[werner.stangl]s arbeitsblätter tests

Testergebnis: Persönliche Wunschvorstellungen (PW)

Kurze theoretische Vorbemerkung

Zum Verständnis des Testergebnisses sind einige Erklärungen zur zugrunde liegenden psychologischen Theorie - der "Resourcentheorie sozialer Beziehungen" - notwendig: Zwischenmenschliches Verhalten (soziale Interaktion) ist stets gekennzeichnet durch den Austausch (Geben und Nehmen) von einer oder von mehreren Ressourcen, die den beteiligten Menschen dabei zur Verfügung stehen. Eine Ressource ist eine Gegebenheit, ein Merkmal, ein Objekt oder eine Beziehung. Ressourcen umfassen daher ganz unterschiedliche Dinge wie einen Kuss, einen Geldbetrag, ein Weihnachtsgeschenk oder auch eine Hilfeleistung.

Für alle austauschbaren Ressourcen gelten drei Aussagen:

Die Liste zugeschriebener oder gesuchter Ressourcen stellt die Antwort auf die Fragen dar: Wer besitzt etwas, das für mich wichtig ist? Kann er darüber verfügen und kann ich ihn dabei beeinflussen?

Nach Foa & Foa (1976, S. 101) gibt es nur sechs Hauptkategorien von solchen Ressourcen - der erste Buchstabe kennzeichnet das im Testergebnis und auch im Folgenden manchmal verwendete Kürzel, danach folgt die ursprüngliche englische Originalbezeichnung des Faktors und das deutsche Äquivalent:

Diese sechs Ressourcentypen für den zwischenmenschlichen Austausch stehen in einem Austauschschema (Hexagon, siehe die Abbildung rechts) einander gegenüber, in dem sich immer zwei Klassen räumlich und auch inhaltlich diametral gegenüberstehen- also z.B. Liebe und Geld oder Waren und Prestige-, während benachbarte Ressourcen miteinander enger zusammenhängen als mit den entfernteren.

Nähe und Nachbarschaft bedeutet in diesem Modell, wie diese Ressourcen in einer Austauschbeziehung stehen, also dass z.B. Waren leicht durch andere Waren oder durch Geld abgegolten werden können, während es ungleich schwieriger ist, Waren mit Prestige oder gar Liebe auszugleichen. Daher gilt, dass Ressourcen, die in diesem Modell eng beieinander liegen, leichter wechselseitig ausgetauscht und ersetzt werden können als solche, die im aufgespannten Raum weiter voneinander entfernt liegen. Diese Abbildung macht daher nicht nur die Beziehungen zueinander deutlich, sondern zeigt zugleich, wie am ehesten zufriedenstellende Austauschbeziehungen aussehen sollten.

Mit anderen Worten: Bei sozialen Austauschprozessen sollte auf das Geben einer bestimmten Ressource wenn möglich mit einem Äquivalent aus derselben oder einer sehr naheliegenden Klasse geantwortet werden. Dadurch wird die Zufriedenheit der Interaktionsteilnehmer gewährleistet. In diesem Prinzip äußert sich ein Gleichgewichtsgedanke, der in allen Austauschtheorien einen zentralen Platz einnimmt. Bei einem Austausch gleichwertiger bzw. gleichbewerteter Ressourcen ist die Zufriedenheit der Interaktionsteilnehmer wesentlich höher, als wenn ungleich bewertete Ressourcen ausgetauscht werden. Solche Ungleichheiten führen häufig zu Spannungen, deren Ursachen den Beteiligten oft nicht klar sind - so gibt es bekanntlich Beziehungen, die in ihrem Verhalten nach außen hin einen "perfekten" Eindruck erzeugen, während aufgrund eines fehlenden äquivalenten Austauschs der Bruch schon vorgezeichnet ist.

Konkrete menschliche Handlungen umfassen stets mehrere Ressourcen, d.h., sie sind im wesentlichen aus mehreren Ressourcen zusammengesetzt, wobei aber ebenfalls das Prinzip der Nähe gilt, d.h., dass solche Ressourcen meist miteinander auftreten, die auch im Schema benachbart sind. So geht es etwa beim Austausch von Waren immer auch um den Austausch von Geld oder Informationen, bei einer Liebes- oderFreundschaftsbeziehung sind neben der Liebe wohl auch Respekt (Prestige) und gegeseitige Hilfe (Dienstleistung) üblich.

Das Testergebnis

Menschen unterscheiden sich danach, welche Ressourcen sie in sozialen Beziehungen am ehesten zufriedenstellen, welche sie bevorzugt austauschen oder welche sie am liebsten geben und empfangen. Solche Vorlieben für bestimmte Ressourcen sind ein Persönlichkeitsmerkmal, das nicht immer offensichtlich ist, und von anderen Menschen nicht immer direkt beobachtet werden kann, sondern sich in vielen Fällen hinter anderen Ressourcen "versteckt". So streben etwa manche Menschen nach Ansehen (P: Prozent), wollen in Wirklichkeit aber geliebt werden (L: Prozent) oder einfach am Leben anderer teilnehmen (I: Prozent). Für manche Menschen äußert sich Liebe (L: Prozent) in Form von Dienstleistungen wie Pflege oder Versorgung (S: Prozent), andere wieder suchen in Waren (G: Prozent) oder Geld (M: Prozent) in Form von Geschenken Anerkennung (P: Prozent).

Wie gehen Sie in stressigen Zeiten
mit sich selber um?

Finden Sie es gleich heraus
mit dem neuen



SAT-Test



Am psychologisch zufrieden stellendsten ist immer der gegenseitige Austausch von Ressourcen der gleichen Klasse, wobei es oft schwierig ist, zu erkennen, was eigentlich in einer Beziehung - mag sie nun persönlich oder auch wirtschaftlich sein - letztlich ausschlaggebend ist. Der Wunsch nach dem Aufstieg in einer beruflichen Hierarchie kann sowohl mit dem Wunsch nach Gehaltserhöhung wie auch mit dem nach einem höheren Prestige verbunden sein. In Systemen, in denen etwa die Anzahl der Vorzimmerdamen (Dienstleistung) oder die einer Abteilung zur Verfügung stehenden Geldmittel über das Prestige eines Managers entscheiden, kommt man rasch an die Grenzen der Irrationalität.

Mit diesem Test wurde versucht, eine Reihenfolge der bevorzugten Ressourcen zu erstellen, die typisch für deine Wunschvorstellungen in sozialen Beziehungen ist. Die Ressourcen, die an der Spitze stehen, sind dir in einer sozialen Beziehung daher wichtiger als jene, die eher am Ende rangieren. Das bedeutet nun nicht , dass sie vollkommen unbedeutend sind, denn es gibt natürlich Handlungsräume, in denen auch Menschen, die sich stets nach Liebe und Zuwendung sehnen, Geld oder Waren benötigen ;-)

Theoretische Grundlagen - Literatur - comments - Testforum


Wenn Sie Fragen zu unserem Test haben, dann nutzen Sie bitte das

Kontaktformular:



inhalt :::: kontakt :::: impressum :::: copyright :::: zitieren
navigation: