Prüfungs- und Klausurvorbereitung
Hitchhiker
Lernen im Studium
WWW:
http://third.informatik.uni-kl.de/
~hh/node7.html (99-07-07)
Naja, sagst Du. Ist doch alles nicht so schlimm. Die Konvertierung von Zahlensystemen, die wir gerade in Digitaler Logik machen, ist doch wirklich ein Kinderspiel. Und mit Gattern hab ich schon in meinem Elektronik-Baukasten gespielt. Stimmt. Aber irgendwann ist dann plötzlich von asynchronen und synchronen Schaltwerken die Rede. "Hoppla, hab ich ja noch nie gehört", denkst Du beim Durchlesen der Übungsaufgaben. Und während Du noch beim Nacharbeiten der verschiedenen Flip-Flop-Typen bist, steht plötzlich die Klausur vor der Tür und die letzte Aufgabe über Moore-Automaten kannst Du nicht mal bearbeiten, von den Endomorphismen und Eigenvektoren komplexer Matrizen in Mathe I ganz zu schweigen.
Wer immer die Übungen bearbeitet, dem passiert so etwas nicht so leicht. Insbesondere dort, wo Abgabepflicht besteht, wirst Du gezwungen mitzuarbeiten. In letzter Zeit haben sich aber - unter freundlicher und penetranter Ermunterung durch den Fachschaftsrat - einige Dozenten dazu durchringen können, auf die Zulassungsbeschränkungen zur Klausur zu verzichten. Hier ist Deine Eigeninitiative dann umso wichtiger. Auch hier solltest Du immer alle Übungsaufgaben bearbeiten. Die Übungen sind die beste Vorbereitung auf die Klausur. Viele Aufgaben in der Klausur sind abgewandelte Übungsaufgaben. Wer die verstanden hat, spart sich in der Klausur viel Zeit. "Verstanden haben" heißt aber nicht, dass Du brav in die Übung gehst, Dir anschaust, wie der Hiwi die Aufgaben vorrechnet und "Ah, war ja ganz einfach", denkst. Zwar kannst Du diese Aufgabe dann ohne Probleme immer wieder lösen, aber der wesentliche Teil der Übung besteht eigentlich darin, selber an der Lösung zu knuspern. Eine auswendig gelernte Lösung nutzt Dir in der Klausur nichts, wenn die Aufgabe ein bißchen anders aussieht. Wenn Du dann erst noch rumprobieren mußt und nicht schon einen Lösungsansatz im Kopf hast, geht Dir wertvolle Zeit verloren.
In einigen Fächern, zum Beispiel Digitale Logik, kommt es in der Klausur auch sehr darauf an, Verfahren oder Algorithmen schnell und genau anwenden zu können. Hier hilft es gar nix, die Regeln stur auswendigzulernen, Du mußt vielmehr die Verfahren abarbeiten können, ohne viel nachzudenken. Auch das kannst Du nur durch häufiges Üben lernen, wozu sich neben den Übungen, die den Vorteil haben, korrigiert zu werden, auch alte Klausuren gut eignen.
Besonders in der theoretischen Informatik und der Mathematik hat die Abgabe der Übungen noch einen weiteren wichtigen Effekt: Da hier viel Wert auf Formalismen gelegt wird, bekommt man für vermeintliche Kleinigkeiten leicht den ein oder anderen Punkt abgezogen. Die Übung ist die einzige Möglichkeit, den eigenen Lösungsstil einmal auszuprobieren. Der Hiwi wird einem dann zeigen, wo man Änderungen vornehmen muß. Wenn man in der Klausur fünfmal einen Punkt wegen formaler Fehler abgezogen bekommen hat und zum Bestehen noch zwei Punkte fehlen, ärgert man sich. Vergiß nicht, die Definitionen und Sätze auswendig zu lernen. Das ist zwar lästig, aber damit kannst Du Dir leicht Punkte sichern.
Irgendwann hast Du dann aber alles gelernt, sitzt im Hörsaal wartest darauf, dass die Aufgaben ausgeteilt werden. Vergiß nie, Deinen Studentenausweis und einen Ausweis mit Foto mitzubringen. Die werden immer zu Klausurbeginn kontrolliert, die Assistenten wollen wissen, ob Du auch wirklich Du bist. Die Klausuren dauern oft bis zu drei Stunden. Vielleicht kannst Du in der Zeit mal etwas zu trinken oder einen Schokoriegel gebrauchen; das solltest Du Dir dann zur Klausur mitbringen. Andere vertrauen darauf, dass ihr Lieblingsschmusetier immer neben ihnen sitzt. Das kann durchaus helfen, kein Witz! Als erstes mußt Du auf jedem Blatt der Klausur Deinen Namen und Deine Matrikelnummer anbringen. Du kannst ein klein wenig Zeit sparen, wenn Du Dir einen Stempel anfertigst, auf dem die Sachen draufstehen. Auch das ist kein Witz, sondern im Gegenteil sehr praktisch. Günstige Stempel kannst Du Dir schnell online bestellen, wer mag, bekommt dort sogar einen schönen Holzstempel. Bevor es mit der Klausur losgeht, nimm noch einmal Deine ganze Konzentration zusammen. Atme bewusst tief ein und aus, vielleicht schließt Du auch für einen kurzen Moment die Augen: Du bist ganz bei Dir, Du bist gut vorbereitet, gut, dass es nun beginnt! Erschrick nicht, wenn die Klausur den Umfang des Telefonbuchs von Buenos Aires hat. Oft wird gar nicht erwartet, dass Du alle Aufgaben bearbeitest. Deshalb ist es wichtig, dass Du die Aufgaben vorher alle durchliest und eine Vorauswahl triffst, welche Aufgaben Du bearbeiten willst. Du mußt die Aufgaben nicht in der Reihenfolge der Klausur bearbeiten. Manche Aufgaben sind Standardaufgaben, die Du oft geübt hast. Löse sie zuerst, dann hast Du einige Punkte sicher und die Aufregung legt sich etwas. Lies Dir die Aufgabe, die Du bearbeitest, ganz genau durch. Es passiert immer wieder, dass Aufgaben falsch bearbeitet werden, weil ein "nicht" übersehen oder ein Index falsch gelesen wurde. Achte darauf, dass Du Dir wirklich alle Aufgaben angesehen hast. Manchmal ist für die vorletzte Aufgabe viel Platz und mehrere Schmierseiten eingeplant, und die letzte Aufgabe dahinter wird übersehen, weil man denkt, da kommt nichts mehr.
Schreib Scheinklausuren immer mit, auch wenn Du glaubst, keine Chance zum Bestehen zu haben. Denn eine gute Übung ist es allemal. Du gewöhnst Dich an die Prüfungsatmosphäre und hast noch einmal die Möglichkeit, das, was Du kannst, korrigieren zu lassen. Geh auch immer zur Klausureinsicht! Du siehst, welche Fehler Du gemacht hast und wie schwer sie bestraft werden; außerdem kannst Du Dir die richtigen Lösungen erklären lassen. Abgesehen davon passiert es immer mal wieder, dass sich die Korrektoren beim Addieren der Punkte verzählen. Es ist zwar oft schwer, noch einen Punkt zum Bestehen herauszuschinden, da gerade die Klausuren, die an der Bestehensgrenze liegen, besonders gründlich korrigiert werden, aber es sind schon ganz erstaunliche Sachen in Einsichtnahmen vorgekommen.
Siehe dazu auch den Lerntipp Prüfungs- und Klausurvorbereitung
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Mentale Vorbereitung auf eine Prüfung
Ich nehme an, dass dich dieses Thema interessiert oder du vielleicht schon einmal gedacht hast, ohne die ganze Angst vor einer Prüfung hättest du ein besseres Ergebnis erreicht. Nachfolgend möchte ich ein paar Dinge darstellen, wie ich sie verstehe. Dazu wird diese Seite dienen. Auf der den nachfolgenden Seiten findest du einen Text mit eingebauten hypnotherapeutischen Anweisungen zur inneren Vorbereitung auf die Prüfung oder Schularbeit.
- Was ist Prüfungsangst?
Ganz einfach gesagt ist es so etwas wie ein Denkfehler.
Betroffen davon ist das WAS du denkst (z.B. "ich muß es unbedingt schaffen!"......) und das WIE du es denkst (z.B. was die anderen sagen, Katastrophe in grellen Farben, ....). Beides hat ganz entscheidenden Einfluss auf dich, dein Denken, Fühlen und Tun - natürlich auch auf das, was du bei einer Prüfung oder Schularbeit können sollst.
Ich stelle mir in (farbigen) Bildern vor, wie ich mein Ziel erreiche! - Wie spürst du sie?
Es kann sein, dass du schon in der Nacht vor der Prüfung schlecht schläfst, oder du in der Früh nichts mehr essen kannst, dass deine Hände mehr schwitzen, dein Puls schneller ist, du innerlich unruhiger wirst und dergleichen. Dies alles sind Stresssymptome, der Körper reagiert wie auf eine vermeintliche Gefahr.
Wenn ich unruhig bin, ist ganz normal und bedeutet auch: Ich bin hellwach! - Worin besteht die "vermeintliche Gefahr"?
Es kann bei einer Schularbeit oder Prüfung schon um einiges gehen und natürlich will man sie auch bestehen. Besonders heikel aber wird es, wenn man zu sich selbst sagt: "Ich muss sie unbedingt schaffen!!!" Und da sind wir schon bei einem dieser Denkfehler, der das eigene Denken und Fühlen durcheinanderbringt.
Ich gebe das, was ich geben kann. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist o.k.. - Was ist eigentlich eine Prüfung?
Bei einer Prüfung soll gelerntes Wissen wiedergegegeben werden. Meistens sind es die eventuell nachfolgenden negativen Konsequenzen, die sich zu einer schlecht absolvierten Prüfung gesellen, die wir befürchten. Konzentriere ich mein Denken und Fühlen auf diese Konsequenzen, werde ich konzentrierter an die noch gar nicht eingetretenen Konsequenzen denken als an den Stoff, mit dem ich mich eigentlich beschäftigen sollte.
Vor und während der Prüfung denke ich nur an den Stoff, nachher an die Auswirkungen!
Siehe dazu auch Prüfungsangst
NEU: Seit Beginn 2005 steht den BesucherInnen auch ein FORUM zu Fragen des Lernens und der Lerntechnik zur Verfügung, in dem einschlägige Methoden und Probleme diskutiert werden können.
"Innere" Vorbereitung auf eine Prüfung oder Klausur
Der Text ist eine sehr allgemein gehaltene Anweisung mit ausreichend Spielraum, ihn auch innerlich an die eigene Situation anpassen zu können. Eingeflochten sind einige hypnotherapeutische Elemente, die diesen Prozess unterstützen sollen.
Lies dir den Text zuerst ruhig einmal durch und nimm wahr, wie er auf dich wirkt. Und es kann natürlich sein, dass er dir irgendwie ungewohnt vorkommt oder du dich gleich davon angesprochen fühlst. Jeder Mensch macht seine eigenen Erfahrungen und jeder Mensch lernt auf seine eigene Art und Weise.
Probier ihn einfach aus und mach deine eigenen Erfahrungen damit. Du wirst überrascht sein, woran du bemerken wirst, dass eine Veränderung beginnt.
Wenn du eine vertraute Person zur Verfügung hast, die bereit ist, dir bei der Übung zu helfen, so bitte sie, den Text ganz langsam und ruhig mit Pausen (bei den Absätzen) zu lesen. Es wird dir dann viel leichter fallen, meinen Worten zu folgen.
Setz dich irgendwo hin, wo du es bequem und ruhig hast und wo du dich entspannen kannst. Stelle deine beiden Beine auf den Boden und spüre diesen sicheren und vertrauten Platz und den festen Boden unter deinen Füßen. Wenn es für dich leichter ist, kannst du auch deine Augen schließen. Und - du kannst die Übung heute oder morgen machen.
- Indem du dich fragst, was nun wohl kommen wird, kannst du dich darauf einstellen, dass sich eine besondere Erfahrung vollziehen wird. Jeder Mensch hat Erfahrungen, die er nutzen kann. Und jeder Mensch lernt auf seine Art und Weise.
- In einem Sessel kann man es sich bequem machen. Und nachdem du einen angenehmen Atemzug getan hast, kannst du dir erlauben, dich mehr und mehr zu entspannen.
- Und während du von draußen noch das eine oder andere hörst oder siehst, kannst du spüren, wie sich deine Wahrnehmung zunehmend nach innen richtet und du z.B. bemerkst, wie du ein- und ausatmest, ein und aus, ein und aus.
- Und mit jedem Atemzug kannst du dich ein Stück mehr entspannen.
- Und da ist ein Bedürfnis in dir, dem du tiefer nachgehen kannst. Und so kann es sein, dass du schon neugierig bist, welche Veränderung dein Unbewusstes einleiten wird. Und während dein Verstand vielleicht noch glaubt, es geht nicht, weiß dein Unbewusstes, es geht ganz von selbst. Und das Unbewusste versteht, was das Bewusste nicht versteht.
- Und wie jeder Mensch einen Platz hat, wo er sich besonders wohl fühlt, hast auch du eine solchen Platz, eine Art Lieblingsplatz, wo immer dieser auch ist.
- Nun stell dir vor, du gehst jetzt in Gedanken an diesen Platz und
- kannst sehen, was du dort sehen kannst,
- hören, was du dort hören kannst,
- spüren, was du dort spüren kannst und vielleicht auch
- riechen, wie es dort riecht.
- Und weil es ein wirklich guter Platz ist, der dich zu dir kommen lässt, wirst du dich hier einfach eine Zeit niederlassen, während deine Gedanken weitergehen. Einerseits tauchst du wieder ein in all diese Eindrücke, die mit diesem Platz verbunden sind, anderseits kann sich dein unbewusstes Denken ganz anderen Dingen zuwenden.
- So kannst du dich in deinen Gedanken zurücktreiben lassen an die eine oder andere Herausforderung, die nicht leicht war für dich und die du doch geschafft hast. Und es spielt dabei keine Rolle, wie alt du warst, wie lange oder wie kurz das her ist.
- Und nimm dir Zeit, dir die eine oder andere dieser Situationen von damals vorzustellen. Nimm dich wahr, wie du warst in dieser Situation und wie du es gemacht hast. Und so kann auch wieder Einiges von damals auftauchen, was du innerlich zu dir gesagt hast, davor, während oder nach dieser Herausforderung.
- Und so kann es gut sein, dass du jetzt mehr davon weißt, was dir damals geholfen hat. Es kann aber auch sein, dass du es dir gar nicht recht erklären kannst, wie es dein unbewusstes Denken angestellt hat, dass du es schaffen konntest. Manchmal kann es unser Verstand begreifen, manchmal weiß es nur unser Unbewusstes.
- Und Menschen erzählen manchmal davon, dass ihnen der Vater oder die Mutter oder ein guter Freund gesagt hast: " Du bist in Ordnung!" "Du schaffst es!"
- Und so wie wir Herausforderungen hinter uns haben, haben wir sie auch vor uns, z.B. auch in Form von Prüfungen oder Schularbeiten. Und du weißt, du kannst sie auch schaffen, so wie du weißt, dass du einige Zeit dafür verwendet hast, dich entsprechend darauf vorzubereiten.
- Wie jeder Mensch kannst auch du dich erinnern an Situationen, wo du etwas noch nicht gekonnt hast, und wie du es dir dann doch aneignen konntest. Und du weißt auch, wie hilfreich eine gute Vorbereitung sein kann, um eine Prüfung zu bestehen.
- Und du weißt auch: "Um eine Prüfung zu bestehen, braucht man nicht alles wissen!"
- Und so wie du das vielleicht gerade auch jetzt erlebst, kann es auch bei der Prüfung sein, dass dir so manches einfällt von diesen Aufgaben und dass dir auch etwas im Moment gerade nicht zugänglich ist. Das ist ganz normal.
- Während nun ein Teil der deiner Wahrnehmung bei der Prüfung ist, ist eine anderer Teil weiter an diesem wohligen Platz. Und du spürst es.
- Und es ist ähnlich wie beim Sammeln von Beeren. Man nimmt die erste da, dort die nächste und die übernächste. So sammelst du die notwendigen Punkte, Schritt für Schritt. Und auch beim Beerensammeln kann es sein, dass man manchmal etwas suchen muss, um die nächsten Beeren zu finden. Du wirst den Platz wechseln, einfach ein Stück weitergehen, denn du weißt, es kommen noch Beeren.
- Und du weißt auch, dass es dein Ziel ist, nicht alle Beeren einsammeln zu müssen, sondern so viele Punkte, wie notwendig sind. Alles darüber hinaus ist wie ein Geschenk, wie ein besonderer Platz mit besonders vielen Beeren.
- Und während du sammelst, merkst du, wie sich deine Sinne konzentrieren auf die Beeren, auf die Blätter und Stengel und wie genau du unterscheiden kannst zwischen alledem.
- Und es kann natürlich sein, dass man in diesem Zustand der Konzentration hellwach und etwas unruhig ist. Es ist ein Zeichen dafür, dass dir dein unbewusstes Denken über deinen Körper viel von seiner Kraft zur Verfügung stellt.
- Und du kannst dich an dieses oder jenes Detail erinnern, kannst springen von einer Einzelheit zu bestimmten Zusammenhängen. Und während du dir dies oder das vor deinem geistigen Auge vorstellst, kannst du dich auch hören, wie du mit deiner inneren Stimme sprichst, deine Gedanken formulierst. Und du weißt, wie sich deine Stimme anfühlt, wenn du sie magst.
- Und gerade bemerkst du wieder, dass du an diesem für dich so angenehmen Platz bist, und es wird dir klar, dass du das Mögliche erreichen willst, dass du geben willst was du hast, nicht mehr und nicht weniger. Und es wird dir bewusst, dass du vieles, wenn auch nicht alles, beeinflussen kannst.
- Du wirst deinen Teil tun und das wird genug sein. Und du weißt auch, dass es immer mehrere Wege gibt, ein ZIEL zu erreichen. Und du merkst, dass du neues Zutrauen hast in dich und deine Fähigkeiten, dein bewusstes und unbewusstes Wissen. Du wirst deine Früchte ernten.
- Verharre noch ein Weilchen an diesem wohltuenden Platz, der für dich so etwas sein kann wie eine neue Kraftquelle. Hier fühlst du dich wohl, spürst deine innere Ruhe, die dich begleiten wird hinein bis in deine Prüfung. Hier spürst du dich sicher und geborgen, hier weißt du: "Du bist in Ordnung!"
- Nachdem du wieder zurückgekehrt bist, wirst du dich frisch und erholt fühlen.
- Wenn es für dich passt, kehre zurück, atme tief ein und aus, strecke deine Hände und Beine und nimm wahr, wo du gerade bist.
Quelle: Henzinger (o.J.). Negative Denkmuster bei Prüfungsangst.
WWW: http://www.asn-ibk.ac.at/schulpsychologie/psycho/angst1.html (00-10-06)
Vorbereitung bei Sprechangst
LEGUAN, LMU München
http://www.ib.uni-bremen.de/
wiss__Arbeiten/Referate/referate.html (01-12-23)
Generell kann man die Nervosität senken, indem man
- keine überhöhten Anforderungen an sich selbst stellt, sondern sich kleine, bewältigbare Ziele steckt. Vieles von dem, was dieses Mal noch nicht geklappt hat, wird beim nächsten Mal schon besser werden;
- sich intensiv vorbereiten durch einen guten Leitfaden und eine oder mehrere "Generalproben"; in den allermeisten Fällen sind die Mißerfolgserlebnisse, die zu einer negativen Selbsteinschätzung ("ich kann das halt einfach nicht") und daher zu Ängstlichkeit führen, nicht auf echte Fähigkeitsdefizite, sondern eine unzureichende Vorbereitung zurückzuführen;
- sich nicht bis zur letzten Minute vorbereiten, sondern zumindest die letzte Stunde vor dem Vortrag versuchen, zu entspannen, z.B. durch einen kurzen Spaziergang; zu Beginn des Vortrages bewußt eine offene Körperhaltung und einen freundlichen Gesichtsausdruck annehmen, den Blick durch das Publikum schweifen lassen und dabei ruhig und gleichmäßig (nicht zu tief) atmen. Man sollte vermeiden, in den Vortrag "hineinzustolpern"!
- auf die Vorbereitung der einleitenden Worte (durch schriftliches Ausformulieren und Auswendiglernen) besondere Sorgfalt verwenden, um sich so ein sicheres "Sprungbrett" zu schaffen.
Als längerfristige Strategie gegen hohe Nervosität und Lampenfieber kann es sinnvoll sein, systematisch Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung (z.B. bei ausgebildeten Therapeuten oder an der Volkshochschule) zu erlernen oder Kurse zu Stressbewältigungstechniken zu besuchen.
Hier einige Punkte, die vor der Präsentation/dem Referat/Präsentation mit Prüfungscharakter zu tun sind (nach LEGUAN):
- Das, was Du sagen willst, aufzuschreiben, ist eine große Hilfe bei der Vorbereitung. Du kannst dann das Geschriebene zum Referat mitnehmen und als "Spickzettel" verwenden, falls Du einmal stecken bleibst. Beschrifte deshalb alle Seiten, so dass Du Dich leicht zurecht findest.
- Erstelle eine grobe Gliederung Deiner Präsentation, indem Du Dir die Überschrift und die Hauptpunkte aufschreibst. Versuche nun, zu jedem Punkt etwas zu sagen (lies nicht von dem Geschriebenen ab). Auch diesen "roten Faden" kannst Du zur Orientierung zum Referat mitnehmen. Achte darauf, dass alles groß und leserlich geschrieben ist, damit Du Dich leicht zurechtfindest.
- Halte Dein Referat, als ob Du bereits vor Deinem Publikum sprechen würdest (sprich also wirklich laut). Nur dann merkst Du, wo Du noch Schwierigkeiten hast. Du kannst dabei auch Deine Gestik, Mimik und andere non-verbale Elemente vor dem Spiegel üben. Vergiß nicht, die Zeit zu stoppen.
- Nimm Deinen Vortrag auf und bewerte ihn nach Inhalt, Geschwindigkeit und Länge (Zeit). Wenn Du Deinem Vortrag zuhörst, merkst Du, was noch verbesserungswürdig ist.
- Bitte Freunde oder KommilitonInnen, Dir zuzuhören und Dich zu kritisieren. So kannst du Deine Stärken und Schwachpunkte aufdecken. (Nimm die Kritik nicht persönlich, Du möchtest etwas verbessern und nicht einen Freund verlieren!). Wenn Du nicht vor Freunden üben kannst, so übe vor einem Spiegel und beobachte Dich.
- Interessante und unterhaltende Elemente (wie z.B. Anekdoten, Cartoons, passende Witze etc.) oder auch die Vorstellung eines Problems geben Deinem Vortrag Würze. Bilder, Graphiken und Tabellen helfen Dir, Sachverhalte anschaulich und verständlich darzustellen und fördern die Aufmerksamkeit der Zuhörer.
- Überlege, was das Schlimmste für Dich wäre. dass Deine Stimme wackelt? dass Du einen Teil des Referats vergißt? dass Du nicht fähig bist, zu sprechen?
- Überlege Dir auch, wie Dein Publikum darauf reagieren könnte. Würde es zu lachen anfangen oder den Raum verlassen?
- Denke darüber nach, ob Du nicht vielleicht zu viel Energie damit verschwendest, Angst davor zu haben, dass diese Dinge eintreten. Selbst wenn sie wirklich eintreten sollten: Sei Dir darüber bewußt, dass auch andere manchmal ganze Absätze bei ihren Vorträgen auslassen oder dass Leute selbst bei sehr guten Vorträgen sich unterhalten oder den Raum verlassen &endash; aus welchem Grund auch immer. Denke daran, dass Du etwas Wichtiges zu sagen hast und dass die Präsentation ein weiterer Schritt für Dich ist, Selbstbewußtsein zu erlangen. Und vergiß nicht: Übung macht den Meister!
- Wenn Du Dein Referat morgens hältst, solltest Du in der Nacht davor ausreichend geschlafen haben. Wenn Du einen Vortrag am Nachmittag oder Abend hältst, solltest Du Dir vorher genügend Zeit zum Entspannen und Erholen einplanen. Je entspannter Du bist, umso größer ist die Chance, einen guten Vortrag zu halten.
- Iß vor der Präsentation leichte Kost, um ein Völlegefühl und Unwohlsein zu vermeiden. Nach Deinem Vortrag kannst Du Dich dann mit einem schönen Essen belohnen. Belohne Dich nicht für den gelungenen Vortrag, sondern entsprechend Deinem Fortschritt. Wenn Du erst am Anfang stehst, hast Du bereits eine Belohnung dafür verdient, dass Du mutig genug warst, das Referat zu halten &endash; unabhängig davon ob es gut oder schlecht war.
- Vermeide Alkohol und andere Drogen. Sie führen nicht nur zu Schädigungen, sondern beeinträchtigen auch Deine Leistungsfähigkeit.
- Achte auf die Kleidung, denn auch Dein äußeres Erscheinungsbild wirkt auf das Publikum. Kleide Dich so, dass Du Dich wohlfühlst und die Kleidung dem Ereignis angemessen ist.
- Entspanne Dich vor der Präsentation mit Atemtechniken oder Entspannungsübungen.
- Graphiken, Tabellen und andere zusammenfassende Informationen sind immer nützlich. Sie ziehen die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich und können Dir helfen, Deine Gedanken zu organisieren oder Dir zu einer Pause verhelfen, wenn Du eine brauchst.
- Finde einen Platz, an dem Du Dich sicher fühlst. Wenn Deine Hände zittern, halte Deine Gliederung nicht in der Hand, sondern lege sie auf einen Tisch. Wenn Du Dich hinter einem Tisch wohler fühlst, so nimm dort Deinen Platz ein. Nimm diejenige Position ein, in der Du Dich am wohlsten und am sichersten fühlst.
- Nimm einen Stift oder einen anderen Gegenstand mit. Damit kannst du auf Deine Overhead-Folien zeigen und Du kannst den Stift auch während der Präsentation in Händen halten, wenn Du nicht weißt, wohin Du Deine Hände stecken sollst.
- Hole Dir Unterstützung. Unterhalte Dich vor dem Referat mit einem oder mehreren KommilitonInnen. Je mehr Zuhörer Du vor dem Vortrag triffst, umso leichter ist es für Dich, sie als Freunde während der Präsentation wahrzunehmen.
- Stelle vor dem Referat sicher, dass alle Geräte, die Du benötigst, funktionieren und dass Du sie bedienen kannst.
- Stelle Dich und den Titel der Präsentation dem Publikum kurz vor.
- Wähle einen guten Einstieg. Mit einer relevanten Geschichte, einer aussagekräftigen Statistik oder einer interessanten Fragestellung kannst Du die Aufmerksamkeit des Publikums auf das Thema lenken.
- Sei Dir darüber bewußt, dass Du Dir selbst momentan mehr Aufmerksamkeit schenkst, als das Publikum Dir widmet. Das, was sich Dir als ganz offensichtlich darstellt (z.B. ein leichtes Zittern in der Stimme) wird von anderen meist kaum wahrgenommen. Je weniger Aufmerksamkeit Du diesen Signalen schenkst, umso schneller vergißt Du sie.
- Sprich langsam, laut und deutlich und betone wichtige Punkte. Auch die Fachausdrücke und Fremdwörter, die Du verwendest, solltest Du richtig aussprechen können (dass Du sie auch erklären kannst, versteht sich von selbst). Setze von Zeit zu Zeit kurze Pausen (z.B. wenn Du auf einen neuen Punkt eingehst).
- Atme normal. Eines des größten Probleme besteht darin, dass viele Sprecher keinen normalen Atemrhythmus zulassen. Wenn sie reden, geht ihnen häufig die Luft aus, so dass sie bei den letzten Phrasen nach Luft ringen. Richtig atmen lernen kannst Du z.B. mit den weiter unten beschriebenen Übungen.
- Löse die Verspannungen in Schulter und Nacken vor und während des Vortrags. Je mehr die Schultern nach oben gezogen sind, umso größer ist die Verspannung und umso ängstlicher fühlt man sich.
- Damit Du weißt, wie sich entspannte Schultern anfühlen, kannst Du folgendes tun: Ziehe die Schultern so hoch zu den Ohren wie Du kannst, halte die Spannung für 3 Sekunden und laß die Schultern dann fallen. Wiederhole die Übung ein paar mal. Jetzt weißt Du wie sich entspannte Schultern anfühlen und kannst versuchen, diesen Zustand zu halten.
- Schau Deinem Publikum ins Gesicht. Trete mit den Leuten in Augenkontakt. Dies erhöht die Aufmerksamkeit beim Publikum und hilft Dir, Deine Angst zu überwinden.
- Wenn Deine Stimme beim Reden leicht zittert, verlangsame Deine Redegeschwindigkeit und atme tiefer.
- Wenn Du kannst, gehe umher und sitze oder stehe nicht wie festgeklebt an einem Fleck. Dies fördert die Aufmerksamkeit der Zuhörer und kann Dir helfen, Deine Angst zu überwinden.
- Informiere Deine Zuhörer so gut Du kannst. Stelle das Ergebnis des Referats klar dar und gib auch Deine eigenen Gedanken preis. Dein Publikum soll von Dir etwas lernen, also solltest Du es auch etwas lernen lassen.
- Runde Deinen Vortrag mit einer Zusammenfassung, einer intelligenten Schlußbemerkung, einer wichtigen Frage etc. ab.
- Versuche, Spaß an der Präsentation zu finden. Dies gelingt Dir vielleicht nicht auf Anhieb, aber wenn Du die gerade aufgezählten Techniken beherrscht, kann es durchaus Freude bereiten, anderen etwas beizubringen.
Auch nach der Präsentation sind einige Dinge zu beachten, die für den abschließenden Eindruck wichtig sind:
- Laß genügend Zeit für Fragen und empfinde es nicht als negativ, wenn Fragen gestellt werden, denn sie helfen, Sachverhalte zu klären und zu verstehen. Wenn das Publikum keine Fragen stellt, so kannst Du vielleicht eine Frage an die Zuhörer stellen und so eine Diskussion anregen.
- Belohne Dich dafür, dass Du den Vortrag gehalten und überlebt hast &endash; Du hast es verdient!
- Evaluiere Deine Präsentation. Finde heraus, was gut war, und wiederhole es beim nächsten Vortrag. Überlege, was noch verbesserungsbedürftig ist und wie Du es verbessern kannst. Reite nicht auf den Fehlern herum, sondern lerne daraus.