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Weblogs in der Praxis

Hans Mittendorfer (2003) schreibt zur Nutzung von Weblogs im Rahmen von kooperativem Lernen und Publizieren:

Es ist ein Kennzeichen der Weblogs, Beiträge der einzelen Teilnehmer in chronologischer Reihenfolge in "reverse order" bzw. last in - first out, zu strukturieren. Das hat ihnen den Beinamen "Tagebücher" eingegracht und Weblogs werden daher auch von vielen Benutzern so und nur so gesehen. Es ist auch richtig, dass ein grundsätzliches Abweichen von dieser Systematik sowohl aus technischen Gründen (...) als auch aus publizistisch/pädagogischen Gründen nicht immer sinnvoll wäre. (...) Der Großteil der publizierten Inhalte und Darstellungsformen (im Rahmen von kooperativem Lernen und Publizieren; W.S.) haben mit "Tagebüchern" wenig gemeinsam. Sie bilden eher den Werdegang eines oder mehrerer, oftmals ineinenander geschachtelter, zeitweilig kommentierter Themen ab. Häufig ist am Dokumentationsprozess der Lernprozess einzelner Teilnehmer bis zu den Lerntheoretischen Höhepunkten (den Aha-Erlebnissen) nachzuvollziehen. (...)

Mit Sicherheit bildet die ausschließlich chronologische Anordnung der Beiträge eine große Zugangshürde, so nützlich diese auch in manchen Situationen sein mag. (...) Deshalb ist ein wichtiges Ziel der (informationstechnischen) Erweiterungen, die Kategorien und Dimensionen der Zugänge zu den gespeicherten Informationen (Informationsfragmenten) zu ergänzen. Kategorial sind hier Arbeiten zu nennen, welche:


Fünf Phasen eines Weblogs

Leichter lernen mit Lernpostern!

Lernposter
Tißler (2008) analysiert Weblogs unter dem Aspekt einer Modeerscheinung und unterscheidet fünf Phasen des Bloggens:

1. Annäherung

Du stößt auf Blogs. Erst weißt Du nicht, was das ist. Es wird offenbar viel geschrieben und diskutiert und verlinkt. Alles ist voller seltsamer Begriffe. Was ist eine Blogroll? Was passiert bei einem Pingback? Ist ein Alpha-Blogger ein Anfänger? Irgendwie schon faszinierend, findest Du. Hättest Du nicht auch viel mitzuteilen? Und manche machen sogar Geld damit. Toll. Gleichgesinnte treffen, sich selbst verwirklichen und Spaß haben - klingt gut.

2. Euphorie

Du willst unbedingt mitmachen. Du startest ein eigenes Blog. Eine spannende Welt tut sich für Dich auf. Du lernst neue Leute kennen, Du veröffentlichst interessante Dinge und wenn alles klar geht, könntest Du sogar berühmt werden oder zumindest Geld verdienen mit Deinem Blog. Das Bloggen ist schön! Du schreibst wie ein Wilder. Du liest bei anderen, kommentierst. Du machst alles richtig und bist mittendrin. Die Pläne für Dein Blog werden immer größer.

3. Ernüchterung

Du hast festgestellt, dass es auch unter Bloggern Typen gibt, mit denen Du nichts zu tun haben willst. Kommentare? Leider noch immer Mangelware. Interessiert sich denn wirklich niemand für Dich? Es sieht so aus. Du bist ein Blogger unter Millionen, in einem Univserum voller Informationen verloren. Ein einsames Licht. Natürlich hast Du interessante Leute kennen gelernt, aber die kannst Du über Skype oder ICQ genau so kontaktieren. Aber bloggen…? Es fällt einem ja auch nicht immer was ein. Du lässt es einen Tag bleiben. Dann mehrere Tage. Bald stellst Du fest, dass Dein letzter Beitrag einige Wochen her ist.

4. Gleichgültigkeit

Bloggen? Es gibt wichtigere Dinge im Leben. So vieles ist dort draußen zu entdecken und man muss nicht alles im Netz veröffentlichen. Freunde kann man auch persönlich treffen und seitdem Du weiß, was Alpha-Blogger sind, ist Dir erst Recht die Lust vergangen. Alles eingebildete Fatzkes. Pöh. Sowas brauchst Du wirklich nicht.

5. Sucht

Solltest Du nach Schritt 4 nicht komplett aufgehört haben, hat es Dich gepackt. Eines Tages hast Du vielleicht einen Blick auf Dein Blog geworfen und festgestellt: So eine klitzekleine Kleinigkeit könnte man doch wieder schreiben. Nur mal so. Man muss ja nicht.

Innerhalb kürzester Zeit bist Du wieder voll dabei. Und Du stellst fest: Man braucht am Anfang einfach ein bisschen Durchhaltevermögen. Wenn der Reiz des Neuen verflogen ist… Na, das kennst Du ja aus anderen Bereichen des Lebens. Erst schwer verliebt, dann nicht mehr so sehr und dann entscheidet sich, was wirklich daraus wird. Hast Du das überwunden, ist das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Oder gar die große Liebe?

Klinger (2008) betrachtet in einem Kommentar zu diesen fünf Phasen Weblogs als Wiederholung der Anfangszeiten des Internets und schreibt: "Mittlerweile machten die “Blogger” zunehmend von sich reden: Himmel, eine neue schwurbelnde Szene mit im Prinzip denselben Themen und derselben Gruppendynamik wie in den wilden Zeiten der ersten Jahre! Tja, so ist es, älter zu werden: die Dinge kehren wieder - ein wenig anders gestylt und von Jüngeren getragen, aber doch “altbekannt”."

Brachiegende Weblogs

Die Blogosphäre besteht laut Aufzeichnungen von Technorati, einer Suchmaschine für Blogs, zu 95 Prozent aus brachliegenden Seiten, denn viele anfänglich engagierte und hoch motivierte NutzerInnen verlieren schnell die Lust am Schreiben, haben keine Zeit mehr oder bleiben mit ihren Blogs schlichtweg unbeachtet, d.h., sie erhalten keinen einzigen Kommentar auf ihre Postings. Oft fallen sie auch dem knappen Zeitkontingent ihrer BetreibeInnenr zum Opfer, denn immer mehr Blogger geben ihre Seiten auch deshalb auf, weil sie zu aktuelleren Webphänomenen wie Facebook oder Twitter wechseln. Laut Technorati wurden nur 7,4 Mio. von 133 Mio. verfolgten Blogs innerhalb der vergangenen 120 Tage aktualisiert. Die Zahl der Weblogs, die tatsächlich hohen Traffic erzielen, liegt sogar noch weit darunter. Scherzhaft formuliert: In der Blogger-Community haben die meisten Blogs ein Publikum von einem Nutzer.

Literatur:
Tißler, Jan (2008). Lebenszyklus eines Weblogs.
WWW: http://upload-magazin.de/?p=808 (08-05-15)
Klinger, Claudia (2008). Und plötzlich heißt es bloggen..
WWW: http://www.webwriting-magazin.de/und-ploetzlich-heisst-es-bloggen/ (08-05-15)
http://www.tripple.net/contator/webwizard/news.asp?nnr=38062 (09-06-15)


Manche Schulen in Österreich bieten einen Unterricht in Laptopklassen an, wobei hier Weblogs als Medium für Gruppenprojekte, Semesterarbeiten und dgl. eingesetzt werden können. Die Verwendung von Weblogs kann die Motivation fördern, da es im Interresse der Schüler ist, mit neuen Medien zu arbeiten. Kritikpunkte, wie - zu kompliziert für Schüler, zu hoher Zeitbedarf, zu wenig Vorkenntnisse seitens der Schüler und auch der Lehrer, fehlende Sinnhaftigkeit, fehlende technische Ausstattung usw. - sind angesichts der wachsenden Medienkompetenz der Bevölkerung kaum noch angebracht. Umsetzungen sind teilweise abhängig von der Einstellung des Lehrers seiner Rolle als opinion leader.


Weblogs in der Schule

Da Weblogs für selbst gesteuerte Lernprozesse gut geeignet sind bzw. diese die Reflexion der eigenen Lernpraxis ermöglichen und soziales, kooperatives Lernen fördern, gibt es ein weites Anwendungsgebiet dafür in der Schule, sowohl für alle Fächer als auch nur für bestimmte Gegenstände:

  • Verwendung als Notizbuch und Surftagebuch (Surfergebnisse werden schnell zwischendurch oder auch für länger ins Blog gestellt).
  • Sammeln von Ideen und interessanten Links.
  • Nutzen als Diskussionsforum zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen.
  • Dokumentieren von schulischen und unterrichtlichen Aktivitäten wie Schullandwochen, Ausflügen, Projekten durch Text und Fotos.
  • Präsentation von Projektarbeiten.
  • Erstellen von Portfolios.
  • Weblogs können Lernentwicklungen und –fortschritte über ein Unterrichtsjahr oder länger zeigen.
  • Zum "Abholen“ von Arbeitsaufträgen und als Startportal: Die Lehrperson stellt Arbeitsaufträge, z. B. für "Webquests“ auf das Klassenblog, die Ergebnisse können ebenfalls im Blog zusammengefasst werden. Das Blog kann so zur Plattform der Arbeitsergebnisse einer ganzen Klasse werden.
  • Im Fremdsprachen-Unterricht. Blogs können in der Zielsprache geschrieben werden, oder überhaupt in einer fremdsprachigen Community eröffnet werden, wo gezielt der fremdsprachliche Kontakt gesucht wird.
  • Im Kunstunterricht bzw. in Verbindung mit Informatik können grafische und visuelle Blogdesigns entwickelt und ausprobiert werden, beispielsweise mit Hilfe von CSS.
  • Im Deutschunterricht: Durch Schreiben von Geschichten, Gedichten, Berichten und Reportagen wird die sprachliche Ausdrucksfähigkeit entwickelt. Parallel läuft eine therapeutische Funktion, weil Erfahrungen, Erlebtes und Gefühle reflektiert werden. Durch die Kommentar- und Feedbackfunktion, d. h. durch Reaktionen von anderen auf den Text kommt es zur Auseinandersetzung über Inhalt und Form.
  • Gut eignen sich Blogs für Fotogeschichten. Auch Freunde, Bekannte, Eltern oder Großeltern können diese Texte online lesen und kommentieren, wenn sie dazu eingeladen werden.
  • Die Schreibhaltung ändert sich, wenn man weiß, den Text liest nicht nur der Lehrer, sondern auch Mitschülerinnen und vielleicht noch eine Reihe anderer Leute. Wo es um das Kennenlernen journalistischer Genres geht, können Lehrer (oder dazu bestimmte Schüler) die Rolle von Chefredakteuren übernehmen, Entwürfe diskutieren und dann erst veröffentlichen.
  • Blogs können so zu sehr aktuellen Klassen- oder Schulzeitungen werden.

Quelle: Reichmayr, Ingrid Francisca (2005). DAS WEBLOG-MANUAL. WWW: http://www.mediamanual.at/mediamanual/workshop/pdf/medienkultur/Weblogmanual.pdf (05-12-12)

Dieser Text bietet neben einem Blog-Glossar auch Hinweise auf Blogs und Webseiten über und zu Bildung und Lernen, aber auch eine Liste von Blogprovidern und Hosts.

Siehe dazu Web 2.0 und Lernen 2.0
Siehe dazu auch Weblogs, Blogs als Werkzeuge für selbstorganisiertes Lernen


Weblogs für das Selbstmarketing

Weblogs werden seit einiger Zeit von Trainern und Beratern auch für das Selbstmarketing eingesetzt, da sie dadurch kostenguenstig zu höherer Bekanntheit, mehr Profil und verbesserter Kundenbindung im Internet kommen. Sie hoffen, durch Weblogs grössere Zielgruppen zu erreichen und sich im Internet und in Suchmaschinen besser als Experte für das eigene Themengebiet zu positionieren. Neben der Beherrschung der Technik sollte man aber auch ein spezielles Konzept entwickeln, wie man Weblogs in die bestehende Kommunikationsstrategie integrieren kann.

Man kann Weblogs auch als persönliche Wissensmanagement-Werkzeuge einsetzen, in welchem man die für seine Arbeit relevanten Inhalte so abgelegt, beschreibt, kategorisiert oder verlinkt, dass die Informationen übers Internet jederzeit geordnet verfügbar sind. Im Unterschied zum ePortfolio wird man nicht nur die eigenen, sondern auch fremde Dokumente, die für die eigene Arbeit wichtig sind, verlinken oder ablegen. Die bei vielen Weblogs verfügbaren Suchfunktionen helfen dann, den benötigten Inhalt in kürzester Zeit zu finden, auch wenn man unterwegs ist.

Ein erstes Blogger-Forum, das speziell auf Kinder und Jugendliche zwischen acht und 15 Jahren abgestimmt ist, wurde unter dem etwas kuriosen Titel "Zoomblox" (http://www.zoomblox.at/) eingerichtet. Dabei soll sich diese Kommunikationsforum für Einzelne genauso wie für Schulklassen eignen. Die Betreiber hoffen, dass die Tradition des Stamm-, Tagebuch oder Pickerlalbums dadurch weitergeführt werden kann, die einst von Kindern gehegte und gepflegte Ausdrucksformen waren. Weblogs haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom vor allem in der Welt der Erwachsenen erfahren, da sie auf unkomplizierte Art die Verbreitung von persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen übernehmen. Das Wiener Kindermuseum Zoom stellt gemeinsam mit einem Sponsor das erste Blogger-Forum vor, das speziell auf Kinder und Jugendliche zwischen acht und 15 Jahren abgestimmt ist. Vereinfachte Tools ermöglichen den Kindern, ihre eigene Mini-Website zusammenzustellen und nach verschiedenen Vorlagen grafisch zu gestalten. Neben Tagebucheintragungen können ohne Programmierkenntnisse mittels Copy&Paste Informationen aus dem Internet wie Lieblingsfußballmannschaft, -film, oder -buch veröffentlicht werden, Fotos geladen und so ganze Online-Sammelalben erstellt werden. Kinder sollen nicht vorgefertigte Inhalte konsumieren, sondern sich kreativ und aktiv mit den neuen Technologien auseinander setzen und spielerisch Medienkompetenz erlernen. Jedes Kind kann drei Blogs bauen und andere zum Mitgestalten einladen. Für ein "geschütztes Umfeld" ist gesorgt, denn in täglichen Screenings werden die Weblogs auf "schmutzige Worte" und radikale Inhalte durchsucht. (kri,
Quelle: DER STANDARD vom 2. Dezember 2005


Corporate E-Learning mit Weblogs und RSS

Unter diesem Titel hat sich Martin Röll mit dem Einsatz von Weblogs im Rahmen des E-Learning in Unternehmen beschäftigt. Er geht vor allem auf Einsatzmöglichkeiten in formellen Lernszenarien (Instructor-lead Teaching, Virtuellen Seminaren, Learning Communities) ein und zeigt die Verbindungen zum Wissensmanagement auf. Der Beitrag schließt mit Beschreibungen dreier praktischer Projekte im E-Learning (Seminar an der FH Aachen, Virtuelles Seminar an der Universität Augsburg, Weblog-Netzwerk im National Institute for Mental Health), in denen Weblogs eingesetzt werden, vertiefenden Verweisen ins WorldWideWeb sowie Literaturempfehlungen.

Der Beitrag findet sich im "Handbuch E-Learning" (http://www.handbuch-elearning.de) von Andreas Hohenstein und Karl Wilbers (Hrsg.), einem Standardwerk, das regelmäßig um Erganzungslieferungen erweitert wird. Der Beitrag ist als pdf-Datei (891 KB) von der Homepage des Autors downloadbar.

Röll, Martin (2005). Corporate E-Learning mit Weblogs und RSS
WWW: http://www.roell.net/publikationen/roell05-elearning-weblogs-rss.pdf (05-10-04)


Ein Beispiel für einen Newsfeed - Aktuelle Einträge des Börse-Express:


Weblogs verbreiten Viren, Würmer und Trojaner

Mittlerweile stellt der Besuch eines Weblogs eine realistische Gefahr, denn hunderte Websites enthalten mit Viren verseuchte Weblogs. Dabei wird zum Beispiel ein renommierter Weblog-Anbieter ausgesucht, bei dem dann ein Weblog angelegt und mit Spyware wie Keyloggern versetzt wird. Keylogger sind Programme, die sämtliche Tastaturanschläge des Users registrieren, speichern und an Dritte weiterleiten. Mittels einer Spamflut oder Instant Messages, in denen der Link zum betreffenden Blog enthalten ist, werden dann Nutzer auf die präparierte Site gelockt. In manchen Fällen wird das Weblog auch einfach als Speichermechanismus genutzt. Hier werden dann Programme von Trojanern, die sich der User bereits anderswo eingefangen hat, abgerufen und auf dem Computer des Nutzers installiert. Weblogs sind für Hacker besonders attraktiv, da deren Provider den UserInnen zumeist kostenlos großen Speicherplatz zur Verfügung stellen. Eine weitere Authentifizierung des Bloggers wird so gut wie nie verlangt.
Quelle: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050414046 (05-04-18)


Amerikaner vertrödeln Arbeitszeit in Weblogs

Ab 2009 ist jeder Mensch de facto ein "Blogger"

US-Arbeitnehmer betreiben dieses Jahr einen Aufwand von insgesamt 551.000 Jahren für das Lesen von Weblogs (Blogs). Insgesamt besuchen derzeit 35 Mio. Berufstätige - das ist einer von vier Arbeitnehmern - Blogs und verbrauchen hierfür durchschnittlich 3,5 Stunden oder neun Prozent der Arbeitswoche. Die Zeit, die für nicht arbeitsrelevante Blogs aufgewendet wird, entspricht umgerechnet etwa 2,3 Mio. Fulltime-Jobs. Täglich widmen sich die US-Amerikaner während ihrer Arbeitszeit bereits 40 Minuten den Blogs, so eine Erhebung des US-Branchenmagazins Advertising Age (AdAge) http://www.adage.com. Mehr Zeit in den Weblogs bedeutet zwangsläufig aber auch weniger Zeit für die Arbeit, konstatiert Jonathan Gibs von Nielson NetRatings. Die aufgewendete Zeit für Weblogs komme zu jener des regulären "Surfens" hinzu. Die Leser von Blogs kommen aus der Kernschicht der Internet-User und würden die für Weblogs verwendete Zeit zusätzlich aufbringen.

Genaue Daten über das Verhalten der Blogger sind jedoch nur schwer zu eruieren. AdAge bezieht sich auf extrapoliertes Datenmaterial. Die Schätzung: Jene Zeit, die für das Lesen und Verfassen von Blogs aufgewendet wird, beansprucht dieses Jahr rund 2,2 Prozent der US-amerikanischen Arbeitszeit. "Freizeit-Blogs" - nicht job-relevante Blogs, die während der Arbeitszeit aufgesucht werden - kommen auf 1,65 Prozent der Arbeitszeit. Während der Bürozeiten fällt die Nutzung von Weblogs besonders hoch aus. Zwischen acht Uhr morgens und fünf Uhr am Nachmittag verzeichnen Weblog-Anbieter mehr Zugriffe als nach Dienstschluss.

Das Medium "Weblog" verzeichnet laut der Blog-Suchmaschine Technorati insgesamt einen regen Zulauf. Diese findet weltweit aktuell 19,6 Mio. Blogs. Die Zahl hat sich in den vergangenen drei Jahren alle fünf Monate verdoppelt. Wenn dieser Trend anhält, dann sind bis zum Jahr 2009 alle 6,7 Mrd. Menschen im Besitz eines Weblogs. Für den deutschsprachigen Raum liegen laut den Weblog-Anbietern Blog.de http://www.blog.de und Knallgrau (verantwortlich für Twoday.net http://www.twoday.net ) keine ähnlichen Erhebungen vor.
Quelle: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=051025001 (05-10-27)

Marketing-Potenzial von Weblogs enttäuschend

Das durch die explosionsartige Verbreitung von Weblogs erregte Interesse von Marketingexperten, die ein Potenzial in der Nutzung von Blogs als Online-Marketingplattformen witterten, sind sowohl in ihrer Reichweite als auch in der aktiven Benutzerschaft eher randständig. Wine neue Studie zur Bedeutung von Weblogs im deutschsprachigen Internet des Marktforschungsinstituts Fittkau & Maaß (http://www.fittkaumaass.de) unter 100.000 Internetusern in Österreich, Deutschland und der Schweiz hat herausgefunden, dass der Bekanntheitsgrad des Phänomens mit 75 Prozent zwar sehr hoch ist, allerdings zählt zum weitesten Nutzerkreis nur jeder fünfte, an regelmäßigen BesucherInnen und aktiven BetreiberInnen finden sich mit vier bzw. zwei Prozent überhaupt nur ganz wenige. Für Marketingzwecke würden sich Weblogs durch die geringe Reichweite kaum als Massenmarketingsmedium eignen, sie könnten aber für spezifisches Zielgruppenmarketing effektiv und mit geringen Streuverlusten eingesetzt werden. Der typische Weblog-Besucher ist unter 30 Jahre alt, technikaffin, politisch und kulturell interessiert und zählt zu den Intensivnutzern des Internet.
Quelle: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=051203004 (05-12-03)

Dennoch sind Corporate Blogs ein US-Trend, der langsam nach Europa kommt. Es geht dabei um Kundenbindung im Internet, doch ähnlich wie bei Web-Foren gehört zur Euphorie auch Wissen, um tatsächlich erfolgreich zu sein. Jeremy Wright, ein professioneller Blogger der ersten Stunde, ist für große Konzerne (wie etwa Disney) aktiv und schreibt in seinem neuen Buch 'Blog Marketing als neuer Weg zum Kunden' seine Erkenntnisse zu dem Thema. Ob ein Corporate Blog für ein Unternehmen sinnvoll ist, muss man selbst herausfinden.


Jede Sekunde wird im Internet ein neuer Blog eingerichtet, meldete die Blog-Suchmaschine Technorati im August. In den Medien war immer wieder von der großen Beliebtheit der Online-Tagebücher bei jungen und alten Usern die Rede. Gleichzeitig bezweifelten andere die Popularität der Blogs. Nur eine Minderheit der User besuche regelmäßig Weblogs. Dennoch entdeckten im Laufe des Jahres auch Unternehmen und die PR-Branche die "Macht der Blogs als Meinungsmacher". Ähnlich verhielt es sich auch mit dem Aufstieg des Podcasting. Obwohl im Vergleich zu anderen Medien nur eine verschwindend kleine Anzahl von Usern Podcasts hört, streuten ihnen Medien in den USA und Europa Blumen als "die Renaissance des Radios". Spätestens seit Apple Podcasts bei iTunes integriert hat, ist das neue Medium in aller Munde. Sogar Gott (Godcasting) kommt auf den iPod.
Quelle: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=05123100 (06-01-02)


Nach einem Artikel der New York Times sollen Blogger lange und bis zur Erschöpfung arbeiten, wenn sie Geld oder Aufmerksamkeit als Karrieresprung anvisieren. Da sie mitunter, bezahlt nach Postings wie am Fließband, rund um die Uhr arbeiten müssen, sind auch schon die ersten Todesopfer zu beklagen. Tausende bloggen in den USA für Geld und gehören damit zu den Informationsarbeitern der pay-per-click-Ökonomie. Zudem würden viele von gesundheitlichen Problemen berichten: Gewichtsverlust oder –zunahme, Schlafstörungen, Erschöpfung und manch anderes Problem. Man könne zwar noch nicht offiziell vom Tod durch Bloggen oder von einer Epidemie sprechen, aber der Stress nehme auch bei denen zu, die für ihre Arbeit gut bezahlt werden.
Quelle: http://www.heise.de/tp/blogs/3/106095 (08-04-07)

Siehe dazu auch Weblogs, Blogs als Werkzeuge für selbstorganisiertes Lernen und das Arbeitsblatt zu Lerntagebüchern

Literatur

Fiedler, S. (2004): Introducing disuptive technologies for learning: Personal Webpublishing and Weblogs. Proceedings of World Conference on Educational Multimedia, Hypermedia and Telecommunication 2004. S. 2585.

Hammerschmitt, Marcus (2008). Lernen durch Lob. Hat sich im Netz unversehens eine andere Pädagogik entwickelt?
WWW: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28232/1.html (08-07-08)

Mayr, Johannes (1997). Evaluieren. In F. Buchberger, H. Eichelberger, K. Klement, J. Mayr, A. Seel & H. Teml (Hrsg.), Seminardidaktik (S. 224-256). Innsbruck: Studienverlag.

Mittendorfer, Hans (2003). Lerntagebücher?
collabor:: Kooperatives Lernen und Publizieren: Lerntagebücher … (Samstag, 13. Dezember 2003, 14:47)
WWW: http://collabor.f4.fhtw-berlin.de:8080/antville/course/stories/2937/ (04-01-16)

Oravec, J. A. (2003): Weblogs as an Emerging Genre in Higher Education. Journal of Computing in Higher Education . Vol. 14. University of Wisconsin, Whitewater.

Przepiorka, Sven (2005). Definition von Weblogs.
WWW: http://www.tzwaen.com/publikationen/weblogs-definitionen/ (08-05-05)

Stangl, Werner (1998). Arbeitsaufgabe Lerntagebuch. Arbeitstechniken und Technik wissenschaftlichen Arbeitens.
WWW: http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at:4711/TWA/AufgabeTagebuch.html (98-06-21)

Stangl, Werner (1997a). internetgestützte lehre.
WWW: http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at:4711/NETLEHRE/default.html ()

Stangl, Werner (1997b). mailinglist zur TWA. Arbeitstechniken und Technik wissenschaftlichen Arbeitens.
WWW: http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at:4711/TWA/MailList.html (98-06-21)

Stauff, Heiner (o.J.). Beschreibung Lerntagebücher.  BLK - Modellversuch SelMa.
http://www.stauff.de/methoden/dateien/lerntagebuecher.htm (04-01-16)

Wikipädia: Weblog
http://de.wikipedia.org/wiki/Weblog (04-02-20)

Wrede, Oliver (2003). Weblogs and Discourse.
WWW: http://weblogs.design.fh-aachen.de/owrede/ (03-05-21)

Fiedler, Sebastian (2004). Weblogs: Ideal für selbstorganisiertes Lernen.
http://science.orf.at/science/news/76747 (04-11-04)

http://www.mmb-institut.de/ (08-07-22)



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