kleidungsstück, das angesagt ist, kein Taschengeld mehr zur Verfügung steht.

Psychologen raten Eltern dabei zur Gelassenheit, wenn sich die Vergehen im Bagatellbereich bewegen und es bei mittelschweren Verstößen bleibt, denn es gehört zu der Entwicklung eines Kindes und Jugendlichen, über Grenzen zu gehen und sie auszutesten, sich auszuprobieren. Kinder sind bis zum Alter von 14 Jahren strafunmündig, doch werden sie bei einem Vergehen ertappt und kommt es zur Anzeige, muss die Polizei eine Ereignismeldung an das Jugendamt schicken. Dort wird entschieden, ob zu der Familie Kontakt aufgenommen wird, wobei bei einem einmaligen Bagatelldelikt meist darauf verzichtet wird. Es ist verständlich, wenn Eltern bei einem solchen Vorfall schockiert sind, doch statt im Affekt zu reagieren und das Kind aufgebracht zur Rede zu stellen und frontal Vorwürfe loszulassen, sollten die Eltern verständnisvoll reagieren.

Drohungen und Strafen sind dabei unangemessen und kontraproduktiv, denn der Lerneffekt ist gleich null, da die Strafe ursächlich nichts mit dem Delikt zu tun hat. Sinnvoller ist es, sich zu einer Familienkonferenz zusammenzusetzen, am besten für erst für einen der nächsten Tage. Dabei sollte man das Kind schildern lassen, wie es zu der Straftat kam und wie es die Situation erlebt hat- Im Gespräch sollten die Eltern ihrem Kind klarmachen, dass sie es nicht in Ordnung finden, was es getan hat, es sich nicht wiederholen sollte und man nun gemeinsam nach vorn schaut. Diese Botschaft sollten Eltern am besten auch nach außen vertreten, sollte es Gerede in der Schule oder in der Nachbarschaft geben. Bleibt es nicht bei einer Straftat oder nimmt das nächste Vergehen an Härte zu, dann helfen Erziehungsberatungsstellen oder das Jugendamt weiter. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass nur in sehr seltenen Fällen aus Dummheiten im Jugendalter eine kriminelle Laufbahn wird.

In der Entwicklungspsychologie unterscheidet man daher zwei Täterkategorien: die von der frühen Kindheit an kontinuierlich bis ins höhere Erwachsenenalter antisozialen Menschen (die persistent Delinquenten) und die Jugenddelinquenten, die sich nur in der Jugend antisozial verhalten (jugenddelinquent).



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