[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Steffen Fliegel:Schlechtes Streiten in der Partnerschaft *)

Vielleicht heirat' ich s' doch noch;
da muß aber in Kontrakt hinein,
dass ich s' umbringen darf.
Johann Nepomuk Nestroy


Wenn Sie die Bewunderung vieler Männer für die Nörgeleien eines einzigen eintauschen wollen – nur zu, heiraten Sie!
Katherine Hepburn

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen

StreitenWeittragende gesellschaftliche Veränderungen der letzten Jahrzehnte haben zur Krise der traditionellen Ehe geführt. Höhere Lebenserwartung, größere Mobilität, frühes Heiratsalter, demokratische und gleichberechtigte Wertvorstellungen und zunehmende sexuelle Freizügigkeit und vor allem die zunehmende Verselbständigung der Frau haben die bestehende Institution der Ehe und langfristig angelegte Partnerschaften verändert. Frühere Lösungsformen, z. B. Anpassung der Frau an den Mann unter Preisgabe der eigenen Rechte und Wünsche, werden nicht mehr akzeptiert. Heute hängt das Gelingen der Ehe, hängt die langfristig angelegte Partnerschaft weitgehend vom Partner und von der Partnerin gleichermaßen ab. Die Partnerschaften sind in der Regel wenig eingebettet in soziale Netze, wo sie -wie früher- stabilen Halt finden könnten.

Das Fundament einer Ehe und festen Beziehung ist heute eher die partnerschaftliche Beziehung, die Verbindung zweier eigenständiger und gleichwertiger Persönlichkeiten. Dazu gehört ein faires und partnerschaftliches Zusammenleben, was die meisten Partnerinnen und Partner in ihrer vorherigen Lebensgeschichte aber nicht lernen konnten. Die meisten kommen noch aus traditionellen Familien, in denen alte Werte und Normen an der Tagesordnung waren. Ein partnerschaftliches Zusammenleben zwischen den Ehepartnern einerseits und mit den Kindern andererseits gehörte nur selten dazu.

Die Eheschließung wird als eine dauerhafte Verbindung zweier Menschen gesehen, die durch den Austausch der Ringe vor dem Altar oder im Standesamt bekräftigt wird. Ein Ring wird aus einem Streifen oder auch Band gefertigt. Durch die Verbindung der beiden Enden entsteht ein Ring, bei dem kein Anfang und Ende mehr vorhanden ist. Dies kann als ein Symbol für die Unendlichkeit angesehen werden. So wie es in der traditionellen Ehe verstanden wird: Bis dass der Tod uns scheidet.

Während in der traditionellen Ehe das Leben nach einem bewährten eingefahrenen Muster abläuft, was Zeit und Energie spart und ökonomisch ist, verläuft das Leben in einer partnerschaftlichen Beziehung entsprechend den aktuellen Bedürfnissen der beiden Partner. Dazu gehört es, immer wieder nach Lösungen zu suchen, Spielregeln festzusetzen und zu verändern. Das ist nicht ökonomisch und häufig sehr anstrengend.

Vor allem wenn ein Partner eher der traditionellen Ehe verhaftet ist, der andere eher eine partnerschaftliche und gleichberechtigte Ehe leben möchte, prallen die unterschiedlichen Normen und Werte hart aufeinander.

Viele Konflikte im Alltag entstehen aus der Kontrollsucht eines Partner, denn ein hoher Prozentsatz aller Beschwerden über störende Eigenschaften eines Partners fallen in die Kategorie Kontrolle, wobei diese Kontrolle meist äußerst subtil daherkommt, etwa wenn es einem Partner nicht gefällt, wenn der andere mit Freunden oder Freundinnen ausgeht. Hinter der Kontrollsucht steht fast immer Unsicherheit, wobei ein Partner das Gefühl hat, dass sie oder er nicht genug Aufmerksamkeit und Zuwendung erhalten oder dass Gespräche über wichtige Entscheidungen nicht geführt werden. Der Betroffene muss sich daher bemühen, die dahinterliegenden Motive der belastenden Kontrollversuche zu entdecken, wodurch möglicherweise das übertrieben einengende bzw. beschützende Verhalten in der Folgeüberflüssig werden.

Wenn sich Menschen streiteen, gibt es zwei messbare körperliche Veränderungen: Zunächst schüttet der Körper Adrenalin und Noradrenalin aus, weil er in Stress gerät. Etwa zwanzig Minuten später setzt die Ausschüttung von Cortisol ein, mit dessen Hilfe die Erregung herunterreguliert wird. Streiten Menschen häufig, bleiben sie in gewisser Weise in einem chronischen Erregungszustand, der nicht folgenlos bleibt, denn wie bei einer chronischen Erkrankung beeinflusst dieser Zustand das Immunsystem.


Ein langer Streit beweist, dass beide Seiten Unrecht haben.
Voltaire

Das Problem

Weder moralische Appelle, noch therapeutische Trainingsprogramme haben es geschafft und können es je schaffen, die täglichen Auseinandersetzungen über Beruf, Karriere, Geld, Familie und die vielen Kleinigkeiten des Alltags in Harmonie und Verständnis zu lösen. Bereits Heraklit benannte um 500 v. Chr. den Streit als "Vater aller Dinge."

Ein Streit kann allerdings mißlingen und tut es auch häufig, denn grundlegende Probleme in der Partnerschaft, unterschiedliche Einstellungen und Meinungsverschiedenheiten können jeden Streit destruktiv enden lassen und bei häufiger Wiederholung Beziehungen zerstören.

Heute scheint es einfacher zu sein, sich vom anderen zu trennen oder innerlich zu verabschieden und damit die Mühen der Auseinandersetzung mit abweichenden Lebensgewohnheiten zu vermeiden. Der konstruktive Streit ist aus der Mode gekommen und gelingt nur noch einer Minderheit.

Wenn bei einem Paar, welches sich gerade kennengelernt hat, bereits schnell zerstörerische Streitformen an der Tagesordnung sind, ist entweder eine schnelle Trennung zu erwarten oder den beiden steht eine problematische Abhängigkeit bevor. Auf ein "das wird sich schon noch (wenn wir verheiratet sind) ändern" sollte nicht gehofft und vertraut werden.

Partnerinnen und Partner gehen sehr unterschiedlich mit den Konflikten in der Beziehung um:

Und so gibt es die Punktesammler, die Tester, die Detektive, die Hobbypsychologen, die Erzieher, die Geheimniskrämer, die Gesprächskiller, die Dauerredner, die Schweiger, die Manipulierer, die Schläger.

Probleme durch unterschiedliche Erwartungen schüren Konflikte und Spannungen. Viele kleine Bausteine lassen die Spannung ansteigen und in einen oft recht destruktiven Streit münden.

Hinzu kommen in unserer derzeit konfliktträchtigen Gesellschaft oft auch ökonomische und soziale Spannungen, die mit finanziellen Problemen, Arbeitslosigkeit, Generationskonflikten usw. verbunden sein können. Diese Spannungen von außen bedürfen oft einer gemeinsamen Lösung oder eines gemeinsamen Durchstehens des Partners und der Partnerin. Sind die Spannungen innerhalb der Beziehung bereits recht groß, fördern die Probleme von außen die partnerschaftlichen Konflikte.

Das notwendige Gespräch, das notwendige Aushandeln, die notwendige Suche nach partnerschaftlichen Lösungen kann besonders dann zu massiven und unerträglichen Streitigkeiten eskalieren, wenn Unerledigtes aus früheren Auseinandersetzungen hochkommt und in den augenblicklichen Zwist mit einfließt. Ein falscher Ton, ein falsches Wort ergibt das andere, und schnell werden beide ausfallend oder einer zieht sich zurück und der andere streitet lautstark um so mehr.

Wenn kaum mehr über Gefühle gesprochen wird, sind Beziehungen besonders gefährdet.

In vielen Partnerschaften werden pro Tag nur noch 20 Minuten oder weniger miteinander gesprochen.

Die Streitigkeiten beinhalten oft ein: "Wer hat Recht". Unsachlichkeiten und der sogenannte Tritt unter die Gürtellinie werden hinzugenommen, um die eigene Position als die einzig Richtige zu bekräftigen.

Der oft herangezogene Vergleich mit der sogenannten traditionellen Ehe läßt sich doch nicht so ganz aufrechterhalten: Auch in der traditionellen Ehe gibt es genug Konflikte, nur werden sie oft unter den Teppich gekehrt und bleiben unsichtbar. Die sehr weit zu fassende Untreue ist nie auszuschließen, es gab sie auch in der herkömmlichen Eheform.

Streitlust beginnt im frühen Kindesalter. Kinder lernen, sich an ihren Eltern zu reiben und suchen den Konflikt. Oft an ganz belanglosen Themen. Und so bringt die eigentlich gewollte zunehmende Selbstständigkeit für viele Eltern die unangenehme Begleitung der zunehmenden Auseinandersetzungen mit sich. Kinder wollen unbedingt alles selbst tun und widersetzen sich den fortwährend den Anordnungen der Eltern. In diesen Zeiten

Dies ist eine schwierige Erziehungsaufgabe. Gut gelöst werden die Kinder dadurch aber auch gut auf konstruktive Möglichkeiten späterer Auseinandersetzungen vorbereitet.

Warum gestritten wird:

Worüber häufig gestritten wird: Geld, Haushalt und Wohnung, Freizeit und Urlaub, Beruf, Kinder, Freunde, Sexualität, Verwandtschaft. Nach einer Internet-Umfrage im Jahre 2010 an über tausend Personen im Alter von 18 bis 55 Jahren in Deutschland kracht es bei 47 Prozent der Befragten wegen herumliegender Kleidungsstücke, schmutzigem Geschirr und Ähnlichem. Hohes Konfliktpotenzial bergen auch mangelnde Aufmerksamkeit (32 Prozent) und das Thema Geld (29 Prozent). Weitere Streitpunkte sind Verwandtenbesuche (22 Prozent), der Fahrstil des Partners (22 Prozent) und die Kindererziehung (19 Prozent). Auch das Liebesleben (13 Prozent), das TV-Programm (10 Prozent), die Einkäufe (10 Prozent) sowie Kleidungsfragen (5 Prozent) können den Haussegen in Schieflage bringen.

ElefantMückePartnerkonflikte werden häufig so angegangen, dass das dramatische Endergebnis in keinem Verhältnis mehr zu dem geringfügigen Ausgangspunkt steht. Der sprichwörtliche Elefant wird aus einer Mücke gemacht und kann dann kaum mehr gebändigt werden.

Das heißt: das eigentliche Problem ist der falsche Lösungsversuch. Je nach Temperament und Lerngeschichte gehen Menschen mit ihren Partnerkonflikten unterschiedlich um. Die einen vermeiden die Streitigkeiten, die anderen leben ihren Mißmut als wilde Streiter hemmungslos aus, wiederum andere fordern totale Offenheit und schaffen neue Probleme: den Zwang, alles stets offen und demokratisch auszuhandeln und zu zerreden.

Eine neue Studie (Birditt et al., 2010) zeigte, dass es ein besonders kritisches Konfliktmuster für eine Scheidung ist, wenn nur ein Partner Konflikte konstruktiv angeht, indem er zum Beispiel versucht, die Angelegenheit in Ruhe durchzusprechen, sich den Standpunkt seines Partners anzuhören, oder bemüht ist, die Gefühle seines Partners zu verstehen, und der andere Partner sich aber zurückzieht. Vermutlich halten Ehepartner, die konstruktiv mit Konflikten umgehen, die Angewohnheit ihres Partners sich zurückzuziehen für eine mangelnde Investition in die Partnerschaft und nicht als einen Versuch, sich in der Situation abzukühlen. Hingegen stellte man in dieser Studie fest, dass Ehepaare, bei denen beide Partner konstruktive Strategien benutzten, niedrigere Scheidungsraten hatten.

Nach Ansicht von Allan Guggenbühl (Universität Zürich) sollte eine Beziehung emotionale Tiefe besitzen, damit die Kontrahenten richtig Streiten können, damit Auseinandersetzungen unter bestimmten Umständen durchaus ein Vertrauensbeweis und ein notwendiger Bestandteil einer Freundschaft sein können. Letztlich liefert ein Streit einem Menschen Impulse für die Selbsteinschätzung liefern, denn problematische Charakterzüge werden von Betroffenen oft nicht wahrgenommen. Im Konfliktfall werden Menschen auf ihre Schwachstellen hingewiesen, die manchmal auch schmerzhaft sein können, letztlich können diese sich so aber selbst besser kennen lernen, wodurch auch die Beziehung wachsen kann. Wichtig ist es bei Auseinandersetzung aber, bestimmte Unterschiede zwischen Menschen zu akzeptieren, denn Vieles ist oft fest in der Persönlichkeit verwurzelt und daher so gut wie nicht mehr zu ändern.


In unserem monogamischen Weltteile heißt heiraten, seine Rechte halbieren und seine Pflichten verdoppeln.
Arthur Schopenhauer

Mentale Schutzfilter als Kommunikationshindernis

Im "Zeit zu leben-Newsletter" vom 24. Mai 2009 schreiben Konnerth & Senftleben über "Mentale Schutzfilter im Gehirn", einen Mechanismus unseres Wahrnehmungsystems, der uns von Informationen und Beobachtungen abschirmt, die unserem Weltbild zuwiderlaufen: "Wenn wir im Alltag mit Informationen in Kontakt kommen (zum Beispiel im Gespräch oder durch die Medien), werden bei uns ganz oft nur die Informationen durchgelassen, die das bestätigen, was wir für richtig und wahr halten. Wenn dagegen eine Information an uns herangetragen wird, die unserem Weltbild zuwiderläuft, dann rauscht diese meistens an uns vorbei und wir merken es noch nicht mal. (…) Unser Wahrnehmungsapparat funktioniert ein bisschen nach dem Modell: Es kann nicht wahr sein, was nicht wahr sein darf. Und was nicht wahr sein darf, wird passiv oder aktiv bekämpft."

Psychologen vermuten, dass dieser Mechanismus etwas mit der Aufrechterhaltung einer gewissen “inneren Integrität” zu tun hat, denn die Welt, wie man sie wahrnimmt, soll den Menschen ein Gefühl der Sicherheit geben. Sie klammern sich daher an dieser einmal gewonnenen Weltsicht fest, denn sie gibt Orientierung und Halt. Ein solches Weltbild ist aber oft starr und kann nur gegen sehr starke innere Widerstände verändert werden, denn das bedeutet letztlich ein Aufgeben von Sicherheit. Ein solches fixiertes Weltbild wird oft dann relevant, wenn Menschen auf jemanden treffen, der ein ganz anderes Weltbild hat und entschieden werden muss, wer denn nun das "richtige" Bild hat. Um mit einer solchen Situation umgehen zu können, raten Konnerth & Senftleben sich langsam und vielleicht auch spielerisch an die Möglichkeiten einer anderen Weltsicht heranzutasten.

Übrigens: Kennen Sie die Goldenen Regeln des Streites - Wie man jeden Konflikt gewinnt?

Eine auf länger angelegte Partnerschaft beweist sich meist in den Kleinigkeiten des Alltags wie Haushaltsführung, Umgang mit Geld, Toleranz gegenüber den kleinen Fehlern des anderen, Toleranz gegenüber nicht verletzenden Freiheiten des anderen, Kindererziehung usw.

Eine dauerhafte Bindung ist dann vor allem über die Fähigkeit beider Partner möglich, mit Konflikten konstruktiv, das heißt offen, ehrlich und in der Auseinandersetzung.

Es hat wenig Sinn, aus Harmonieinteresse Wut und Ärger in sich hineinzufressen. Freundliche Worte passen schlecht zu verkrampften Händen und verbissenem Gesicht. Sprache, Gesten und Blicke gehören zusammen. Ärger und Wut sollten also insgesamt ausgedrückt werden, und zwar möglichst offen, ehrlich und auf die Sache bezogen, die den Ärger hervorgerufen hat.

Wenn der Streit um aktuelle Probleme, und nur diese sollten in den Streit einbezogen werden, offen und fair geführt wird, sind Verdrängen und Aggressionen überflüssig.

Um konstruktiv zu streiten, können einige grundlegende Regeln des fairen Streitens berücksichtigt werden:

Siehe auch Paarkommunikation - wie sie gelingt

Lösungen

PRAKTISCHER TIPP

Einigen Sie sich auf ein Zeitlimit! Legen Sie fest, dass der Streit bei Ihnen in Zukunft nie länger als 15 Minuten dauern darf (Benutzen Sie einen Küchenwecker!). Erfahrungsgemäß ist in der Regel in dieser Zeit alles Nötige gesagt!

Siehe auch Gutes Streiten in der Partnerschaft

Die fünf apokalyptischen Reiter in Beziehungen

Thesen des Psychologen und Paarforschers John Gottman zu den großen Fehlern in Paarbeziehungen.

Vereinzelt und phasenweise können diese Punkte in jeder Beziehung auftreten, ohne das Anzeichen des nahenden Endes zu sein. Eine übersichtliche Darstellung dieser Thesen findet sich auf der Internetsite zum Thema Keinen Fehler machen, auf der Nicole Alps, Coach und Bildungswissenschaftlerin sowie Autorin beim Online-Magazin Zeit zu leben, die Menschen dabei helfen möchte, gute Entscheidungen zu treffen.

Es gibt im Leben der Menschen zahlreiche Muster, die in der Kindheit entstehen und sich während des gesamten Lebens immer wieder manifestieren: außenLebensfallen - Muster, die Beziehungen zerstören

Doch Psychologen der Berkeley-Universität werteten Gespräche aus, in denen Paare mittleren und höheren Alters ihre Probleme diskutierten und stellten fest, dass diejenigen, die häufiger die Personalpronomen „wir“, „unser“ oder „uns“ benutzten, weniger Anzeichen für Stress zeigten und einander rücksichtsvoller behandelten. Hingegen waren Paare weniger zufrieden mit ihrer Ehe, die häufiger die Personalpronomen „ich“ und „du“ verwendeten, was besonders für ältere Paare zutraf.



Es gibt sicher viele Gründe für Scheidungen,
aber der Hauptgrund ist und bleibt die Hochzeit.
Jerry Lewis

Die Macht in Paarbeziehungen

Macht spielt auch in Paarbeziehungen eine Rolle, denn das Gefühl, Entscheidungen etwa in der Ehe bestimmen zu können, hat einen entscheidenden Einfluss auf die erlebte Qualität der Beziehung. Frühere Studien Haben gezeigt, dass in Paarbeziehungen trotzdem nur selten ein Machtgleichgewicht herrscht, d. h., eist hatten die Männer mehr Einfluss auf Entscheidungen als Frauen. Körner & Schütz (2021) sind der Frage nachgegangen, welchen Einfluss Macht und Machtempfinden bei Paaren hat, wie die in der Beziehung tatsächliche und wahrgenommene Macht Zufriedenheit und Engagement beeinflussen und welche Auswirkungen sie auf die Beziehungsqualität haben. In der Fragebogenuntersuchung wurden unter anderem die Bewunderung für den Partner oder die Partnerin, das Vertrauen, die Zufriedenheit mit dem Sex, Gefühle von Unterdrückung und Einschränkung sowie Engagement und Bereitschaft, in die Beziehung zu investieren, erhoben. Zusätzlich wurde die Machtbalance berechnet, um zu untersuchen, inwieweit die Ausprägungen innerhalb der Paargemeinschaft ähnlich waren. Es zeigte sich, dass Männer nach wie vor mehr positionelle Macht besitzen, basierend auf höherem Einkommen und höherem Bildungsstand, und auch das Bedürfnis, Entscheidungen fü beide zu treffen, war bei Männern im Durchschnitt stärker ausgeprägt. Interessanterweise hatten diese beiden Faktoren jedoch keinen Einfluss auf die erlebte Beziehungsqualität und die Machtbalance, denn selbst wenn sich Männer und Frauen innerhalb der Paargemeinschaft bezüglich der gemessenen Parameter stark ähnelten, konnte kein Zusammenhang zur Beziehungsqualität festgestellt werden. Bisherige Untersuchungen hatten in Partnerschaften häufig einen direkten Zusammenhang zwischen Machtgleichgewicht und beziehungsbezogenen Ergebnissen nahegelegt.

Am glücklichsten mit ihrer Beziehung waren jene Paare, bei denen beide Partner über ein hohes Maß an persönlichem Machtgefühl berichteten. Offenbar sind vor allem die subjektiv erlebte Macht und das Gefühl, frei handeln zu können, für die Beziehungsqualität bedeutsam, denn bei den meisten der befragten Paare gaben beide Geschlechter an, bei wichtigen Entscheidungen ihre Bedürfnisse durchsetzen zu können. Das ist offenbar nicht zwingend ein Widerspruch, denn möglicherweise erstreckt sich der jeweilige Einfluss auf verschiedene Aspekte der Beziehung, d. h., die Frau möchte vielleicht entscheiden, wohin es in den Urlaub geht, während der Mann eher das Lokal für das Abendessen aussucht. Das Ergebnis muss allerdings insofern relativiert werden, da die Stichprobe relativ zufriedene Paare umfasste, was effektives Verhandeln begünstigt. In anderen Partnerschaften bestehen hier durchaus Konfliktpotenziale.

Literatur: Körner, R. & Schütz, A. (2021). Power in romantic relationships: How positional and experienced power are associated with relationship quality. Journal of Social and Personal Relationships, doi:10.1177/02654075211017670.

Loriot - Das Ei

Ein gutes Beispiel einer Konversation, das sich nach den vier Seiten einer Nachricht analysieren ließe … Leider ist das früher frei zugängliche Video [https://www.youtube.com/watch?v=UWjIX3h1C0Q] nicht mehr auf YouTube verfügbar! Allerdings findet man  es leicht mit einer Google-Suche, z. B. hier http://www.dailymotion.com/video/x2m6b4k oder https://www.youtube.com/watch?v=EOQQWmh4MSQ


Zwischen Nähe und Distanz

LiebeWie beschrieben, gibt es eine ganze Reihe von Regeln für faires Streiten. Während des Streits fällt es immer schwer, sich auf Regeln zu besinnen und einzulassen. Daher ist zu empfehlen, in ruhigen Zeiten sich zunächst auf die Möglichkeit des fairen Streitens in schwierigen Zeiten zu verständigen. Dann sollten Regeln überlegt werden, auf die sich beide einlassen können.

Faires Streiten ist nur in Beziehungen möglich, in denen grundsätzlich Vertrauen herrscht und beide Partner sich grundlegend achten. Ansonsten wird jeder Streit Nebenschauplatz grundlegender Beziehungskonflikte.

Aber: Der faire Umgang in Auseinandersetzungen kann zur Grundlage werden, in einer sich gegenseitig achtenden Atmosphäre auch andere Beziehungsprobleme anzupacken. In sofern kann mit mit einer Veränderung der Streitkultur begonnen werden, die Beziehung insgesamt zu verbessern.

Herrscht zwischen zwei Menschen oder innerhalb einer Partnerschaft aber ein aggressives Klima, wurden in der Regel persönliche Grenzen verletzt, denn Aggressionen dienen dazu, das Verhältnis von Nähe und Distanz zu regeln.

Harmonische Begegnungen finden nur dort statt, wo jeder die Grenzen des anderen wahrt und ihm zugleich freundlich vermittelt "bis hierhin und nicht weiter", um seine Sphäre zu schützen. Doch die eigene Grenze darf keine Mauer sein, sondern sie muss durchlässig bleiben für Blicke, Worte und Gesten, sonst kann keine Nähe entstehen.

Siehe dazu auch die Rezepte für ewiges Liebesglück

Christian Thiel wendet sich in seinem Buch gegen die Ansicht, dass "gutes Streiten für eine Partnerschaft wichtig ist, sondern meint, dass es um ganz andere Dinge geht, wenn Paare langfristig zusammen glücklich sein möchten. Er geht in einer Art Rezeptsammlung für glückliche Paare von Studien aus, die gefunden haben, dass

Einge nicht immer leicht verwirklichbare Rezepte aus seinem Buch:

Kommunikationsprobleme zwischen Mann und Frau

Paare, die schon mehrere Jahre zusammen sind, reden täglich im Durchschnitt nur noch 5 bis 10 Minuten miteinander. Und in dieser wenigen Zeit werden hauptsächlich organisatorische und praktische Dinge des Familienlebens geklärt. Zärtliche Worte und liebevolle Komplimente bleiben auf der Strecke. Kritik und Kommandos bestimmen bei vielen die Kommunikation.

Machen Sie Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner mal wieder eine Liebeserklärung und sagen Sie, was Sie an ihr bzw. ihm besonders mögen und bewundern. Nennen Sie sich beim Kosenamen und appellieren Sie an Ihre Gemeinsamkeiten. Das macht die Liebe im Alltag stark.

Die Art und Weise zu kommunizieren wird neben sozialen vor allem auch durch geschlechtsspezifische Rollenmuster geprägt. Kommunikationsprobleme in Ehen und Partnerschaften können daher häufig auf das typisches "Mann-Frau-Problem" zurückgeführt werden, dass das Verhalten und der Ausdrucksstil bei Männern und Frauen manchmal unterschiedlich ist.

So sei die Klage von Frauen "Männer könnten nicht zuhören" auch dadurch zu erklären, dass ein Mann versucht, auf ein von einem anderen dargestellten Problem eine Lösung anzubieten. Frau erwarten aber lediglich, dass ihr zugehört wird. Auch verwenden die männliche und die weibliche Sprache zwar dieselben Wörter, jedoch werden sie von Männern und Frauen unterschiedlich in Zusammenhang gestellt und mit verschiedenen Bedeutungen gebraucht.

Da Männer zumindest nach Ansicht von Frauen schlechte Zuhörer sein sollen, sollten Männer mit einem Trick versuchen, diesem Vorwurf zu begegnen. Wer nämlich nur so tut, als ob er zuhört, wird bald feststellen, dass er sich mit der Zeit für die Wahrnehmung der Frau in einen guten Zuhörer verwandelt. Der Mann muss dabei die Frau offen ansehen, häufig bestätigend nicken, gelegentlich zustimmend brummen, ermunternd lächeln, Körperhaltung und Gesichtsausdruck immer wieder einmal ändern. . Dadurch wächst fast unbewusst die Aufmerksamkeit und Sympathie für den anderen. Ein Fehler wäre es, die Frau mit Zwischenfragen oder Belehrungen zu unterbrechen.

Siehe dazu im Detail Geschlechtsspezifische Kommunikationmuster


Marietta Gädeke, eine deutsche Debattiermeisterin, gab einige teilweise fragwürdige Tipps, wie man eine Diskussion gewinnen kann. Eine gute Strategie ist demnach, das Thema zu erweitern oder einzugrenzen, denn so kann man unbemerkt das Thema auch verändern. Hilfreich ist es auch, Äpfel mit Birnen vergleichen, also möglichst abstruse Alternativen ins Spiel zu bringen. Man kann auch die Argumente umdrehen (Retorsion), etwa ein "Gerade weil-Argument" anführen, denn damit lässt sich fast jedes Argument ins Gegenteil verkehren. Das ist besonders dann hilfreich, wenn einem die eigenen Ideen ausgegangen sind. Unfair aber oft hilfreich ist das ad hominem-Argument, also dem Gesprächspartner etwas vorzuwerfen, das er nicht ändern kann. Helfen kann auch eine Provokation, denn reizt man den andern zum Zorn, dann kann er nicht mehr rational denken und argumentieren, und gleichzeitig kann man den anderen so zu einer Übertreibung bringen und ihm dies hinterher vorwerfen. Fragt der andere etwas Unangenehmes, dann sollte man nicht darauf eingehen, sondern auf eine andere Ebene ausweichen. Die moralische Keule, Ethik und Grundsätzliches eignen sich dafür immer. Man kann auch die U-Boot-Strategie anwenden, als ein Schlagwort verwenden, von dem man weiß, dass der Gesprächspartner auf jeden Fall darauf anspringen wird.

Beziehungsfalle Urlaub?

Oft wird der Urlaub zum Härtetest für Beziehungen.

Nach Weihnachten ist die Urlaubszeit die stärkste Krisenzeit für Partnerschaften und jede dritte Scheidung wird nach einer gemeinsamen Reise eingereicht. Dabei ist der Urlaub selber selten der Grund für Beziehungsprobleme, sondern während Ehepaare im Alltag durchschnittlich zehn Minuten miteinander reden, verbringen Paare sehr viel mehr Zeit gemeinsam und viel Zeit miteinander haben heißt auch, mehr miteinander konfrontiert sein. Spürbar werden dann etwa unangenehme Eigenschaften des Partners oder die Unfähigkeit des Paares, Kompromisse zu finden. Bereits vorhandene Konflikte können dann eskalieren, vor allem auch deshalb, da vom Urlaub nicht selten das Gegenteil erwartet wird, nämlich, eine vielleicht bereits brüchige Beziehung zu verbessern. Der Paartherapeut Peter Battistich empfiehlt Streitigkeiten dadurch zuvermeiden, dass Paare den Anspruch aufgeben, alles zusammen machen zu wollen. Gemeinsam aufstehen, gemeinsam schwimmen, gemeinsam lesen, gemeinsam einkaufen – jedem kann es schon einmal zu viel an Zweisamkeit werden. Paare sollten daher Spielregeln entwickeln und definieren, was gemeinsam und was alleine im Urlaub gemacht wird.

Die hohen Erwartungen an die schönste Zeit des Jahres und der Druck, dass im Urlaub alles, was während des Jahres verabsäumt oder aufgeschoben wurde, in kurzer Zeit intensiv nachgeholt werden soll, tragen ihres dazu bei, dass der Urlaub zwangsläufig schief geht. Viele Menschen fahren mit einem hohen Stresspegel in den Urlaub und der muss erst einmal abgearbeitet werden. Nach Ansicht von Experten wird der Urlaub sehr oft idealisiert, dass ein romantisches Bild von einer idyllischen, harmonischen Beziehungszeit, aber auch idealisierte Vorstellung von stressfreiem und angenehmen Zusammenleben entsteht. Dabei wird aber übersehen, dass in den Urlaub ein ganzer Rucksack von Problemen mitgenommen wird, denn jede Beziehung hat eine Geschichte, die nicht so einfach mit dem Urlaubsantritt abgelegt werden kann. Gemeinsam schöne Dinge zu erleben und Neues kennenzulernen ist zwar durchaus geeignet, eine Beziehung zu beleben, aber es gilt. je besser die Beziehungsarbeit schon im Alltag geleistet wird, desto günstiger ist es für die gemeinsame Urlaubszeit.

Viele Menschen nutzen die Urlaubsreise auch als Diskussionssprungbrett, denn jetzt ist endlich Zeit zu sagen, was am Partner stört. Wenn es den Partner unvorbereitet trifft, kann das zu einer Krise führen. Eine Reise kann aber auch genutzt werden, sich neu zu verlieben und neue Seiten aneinander kennenzulernen. Partner sollten daher vor dem Urlaub die Frage klären, was es sich von dieser gemeinsamen Zeit erwartet, denn man kann vor dem Urlaub daran arbeiten, indem man sich die möglichen Probleme bewusst macht, gut plant und auf die welchselseitigen Bedrüfnisse Rücksicht nimmt. Meist genügt es schon, die erhöhten Erwartungen daheim zu lassen, etwa jene, dass ein Streit im Urlaub an sich schon eine Katastrophe ist oder dass man im Urlaub alles gemeinsam machen muss. So paradox es klingt: Eine konsequentere Form, Trennung nach dem Urlaub zu vermeiden ist getrennter Urlaub.

Urlaub Mann Frau

Das HUMANINSTITUT Human Logistic hat in einer repräsentativen Umfrage unter 850 Österreichern herausgefunden, was die Probleme von Partnern im Urlaub sind, wobei 92 Prozent der Männer und Frauen den Erwartungsdruck für die gemeinsame Zeit als zu hoch erleben.
Obwohl man sich das ganze Jahr auf den Urlaub freut, gibt es statt der erwarteten Entspannung Streit. In der Befragung haben 87 Prozent angegeben, dass sie oft ganz andere Ansprüche an den Urlaub haben als ihr Partner, wobei vor allem bei den Themen Sex, Sport und Kultur sich die Bedürfnisse der beiden Geschlechter stark unterscheiden. 61 Prozent der Befragten sind auch der Meinung, dass der Zündstoff für Streit im Urlaub häufig jene Konflikte, die sich im Alltag zusammengebraut haben und die man in den Urlaub mitbringt. Daher sollte man darauf achten, dass man vorher in der Familie ausreichend über Erwartungen redet, ungelöste Probleme wenn möglich vor dem Urlaub löst, sich auf alles, was kommt, einlässt und sich mental fallen lässt, und sich schließlich auch über Kleinigkeiten freut und nicht auf ein großes Urlaubserlebnis wartet.
Quellen:
OÖnachrichten vom 07.07.2008
Engels, Isabelle (2010). Ende nach Auszeit. Zerreißprobe Urlaub.
WWW: http://oe1.orf.at/artikel/214511 (10-08-01)
http://www.humaninstitut.at/humaninstitut/download.php?file=AUSNAHMEZUSTAND_URLAUB.pdf (10-08-18)

 

Literatur

Birditt, Kira S., Brown, Edna, Orbuch, Terri L. & Jessica M. McIlvane (2010). Marital Conflict Behaviors and Implications for Divorce Over 16 Years. Journal of Marriage and Family, 72.

Frank Naumann: Miteinander Streiten - Die Kunst der fairen Auseinandersetzung. Rororo- Sachbuch Nr. 9795, 1995 (DM 12,90) (Grundlage dieses Textes)

Fritz Fischaleck: Bevor die Fetzen fliegen - faires Streiten in der Partnerschaft. Herder-Spektrum, 1995 (DM 16,90) (Grundlage dieses Textes)

Laurie Schloff und Marcia Judkin: Er sagt, sie sagt - die Kunst miteinander zu reden. DTV-Ratgeber Nr. 36529, 1995.

Ulrich Beer: Rote Rosen und zerbrochene Herzen - Konflikte in der Partnerschaft lösen. Humboldt Nr. 1066, 1996. Allgemein zu Partnerschaftsproblemen.

Peter Lauster: Starksein in Beziehungskrisen - Wie man Partnerprobleme löst ohne zu verlieren. Gustav Lübbe Verlag, 1997. Allgemein zu Partnerschaftsproblemen.

Antonia und Theo Schoenaker: Die neue Partnerschaft - das Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz gewinnen. Goldmann Ratgeber 13700, 1993. Allgemein zu Partnerschaftsproblemen.

Semiprofessionelle Hilfen

Zahlreiche kirchliche Institutionen bieten sogenannte Ehevorbereitungskurse an, in denen partnerschaftliches Gesprächsverhalten mit Hilfe psychologisch begründeter Zuhör- und Sprechregeln. Diese Programme sind sehr übungsintensiv und werden vorallem Paaren angeboten, die sich in eine enge Beziehung gefunden haben und heiraten wollen.

Es sollen an dieser Stelle auch nur die Einrichtungen empfohlen werden, die Programme anbieten, die das "Partner im Gespräch" beinhalten.

Volkshochschulen und Familienbildungsstätten bieten ebenfalls Kurse für Paare an, in denen das "Gespräch miteinander" wichtiger Programminhalt ist.

Professionelle Hilfen

Wer Krisen aus Beziehungsproblemen heraus nicht in Selbsthilfe lösen kann, kann sich an eine der zahlreichen Ehe- und Lebensberatungsstellen wenden. Adressen sind aus örtlichen Telefonbüchern, über den zuständigen Caritasverband oder die zustände Innere Mission oder eine Beratungsstelle der Stadt zu erfahren. Beratung in Psychologischen Beratungsstellen ist in der Regel kostenlos.

Psychotherapeutische Hilfen bieten neben den angesprochenen Beratungsstellen auch Psychotherapie-Ambulanzen an den Psychologischen Fakultäten der Universitäten oder Psychotherapeutische Praxen von Psychologinnen und Psychologen an. Adressen finden sich in den Gelben Seiten der örtlichen Telefonbücher.

Lösungen

PRAKTISCHER TIPP

Wenn wir uns mit jemandem streiten. geraten oft beide Seiten in eine Streitspirale. Keiner will nachgeben und die Vorwürfe werden immer schärfer. Was kann man tun, um diese Spirale zu unterbrechen?

Üben Sie wahrzunehmen, wenn ein Streit ins Uferlose entgleitet. Tun Sie dann etwas, was das Ganze unterbricht. Sie können z.B. vorschlagen, das Fenster zu öffnen, einen Kaffee zu trinken oder auch einfach auf die Toilette gehen.

Diese kleine Pause sorgt dafür, dass beide Seiten kurz innehalten.

Anleitung zum Liebesdesaster

(...) "Wer beispielsweise heiratet, um glücklich zu werden, wird mit Sicherheit scheitern. Denn auf Glück gibt es keine Garantie", warnt der Spezialist in Herzensdingen (das ist Arnold Retzer; W.S.). Der einzig erfolgversprechende Grund, mit jemandem eine Ehe einzugehen, sei der: "Ich liebe dich. Und ich will dich nicht mehr hergeben und kann dir nur versprechen, was ich auch halten kann. Ich werde mich immer auch um deine Interessen kümmern, werde gewaschen zum Frühstück erscheinen und dir die Freiheit lassen, anders zu sein als ich." Beim wissenschaftlichen Analysieren von Hunderten Heiratsannoncen sei er auf eine weitere Beziehungsfalle gestoßen. "Die Menschen suchen meist nicht nur Liebe, sondern eine Köchin, einen Babysitter, einen Samenspender, eine Haushaltshilfe oder einen Psychotherapeuten", sagt Retzer.

Er nennt einige Paradebeispiele für besonders qualvolle Liebesbeziehungen, in denen es die Partner schnell schaffen, den anderen und sich selbst "zu Grunde" zu richten.

Neben den vielen Gründen, die ein Ende der Liebe bedeuten können, nennt Retzer auch noch jene, die das "Wunder einer Ehe" bewirken:

  1. Vergeben
  2. Vergessen
  3. Erinnern
  4. Verkennen (im Partner die von einem geliebte, verklärte Person immer wieder sehen)
  5. Ertragen
  6. Die reife Resignation (das Erkennen, dass man den Partner oft nicht verändern kann)

Quelle:
Rohrhofer, Barbara (2006). Anleitung zum Liebesdesaster.
WWW: http://www.nachrichten.at/leben/426078 (06-02-28)

Wie die Liebe von Dauer sein kann

Wichtigste Störfaktoren in einer Beziehung

Auf einer Datingplattform wurden die wichtigsten Störfaktoren in einer Beziehung erfragt:

Siehe im Detail Zehn Regeln für eine stabile Partnerschaft von Hans Jellouschek und Verzeihen und loslassen

 

Quelle: Steffen Fliegel (1998). BEZIEHUNGSKILLER: SCHLECHTES STREITEN. FAIRE AUSEINANDERSETZUNGEN KÖNNEN GELERNT WERDEN.
WWW: http://www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/psychologie980302.html (00-04-06)

Die Erlaubnis des Autors liegt vor.

Weitere Quellen: http://www.focus.de/gesundheit/ticker/psyche-streit-ist-notwendiger-bestandteil-der-freundschaft_aid_354835.html (08-12-11)

Zum Autor

Dr. Steffen Fliegel ist der Psychologe der WDR2 WESTZEIT. Steffen Fliegel (Jahrgang 1949) wurde in Dresden geboren. Psychologie studierte er in Münster, wo er heute auch wohnt und arbeitet. Er ist ausgebildet als Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut und als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Nach beruflichen Stationen als Hochschulassistent, Psychologischer Leiter einer Fachklinik und Geschäftsführer eines Psychotherapiezentrums arbeitet Steffen Fliegel heute bei der Münsteraner Gesellschaft für Klinische Psychologie und Beratung und ist Ausbildungsleiter der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie e.V. Schwerpunkte seiner Arbeit sind neben Ausbildungsaktivitäten die Durchführung von Psychotherapie, die Tätigkeit als Gutachter sowie Öffentlichkeits- und Medienarbeit.
(Quelle: http://www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/fliegel.html - 01-11-08)



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