Lernpsychologie
Die Psychologie beschäftigt sich seit Anbeginn damit, wie Menschen und Tiere lernen und welche Zusammenhänge zwischen den Prozessen des Gehirns, der Wahrnehmung und schließlich dem Verarbeiten und Behalten von Informationen bestehen. Im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche Ansätze und Theorien entwickelt, die unter dem Begriff der Lernpsychologie zusammengefasst werden.
Die Lernpsychologie beschäftigt sich mit den psychologischen Vorgängen des Lernens und verwandten kognitiven Prozessen, letztlich wie Menschen oder Tiere Informationen erwerben, verarbeiten und speichern. Produkte dieser Wissenschaft sind Lerntheorien. Die klassischen Lerntheorien lassen sich in drei grobe Bereiche unterteilen. Auf der einen Seite bestehen die behavioristischen Ansätze, die die Beobachtung des Verhaltens in den Vordergrund stellen und sich nicht so sehr mit den Leistungen des Gehirns beschäftigen. Auf der anderen Seite existieren die kognitiven Konzepte, die gerade letzteren Aspekt stark betonen, erforschen und hinterfragen. Die Kognitivisten wollen die Denkprozesse des Lernens erkennen und erklären. Der dem Kognitivismus verwandte Konstruktivismus wurde bereits im 18. Jahrhundert durch den neapolitanischen Philosophen Giambattista Vico geprägt. Die Lernenden sollen mit authentischen Situationen konfrontiert werden, in der die individuelle Wahrnehmung und Interpretation eine wichtige Rolle spielen. Nicht das Wissen, das von außen an den Menschen herangetragen und von Menschen bearbeitet wird steht im Mittelpunkt, sondern der Mensch selbst, der sich aus seiner Wahrnehmung eine eigene Sichtweise seiner Umwelt konstruiert. Dieser Lernprozess wird als individueller Vorgang der aktiven Wissenskonstruktion interpretiert. Nach diesem Ansatz wird Wissen nicht einfach angeeignet oder durch Instruktionen übernommen, sondern selbstaktiv und individuell unterschiedlich konstruiert. Nach dieser Theorie konstruiert jeder Mensch seine eigene Wirklichkeitm, wobei sich diese an Erfahrungen, Lebensumständen und sozialen Bezügen orientiert.
Etymologisch ist das Wort "lernen" mit "lehren" und "List" verwandt und gehört zur Wortgruppe von "leisten", das ursprünglich "einer Spur nachgehen, nachspüren" bedeutet. "Das Wort "Lernen" geht auf die gotische Bezeichnung für "ich weiß" (lais) und das indogermanische Wort für "gehen" (lis) zurück (Wasserzieher, 1974). Im Gotischen heißt "lais"genau übersetzt "ich habe nachgespürt" und "laists"steht für "Spur". Die Herkunft des Wortes deutet darauf hin, dass Lernen ein Prozess ist, bei dem man einen Weg zurücklegt und dabei zu Wissen gelangt.
Lernpsychologie im Überblick
- Was ist Lernen?
- Begriffsdefinitionen "Lernen"
- Der Behaviorismus
- Signallernen, Reiz-Reaktionslernen, S-R-Lernen
- Operante und instrumentelle Konditionierung
- Operante Konditionierung bei Skinner
- Das Konzept der Verstärkung und der Bestrafung
- Anwendung der operanten und instrumentellen Konditionierung
- Operante Konditionierung bei Hunden mit einem Lobverstärker
- Programmierter Unterricht
- Die Verhaltenstherapie
- Weitere Behavioristen
- Die kognitiven Ansätze
- Die "Cognitive Load Theorie"
- Lernen am Modell - Albert Bandura
- Lernarten nach Gagné
- Lerntheorie von Gregory Bateson
- Lerntransfer
- Latentes, implizites, inzidentelles oder informelles Lernen
- Prägung
- Die Chemie des Lernens
- Lernen auf molekularer Ebene
- Musik und Lernleistung
- Lernen im Erwachsenenalter
- Allgemeines Lernmodell nach Lewin
- Josef Zollneritsch: Wie behalte ich mir die Freude am Lernen?
Drei "Klassiker" der Lernpsychologie
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