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SAT LogoSelbst-Achtsamkeit-Test - SAT

SAT-Ergebnis

Was die Testpunktewerte bedeuten

Das Testergebnis des SAT sagt etwas über den persönlichen Umgang mit den Schwierigkeiten des Lebens aus bzw. wie man zu seinem eigenen Leben eingestellt ist. Selbst-Achtsamkeit bedeutet unter anderem, sich selbst gegenüber einfühlsames Verständnis und wohlwollenden Respekt zu zeigen, besonders in Situationen, in denen man mit seinen eigenen Schwächen und Unzulänglichkeiten konfrontiert ist. Die Punktewerte in diesem Test sagen daher etwas über das Ausmaß, inwieweit man sich so akzeptiert, wie man eben ist. Dabei werden in diesem Test sechs Merkmale der persönlichen Achtsamkeit gemessen, von denen immer zwei paarweise einander gegenüberstehen:

Durch diese Polarität sollte üblicherweise ein hoher Punktewert in einem Bereich einem eher niedrigen im jeweils anderen entsprechen. Im Folgenden werden diese sechs Einzelmerkmale daher auch paarweise beschrieben und zum Beleg auch die Statements aus dem Test angeführt, die zu diesem Merkmal inhaltlich zusammengefasst werden. Jeder Punktewert kennzeichnet daher die jeweils spezifische Ausprägung der Achtsamkeit im Umgang mit der eigenen Person. Die Punktewerte dieses Tests liegen zwischen 1 und 5, wobei Punktewerte um 3,0 herum, also etwa zwischen 2,5 und 3,5 eine durchschnittliche Ausprägung des jeweiligen Merkmals anzeigen, Punktewerte zwischen 1,0 und 2,5 eine niedrige und Punktewerte zwischen 3,5 und 5,0 eine hohe Ausprägung. Der ebenfalls berechnete SAT-Gesamtwert fasst alle sechs Bereiche der Selbst-Achtsamkeit zusammen.

 

Selbstliebe - Selbstkritik

Selbstliebe ( Punkte) bedeutet, dass man auch in schwierigen Situationen auf sich selber schaut und trotz der Probleme versucht, gut mit sich selber umzugehen. Vor allem zeigt man auch eine gewisse Nachsicht in Bezug auf seine eigenen Schwächen. Das Gegenteil dazu bildet die Selbstkritik ( Punkte), dass man also dann, wenn es einem ohnehin schlecht geht, sich selber noch mehr hinunterzieht und zu sich strenger ist als sonst, wodurch man letztlich den Druck auf sich noch weiter steigert.

Selbstliebe

5. Wenn ich seelisch leide, versuche ich mir selbst gegenüber liebevoll zu sein.

12. Wenn ich harte Zeiten durchlebe, lasse ich mir selber die Fürsorge und Liebe zukommen, die ich brauche.

19. Ich versuche mir etwas Gutes zu tun, wenn ich unter etwas zu leiden habe.

23. Ich bin nachsichtig gegenüber meinen eigenen Schwächen und Unzulänglichkeiten.

26. Ich versuche, die nicht so positiven Seiten meiner Person mit verständnisvoller Gelassenheit zu sehen.

Selbstkritik

1. Ich ärgere mich über meine eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten.

8. Wenn die Zeiten wirklich hart sind, neige ich dazu, auch zu mir selbst hart zu sein.

11. Ich bin streng und ungeduldig zu den Anteilen meiner Persönlichkeit, die ich nicht mag.

16. Wenn ich Dinge an mir bemerke, die ich nicht mag, mache ich mich selbst runter.

21. Ich kann schon streng mit mir sein, wenn mir ein Leid widerfährt.

Conditio humana - Isolation

Conditio humana ( Punkte) bezeichnet die Tendenz, dass man sich in Krisenzeiten nicht allein fühlt, sondern in dem Bewusstsein handelt, dass es auch anderen Menschen ähnlich wie einem selber ergeht. Man akzeptiert in solchen Situationen, dass Scheitern und Missgeschicke zum Menschsein dazugehören. Isolation ( Punkte) hingegen bedeutet, dass man sich alleine gelassen fühlt und denkt, das kann auch nur mir passieren.

Conditio humana

3. Wenn die Dinge schlecht für mich laufen, nehme ich solche Schwierigkeiten eben als Teil des Lebens hin.

7. Wenn ich niedergeschlagen bin, tröste ich mich damit, dass es viele andere Menschen auch so ergeht.

10. Wenn ich mich in irgendeiner Weise unvollkommen fühle, tröste ich mich damit, dass es den meisten Menschen auch so geht.

15. Ich versuche, meine Schwächen als Teil des Menschseins zu betrachten.

Isolation

4. Wenn ich über meine Unzulänglichkeiten nachdenke, fühle ich mich vom Rest der Welt ausgeschlossen.

13. Wenn ich niedergeschlagen bin, glaube ich, dass die meisten anderen Menschen wahrscheinlich glücklicher sind als ich.

18. Wenn bei mir alles drunter und drüber geht, glaube ich, dass andere Menschen besser damit klar kommen.

25. Wenn mir etwas Wichtiges schief läuft, fühle ich mich mit meinem Versagen alleingelassen.

Achtsamkeit - Überidentifikation

Achtsamkeit ( Punkte) meint, dass man in Krisensituationen versucht, die Balance zu halten zwischen Betroffenheit und nüchterner Analyse. Man sucht eher nach Lösungen und sagt sich: "Es gibt nichts, das man nicht verändern könnte". Überidentifikation ( Punkte) hingegen meint, dass man von den Problemen eher überwältigt wird und sich noch mehr in die Krise hineinsteigert.

Achtsamkeit

9. Wenn mich etwas irritiert, versuche ich meine Gefühle im Gleichgewicht zu halten.

14. Wenn etwas Schmerzliches passiert, bemühe ich mich um eine ausgewogene Sicht der Dinge.

17. Wenn mir etwas Wichtiges misslingt, versuche ich, die Dinge nüchtern zu betrachten.

22. Wenn es mir schlecht geht, versuche ich neugierig und offen zu bleiben.

Überidentifikation

2. Wenn es mir schlecht geht, steigere ich mich in meine Fehler hinein.

6. Wenn ich bei etwas Wichtigem versage, nagen an mir Gefühle der Unzulänglichkeit.

20. Wenn mich irgendetwas aufregt, dann gehen die Gefühle mit mir durch.

24. Wenn mir etwas Schmerzliches passiert, mache ich aus der Mücke einen Elefanten.

Selbst-Achtsamkeit-Test-Gesamtwert

Der Gesamtpunktewert des Selbst-Achtsamkeit-Tests ( Punkte) setzt sich aus diesen sechs oben genannten Einzelmerkmalen zusammen und sagt generell etwas über den persönlichen Umgang mit den Schwierigkeiten des Lebens aus bzw. wie man zu seinem eigenen Leben eingestellt ist. Der Punktewert kennzeichnet daher die Ausprägung der Achtsamkeit im Umgang mit der eigenen Person, wobei man in der Psychologie davon ausgeht, dass man sich selbst einigermaßen mögen muss, um Krisen im Leben besser zu überwinden. Eine positive Selbstachtung kann einem helfen, aus der Spirale von Selbstkritik und Schwarzseherei herauszukommen. Selbst-Achtsamkeit bedeutet unter anderem sich selbst gegenüber auch einfühlsames Verständnis und wohlwollenden Respekt zu zeigen, besonders dann, wenn man sich mit seinen Schwächen und Unzulänglichkeiten konfrontiert weiß. Eine solche positive Lebenshaltung führt nicht nur dazu, dass man sich leichter in der Lage sieht, sich so zu akzeptieren wie man ist, sondern Selbstachtung kann auch dazu beitragen, Alltagswidrigkeiten als weniger belastend zu erleben. Untersuchungen zeigen im Übrigen auch, dass Selbstachtung Menschen kreativer macht. Selbst-Achtsamkeit meint nicht Selbstmitleid und bloße Nachgiebigkeit gegen sich selbst im Sinne von "sich hängen lassen", denn das ist einer positive Einstellung zur eignenen Person eher abträglich, da sich daraus nur wenigw Perspektiven zur Veränderung ableiten lassen, sondern vielmehr dazu führen, sich zu isolieren und in der aktuellen Lage zu verharren.

Mehr zum Test und dem dahinterstehenden Modell im Abschnitt über die Theorie der Self-Compassion.


Mittel zur Erhöhung der Selbst-Achtsamkeit

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Selbstachtung Menschen kreativer macht und ihnen hilft, die Anfälligkeit für Negativismen und Depressionen zu bekämpfen. Menschen mit geringer Selbstachtung sollten etwa ein Tagebuch führen oder sich selbst aus der Perspektive eines einfühlsamen Freundes einen Brief schreiben, denn ein Freund weiß um die Schwächen der menschlichen Natur, er vergibt und hat große Sympathien für den Adressaten. Diesen Brief sollte man beiseite legen und ihn erst nach einiger Zeit lesen und dann die Worte auf sich wirken lassen.

Kristin NeffAuf der empfehlenswerten Website der Testautorin Kristin Neff (https://self-compassion.org/) fanden sich früher neben weiteren theoretischen Ausführungen auch Video Clips zu den einzelnen Dimensionen des Konzepts als auch Downloads von mp3-Dateien (Guided self-compassion meditations), mit denen man Übungen zur Erhöhung der Selbst-Achtsamkeit akustisch begleiten konnte. Leider sind diese Möglichkeiten nicht mehr zugänglich.

Beipackzettel

Muße ist das Kunststück,
sich selbst ein angenehmer Gesellschafter zu sein.
Karl Heinrich Waggerl

Dieser kleine Test - auch wenn er auf einer wissenschaftlichen psychologischen Theorie beruht - kann natürlich ein umfassendes Gespräch oder eine eingehende Untersuchung bei einer Psychologin oder einem Psychologen nicht ersetzen, sondern sollte nur eine Anregung geben, sich mit der Art und Weise zu beschäftigen, wie man mit sich selber umgeht. Anfragen zu Einzelergebnissen können hier nicht beantwortet werden.

Literatur und Quellen



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