Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki
/Optische_T%C3%A4uschung (10-01-22)
http://brainden.com/optical-illusions.htm (10-01-22)
Doherty, Martin J., Campbell, Nicola M., Tsuji, Hiromi & Phillips William A. (2010). The Ebbinghaus illusion deceives adults but not young children. Developmental Science, 13, 714-
Romming, A. (2017). Optische Täuschungen: Wie sie entstehen und wie wir sie erkennen.
WWW: https://www.gmx.at/
magazine/wissen/optische-taeuschungen-entstehen-erkennen-32110844 (17-01-11)
Schwarzkopf, D. Samuel, Song, Chen & ReesGeraint (2010). The surface area of human V1 predicts the subjective experience of object size. Nature Neuroscience.
de Fockert, J., Davidoff, J., Fagot J., Parron & C., Goldstein, J. (2007). More accurate size contrast judgments in the Ebbinghaus Illusion by a remote culture. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 33, 738.
Optische Täuschungen
sind eine Wahrnehmungstäuschung des Gesichtssinns und können nahezu alle Aspekte des Sehens betreffen. Es gibt Tiefenillusionen, Farbillusionen, geometrische Illusionen, Bewegungsillusionen und einige mehr.
Optische Täuschungen werden seit langem in der Wahrnehmungspsychologie - systematisch produziert und analysiert wurden optische Täuschungenvor allem in der Gestaltpsychologie - untersucht, da aus ihnen Rückschlüsse über die Verarbeitung von Sinnesreizen im Gehirn gewonnen werden können. Optische Täuschungen beruhen auf der Tatsache, dass die Wahrnehmung subjektiv ist und vom Gehirn gesteuert wird. Optische Täuschungen entstehen dabei durch Fehlinterpretationen des Gehirns, wobei das Gehirn neue Reize mit Bekanntem abgleicht um effektiver arbeiten zu können. Dadurch erfindet es etwa zu zweidimensionalen Ebenen eine dritte Ebene, die zur Orientierung in einer räumlichen Welt dienen soll. Viele Täuschungen entstehen daher bei zweidimensionalen Bilder, die vom Gehirn um eine dreidimensionale Ebene ergänzt werden, denn das Gehirn versucht immer aus den Reizen des Sehnervs ein räumliches Bild zusammenzusetzen, da die Wahrnehmung des Menschen grundsätzlich dreidimensional ist und man sich so in der räumlichen Welt üblicherweise zurechtfindet. Eine optische Täuschung ist daher eine verzerrte visuelle Wahrnehmung von Gegenständen, Bewegungen oder Bildern, wobei das Gehirn die von den Augen erfassten Informationen erkennt und diese auf Grund der Erfahrungen und bisherigem Wissen verarbeitet. Oft entsteht eine Illusion auch bei einer Überlastung des Gehirns, wenn es einen Reiz nicht gleich richtig einordnen kann, wie etwa beim bekannten anfahrenden Zug auf dem Nebengleis. In diesem Fall interpretiert das Gehirn den ankommenden Reiz des Auges falsch, da es die Erfahrung der bisherigen Bewegungen des Zuges auf die Anfahrt des benachbarten Zuges umlegt. Bei der Entstehung einer Illusion spielt der Sehprozess eine zentrale Rolle, bei dem das Auge einfallendes Licht bündelt, das auf der Netzhaut abgebildet wird. Das Bild wird in Nervensignale umgewandelt und an das Gehirn weitergeleitet, das die Signale interpretiert. An diesem Vorgang sind rund 130 Millionen Nervenzellen in der Netzhaut und mehr als 800000 Nervenzellen im Sehnerv beteiligt. Neben der Übertragung des Netzhautbildes über den Sehnerv spielen auch die Erfahrungen und der Wissensstand eine große Rolle bei der Entstehung einer Illusion, denn sieht man etwas zunächst Unbekanntes oder Unvertrautes, versucht das Gehirn automatisch Verknüpfungen zu bereits bekannten Objekten herzustellen, indem es das neue Objekt oder eine Bewegung mit einer bekannten Erinnerung vergleicht. Durch diesen Vergleichsmechanismus muss das menschliche Gehirn nicht jede Situation und jeden Gegenstand komplett analysieren, sondern nimmt nur noch die markantesten Merkmale wahr, was Energie spart und das Gehirn entlastet, damit es sich auf weitere neue und zusätzliche Reize konzentrieren kann. Diese energiesparende Strategie macht viele optische Täuschungen erst möglich, indem gerade Linien schief erscheinen, statische Punkte flimmern oder Kreise sich zu bewegen scheinen. Solche Illusionen treten immer dann auf, wenn ein Objekt nicht einer bekannten Perspektive entspricht, also kein Abgleich zu einem bereits gespeicherten Objekt im Gehirn stattfinden kann. Zusätzlich zu diesen Prozessen wirken auch die Umgebung (Kontextualität), das Licht oder physiologische Veranlagungen auf die Wahrnehmung, insbesondere die Farbwahrnehmung ein, denn basierend auf solchen individuellen Grundeinstellungen nimmt das Gehirn Korrekturen vor, wobei es in Bezug auf die objektiven Gegebenheiten ein falsches Bild entstehen lässt (Romming, 2017). Samuel Schwarzkopf testete etwa die Reaktionen auf die Ebbinghaus-Illusion sowie auf die Ponzo-Illusion, bei der es um die Verzerrung der Größenwahrnehmung geht, und fand, dass auch zwischen Erwachsenen deutliche Wahrnehmungsunterschiede bestehen, denn manche von ihnen sahen kaum Größenunterschiede. Nach neueren Forschungen ist der primäre visuelle Cortex maßgeblich an der Entstehung der Illusionen beteiligt und variiert in seiner Größe beträchtlich zwischen den Menschen. Auch Angehörige eines afrikanischen Stammes lassen sich deutlich weniger von der Ebbinghaus-Figur täuschen als Europäer. Kinder lassen sich von manchen klassischen Täuschungen wie von der Ebbinghaus-Illusion kaum täuschen, denn ihre Wahrnehmung stellt noch wenige Querbezüge zwischen einzelnen Sinnesinformationen her, sodass man vermutet, dass Kontextualität offenbar eine Erfindung des erwachsenen Gehirns ist.
Eine besondere Form der Wahrnehmungstäuschung sind die Umsprungfiguren, die wohl bekannteste ist die folgende:
die es auch in einer männlichen Variante gibt:
Internet-Seiten mit optischen Täuschungen
http://www.kik-seminare.at/optikbilder/index.htm
http://brainden.com/optical-illusions.htm
http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/internet/ARBEITSBLAETTERORD/TAEUSCHUNGENORD/Illusions.html
http://www.panoptikum.net/optischetaeuschungen/
http://www.illusionen.biz/blog/
http://www.giga.de/news/00150857-wtf-news-des-tages-optische-illusionen/
http://illusioncontest.neuralcorrelate.com/ mit jährlichem Wettbewerb
Die beste Seite mit animierten Täuschungen: http://www.michaelbach.de/ot/index.html
Linktipp: Optische Täuschungen auf http://www.sehtestbilder.de/
Einge Täuschungen auf eigenen Seiten
https://psychologie-news.stangl.eu/120/rechte-vs-linke-gehirnhaelfte
https://psychologie-news.stangl.eu/200/welches-feld-ist-heller-a-oder-b
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/blog/2003_07_01_archiv.shtml
Quelle: http://www.michaelbach.de/ot/mot_snakeAdLib/index.html (10-01-01)
Quelle: http://www.giga.de/news/00150857-wtf-news-des-tages-optische-illusionen/ (10-03-15)
Quelle:
Rüschemeyer, Georg (2011). Gestatten, mein Name ist Alfons.
WWW: http://www.faz.net/s/Rub268AB
64801534CF288DF93BB89F2D797
/Doc~E030B38347E324722995980
C16E75B014~ATpl~Ecommon~
Scontent.html (11-02-23)
[Ebbinghaussche Täuschung]
Einige optische Täuschungen sind kulturabhängig
Marshall Segall zeigte in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, dass die vermeintlich auf grundlegenden visuellen Verarbeitungsprozessen beruhende Müller-Lyer-Täuschung durchaus nicht bei allen Menschen gleich wirksam ist. Diese ist wohl eine der bekanntesten optischen Täuschungen, bei der die Mittellinie eines Doppelpfeils kürzer erscheint als eine objektiv gleich lange Linie, an deren Enden die Pfeilstriche nach innen zeigen. Die Müller-Lyer-Täuschung ist in den meisten Lehrbüchern aus allgemeiner Psychologie als Beispiel dafür zu finden, dass man die Linien auch dann noch als verschieden lang wahrnimmt, wenn man auch schon weiß, dass sie es nicht sind. Segall zeigte, dass man, damit diese Linien von amerikanischen Studenten als gleich lang eingeschätzt werden, die scheinbar kürzere Linie rund zwanzig Prozent länger zeichnen muss, dass jedoch bei nichtwestlichen Völkern dieser Wert deutlich niedriger liegt. Die Angehörigen des Volkes der San aus dem südlichen Afrika nehmen etwa von vornherein beide Linien als gleich lang wahr. Vermutlich hat das damit zu tun, wie häufig man im Alltag mit geraden Linien und Winkeln konfrontiert ist, sodass die Sichtweise bei manchen optischen Täuschungen unmittelbar von Kultur und Lebensweise abhängig ist.
Auch bei der Ebbinghaus-Täuschung, in der zwei identische Kreise unterschiedlich groß erscheinen, wenn diese einmal von kleinen, einmal von großen Kreisen umrahmt sind, finden sich deutliche kulturelle Unterschiede, wobei amerikanische Studenten in der Anfälligkeit für diese optische Täuschung etwa in der Mitte zwischen Japanern, die noch anfälliger sind, und dem afrikanischen Volk der Himba liegen.
Seekrankheit auf Grund einer optischen Täuschung
Normalerweise treten Symptome der klassischen Reisekrankheit in Zusammenhang mit Bewegung auf, doch auch bestimmte kleinteilige Muster etwa in Teppichen oder auf Bildschirmen können bei längerem Hinsehen dieses Phänomen auslösen. Ähnliches tritt auch bei Moiré-Mustern auf. d.h., bei zwei überlagerten und leicht gegeneinander verdrehten Punkt- oder Strichmustern. Es handelt sich vermutlich um einen Wahrnehmungskonflikt, denn die Augen registrieren getäuscht vom Muster eine Bewegung, doch der Körper signalisiert, dass alles regungslos ist.
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