Einfache Feedback-Instrumente
Offene Feedbackinstrumente haben den Vorteil, dass man unerwartete Rückmeldungen bekommt, bzw. wie bei der Satzergänzung auch Begründungen erhält.
Kein noch so ausgeklügeltes Feedback-Instrumentarium kann das interaktive Entwickeln optimaler Lehr- und Lernformen ersetzen, denn Feedback kann nur in einem dialogischen Prozess, welcher auf Reziprozität beruht, zu einer Verbesserung auch im Sinne der Studierenden führen. Alle hier beschrieben Verfahren sind letztlich nur ein bescheidenes Hilfsmittel dafür, das Sensorium der Lehrenden und Lernenden für Unterrichtsprozesse zu verfeinern.
Schriftliche Verfahren wie die Fragebogenmethode sind letztlich nur ein oft Kompromiss, denn ein Feedback, das nicht ins Leere greifen will, darf sich methodisch nicht auf Fragebogenaktionen beschränken, sondern sollte qualitative Methoden bevorzugen, wobei inhaltlich nicht nur Lehrveranstaltungen thematisiert werden dürfen, sondern Ziel sollte es sein, Lehre als Ganzes zum Thema zu machen.
Kurzfeedbacks auf Unterrichtsebene sollten bei Bedarf von Lehrenden kontinuierlich durchgeführt werden. Sie dienen dazu, den Fortschritt der Lernenden festzustellen, um gegebenenfalls den Unterricht entsprechend anpassen zu können. Sie sind einfach durchzuführen, brauchen wenig Zeit und liefern dennoch Informationen zum Lernfortschritt Studierender.
Man sollte sich immer fragen, welche Informationen man wirklich braucht, und auf welche Weise man zu diesen Informationen kommen kann. Es versteht sich von selbst, dass man die StudentInnen ausreichend darüber informieren muss, weshalb man ein solches Instrument einsetzt. Die Studierenden sollten dabei so schnell wie möglich über die Resultate informiert werden und die Lehre gegebenenfalls angepasst werden.
Einige Beispiele einfacher Feedbackinstrumente, wobei man die Auswertung und Präsentation der Ergebnisse solcher Feedbacks durchaus StudentInnen überlassen kann.
Kurzfeedback zur Lehrveranstaltung
- Was hat Ihnen an der Lehrveranstaltung besonders gefallen?
- Was hat Sie an der Lehrveranstaltung besonders gestört?
- Was sollte man beim nächsten Mal besser machen?
- Was haben Sie gelernt?
- Was hat Ihnen gefehlt?
- Welche Erwartungen wurden erfüllt, welche enttäuscht?
Danke für Ihre Mitarbeit!
Satzergänzung
Eine klassischen projektiven Methode, wie sie häufig in Beratungsinstitutionen eingesetzt wird. Beispiele solcher Fragen sind:
- Die Vorlesung hat mir gefallen, weil ...
- Mir gefiel am Referat nicht, dass ...
- Ich halte es für wichtig, dass der Lehrveranstaltungsleiter ...
- Mich stört, dass einige Leute ständig ...
Zeugnis
Ist eine einfach Methode, wobei man das als "Auflockerungsübung" einsetzen kann - kann vor allem als Gruppenaufgabe gestellt werden - Gestaltung völlig offen lassen.
Das Minutenpapier
Bitte beantworten Sie jede Frage in höchstens zwei Sätzen: Welches ist die wichtigste Erkenntnis, die Sie in dieser Doppelstunde gewonnen haben? Welche Fragen beschäftigen Sie am Ende dieser Stunde am meisten?
Der unklarste Punkt
Was ist Ihnen in dieser Veranstaltung am wenigsten klar geworden?
Nachbetrachtung
Eine einfache Möglichkeit, Feedback zu seiner Lehre zu erhalten, sind auch Angebote zur Nachbetrachtung nach einer Lehrveranstaltung. So kann man als Lehrender anbieten, am Ende einer Sitzung oder einer Vorlesung für individuelle Fragen und Anregungen zur Verfügung zu stehen - das kann je nach Räumlichkeit unterschiedlich organisiert sein. Wichtig ist, dass es nicht konstituierender Bestandteil der Lehre ist, sondern der informelle Charakter betont wird.
Stammtisch
An manchen Fakultäten oder in manchen Studienrichtungen gibt es von Studentenorganisationen angebotene Stammtische, die explizit auch Lehrenden offen stehen bzw. zu der Lehrende eingeladen werden. Dabei kann man wertvolle Hinweise etwa auf das allgemeine Klima an einer Fakultät gewinnen.
Literatur zum Thema Feedback
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