[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Prüfungs- und Klausurvorbereitung

Quelle:
Hitchhiker
Lernen im Studium
WWW:
http://third.informatik.uni-kl.de/
~hh/node7.html (99-07-07)
Eine Klausurvorbereitung fängt genau genommen schon mit der ersten Vorlesung an. Man ist verlockt, zuhause die frisch beschriebenen Seiten aus dem Collegeblock zu reißen und abzuheften. Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost ins Regal stellen. Noch bequemer ist es, wenn man ein Skript zur Vorlesung besitzt. Dann geht man oft gar nicht mehr in die Vorlesung, sei es, weil einem der Vortragsstil des Dozenten nicht gefällt oder man den Stoff ja auch zuhause nachlesen kann. Aber machst Du es auch? Und wenn ja: Weißt Du, wo der Dozent in der Vorlesung die Schwerpunkte gesetzt oder noch Ergänzungen und Änderungen vorgenommen hat?

Naja, sagst Du. Ist doch alles nicht so schlimm. Die Konvertierung von Zahlensystemen, die wir gerade in Digitaler Logik machen, ist doch wirklich ein Kinderspiel. Und mit Gattern hab ich schon in meinem Elektronik-Baukasten gespielt. Stimmt. Aber irgendwann ist dann plötzlich von asynchronen und synchronen Schaltwerken die Rede. "Hoppla, hab ich ja noch nie gehört", denkst Du beim Durchlesen der Übungsaufgaben. Und während Du noch beim Nacharbeiten der verschiedenen Flip-Flop-Typen bist, steht plötzlich die Klausur vor der Tür und die letzte Aufgabe über Moore-Automaten kannst Du nicht mal bearbeiten, von den Endomorphismen und Eigenvektoren komplexer Matrizen in Mathe I ganz zu schweigen.

Wer immer die Übungen bearbeitet, dem passiert so etwas nicht so leicht. Insbesondere dort, wo Abgabepflicht besteht, wirst Du gezwungen mitzuarbeiten. In letzter Zeit haben sich aber - unter freundlicher und penetranter Ermunterung durch den Fachschaftsrat - einige Dozenten dazu durchringen können, auf die Zulassungsbeschränkungen zur Klausur zu verzichten. Hier ist Deine Eigeninitiative dann umso wichtiger. Auch hier solltest Du immer alle Übungsaufgaben bearbeiten. Die Übungen sind die beste Vorbereitung auf die Klausur. Viele Aufgaben in der Klausur sind abgewandelte Übungsaufgaben. Wer die verstanden hat, spart sich in der Klausur viel Zeit. "Verstanden haben" heißt aber nicht, dass Du brav in die Übung gehst, Dir anschaust, wie der Hiwi die Aufgaben vorrechnet und "Ah, war ja ganz einfach", denkst. Zwar kannst Du diese Aufgabe dann ohne Probleme immer wieder lösen, aber der wesentliche Teil der Übung besteht eigentlich darin, selber an der Lösung zu knuspern. Eine auswendig gelernte Lösung nutzt Dir in der Klausur nichts, wenn die Aufgabe ein bißchen anders aussieht. Wenn Du dann erst noch rumprobieren mußt und nicht schon einen Lösungsansatz im Kopf hast, geht Dir wertvolle Zeit verloren.

In einigen Fächern, zum Beispiel Digitale Logik, kommt es in der Klausur auch sehr darauf an, Verfahren oder Algorithmen schnell und genau anwenden zu können. Hier hilft es gar nix, die Regeln stur auswendigzulernen, Du mußt vielmehr die Verfahren abarbeiten können, ohne viel nachzudenken. Auch das kannst Du nur durch häufiges Üben lernen, wozu sich neben den Übungen, die den Vorteil haben, korrigiert zu werden, auch alte Klausuren gut eignen.

Besonders in der theoretischen Informatik und der Mathematik hat die Abgabe der Übungen noch einen weiteren wichtigen Effekt: Da hier viel Wert auf Formalismen gelegt wird, bekommt man für vermeintliche Kleinigkeiten leicht den ein oder anderen Punkt abgezogen. Die Übung ist die einzige Möglichkeit, den eigenen Lösungsstil einmal auszuprobieren. Der Hiwi wird einem dann zeigen, wo man Änderungen vornehmen muß. Wenn man in der Klausur fünfmal einen Punkt wegen formaler Fehler abgezogen bekommen hat und zum Bestehen noch zwei Punkte fehlen, ärgert man sich. Vergiß nicht, die Definitionen und Sätze auswendig zu lernen. Das ist zwar lästig, aber damit kannst Du Dir leicht Punkte sichern.

Irgendwann hast Du dann aber alles gelernt, sitzt im Hörsaal wartest darauf, dass die Aufgaben ausgeteilt werden. Vergiß nie, Deinen Studentenausweis und einen Ausweis mit Foto mitzubringen. Die werden immer zu Klausurbeginn kontrolliert, die Assistenten wollen wissen, ob Du auch wirklich Du bist. Die Klausuren dauern oft bis zu drei Stunden. Vielleicht kannst Du in der Zeit mal etwas zu trinken oder einen Schokoriegel gebrauchen; das solltest Du Dir dann zur Klausur mitbringen. Andere vertrauen darauf, dass ihr Lieblingsschmusetier immer neben ihnen sitzt. Das kann durchaus helfen, kein Witz! Als erstes mußt Du auf jedem Blatt der Klausur Deinen Namen und Deine Matrikelnummer anbringen. Du kannst ein klein wenig Zeit sparen, wenn Du Dir einen Stempel anfertigst, auf dem die Sachen draufstehen. Auch das ist kein Witz, sondern im Gegenteil sehr praktisch. Günstige Stempel kannst Du Dir schnell online bestellen, wer mag, bekommt dort sogar einen schönen Holzstempel. Bevor es mit der Klausur losgeht, nimm noch einmal Deine ganze Konzentration zusammen. Atme bewusst tief ein und aus, vielleicht schließt Du auch für einen kurzen Moment die Augen: Du bist ganz bei Dir, Du bist gut vorbereitet, gut, dass es nun beginnt! Erschrick nicht, wenn die Klausur den Umfang des Telefonbuchs von Buenos Aires hat. Oft wird gar nicht erwartet, dass Du alle Aufgaben bearbeitest. Deshalb ist es wichtig, dass Du die Aufgaben vorher alle durchliest und eine Vorauswahl triffst, welche Aufgaben Du bearbeiten willst. Du mußt die Aufgaben nicht in der Reihenfolge der Klausur bearbeiten. Manche Aufgaben sind Standardaufgaben, die Du oft geübt hast. Löse sie zuerst, dann hast Du einige Punkte sicher und die Aufregung legt sich etwas. Lies Dir die Aufgabe, die Du bearbeitest, ganz genau durch. Es passiert immer wieder, dass Aufgaben falsch bearbeitet werden, weil ein "nicht" übersehen oder ein Index falsch gelesen wurde. Achte darauf, dass Du Dir wirklich alle Aufgaben angesehen hast. Manchmal ist für die vorletzte Aufgabe viel Platz und mehrere Schmierseiten eingeplant, und die letzte Aufgabe dahinter wird übersehen, weil man denkt, da kommt nichts mehr.

Schreib Scheinklausuren immer mit, auch wenn Du glaubst, keine Chance zum Bestehen zu haben. Denn eine gute Übung ist es allemal. Du gewöhnst Dich an die Prüfungsatmosphäre und hast noch einmal die Möglichkeit, das, was Du kannst, korrigieren zu lassen. Geh auch immer zur Klausureinsicht! Du siehst, welche Fehler Du gemacht hast und wie schwer sie bestraft werden; außerdem kannst Du Dir die richtigen Lösungen erklären lassen. Abgesehen davon passiert es immer mal wieder, dass sich die Korrektoren beim Addieren der Punkte verzählen. Es ist zwar oft schwer, noch einen Punkt zum Bestehen herauszuschinden, da gerade die Klausuren, die an der Bestehensgrenze liegen, besonders gründlich korrigiert werden, aber es sind schon ganz erstaunliche Sachen in Einsichtnahmen vorgekommen.

Siehe dazu auch den Lerntipp Prüfungs- und Klausurvorbereitung


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Mentale Vorbereitung auf eine Prüfung  

Ich nehme an, dass dich dieses Thema interessiert oder du vielleicht schon einmal gedacht hast, ohne die ganze Angst vor einer Prüfung hättest du ein besseres Ergebnis erreicht. Nachfolgend möchte ich ein paar Dinge darstellen, wie ich sie verstehe. Dazu wird diese Seite dienen. Auf der den nachfolgenden Seiten findest du einen Text mit eingebauten hypnotherapeutischen Anweisungen zur inneren Vorbereitung auf die Prüfung oder Schularbeit.

Siehe dazu auch Prüfungsangst

NEU: Seit Beginn 2005 steht den BesucherInnen auch ein FORUM zu Fragen des Lernens und der Lerntechnik zur Verfügung, in dem einschlägige Methoden und Probleme diskutiert werden können.

"Innere" Vorbereitung auf eine Prüfung oder Klausur

Dieser Text hilft, einige der typischen Denkfehler auszuschalten. Er ist gedacht für die Tage vor der Prüfung oder Schularbeit. Je öfter du ihn auf dich wirken lassen kannst, umso intensiver lernt dein bewusstes und unbewusstes Denken, wie es gehen kann.

Der Text ist eine sehr allgemein gehaltene Anweisung mit ausreichend Spielraum, ihn auch innerlich an die eigene Situation anpassen zu können. Eingeflochten sind einige hypnotherapeutische Elemente, die diesen Prozess unterstützen sollen.

Lies dir den Text zuerst ruhig einmal durch und nimm wahr, wie er auf dich wirkt. Und es kann natürlich sein, dass er dir irgendwie ungewohnt vorkommt oder du dich gleich davon angesprochen fühlst. Jeder Mensch macht seine eigenen Erfahrungen und jeder Mensch lernt auf seine eigene Art und Weise.

Probier ihn einfach aus und mach deine eigenen Erfahrungen damit. Du wirst überrascht sein, woran du bemerken wirst, dass eine Veränderung beginnt.

Wenn du eine vertraute Person zur Verfügung hast, die bereit ist, dir bei der Übung zu helfen, so bitte sie, den Text ganz langsam und ruhig mit Pausen (bei den Absätzen) zu lesen. Es wird dir dann viel leichter fallen, meinen Worten zu folgen.

Setz dich irgendwo hin, wo du es bequem und ruhig hast und wo du dich entspannen kannst. Stelle deine beiden Beine auf den Boden und spüre diesen sicheren und vertrauten Platz und den festen Boden unter deinen Füßen. Wenn es für dich leichter ist, kannst du auch deine Augen schließen. Und - du kannst die Übung heute oder morgen machen.


Quelle: Henzinger (o.J.). Negative Denkmuster bei Prüfungsangst.
WWW: http://www.asn-ibk.ac.at/schulpsychologie/psycho/angst1.html (00-10-06)

Vorbereitung bei Sprechangst

Quelle:
LEGUAN, LMU München
http://www.ib.uni-bremen.de/
wiss__Arbeiten/Referate/referate.html (01-12-23)

Lernen im Vorübergehen!

Lernposter

Eine Prüfungssituation ist für viele StudentInnen auch das Sprechen vor einer Gruppe, wie es in Seminaren, Proseminaren oder Übungen verlangt wird. Da diese Vorträge in der Regel auch einen wichtigen Teil der Bewertung in einer Lehrveranstaltung ausmachen, haben sie daher immer Prüfungscharakter. Angst vor öffentlichem Auftreten läßt sich langfristig nur durch die Erfahrung senken, dass man die angstauslösende Situation aushalten und bewältigen kann. Sie wird umgekehrt dadurch aufrechterhalten und verstärkt, dass man Präsentationen so weit wie möglich vermeidet (Hausarbeiten wählt, bei Gruppenpräsentationen anderen, "die es einfach besser können", die Verantwortung zuschiebt) oder den Text vollständig ausformuliert und dann so schnell wie möglich abliest, was nicht nur für den Lehrveranstaltungsleiter eine Qual ist.

Generell kann man die Nervosität senken, indem man 

Als längerfristige Strategie gegen hohe Nervosität und Lampenfieber kann es sinnvoll sein, systematisch Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung (z.B. bei ausgebildeten Therapeuten oder an der Volkshochschule) zu erlernen oder Kurse zu Stressbewältigungstechniken zu besuchen.

Hier einige Punkte, die vor der Präsentation/dem Referat/Präsentation mit Prüfungscharakter zu tun sind (nach LEGUAN):

Auch während einer Präsentation kann man einiges tun, um die Nervosität zu reduzieren:

Auch nach der Präsentation sind einige Dinge zu beachten, die für den abschließenden Eindruck wichtig sind:



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