Übungen zur Verbesserung des Gedächtnisses
Quelle:
Heidenberger, B. (o. J.). 50 Gehirnjogging-Übungen. zeit-zu-leben.
Buchstaben streichen
Für diese Gedächtnisübung benötigt man eine einfache
Tageszeitung oder Zeitschrift, einen Stift und eine Uhr mit
Sekundenzeiger. Man nimmt sich eine beliebige Seite der Zeitung vor und
streicht einen vorher festgelegten Buchstaben auf der gesamten Seite
durch. Dies fördert die Konzentrationsfähigkeit enorm. Um die
Fortschritte bei dieser Übung erkennen zu können, kann man die benötigte
Zeit stoppen und dann beim nächsten Durchgang mit der vorherigen Zeit
vergleichen. Im besten Fall verkürzt sich die Zeit, die man für eine
komplette Seite benötigt.
Fingerübung „Tipp“
Diese Gedächtnisübung ist schnell und einfach überall
durchführbar. Hierbei werden die Koordination und die Konzentration
gefördert. Man tippt mit der Spitze des Daumens jeweils auf die
Fingerspitzen der restlichen Finger der jeweiligen Hand. Hier beginnt
man mit dem Zeigefinger, geht die Reihe bis zum kleinen Finger durch und
tippt dann den gesamten Rückweg bis zum Zeigefinger erneut. Dies führt
man mit der linken und rechten Hand nacheinander durch, um einen
niedrigen Schwierigkeitsgrad zu erhalten. Richtig schwierig wird es
dann, wenn man diese Übung mit beiden Händen gleichzeitig durchführt und
das auch noch in verschiedenen Richtungen oder jeweils auf
verschiedenen Fingern auf der Hand.
Weitere Fingerübungen
Einfache Fingerübungen fordern und fördern die Koordination, etwa
indem man beide Hände zur Faust ballt und den Daumen einmal außen auf
die Faust legt und das andere Mal innen in der Faust versteckt, und zwar
synchron oder im Wechsel. Eine zweite Fingerübung ist etwa, unter
kräftigem Ausatmen die Arme nach vorne zu strecken und die Finger weit
zu spreizen. Nach einer Bewegungseinheit fühlt man sich frischer und
angeregt.
Rückwärts sprechen
Das Rückwärtssprechen fordert das Gehirn auf ganz
besondere Art und Weise. Das Sprachzentrum sowie die
Konzentrationsfähigkeit werden hier auf die Probe gestellt, indem man
sich einen beliebigen Satz ausdenkt und diesen dann rückwärts zu
sprechen versucht. Man beginnt hier beim letzten Wort und endet beim
ersten. Im Laufe der Zeit wird es möglich sein, immer schneller
rückwärts sprechen zu können. Eine weitere Herausforderung liegt darin,
nicht nur den Satz rückwärts zu sprechen, sondern jedes einzelne Wort.
Nach Aussage des Neurolinguisten Mathias Scharinger erfordert das
Rückwärtssprechen ein sehr hohes Bewusstsein für Sprache,
Abstraktionsfähigkeit für Worte und ein ausgezeichnetes bildliches
Gedächtnis, denn man muss sich Wörter besonders gut vor dem inneren Auge
vorstellen und sie dann rückwärts lesen und aussprechen können, wobei
die Qualität des Arbeitsgedächtnisses
eine große Rolle spielt. Das Arbeitsgedächtnis erlaubt es, sequenzielle
Informationen so zu manipulieren, dass man damit die Lautfolgen
umkehren kann. Es gibt drei Arten des Rückwärtssprechens, wobei beim
orthografischen Rückwärtssprechen man rückwärts liest, also die
einzelnen Buchstaben in umgekehrter Reihenfolge ausspricht. Beim
phonetische Rückwärtssprechen artikuliert man jeden Laut rückwärts und
beim akustischen Rückwärtssprechen werden die Schritte der Artikulation
umgekehrt, was nur mit Computern möglich ist. Es ist auch einfacher,
einzelnen Wörter rückwärts auszusprechen, sodass sie in der in der
gewohnten Reihenfolge eines Satzes bleiben, doch schwieriger wird es,
wenn Sätze komplett rückwärts wiedergegeben werden, also vom letzten bis
zum ersten Laut. Das Rückwärtssprechen lässt sich gut erlernen, denn
die Reihenfolge, nach der man liest und spricht, ist im Grunde zufällig,
denn man könnte genauso gut von rechts nach links lesen.
Rückwärtssprecher mit ihrem guten Arbeitsgedächtnis sind meist auch gute
Kopfrechner und besitzen ein sehr gutes Sprachgefühl.
Quelle: https://www.welt.de/gesundheit/article162226010/Die-seltsame-Kunst-der-Rueckwaertssprecher.html (17-02-21)
Leerzeichen streichen
Streichen sie mit einem Texteditor alle Leerzeichen aus einem Text und versuchen Sie diesen zu lesen! Ein Beispiel:
daeskeinegrenzenzwischengesprochenenwörterngibtistesumsoerstaunlicherdass
dasgehirninderlageisteinzelnewörterausdemlautstromdergesprochenenwörterzu
extrahierenundsiealsseparatelauteinheitenzuerkennensomitgibtesaufderakustische
nebeneeigentlichkeineentsprechungzurlinguistischenebenederbeschreibungvon
gesprochenerersprachedietatsachedasswirunsdiesesumstandsnichtbewusstsind
lässtdiefähigkeitdesgehirnsumsoerstaunlicherscheinen.
Buchstabieren
Buchstabieren ist eine einfache Gedächtnisübung mit der Möglichkeit,
den Schwierigkeitsgrad zu steigern. Zunächst denkt man sich ein langes
Wort aus und buchstabiert dieses von vorne nach hinten möglichst
schnell. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, nimmt man das gleiche
Wort und buchstabiert es rückwärts. Hierbei wird das
Konzentrationsvermögen sehr gut trainiert.
Spiegelverkehrt schreiben
Für diese Übung benötigt man ein Blatt Papier und einen
Stift. Man beginnt nun, einen beliebigen Text zu schreiben. Die
Schwierigkeit liegt hierbei darin, dass man diesen Text mit der Hand
schreibt, die man sonst nicht zum Schreiben verwendet. Schwieriger wird
es dann, wenn man die Wörter spiegelverkehrt schreibt, also Sätze von
rechts nach links. Dies fordert das Gehirn immens und verbessert auch
die Kommunikation zwischen den Gehirnhälften.
Wort sagen, Buchstaben zählen
Diese Gedächtnisübung führt man am besten mit einem
Partner durch. Dieser nennt ein Wort mit möglichst vielen Buchstaben.
Der andere Gehirnjogger zählt nun die Buchstaben dieses Wortes und nennt
die Anzahl. Besonders, wenn man hier eine bestimmte Zeit vorgibt, ist
starke Konzentration gefordert.
Fünf Wörter, ein Buchstabe
Eine weitere Übung mit Worten ist diese
Gedächtnisübung-Aufgabe. Es gilt, einen Satz zu bilden, der aus fünf
Wörtern besteht, die alle mit dem gleichen Buchstaben beginnen.
Beispiel: Buchstabe „F“ ergibt den Satz „Fridolin feiert freitags
fröhlich Feste“. Man sollte versuchen, hier möglichst schnell einen Satz
zu bilden, um die Konzentration noch ein wenig mehr zu fordern.
Auf den Kopf
Das Gehirn wird schon beim Lesen an sich sehr gefordert.
Um es allerdings ein wenig mehr ins Schwitzen zu bringen, sollte man
einmal versuchen, eine Zeitung oder auch ein Buch auf den Kopf zu
stellen und dann zu lesen. So kann man dem Gehirn einmal ganz neue Wege
aufzeigen und die verkalkten Denkmuster ein wenig lockern.
Zuhören und wiederholen
Man stellt das Radio oder den Fernseher für genau 5
Minuten sehr leise. Dann versucht man alles Gesprochene zu verstehen und
es „zeitversetzt“ zu wiederholen. Diese Übung schult ausgezeichnet das
Kurzzeitgedächtnis. Eine Steigerung gelingt, indem man das Ganze auf 10
bis 20 Minuten ausdehnt.
Wie viel Schritte?
Diese Übung klingt zwar einfach in der Umsetzung, ist es
aber nicht: Man zählt beispielsweise bei einem Spaziergang oder beim
Joggen seine Schritte. Verzählt man sich, beginnt man wieder von vorne.
Auch hier ist eine Steigerung des Schwierigkeitsgrades möglich: So wird
nur jeder zweite, jeder dritte… Schritt gezählt. Und richtig schwierig
wird es dann, wenn man sich gleichzeitig mit jemandem unterhält und die
Schritte im Kopf zählt.
Hören und zählen
Bei dieser Gedächtnisübung ist genaues Zuhören
erforderlich. Man lauscht also einem Gespräch. Es kann auch eine
Fernsehoder Radiosendung sein. Nun gilt es, in diesem Gespräch bestimmte
Wörter herauszufischen und zu zählen, z.B. alle „aber“, „oder“ etc.
Schwieriger wird es dann, wenn man auf mehr als einem Wort achten muss.
Zählen, zählen, zählen
Eine weitere Übung, die sich leichter anhört, als sie
tatsächlich ist: Man benötigt dafür eine Uhr mit einer Sekundenanzeige.
Dann beginnt man in Sekundenintervallen – oder auch in
Zwei-Sekunden-Intervallen zu zählen: in Zweiersprüngen von 100 rückwärts
– also 100, 98, 96 … Den Schwierigkeitsgrad kann man variieren, indem
man die Zeitund Zahlenintervallen wechselt oder auch in einer
Fremdsprache zählt. Bei jedem Fehler beginnt man von neuem.
Wörter vermeiden
Wenn man plötzlich für häufig genutzte Wörter ein anderes
oder auch Umschreibungen verwenden soll, ist das eine große
Herausforderung für unser Gehirn. Für diese Gedächtnisübung entscheidet
man sich gleich am Morgen für ein Wort, das man während des Tages nicht
gebrauchen will. So kann das beispielsweise das Wörtchen „aber“ sein.
Den ganzen Tag ohne dieses Wort auszukommen und stattdessen ein anderes
oder Umschreibungen zu verwenden, ist äußerst schwierig. Den
Schwierigkeitsgrad kann man steigern, indem man ein noch häufiger
verwendetes Wort wählt, z.B. „ich“, oder auch gleich mehrere.
Finger wechselt euch
Diese Übung beansprucht als weitere Fingerübung wieder die
Koordination und die Konzentration. Hierzu biegt man den Zeigefinger,
den Mittelfinger und auch den Ringfinger der rechten Hand nach innen in
Richtung Handfläche. Bei der linken Hand werden Daumen, kleiner Finger
und der Ringfinger umgebogen. Nun gilt es, diese Positionen zu wechseln,
also die Fingerstellung der einen Hand auf die der anderen zu
übertragen und umgekehrt. Es ist erstaunlich, wie anspruchsvoll diese
Übung sein kann.
Geschichten erfinden
Diese Übung lässt sich gut mit einem Partner durchführen.
Der Partner nennt drei bis fünf Begriffe, z.B. Leberwurst, Elfe,
Rennwagen, Schnee, Lasso. Die andere Person ist dran und muss eine
Kurzgeschichte zusammenbasteln, in der diese Begriffe in der genannten
Reihenfolge vorkommen. Diese könnte sich dann so anhören: Eine
Leberwurst wurde von einer Elfe beim Metzger gestohlen. Sie flüchtete in
einem Rennwagen und weil sie die Kurve nicht mehr schaffte, landete sie
im Schnee. Zum Glück hatte sie ein Lasso dabei und konnte so den Wagen
wieder aus dem Schnee ziehen. Das Erfinden von Geschichten ist nicht nur
förderlich für die Kreativität. Man kann damit sich damit auch
hervorragend eine Liste mit zahlreichen Begriffen einprägen. Je bunter
und verrückter die Geschichte, desto leichter bleibt sie im Gedächtnis.
Text wiederholen
Für diese Übung benötigt man eine Stoppuhr und einen
Text. Das kann ein Artikel aus einer Tageszeitung oder Zeitschrift sein,
oder auch aus einem Buch, das man noch nicht gelesen hat. Dann die Zeit
nehmen – am besten mit zwei Minuten beginnen. In diesen zwei Minuten
möglichst viel Text lesen. Ist die Zeit um, versucht man den Inhalt des
Gelesenen so weit wie möglich wortgetreu – auch wenn es nur einige
Phrasen sind – wiederzugeben. Das ist eine ausgezeichnete
Gedächtnisübung.
So viel wie möglich merken
Die technologischen Fortschritte ersparen uns heute viel
an „Merkarbeit“. Alles kann man irgendwo abspeichern und schnell
abrufen. Die Kehrseite der Medaille: man wird denkfaul. Das
Erinnerungsvermögen nimmt ab. Deshalb sollte man versuchen, sich so viel
wie möglich zu merken: Telefonnummern, Kennzeichen, Passwörter, Codes
etc. Nichtsdestotrotz kann man weiterhin „zur Sicherheit“ alles
abspeichern.
Etwas Neues lernen
Wenn man etwas Neues lernt, erweitert das nicht nur den
persönlichen Horizont. Mit dem Lernen bilden sich neue Synapsen
(Verbindungswege zwischen den Nervenzellen) im Gehirn, was sich wiederum
positiv auf die Gehirnleistung auswirkt. Weiterbildungsmöglichkeiten
gibt es genug. So bieten Volkshochschulen und andere Lerninstitute ein
umfangreiches Programm, aber auch das Internet bietet ausreichend
Weiterbildungsmöglichkeiten, beispielsweise mittels Onlinekurse.
Das Alphabet in umgekehrter Reihenfolge
Das Alphabet aufsagen stellt keine große Herausforderung
dar. Aber jeden zweiten, dritten, vierten Buchstaben auslassen ist dann
nicht mehr ganz so einfach. Oder das Alphabet rückwärts aufsagen und
dabei wieder jeden zweiten Buchstaben auslassen ist alles andere als
einfach.
Schnelle Antworten
Die Übung „Schnelle Antworten“ lässt sich ebenfalls
besonders leicht im Alltag einbauen. Man stellt sich selbst einfach
verschiedene Fragen, die den eigenen Alltag und Situationen betreffen,
die etwas zurückliegen. Zu diesen Fragen versucht man dann möglichst
schnell eine Antwort zu finden. Zum Beispiel wäre die Frage: „Was gab es
vorgestern zu Mittag?“ oder auch „Welches Geschenk bekam ich vor drei
Jahren von meinem Ehemann/von meiner Frau?“ Hier werden das
Erinnerungsvermögen und auch die Konzentration stark in Anspruch
genommen.
Die Stegreifrede
Aus dem Stegreif eine Rede zu halten stellt für viele
eine große Herausforderung dar. Aber eine solche Rede kann eine
ausgezeichnete Gedächtnisübung sein. Der Partner schreibt drei Themen
auf ein Blatt Papier. Das können tagesaktuelle Themen sein aber auch
solche, zu denen man kein besonderes Wissen vorweisen kann. Dann gilt es
die Zeit zu nehmen. Der „Redner“ bekommt das Blatt mit den notierten
Themen. Für jedes Thema stehen ihm exakt fünf Minuten zur Verfügung.
Nicht mehr, nicht weniger. Es ist gar nicht so einfach, über ein Thema
fünf Minuten zu referieren, über das man nur wenig Bescheid weiß. Aber
genau das ist die Herausforderung. Diese Übung fördert die
Kommunikationsfähigkeit und Redegewandtheit.
Wortkette
Die Wortkette ist eine Gedächtnisübung für mehrere
Personen. Die erste nennt ein zusammengesetztes Wort, dessen zweiten
Teil der folgende Spieler als Grundlage für sein eigenes Wort nimmt.
Beispiel hierfür wäre also: „Haustür“ – „Türrahmen“ – „Rahmenhandlung“
und immer so weiter. Spielt man dieses Spiel allein, kann man die Wörter
auch aufschreiben und versuchen, eine möglichst lange Wortkette zu
bilden.
Nachzeichnen
Eine Gedächtnisübung, die auch Kindern Freude macht. Man
benötigt ein Blatt Papier und einen Stift. Dann sucht man sich einen
Gegenstand im Raum. Diesen dann genau eine Minute lang intensiv
beobachten. Dann gilt es, den Gegenstand möglichst detailgerecht
nachzuzeichnen. Um den Schwierigkeitsgrad zu steigern, kann man die
Beobachtungszeit immer mehr verkürzen. Mit dieser Übung wird die
Beobachtungsfähigkeit geschult.
Einkaufszettel
Bei dieser Übung handelt es sich um ein intensives
Training für das Gedächtnis. Sie ist in den gewöhnlichen Alltag perfekt
einbaubar und bietet dem Gehirn viel Arbeit. Man geht also wie gewohnt
Einkaufen, lässt aber den Einkaufszettel so lange verdeckt in der
Tasche, bis man der Meinung ist, dass alle benötigten Gegenstände im
Einkaufswagen liegen. Erst dann darf man einen Blick auf den
Einkaufszettel werfen, um zu vergleichen, wie viele Dinge man sich
merken konnte.
Brückenwort
Diese Übung spricht unser Sprachzentrum an und fordert
das Denken in abstrakter Weise. Pro Zeile stehen zwei Worte wie
beispielsweise Haus und Knauf, zwischen denen eine Lücke klafft. Diese
Lücke gilt es mit einem sinnvollen Brückenwort zu füllen, das aus beiden
Worten jeweils ein weiteres Wort entstehen lässt. Das Brückenwort für
das hier genannte Beispiel wäre also Tür, da es zum einen Haustür und
zum anderen Türknauf bildet.
Langes Wort, viele kurze Wörter
Diese Übung spricht erneut die Konzentrationsfähigkeit
und auch das Kombinationsvermögen an. Man denkt sich ein beliebiges Wort
aus, das sehr lang ist. Aus diesem Wort versucht man nun möglichst
viele kürzere Wörter herauszusuchen, indem man die Buchstaben beliebig
kombiniert. Beispiel hierfür wäre etwa Wasserversorgung als langes Wort,
aus dem sich unter anderem die Wörter „Sorge“, „Vers“, „Gasse“ und
„Gang“ bilden lassen.
Ich packe meinen Koffer
Das beliebte Kinderspiel ist in der Tat eine sehr
effektive Gedächtnisübung, die das Konzentrationsvermögen enorm
beansprucht. Man denkt sich einen Gegenstand aus, den man in den
imaginären Koffer packt und nennt diesen laut. Eine zweite Person
erwähnt zunächst den eingepackten Gegenstand und dann einen eigenen.
Jeder, der hiernach an der Reihe ist, nennt zuerst alle eingepackten
Gegenstände und denkt sich erst dann einen neuen aus. Je nach
Teilnehmerzahl kann sich diese Übung als sehr anspruchsvoll erweisen.
Memory
Memory ist ein weiteres bekanntes Spiel, das sich auch
als Gedächtnisübung bestens eignet. Aus einer großen Anzahl verdeckt auf
dem Tisch liegender Karten gilt es, zueinander passende Paare zu finden
und beiseite zu legen. Für Erwachsene, die nicht mit Kindermotiven üben
möchten, gibt es inzwischen auch Memory-Karten, auf denen
beispielsweise Fotos oder Malereien abgebildet sind. Auch bei dieser
Übung kann man die Zeit messen, die man benötigt, um das gesamte
Kartenspiel aufzudecken.
Balance halten
Gleich drei Aspekte der Arbeit des Gehirns werden beim
Balance halten angesprochen. So kann man hier die Koordination, die
Konzentration und auch den Gleichgewichtssinn trainieren. Hierzu nimmt
man einfach beliebige Gegenstände aus dem alltäglichen Leben und
balanciert diese auf der Fingerspitze, dem Handrücken oder auch auf dem
Fuß und versucht die Balance solange zu halten, wie man kann. Den
Schwierigkeitsgrad kann man mit der Art und Form des Gegenstandes
variieren.
Null-Acht
Auch die Augen-Hand-Koordination lässt sich mit
Gedächtnisübung effektiv trainieren. Hierzu stellt man sich aufrecht hin
und zeichnet mit der linken Hand eine große Null in die Luft. Danach
zeichnet man mit der rechten Hand eine Acht. Diesen Vorgang wiederholt
man ein weiteres Mal und hebt danach die Arme, um beide Zahlen
gleichzeitig zu zeichnen. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, kann man
hier die Geschwindigkeit immer etwas anziehen.
Auswendig lernen
Hierzu nimmt man sich ein Gedicht oder einen Liedertext
zur Hand und versucht, den gesamten Text in einer vorgegebenen Zeit
auswendig zu lernen. Ist die Zeit verstrichen, deckt man den Text ab und
schreibt das Gelernte auf. Hinterher kann man überprüfen, was man noch
wusste und wie viel man tatsächlich vergessen hat. Aber generell ist
auswendig lernen eine ausgezeichnete Gedächtnisübung. So kann man ein
Gedicht auswendig lernen, das einem besonders gefällt. Oder jeden
zweiten Tag ein Zitat, oder den Text eines Liedes, das man häufig hört
und bei dem man dann in Zukunft mit voller Inbrunst mitsingen kann.
Dafür kann man beispielsweise eine Gedichtoder Zitatesammlung in
Griffweite platzieren.
Wolkenspiele
Tage, an denen bauschige Wolken den blauen Himmel
durchziehen, sind besonders gut geeignet für diese Gedächtnisübung. Man
setzt sich hierzu hin oder legt sich auf den Boden und betrachtet die
vorbeiziehenden Wolken. Nun versucht man, möglichst viele Formen in den
Wolken zu entdecken und diese für eine Weile zu verfolgen. Hat man eine
Form entdeckt, schließt man für 10 Sekunden die Augen, öffnet diese
wieder und versucht die Form wiederzufinden.
Kennzeichenmathematik
Autokennzeichen sind das Grundgerüst für diese Übung. Man
nimmt sich die Zahlenkombination eines Kennzeichens vor und bildet
beispielsweise das Querprodukt (alle Zahlen multiplizieren) oder auch
die Quersumme (alle Zahlen addieren). Mit anderen gemeinsam kann man
dieser Gedächtnisübung einen gewissen Wettbewerbscharakter verleihen,
indem jene Person gewinnt, die das richtige Ergebnis am schnellsten
nennen kann.
Eselsbrücken
Eselsbrücken bilden ist eine sehr gute
Gedächtnisübungaufgabe, wenn man zusätzlich kreativ tätig sein möchte.
Man denkt sich hierbei Merksätze zu wichtigen Dingen aus. Ein bekanntes
Beispiel wäre hier also der Merksatz zu den Gitarrensaiten
(E,A,D,G,H,E): Eine Alte Dame Geht Heringe Essen.
Kennzeichen-Sätze
Lange Autofahrten kann man mit etwas Gedächtnisübung ein
wenig unterhaltsamer gestalten. Auch für Kinder ist diese Übung eine
beliebte Möglichkeit, sich spielerisch zu beschäftigen. Man nimmt sich
hier beliebige Kennzeichen anderer Autos und bildet aus den Buchstaben
einen Satz. Beispiel: HP-AG ergibt den Satz „Harald putzt alte Geräte“.
Einen kleinen Wettbewerb kann man hier dadurch starten, dass derjenige,
der zuerst einen Satz nennen kann, einen Punkt erhält.
Abkürzungen-Innovation
Abkürzungen gibt es wie Sand am Meer. Umso naheliegender
ist es, sie für eine kleine Gedächtnisübung zu verwenden. Hierzu nimmt
man sich eine kleine Reihe bekannter Abkürzungen vor und erfindet diese
neu. Beispiel hierfür wäre die Abkürzung StVO, die man mit dieser Übung
beispielsweise in StrandVerlassOption umdichten könnte.
60 Sekunden
Bei „60 Sekunden“ ist wieder die Konzentrationsfähigkeit
gefragt. Man benötigt hier eine Uhr mit Sekundenanzeige. Bei Beginn
einer neuen Minute schließt man die Augen und versucht sie erst dann
wieder zu öffnen, wenn man glaubt, die Minute sei verstrichen. Auch das
Zeitgefühl wird bei dieser Übung geschult.
Buchstaben fangen
Man nimmt einen umfangreichen Text zur Hand,
beispielsweise einen Zeitungsartikel. Dann zählt man, wie oft der
Buchstabe „i“ (oder ein anderer) im Artikel vorkommt. Anfangs kann man
auch einen Stift zu Hilfe nehmen und den entsprechenden Buchstaben
kennzeichnen. Dann sollte es auch ohne gehen. Steigerung: Man zählt
gleichzeitig zwei, drei… verschiedene Buchstaben im Text.
Neue Bewegungsmuster
Aber auch neue Bewegungsmuster fördern das Bilden neuer
Synapsen. So kann man als Rechtshänder bestimmte Tätigkeiten mit der
linken Hand durchführen, z.B. Zähne putzen, Maus bedienen, essen, eine
Notiz schreiben etc. Auch wenn es anfangs sehr ungewohnt und vielleicht
auch mühsam ist, unser Gehirn lernt sehr schnell neue Bewegungsmuster.
Wie wäre es mit der „ungewohnten“ Hand Zähne putzen und dabei auf einen
Bein stehen?
Fluss, Stadt, Land
Wer kennt es nicht, dieses Gesellschaftsspiel, das sich auch
ausgezeichnet als Gehirnjoggingübung eignet. Man kann es zu zweit oder
auch in einer größeren Gruppe spielen. Vor Beginn werden Kategorien
bestimmt, z.B. Fluss, Stadt, Tier, Beruf, Name etc. Jeder Teilnehmer
zeichnet eine Tabelle auf ein Blatt Papier. Die gewählten Kategorien
bilden die Spaltenüberschriften. Nun wird ein Buchstabe nach dem
Zufallsprinzip gewählt. Alle Teilnehmer müssen dann passende Wörter
entsprechend der Kategorien finden. Wer für jede Kategorie ein Wort
gefunden hat, hat die Runde gewonnen. Die anderen dürfen dann nicht
weiter schreiben. Für jedes gefundene Wort gibt es Punkte. Dann ist die
nächste Runde mit einem neuen Buchstaben dran.
Kopfrechnen
Kopfrechnen ist eine ausgezeichnete Gedächtnisübung. Im
Alltag finden sich unzählige Möglichkeiten, um Rechnungen im Kopf
durchzuführen. Ein paar Beispiele: Den zu zahlenden Betrag für die Waren
im Einkaufskorb, man erfährt oder liest eine Jahreszahl und ermittelt
das Alter, Prozentwerte rechnet man in absolute Zahlen um, die
Durchschnittsgeschwindigkeit für einen zurückgelegten Weg etc.
Gesellschaftspiele
Auch Gesellschaftspiele sind bestens geeignet. Spiele wie
Scrabble, Rummikub oder auch andere Variationen erfordern eine hohe
Konzentration. Zusätzlich ist der Wettbewerbsdruck bei einem Spiel ein
zusätzlicher Ansporn, die Möglichkeiten des eigenen Gehirns ein wenig zu
übersteigen.
Details merken
Details merken ist eine gute Übung für das Gedächtnis. Man
betrachtet sich ein Bild für etwa 30 Sekunden und deckt es danach zu.
Anschließend gilt es, zu diesem Bild Fragen zu beantworten, die sich um
die kleineren Details drehen. So kann es ein kleiner Gegenstand oder
auch dessen Farbe sein, den man nur bei konzentrierter und genauer
Betrachtung des Bildes erst wirklich wahrnimmt.
Sudoku
Sudoku ist eine Übung, bei der besonders das logische
Denken gefordert ist. In einem Feld, das aus mehreren Kästchen besteht,
die in jeweils neun Kammern unterteilt sind, müssen fehlende Zahlen so
eingetragen werden, dass in jedem Feld, jeder Zeile und auch jeder
Spalte die Zahlen von 1 bis 9 jeweils nur ein einziges Mal vorkommen.
Durch geschicktes Kombinieren und vorausschauendes Denken ist die
Komplettierung eines Sudoku-Spieles möglich.
Der Kreuzgang
Der Kreuzgang eignet sich, um beide Gehirnhälften
anzusprechen, diese zu verbinden und zusätzlich etwas Bewegung zu
schaffen. Man geht hier vorwärts, indem man ein Knie sehr hoch hebt und
den entgegengesetzten Ellenbogen zur Kniespitze führt. Dies führt man
dann mit dem jeweils gegenüberliegenden Arm und Bein durch. Man kann
diese Übung so lange durchführen, wie man möchte und kann.
Seilsprung
Beim Seilsprung joggt nicht nur das Gehirn, sondern auch
der Körper wird beansprucht und auf Trab gebracht. Am besten verwendet
man hier ein spezielles Rope Skipping Seil und versucht mit steigendem
Schwierigkeitsgrad auch mit überkreuzten Armen zu springen oder das Seil
während eines Sprungs gleich zwei Mal rotieren zu lassen. Der
Seilsprung trainiert die Konzentration und die Koordination.
Das Ehrenamt
Es ist eine Tatsache, dass auch das Übernehmen eines
Ehrenamtes oder einer anderen neuen Position eine tolle Gedächtnisübung
sein kann, vor allem für ältere Personen, wie z.B. Pensionisten. Durch
das Ausbrechen aus gewohnten Abläufen und das Aufnehmen vollkommen neuer
Tätigkeiten und Aufgaben wird das Gehirn sehr stark angeregt und kann
sich selbst auch von den festgefahrenen Strukturen lösen, was auf lange
Sicht gesehen zu einer flexibleren Denkweise führen kann, die alle
wichtigen Bereiche des Gehirns betrifft.
Hauptstädte
Einen Atlas benötigt man für diese Gedächtnisübung nicht
unbedingt. Eine Liste mit Ländern und deren Hauptstädten reicht
ebenfalls vollkommen aus. Ziel ist es, nun die Hauptstädte der
jeweiligen Länder auswendig zu lernen. In einer vorgegebenen Zeit lernt
man also so lange, bis man die Liste verdeckt und die Länder und Städte
selbständig auf ein Blatt Papier schreibt. Es ist interessant, wie viele
Kombinationen man sich merken konnte und vor allem, wie sehr man die
Konzentrationsfähigkeit durch diese Übung verbessern kann.
Kreuzworträtsel
Das Kreuzworträtsel in all seinen Variationen ist eine
perfekte Gedächtnisübung. Da man es häufig in allen möglichen Zeitungen
oder Heften findet, hat man genug Übungsstoff. Zusätzlich zur
Konzentration, die beim Kreuzworträtseln gefragt ist, kann man hier
spielend leicht das Allgemeinwissen verbessern.
Rechenzeichen
Das Jonglieren mit Zahlen ist eine gute Möglichkeit, die
Gehirnleistung zu fördern. Bei dieser Übung beschäftigt man sich mit
kleinen Rechenaufgaben, bei denen ein oder auch mehrere Rechenzeichen
fehlen. Für das logische Komplettieren einer Rechnung ist die
Konzentration sehr gefragt.
Kurioses zur Gedächtnisverbesserung
Vor einigen Jahren geisterte eine Studie der Universität Reading durch die Medien, in der drei Gruppen von Ratten zum Trinken gezwungen worden waren: eine Gruppe erhielt Champagner, eine andere Normalalkoholisches, die dritte Alkoholfreies. Von den alkoholisierten Ratten der Champagner-Gruppe schafften es mehr, aus einem Labyrinth herauszufinden. Danach stand in der Pressemeldung der Wissenschaftler lapidar: Champagner kann helfen, das Gedächtnis zu verbessern. Auch wenn es keinerlei Beweise gab, dass dieses Studienergebnis auf den Menschen übertragbar ist, taucht dieses Experiment immer wieder in den Medien auf.
Siehe auch
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