Testergebnis:
Persönliche Wunschvorstellungen (PW)
Kurze theoretische Vorbemerkung
Zum Verständnis des Testergebnisses sind einige Erklärungen zur zugrunde liegenden psychologischen Theorie - der "Resourcentheorie sozialer Beziehungen" - notwendig: Zwischenmenschliches Verhalten (soziale Interaktion) ist stets gekennzeichnet durch den Austausch (Geben und Nehmen) von einer oder von mehreren Ressourcen, die den beteiligten Menschen dabei zur Verfügung stehen. Eine Ressource ist eine Gegebenheit, ein Merkmal, ein Objekt oder eine Beziehung. Ressourcen umfassen daher ganz unterschiedliche Dinge wie einen Kuss, einen Geldbetrag, ein Weihnachtsgeschenk oder auch eine Hilfeleistung.
Für alle austauschbaren Ressourcen gelten drei Aussagen:
- Eine Person schreibt den Besitz dieser Ressource sich selbst oder einer anderen Person zu.
- Der Besitzer kann nach Meinung des Zuschreibenden über die Gegebenheit i. w. S. verfügen; die Gegebenheit wird als einsetzbar angesehen, der Beurteiler glaubt, der Besitzer könne sie z. B. austauschen, vorenthalten, lockend oder drohend zeigen usw.
- Der Zuschreibende dass die Gegebenheit als fördernd (positive Ressource) oder hinderlich (negative Ressource) für eigene Ziele, und glaubt, dass er - mehr oder weniger leicht - erreichen kann, die Gegebenheiten zu seinen Gunsten wirken zu lassen oder dass er negative Auswirkungen eines etwaigen Einsatzes mindern kann.
Die Liste zugeschriebener oder gesuchter Ressourcen stellt die Antwort auf die Fragen dar: Wer besitzt etwas, das für mich wichtig ist? Kann er darüber verfügen und kann ich ihn dabei beeinflussen?
Nach Foa & Foa (1976, S. 101) gibt es nur sechs Hauptkategorien von solchen Ressourcen - der erste Buchstabe kennzeichnet das im Testergebnis und auch im Folgenden manchmal verwendete Kürzel, danach folgt die ursprüngliche englische Originalbezeichnung des Faktors und das deutsche Äquivalent:
- L love - Liebe (Zuwendung, Wärme, Trost, Beistand)
- S service - Dienstleistung (Aktivitäten, die andere betreffen und in der Regel Arbeit bedeuten)
- G goods - Waren (Produkte, Objekte, Materalien)
- M money - Geld (Münzen, Währung, generell alle symbolischen Gaben mit Austauschwert)
- I information - Information (Unterweisung, Unterricht, Meinung, Rat, Aufklärung)
- P prestige - Prestige (im Original: status) (Prestige, Achtung, Ansehen)
Diese
sechs Ressourcentypen für den zwischenmenschlichen Austausch
stehen in einem Austauschschema (Hexagon, siehe die Abbildung
rechts) einander gegenüber, in dem sich immer zwei Klassen
räumlich und auch inhaltlich diametral gegenüberstehen-
also z.B. Liebe und Geld oder Waren und Prestige-, während
benachbarte Ressourcen miteinander enger zusammenhängen als mit
den entfernteren.
Nähe und Nachbarschaft bedeutet in diesem Modell, wie diese Ressourcen in einer Austauschbeziehung stehen, also dass z.B. Waren leicht durch andere Waren oder durch Geld abgegolten werden können, während es ungleich schwieriger ist, Waren mit Prestige oder gar Liebe auszugleichen. Daher gilt, dass Ressourcen, die in diesem Modell eng beieinander liegen, leichter wechselseitig ausgetauscht und ersetzt werden können als solche, die im aufgespannten Raum weiter voneinander entfernt liegen. Diese Abbildung macht daher nicht nur die Beziehungen zueinander deutlich, sondern zeigt zugleich, wie am ehesten zufriedenstellende Austauschbeziehungen aussehen sollten.
Mit anderen Worten: Bei sozialen Austauschprozessen sollte auf das Geben einer bestimmten Ressource wenn möglich mit einem Äquivalent aus derselben oder einer sehr naheliegenden Klasse geantwortet werden. Dadurch wird die Zufriedenheit der Interaktionsteilnehmer gewährleistet. In diesem Prinzip äußert sich ein Gleichgewichtsgedanke, der in allen Austauschtheorien einen zentralen Platz einnimmt. Bei einem Austausch gleichwertiger bzw. gleichbewerteter Ressourcen ist die Zufriedenheit der Interaktionsteilnehmer wesentlich höher, als wenn ungleich bewertete Ressourcen ausgetauscht werden. Solche Ungleichheiten führen häufig zu Spannungen, deren Ursachen den Beteiligten oft nicht klar sind - so gibt es bekanntlich Beziehungen, die in ihrem Verhalten nach außen hin einen "perfekten" Eindruck erzeugen, während aufgrund eines fehlenden äquivalenten Austauschs der Bruch schon vorgezeichnet ist.
Konkrete menschliche Handlungen umfassen stets mehrere Ressourcen, d.h., sie sind im wesentlichen aus mehreren Ressourcen zusammengesetzt, wobei aber ebenfalls das Prinzip der Nähe gilt, d.h., dass solche Ressourcen meist miteinander auftreten, die auch im Schema benachbart sind. So geht es etwa beim Austausch von Waren immer auch um den Austausch von Geld oder Informationen, bei einer Liebes- oderFreundschaftsbeziehung sind neben der Liebe wohl auch Respekt (Prestige) und gegeseitige Hilfe (Dienstleistung) üblich.
Das Testergebnis
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Am psychologisch zufrieden stellendsten ist immer der gegenseitige Austausch von Ressourcen der gleichen Klasse, wobei es oft schwierig ist, zu erkennen, was eigentlich in einer Beziehung - mag sie nun persönlich oder auch wirtschaftlich sein - letztlich ausschlaggebend ist. Der Wunsch nach dem Aufstieg in einer beruflichen Hierarchie kann sowohl mit dem Wunsch nach Gehaltserhöhung wie auch mit dem nach einem höheren Prestige verbunden sein. In Systemen, in denen etwa die Anzahl der Vorzimmerdamen (Dienstleistung) oder die einer Abteilung zur Verfügung stehenden Geldmittel über das Prestige eines Managers entscheiden, kommt man rasch an die Grenzen der Irrationalität.
Mit diesem Test wurde versucht, eine Reihenfolge der bevorzugten Ressourcen zu erstellen, die typisch für deine Wunschvorstellungen in sozialen Beziehungen ist. Die Ressourcen, die an der Spitze stehen, sind dir in einer sozialen Beziehung daher wichtiger als jene, die eher am Ende rangieren. Das bedeutet nun nicht , dass sie vollkommen unbedeutend sind, denn es gibt natürlich Handlungsräume, in denen auch Menschen, die sich stets nach Liebe und Zuwendung sehnen, Geld oder Waren benötigen ;-)
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