Formale Hinweise für Seminararbeiten
Zu den unerläßlichen Elementen einer Seminararbeit zählen
- Titelblatt
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil = die eigentliche Seminararbeit
- Glossar
- Verwendete Literatur
Des weiteren ist sind zu beachten
Hilfreich sind auch
Titelblatt
Das Titelblatt sollte
- Vor- und Zunamen der(s) Verfasser(s)In
- Anschrift,
- Matrikelnummer
- Studienrichtung
- Seminarbezeichnung
- Name des(r) DozentIn, LeiterIn der Lehrveranstaltung
- Thema bzw. Titel der Arbeit
- Ort und Datum des Referats
in gefälliger Anordnung enthalten. Ein kleines Beispiel:
Henriette Weißnochnix
Philosophenweg 17
9999 Gigritzpodschn
Matr.Nr. 4711007
Stud.R. 999/666Seminar aus Psychologie: Überraschende Erkenntnisse zur Wissenschaftstheorie des 21. Jhts.
Thema: Der Transzendentalbegriff bei Immanuel Kant und John Lennon auf dem Hintergrund des Dekonstruktivismus und der Postmoderne
Leiter der LV: Prof. DDDr. Mag. Franz Joseph Hirnederl
Kaiser Franz Josef Universität Schönbrunn
17. November 2001
Inhaltsverzeichnis
Das Inhaltsverzeichnis gibt die inhaltliche Gliederung der Arbeit wieder. Das Hauptkriterium bildet die Übersichtlichkeit! Der Einblick ins Inhaltsverzeichnis soll dem Leser eine erste Orientierung über den logischen Gedanken- und Argumentationsstrang der Arbeit ermöglichen. Die Kapitelüberschriften sollen dabei mit denen im Text vollkommen übereinstimmen und mit der Seitenangabe versehen sein. Sie sollen jeweils den Kerngedanken des Kapitels wiedergeben und aus stilistischen Gründen einheitlich formuliert sein (z.B. nur nominal, nur interrogativ usw.).Das einfachste Gliederungssystem dürfte das Dezimalklassifikationsschema sein, z.B.
Einleitung
1 Der Transzendentalbegriff in der Philosophie der Neuzeit
1.1 Der Transzendentalbegriff bei Immanuel Kant
1.2 Der Transzendentalbegriff bei John Lennon
1.3 Der Transzendentalbegriff bei Immanuel Kant und John Lennon im Vergleich
1.4.Exkurs: Transzendental - ein Problem der Dentisten?
2 Kant, Lennon und die Dentisten
2.1 Dentisten in Königsberg
2.2 Dentisten in Liverpool
2.3 Dentisten in Königsberg und Liverpool
2.3.1 Graugänse als transzendentale Haustiere
2.3.2 Die Verbreitung der Graugans als Haustier in Königsberg und Liverpool
3 "Kant meets Lennon" - Königsberger Graugänse in Liverpool
3.1 Graugänse und/oder Gummibärchen
3.1.1 Eingewanderte Graugänse mutieren zu Gummibärchen
3.1.2 Kleiner Exkurs: Wege und Irrwege einer Graugans am Beispiel von Henriette Duck
3.2 Königsberger Graugänse in Liverpool
3.2.1 Graugänse und BSE
3.2.2 Graugänse und Liverpooler Dentisten
3.3 Überlebenschancen transzendentaler Königsberger Graugänse in Liverpool im Vergleich zu BSE-verseuchten Gummibären
Zusammenfassung und Ausblick
Glossar
Verwendete Literatur
Einleitung
Sie sollte kurz beschreiben
- die Begründung der Themenwahl
- das Ziel der Arbeit
- die Methode des Vorgehens
- Überblick über den Aufbau der Arbeit
Hauptteil
Das "eigentliche" Referat. Dazu können keine speziellen inhaltlichen Angaben gemacht werden, da Gliederung bzw. Gestaltung weitgehend vom Thema abhängig sind. Im wesentlichen gelten die hier allgemein angeführten formalen Merkmale, insbesondere was Gliederung, Quellenangaben und Schriftbild angeht.
Verwendete Literatur
Die Literaturliste gibt Auskunft über sämtliche Quellen, die für die betreffende Arbeit relevant waren, also nicht nur über die tatsächlich benutzte Literatur, sondern u.U. auch über Schriften, die der Verfasser für relevant befindet, jedoch selbst nicht benutzen konnte.
Generell kann die Literaturliste geordnet werden
- alphabetisch
- kapitelweise
- nach Art des Schrifttums (z.B. Quellen, Bibliographien, Sekundärliteratur usw.)
Bei Verwendung des Harvardsystems jedoch ist die alphabetische Ordnung in der Regel vorzuziehen.
Zitate und Quellenangaben
Wissenschaftliches Arbeiten weist sich formal u.a. dadurch aus, daß sämtliche Gedanken, die aus anderem Schrifttum für die Arbeit übernommen werden, zum Zwecke der Nachprüfbarkeit und Vertiefung als solche kenntlich zu machen sind. Beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten kommt dem Verweis auf die Arbeiten anderer Autoren eine zentrale Bedeutung zu - das richtige Zitieren ist das Handwerkszeug des Wissenschaftlers. Er stellt so unter Beweis, dass er die einschlägige Literatur zu Kenntnis genommen hat und macht deutlich, welche Gedanken und Befunde von anderen übernommen und in die eigene Arbeit integriert wurden. Der letzte Punkt ist vor allem ein Gebot der intellektuellen Redlichkeit, das geistige Eigentum anderer anzuerkennen und nicht als das eigene auszugeben und schützt außerdem vor dem Vorwurf des "Plagiats", den Autoren fürchten, wie der Teufel das Weihwasser (und zu Recht).
Die Form, in der Bezüge zu Arbeiten anderer Autoren kenntlich gemacht werden, ist in den verschiedenen Wissenschaften unterschiedlich geregelt, wobei ein Blick in einschlägige Publikationen zeigt, dass der Phantasie kaum Grenzen gesetzt sind. Dennoch ist es sinnvoll, eine Vereinheitlichung der Gewohnheiten anzustreben, zum einen, damit nicht jeder Neueinsteiger ins Wissenschaftsgeschäft sich den Kopf neu nach einem sinnvollen Schema zerbrechen muß, zum anderen, damit es den Lesern wissenschaftlicher Publikationen erleichtert wird, sich in Text und Literaturverzeichnis über die verwendete Literatur zu orientieren.
Für die Psychologie gibt es aus deutscher Sicht zwei Richtlinien, die in Frage kommen:
- die Publikationsrichtlinien der "American Psychological Association" (APA) und
- die Richtlinien zur Manuskriptgestaltung der "Deutschen Gesellschaft für Psychologie" (DGPs).
Außer dem Zitieren von Literatur ist in diesen beiden Richtlinien auch die Gestaltung von Manuskripten bis ins letzte Detail geregelt. Die beiden Publikationsrichtlinien weisen weitgehende Überschneidungen auf, die der DGPs lehnen sich ausdrücklich an die APA-Normen an. Die Bezugnahme auf Quellen anderer Autoren umfasst den Verweis im Text und den Nachweis im Literaturverzeichnis. Während die Angaben im Literaturverzeichnis eher einfach zu handhaben sind, machen vor allem die Verweise im Text größere Probleme.
Bei wörtlichen Zitaten:
- ist das Zitat in doppelte Anführungsstriche zu setzen.
- Zitate innerhalb eines Zitats werden durch einfache Anführungsstriche gekennzeichnet.
- Rechtschreibfehler und Hervorhebungen durch den Autor (einschließlich Fehler) sind zu übernehmen; ein offensichtlicher Fehler kann durch (sic!) oder (!) gekennzeichnet werden.
- Eigene Ergänzungen bei evtl. Unklarheiten sind durch eckige Klammer als Anmerkung des Verfassers deutlich zu machen und dazu mit dem Hinweis "der Verfasser" oder "d.V." oder aber den Initialen des Verfassers zu versehen, z.B.:
- "In diesem Jahr [1993; d.V.] gab er [Kant; d.V.] eine neue Schrift zu diesem Themenkreis heraus".
- Eigene Hervorhebungen (Unterstreichungen, Fettdruck etc.) müssen in den Anmerkungen durch den Hinweis "Hervorhebung durch d.V." als solche kenntlich gemacht werden.
- Wird eine Stelle nicht aus der Originalliteratur zitiert, sondern aus einem anderen Buch übernommen (Sekundärliteratur) übernommen, so ist die Anmerkung mit "zit. n." (zitiert nach) einzuleiten.
Bei sinngemäßen Zitaten:
- handelt es sich um nicht wortgetreue Übernahmen von Gedanken, Argumenten, Beispielen usw. aus anderen Werken mittels eigener Formulierungen (Paraphrasierungen).
- Sie sind nicht mit Anführungszeichen zu versehen, bekommen jedoch einen Hinweis bzw. Anmerkung, die auf die Quelle aufmerksam macht.
- Der Hinweis bzw. die Anmerkung ist in diesem Fall durch "vgl." einzuleiten.
- Diese Abkürzung wird auch verwendet bei Verweisen auf Parallel- oder Konträrstellen bzw. zusätzlicher Literatur (sog. Querverweise). Durch eine Ergänzung des Vermerks kann jeweils der Charakter der Angabe deutlich gemacht werden (z.B. "vgl. auch", "vgl. insbes.", "siehe ferner", "siehe dagegen").
Krahé, Barbara (2001). Zitieren psychologischer Fachliteratur: Wenn schon, warum dann nicht gleich richtig? Universität Potsdam: Institut für Psychologie.
WWW: http://www.psych.uni-potsdam.de/
lehre/diplomstudiengang/zitieren/Zitieren.pdf (02-11-16)
Genaue Details für die formale Gestaltung von Literaturverzeichnissen entnehmen Sie bitte den Richtlinien für Quellennachweise!
American Psychological Association (Ed.) (1994). Publication Manual of the American Psychological Association (4th ed.). Washington DC: APA.
Deutsche Gesellschaft für Psychologie (Ed.) (1997). Richtlinien zur Manuskriptgestaltung (2. Aufl.). Göttingen: Hogrefe.
Schriftbild
Wegen der besseren Lesbarkeit und leichteren Korrektur von Arbeiten ist bei der Niederschrift folgendes zu beachten:
- Die Arbeiten sind einseitig maschinenschriftlich auf DIN-A-4-Bögen abzufassen. Gegebenenfalls sind Grafiken, Schemata oder sonstige didaktisch-methodische Hilfen zur Veranschaulichung wünschenswert.
- In der Arbeit muß ausreichend Platz gelassen werden; und zwar bleiben auf der linken Seite des Blattes etwa 4 cm Korrekturrand frei. Rechts werden ca. 2 cm, oben werden gleichfalls ca. 2 cm, unten ca. 3 cm Raum gelassen bzw. genügend Platz für die Fußnoten, sofern nicht auf ein anderes Anmerkungssystem zurückgegriffen wird. Der Text selbst ist mit 1 1/2 Zeilenabstand zu schreiben.
- Fußnoten und Anmerkungen sowie längere Zitate werden, um sie optisch abzuheben, mit einfachem Zeilenabstand niedergeschrieben.
- Angesichts der Möglichkeiten elektronischer Daten- und Informationsverarbeitung am PC (Personal-Computer) wird eine frühzeitige Einarbeitung in Textverarbeitungssysteme (z.B. Word, Wordperfect) und entsprechenden Betriebssystemen (z.B. MS-DOS) und grafischen Betriebssystemerweiterungen / Oberflächen (z.B. Windows) und der Umgang mit Grafikgrogrammen (z.B. Harvard Graphics), Literaturverwaltungsprogrammen (z.B. LIDOS, ASKSAM) und Programmpaketen zur angewandten Statistik (z.B. SPSS) nachdrücklich empfohlen.
Visualisierung
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" - das wußten schon die alten Chinesen. Der Mensch nimmt die meisten Informationen über die Augen auf, etwa 83%. Es sind ungefähr 50% der Inhalte, die sich der Mensch durch eine bildhafte Darstellung merken kann, nur etwa 20% wenn es gesprochene Sprache ist, er die Inhalte nur hört.
Visualisierung ist die bildhafte Darstellung von Zahlen, Daten, Fakten und Meinungen (also jegliche Form von Informationen), dabei können die Bilder (Grafiken) eine funktionale, verdeutlichende Aufgabe oder eine ästhetische, verschönernde Aufgabe haben.
Die visuelle Darstellung ersetzt aber nicht das gesprochene Wort, vielmehr hat sie zum Ziel, den Redeaufwand zu verkürzen, das Gesagte zu erweitern und zu ergänzen, Informationen leichter erfaßbar, begreifbar zu machen, das Wesentliche zu verdeutlichen, die Aufmerksamkeit der Empfänger (Zuhörer) zu konzentrieren, dem Publikum eine Orientierungshilfe zu geben und das "Behalten" zu fördern.
Bilder eignen sich besonders als Assoziationsanregung. Dennoch sollten alle verwendeten gegenständlichen bzw. abstrakten Bilder so konkret wie möglich sein, d.h. ein Bild sollte ein zentrales Motiv enthalten. Sie sollten eine gewisse Dynamik erzeugen, ohne den Betrachter abzulenken oder zu "überfluten".
Tips zur Visualisierung
- Sparsame Darstellungen wirken klarer und sind verständlicher!
- Nicht zuviel auf eine Seite (Mut zur Lücke)!
- Auf Übersichtlichkeit achten!
- Groß- und Kleinschreibung benutzen (Großbuchstaben nur bei kurzen Worten, Kleinbuchstaben können besser gelesen werden)!
- Viel Bild, wenig Text verwenden!
- Jede längere Information (3-5 Minuten) sollte visualisiert werden!
- Auf Lesbarkeit in 6-8 Metern Entfernung achten!
- Blockartig schreiben (Darstellung mit Struktur)!
- Normbuchstaben, keine Handschrift!
- Gleiche Farben und Formen suggerieren Sinnzusammenhang!
- Zu viele Farben und Grautöne vermeiden (Flimmern)!
- Jedes Plakat/jede Folie braucht eine Überschrift!
- Nur "zielgruppengerechte" Abkürzungen benutzen!
- Genügend Zeit zur Informationsaufnahme lassen!
informer/i04/i04-prs.html (98-07-09)
Siehe dazu auch Präsentations- und Vortragstechnik: Medieneinsatz
Abkürzungen
Werden im Text Abkürzungen verwendet, deren Kenntnis beim Leser nicht unbedingt vorausgesetzt werden kann, so ist es unumgänglich, zwischen Inhaltsverzeichnis und Einleitung ein Abkürzungsverzeichnis beizufügen, in dem in alphabetischer Reihenfolge die Abkürzungen erläutert werden.
Eine Reihe von Abkürzungen finden eine einheitliche Verwendung. Besonders im sog. wissenschaftlichen Apparat finden wir eine ganze Fülle festgelegter Abkürzungen vor, welche vor allem in der Bibliographie nicht mehr nötig ist, so scheint es dennoch ratsam, die wichtigsten an dieser Stelle kurz aufzuführen:
S. = Seite
Sp. = Spalte
f. = die folgende Seite (z.B. S. 61 f. = S. 61 und 62)
ff. = die folgenden Seiten
a .a. O. = an anderem Ort oder am angegebenen Ort (bei mehrmaligem Zitieren desselben Autors)
ebd. = ebenda (bei mehrmaligem Zitieren aus derselben Seite)
vgl. = vergleiche
s. = siehe
sc. = nämlich, ergänze
Hrsg. (Hg.) = Herausgeber
hrsg. v. (hg. v.) = herausgegeben von
ders. = derselbe Autor (bei Aufzählung mehrerer Werke desselben Autors)
u. a. = und andere
Bd. = Band; Bde = Bände
o. O. = Schrift ohne Ortsangabe
o. J. = Schrift ohne Erscheinungsjahresangabe
unv. Man. = unveröffentlichtes Manuskript
z. B. = zum Beispiel
usw. = und so weiter
etc. = et cetera (und so weiter)
s. u. = siehe unten
d. h. = das heißt
Glossar
Ein Glossar enthält Kurzdefinitionen zentraler Begriffe, die im Zusammenhang mit der Präsentation verwendet wurden. Wie umfangreich bzw. wie ausführlich Begriffe erklärt werden, bleibt weitgehend dem Autor überlassen. Es sollten vor allem die unumgänglichen fachwissenschaftlichen oder ungebräuchlichen Begriffe erläutert werden, auf die trotz allen Bemühens um Verständlichkeit nicht verzichtet werden konnte.
Siehe auch Hinweise zum wissenschaftlichen Schreiben
- Die neun "Todsünden" wissenschaftlichen Schreibens
- Probleme des Schreibens
- Das Plagiat - die Verwendung von Quellen ohne Beleg
Weitere Quellen:
http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/ARBEITSBLAETTERORD/Arbeitsblaetter.html (03-01-25)
http://www.uni-bamberg.de/~ba2ap1/hilfe.htm (01-11-25)
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