[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Körperkult Jugendlicher und Ernährung*)

Literatur

 

Diehl, J.M. (1999). Einstellungen zu Essen und Gewicht bei 11- 16jährigen Adoleszenten. In: Schweizer Medizinische Wochenschau 1999; 129:162-75. St.Gallen. Fachstelle für Suchtvorbeugung, Koordination und Beratung (2005). ICH BIN ICH. Projekt zur Prävention von Essstörungen. St. Pölten. Online: http://www.suchtvorbeugung.at/
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Ferge, Michael (2001). Young and Cool. Ernährungstrends bei Jugendlichen.
www.eduhi.at-dl-young-cod_Ferge.pdf (06-06-27)

Gerlinghoff, M. & Backmund, H. (2000). Was sind Ess-Störungen. Ein kleines Handbuch zur Diagnose, Therapie und Vorbeugung. Weinheim: Beltz.

Gruber, Ursula (2006). Essstörungen an Berufsbildenden Höheren Schulen Österreichs. Wahrnehmung, Behandlung, Prävention. Unveröffentlichte Diplomarbeit. Johannes Kepler Universität Linz: PPP der jku.

Karwautz, Andreas (2001). Konzepte der stationären Behandlung von Essstörungen im Jugendalter. Ein kritischer Überblick. Online: www.univie.at/neuropsychiatrie/
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Lamers, L. & Mann, R. (Hrsg.) (2004). Essstörungen. Arbeit mit Selbsthilfegruppen. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Ludwig Boltzmann Institut für Frauengesundheitsforschung (2004). HBSC Factsheet Nr. 4.Die psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern. Wien: Bundesministerium für Gesundheit und Frauen. Online: http://www.univie.ac.at/lbimgs/
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Habermas, Tilmann (2002). Substanzenmissbrauch und Ess-Störungen. In Oerter, R.; Montada, L. (Hrsg), (2002), Entwicklungspsychologie (S. 847 – 858). Weinheim: Beltz.

Reidl, Christine (2002). Ernährungs- und Bewegungsverhalten. Wien: Amt für Jugend und Familie. Online: http://www.wien.gv.at/who/jugendgb/
2002/doc/ernaehrung-bewegung.doc
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Stampler, Gabriele (2005). Body & Soul. Essverhalten und Körperbewusstsein bei 8-14-Jährigen

Stangl, W. (2004): Arbeitsblätter. Online: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/
SUCHT/Essstoerungen.shtml
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Wardetzki, Bärbel (1996). Iss doch endlich normal. Hilfen für Angehörige von essgestörten Mädchen und Frauen. München: Kösel Verlag.

Die Frage der Selbstannahme Adoleszenter rückt immer mehr in den Mittelpunkt der Entwicklungsforschung, unterliegen die damit verbundenen Einstellungen und Haltungen doch gerade in den letzten Jahren einem äußerst starken, nicht zuletzt gesellschaftlich induzierten Wandel. Auf das Äußere wird in unserer Gesellschaft viel Wert gelegt und jeder kennt die schönen Menschen auf den Plakaten, deren makellose Körper im coolen Outfit uns scheinbar das wahre Glück versprechen. Was aber kaum jemand weiß, ist, dass hier nicht die Wahrheit abgebildet ist, sondern dass die Fotos mit dem Computer bearbeitet werden, um ein optimales Bild zu erzeugen.

Untersuchungen zeigen, dass Hänseleien von MitschülerInnen es dicken Kindern schon vor der Pubertät schwer machen, ein normales Verhältnis zu ihrem Körper zu entwickeln, denn diese schaden dem Selbstbewusstsein nachhaltig und führen auch zu anderen gesundheitlichen und emotionalen Problemen. Da Kinder, die eine solch negative Einstellung zu ihrem Körper entwickeln, ein erhöhtes Risiko haben, Probleme zu verinnerlichen, ein nicht normales Essverhalten zu entwickeln und in der Folge immer wieder Opfer von Hänseleien werden, sollten frühzeitig gezielte Maßnahmen ergriffen werden. Allerdings ist das auch eine Gratwanderung, denn Kritik am Körpergewicht ist eine der am wenigsten sozial akzeptablen Formen von Kritik, sodass diese Art von Kritik die Unzufriedenheit des Betroffenen mit seinem Körper meist noch verstärkt, was nachweislich einen negativen Einfluss auf den Erfolg von Programmen zum Gewichtsmanagement bei Kindern hat, d.h., es entsteht ein Teufelskreis. Die Sicht eines Kindes auf seinen Körper ist letztlich ein komplexes Zusammenspiel zwischen der objektiven physischen Realität und subjektiven Wahrnehmungen, die sozialen Einflüssen unterliegen, wobei vor allem die Kritik der Peers am Gewicht einen sozialen Faktor darstellt, der beeinflussen kann, wie ein Kind in der Vorpubertät die physische Realität seines Körpers interpretiert.

Dass Männer bzw. Knaben an einer Essstörung erkranken, ist zwar selten, aber vermutlich sind etwa zehn Prozent der Betroffene männlich, wobei sich Männer und Frauen vor allem im Alter der Erkrankung unterscheiden. Der Großteil der Männer erkrankt zwischen dem 18. und 26. Lebensjahr, während Frauen deutlich früher gefährdet sind. Das liegt daran, dass der pubertäre Wachstumsschub von Mädchen früher beginnt und deutlich schneller ist als bei Knaben. Bei den männlichen Patienten steht in der Regel weniger die Angst vor Fett und Kalorien im Vordergrund, sondern der Aufbau von Muskeln und der Wunsch nach einem männlichen Körper.

Die Ergebnisse der im folgenden dargestellten Untersuchungen beziehen sich einerseits auf diese Einstellungen, andererseits auf das konkrete Essverhalten der Heranwachsenden im Alltag.

In Deutschland zeigt nach Erkenntnissen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung jedes fünfte Kind im Alter von elf bis 17 Jahren Symptome eines gestörten Essverhaltens, wobei die Häufigkeit stetig zunimmt, Mädchen häufiger betroffen sind als Knaben. Insgesamt hält sich jeder vierte Jugendliche zwischen 14 und 17 für zu dick.

Die Pubertät ist eine Lebensphase, in der häufig der Einstieg in die Sportsucht stattfindet, denn in einer zunehmend ambivalenten Welt fällt es vor allem männlichen Jugendliche immer schwererer, eine männliche Identität zu entwickeln. Je unsicherer die Identitätsbildung aber ist, desto mehr greifen sie auf eindeutige Identitätsangebote zurück, und Männlichkeit wird nun oft vereinfachend über Körperbau und Muskeln definiert. Besonders problematisch ist es, wenn die betroffenen Jugendlichen auch noch zusätzlich auf ihre Ernährung fixiert sind und gezielt immer weiter abnehmen.  Nach einer Umfrage unter Ausdauersportlern sind knapp fünf Prozent sportsuchtgefährdet, d. h., bei ihnen dominiert der Sport das Leben so sehr, dass sie bis zum Umfallen trainieren und gereizt reagieren, wenn sie keinen Sport betreiben können. Auch viele Jugendliche sind davon betroffen, wobei sich vor allem männliche Jugendliche von Fitnessstudios angezogen fühlen, nicht zuletzt deshalb, dass viele Betreiber sich in ihrer Werbung auch ganz gezielt an Jugendliche wenden. Da Jugendliche, die sich gerade in der Pubertät befänden und eher unsicher sind, so das Gefühl bekommen, auf diese Weise endlich Macht und Kontrolle über den eigenen Körper zu erlangen, und dadurch selbstbewusster zu werden. Grundsätzlich sollte man Fitnessstudios und regelmäßiges Training generell nicht verteufeln, denn an sich ist Sport etwas Positives, nicht zuletzt auf Grund der sozialen Situation, in der Fitnesstraining bei Jugendlichen oft stattfindet.

Inzwischen gibt es auch österreichische Studien, über den Bezug Jugendlicher unterschiedlichen Alters zu ihren Formen, ihrem körperlichen Erscheinungsbild. Reidl befragte zum Thema Körperwahrnehmung achthundert Wiener Jugendliche zwischen dem elften und dem neunundzwanzigsten Lebensjahr (Reidl 2002, S.2). Beginnt man das Studium der Erhebungsresultate bei der Selbstwahrnehmung der TeenagerInnen, so zeigt diese Umfrage großteils befremdende, gar erschreckende Resultate. Die Unzufriedenheit mit sich selbst sowie der Wunsch nach körperlichen Veränderungen unter den Heranwachsenden greift offenbar in stärkerem Ausmaß um sich, als bei oberflächlicher Beobachtung von Schul- oder Klassengemeinschaften angenommen werden könnte. Gerade weibliche Befragte weisen ein hohes Maß an Selbstunsicherheit, an Zweifeln bezüglich ihrer optischen Erscheinung, ihrer Passung in die gesellschaftlichen Ideale auf.

80% der Befragten denken, dass gut aussehende Menschen leichter Karriere machen. Eine Einschätzung, welche sich durchaus mit realen Gegebenheiten deckt. Der soziale und berufliche Erfolg der Einzelnen ist von der eigenen (Schönheits)Wirkung auf andere abhängig. Dies betrifft sowohl Bewerbungsgespräche als auch länger andauernde zwischenmenschliche Beziehungen. Österreichs Heranwachsende haben diesen Umstand erkannt. Für 60% der befragten Jugendlichen ist ihr Aussehen aus den genannten Gründen sehr wichtig. In diesem Zusammenhang halten sich rund 30% der Befragten "beim Essen zurück", um nicht zu dick zu werden (vgl. Reidl 2002).

Doch die jungen Menschen gehen noch einen Schritt weiter. Nicht nur Selbstkasteiung, Disziplin und eigenes Bemühen bieten sich als Möglichkeiten zur Erreichung des konkret vorgegebenen Körperideals an, auch eine Einflussnahme von außen in Form der Modellierung der eigenen Figur liegen für die nächste Generation, im Gegensatz zu ihren Eltern, im Bereich des Wünschenswerten und Machbaren.

17% der befragten österreichischen Mädchen und Frauen, beginnend beim elften Lebensjahr, könnten sich bereits eine Schönheits-Operation für sich vorstellen. Darüber hinaus erklärten sich alleine in der  Teilgruppe der 11-14jährigen stolze 20% körperlich und psychisch bereit, sich sofort einer Operation zugunsten der Verbesserung des eigenen Erscheinungsbildes zu unterziehen.

Im Vergleich dazu befragte das Jugendministerium Nordrhein-Westfahlen 2.000 SchülerInnen zwischen neun und vierzehn Jahren zum selben Themenkreis. Die Studie stellt fest, dass jedes fünfte Kind im betroffenen Alter zumindest schon einmal daran gedacht hat, mit einer Operation dem gewünschten Schönheitsideal nachzukommen. Vor allem betreffend Figur und Körperbau scheinen die weiblichen Befragten wesentlich sensibler gegenüber Kritik und daher offener für äußerliche Eingriffe zu sein: 83,3% der zu einer Fettabsaugung bereiten Adoleszenten sind Mädchen (vgl. Stampler  2005, S. 30f).

Für die Haltung der Jugendlichen bezüglich ihres eigenen Körpers und ihrem damit verbundenen Essverhalten ist deren subjektiv empfundener Gewichtszustand ausschlaggebender als ihr objektiv messbares Körpergewicht. Dem entsprechend attestieren sich völlig normalgewichtige Heranwachsende oft allzu üppige, änderungsbedürftige Körperformen, tatsächlich Übergewichtige nehmen ihr Essverhalten und Gewicht tendenziell als schwerwiegendes, größeres Problem wahr. Dieses Gewichtsproblem, eine klar abgrenzbare körperlich-oberflächliche Eigenschaft, wird von Pubertierenden unmittelbar als "Charaktermerkmal" empfunden, Kommentare oder Witzchen anderer über "Dicke" oder auffallende Essgewohnheiten (beispielsweise die oftmalige Verwendung von Ketchup, der Verzehr von Süßem) werden als Kritik des Umfeldes an der eigenen Person, der Persönlichkeit, dem ganzen Ich gewertet (vgl. Diehl 1999,  S.170ff).

Die Paradoxie des Dickwerdens

Objektiv Übergewichtige wollen, wie die meisten anderen, vor allem weiblichen Heranwachsenden, das in Medien propagierte Schlankheitsideal erreichen, um soziale Erfolge, Anerkennung, Respekt zu erfahren. Sie fühlen sich zu dick, um einfach nur als sie selbst angenommen zu werden und wollen abnehmen, um im unmittelbaren Umfeld akzeptiert zu werden, um als Persönlichkeit aufzufallen, nicht als "dicke" Person (vgl. Diehl 1999, S. 171f).

Eine Gewichtsabnahme wird sowohl von Normal- als auch von Übergewichtigen im Wesentlichen durch zwei Arten von Essprogrammen angestrebt. Eine Möglichkeit ist das "Was", also das Zählen von Kalorien, das Einsparen von Fetten oder Kohlehydraten, während die andere Option sich auf das "Wie" der Ernährung bezieht, also auf eine Einschränkung der aufgenommenen Nahrungsmengen in Form eines Verzichtes auf Mahlzeiten oder die Reduktion der Portionen. Nach einer gewissen Periode der Mangelernährung (= Energiezufuhr < Tagesumsatz an Kilokalorien), dabei handelt es meist nur um wenige Tage, reagiert der Körper auf die zu geringen Mengen an verfügbaren Verbrennungsstoffen und schaltet den Energiehaushalt des Diäthaltenden auf Sparflamme. Der gesamte Stoffwechsel wird umgestellt, die absorbierten Nährstoffe werden wesentlich intensiver verwertet als in Zeiten normalen Essverhaltens. Ein Beenden der Diät führt, unabhängig davon, ob es sich um die erste oder die fünfzigste Schlankheitskur der Betroffenen handelt, zum so genannten "Jojo-Effekt": Die zu sich genommenen Nahrungsmengen werden auch bei wieder hergestelltem Normalverhältnis von Kalorienzufuhr und Tagesverbrauch intensiver genutzt als vorher und bei ausbleibender unmittelbarer Verbrennung sofort in den Notdepots des Körpers als Fettzellen eingelagert.

Teufelskreis Paradoxie Dickwerden Übergewicht Körperwahrnehmung Schönheitsideale
Quelle: HBSC Factsheet2 2003, S.3

In diesem Teufelskreis aus normalem Essen, Einschränkungen, Ausbrüchen sowie der Ab- und Zunahme an Gewicht entfremden sich vor allem Mädchen ihrem Körper immer weiter, sie verlieren jegliches Gefühl für angebrachte, notwendige Ernährungsmengen und "normale" Essrituale. Das permanente Hin- und Herschwanken zwischen Mangel- und Überflussernährung mag im Laufe der Zeit tatsächlich zu Übergewicht führen. Im Zuge dieser unerwünschten Entwicklung kann der eigene Körper nur immer stärker als zu dick wahrgenommen werden, das Selbstbewusstsein der Heranwachsenden  wird immer weiter geschmälert (vgl. HBSC Factsheet2 2003, S. 3f).

Interesse an Ernährungsthemen

Das Interesse Jugendlicher an Ernährungsthemen variiert naturgemäß sehr stark zwischen den Geschlechtern. Generell kann gesagt werden, dass das Ernährungswissen der 15-18jährigen als gut einzustufen ist. Es muss in diesem Zusammenhang allerdings erwähnt werden, dass unter Pubertierenden kein Interesse an abstrakten Ernährungsthemen besteht, sondern dass die Heranwachsenden sich lieber an Inhalten mit konkretem, erlebbarem Nutzen orientieren. Dies betrifft beispielsweise Möglichkeiten einer Verbesserung von schulischer Leistung oder von sportlichen Erfolgen durch adäquate Ernährung sowie selbstverständlich den Themenbereich von besserem Aussehen durch entsprechende Nahrungsaufnahme. Dies schließt die Körperform ebenso ein, wie eine Straffung des Bindegewebes oder eine Verbesserung des Hautbildes (vgl. Ferge 2001, S 7f).

Alleine das Wissen um die Ernährungspyramide, um Vitamine, Vollwertprodukte oder Ähnlichem ist aber keine ausreichende Grundlage für die gesunde Entwicklung Heranwachsender. Vor allem der Bedarf nach Orientierung und Unterstützung bei der Entwicklung einer gesunden Körpereinstellung darf nicht unterschätzt werden. Während sich nämlich bei Jungen das Interesse für und die Einstellung zu gesunder Ernährung, einem gesunden und leistungsfähigen Körper, mit zunehmendem Alter im Positiven steigern, nimmt bei jungen Mädchen die Bedeutung des Essens als Ersatzbefriedigung, als Mittel gegen emotionale Belastung, mit dem Voranschreiten der Entwicklung zu (vgl. Diehl 1999, S. 167).

Die Einstellung zu sich selbst, der eigenen Figur und somit auch zum eigenen Essverhalten hängen, gerade bei weiblichen Adoleszenten, in starkem Maße von der Resonanz ihres Umfeldes ab. Nur wenn die Jugendlichen ausreichend positives Feedback bezüglich ihres Erscheinungsbildes von Nicht-Familienmitgliedern erhalten und sie die Möglichkeit bekommen, über das Thema "Ich" zu sprechen, sich mit anderen über Probleme und Unsicherheiten bezüglich Körperlichkeit und Selbstbewusstsein auszutauschen, kann Ess-Störungen nachhaltig vorgebeugt werden (vgl. Ferge 2001, S. 7f).

"Ernährungstypologie"

Das Interesse an der Ernährung spiegelt sich auch darin wider, dass jetzt sogar Ernährungstypen der Zukunft definiert worden sind: 

Quelle: OÖN vom 16. April 2015

 

Steuerung der Nahrungszufuhr

Rein aus biochemischer Perspektive betrachtet, handelt es sich beim Essen um den Akt der Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen. Die mit dieser Tätigkeit des Menschen verbundenen biologischen, motorischen und emotionalen Reize werden durch Neurotransmitter (Überträgerstoffe) und hormonelle Botensubstanzen wahrgenommen und durch neuroendokrine Mechanismen ans Gehirn weiter geleitet. Das Denkzentrum regelt aufgrund der gemachten Esserfahrungen das zukünftige Nahrungsverhalten. Ursprünglich sollte dieses Verhalten eher instinktgebunden rein auf den Befehlen "Hunger heißt Essen" und "Sättigung bedeutet Aufnahmestopp" beruhen (Gerlinghoff & Backmund 2000, S. 22). In der Praxis zeigt sich das Essverhalten bei Jugendlichen aber sehr komplexen Einflüssen unterworfen. Am wenigsten isst der westliche Mensch aus Hunger (vgl. Kapitel 1: Einführung, S. 1). Aufgrund dieser engen Verbindung des Ernährungsverhaltens zu emotionalen Schwankungen und psychischen  Störungen können auch Essstörungen keinem einfachen Modell zugeordnet werden. Ratschläge wie: "Iss´ doch endlich normal" müssen auf unfruchtbaren Boden fallen (Wardetzki 2000).

Ernährungsregelmäßigkeit

Idealerweise besteht das Ernährungsprogramm eines reifenden Körpers aus drei Hauptmahlzeiten, dazwischen sollten zwei gesunde Jausen (Obst) verzehrt werden. Hält man sich streng an derartige Vorgaben der Ernährungswissenschaft, so würden die angeschlossenen Studien (HBSC 2004, befragt wurden Heranwachsende aus ganz Österreich) 23% der 11-15jährigen Mädchen eine unzureichende Nahrungsaufnahme bescheinigen. 25% aller Befragten in der genannten Altersgruppe fielen sogar unter die Rubrik einer problematischen Ernährung. 15% der Pubertierenden nehmen nur eine ordentliche Mahlzeit täglich ein, 10% verzichten wochentags vollständig auf eine Hauptmahlzeit. Paradoxerweise nimmt in diesem Fall der Anteil übergewichtiger Teenager mit der Unregelmäßigkeit aufgenommener Mahlzeiten zu (vgl. HBSC Factsheet4 2004, S. 2).

Übrigens ist für das Körpergewicht der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme eher gleichgültig. Entscheidend für die Gewichtszunahme oder -abnahme ist die Gesamt-Energiebilanz, d.h. ist die aufgenommene Kalorienmenge größer als der Kalorienverbrauch, dann nimmt man zu. Wäre dem nicht so, müssten Nacht- und Schichtarbeiter mehrheitlich übergewichtig sein, denn sie könnengar nicht anders als in der Nacht essen. Das hat auch eine amerikanische Studie mit Krankenschwestern über einen Zeitraum von 10 Jahrengezeigt. Bekanntlich essen auch Südeuropäer traditionell eher am späten Abend. Allerdings wird von Nahrungsmitteln, die schwer im Magen liegen wie sehr fettreiches Essen am Abend meiden.

Appetit

Der Gusto auf unterschiedliche Gerichte und Nahrungsmittel wechselt bei gesunden Kindern und Jugendlichen von Tag zu Tag. Wohl können psychische Belastungen (Konflikte mit Freunden, Eltern) die Ursache für temporäre Appetitlosigkeit darstellen, welche bis zur protesthaften Nahrungsverweigerung führt. Auch zu große Portionen, einseitige Kost, unappetitlich aufgetischte Speisen, der familiäre Zwang zum Essen oder zu starre Essenszeiten oder -rituale hemmen oft den Appetit Heranwachsender. Dies hat im engeren Sinne allerdings noch nichts mit dem Unwillen zu tun, eine vollständige Mahlzeit zu verzehren, sondern mit einer Ablehnung der allgemeinen Ernährungssituation. Auf Dauer kann der in diesem Umfeld entstehende Druck bezüglich der Nahrungsaufnahme jedoch durchaus den (Mit)Auslöser für ein gestörtes Essverhalten darstellen.

Essen und Trinken sollten den jungen Erwachsenen Freude machen und in größtmöglicher Freiheit ablaufen. Eine harmonische Tischgesellschaft, Abwechslung auf dem Teller, sorgfältig angerichtete Speisen, kleine Portionen sowie die Möglichkeit, selbst bei der Festlegung des Menüplanes mit zu bestimmen, sind für das Autonomie- und Wohlgefühl der jungen Generation äußerst wichtig.

Speisenwahl

Betrachtet man Appetit und Speisenauswahl österreichischer Adoleszenter genauer, so fällt auf, dass nur 0,8% der Befragten Obst und Salat naturgemäß zu ihren Lieblingsspeisen zählen. Trotzdem greift vor allem das weibliche Geschlecht in seiner täglichen Ernährung regelmäßig zu Obst und Gemüse, wobei der Apfel als Lieblingsobst angegeben wird. Dieses Verhalten beruht nicht zuletzt auf "Ernährungstipps" der Öffentlichkeit, welche durch Werbung und Medien die Vorteile dieser kalorienarmen Nahrungsmittel für den weiblichen Körper propagieren. Von sich aus würde ein Drittel der Befragten eher die italienische Küche bevorzugen. Die Pizza führt, gerade bei männlichen Jugendlichen, eindeutig das Ranking der Lieblingsspeisen an, während bei Mädchen Nudelgerichte in allen Variationen das Rennen machen (vgl. Ferge 2001,  S.3f).

Diätverhalten

Man kann, das Essverhalten der österreichischen Jugendlichen in seinen Grundzügen zusammenfassend feststellen, dass oft eine bedeutende Kluft zwischen den Essenswünschen der Adoleszenten und ihrem tatsächlichen Verhalten in Nahrungsauswahl und -aufnahme besteht. Vor allem Mädchen scheinen dazu zu neigen, sozusagen aus „kosmetischen“ Gründen, auf Lieblingsspeisen zu verzichten und dafür Kalorienarmes zu verzehren.

Es ist stark anzunehmen, dass die Teenager nicht von alleine auf die Idee kommen würden, sich zu kasteien, sondern dass die Gesellschaft verschiedene Anforderungen gerade an junge Frauen stellt, ihnen Idealbilder vorgibt. Transferiert werden diese Vorstellungen durch die modernen Medien. Frauenzeitschriften, Fernsehprogramme und das Internet gleichermaßen strotzen vor Diätangeboten und Erfolgsversprechen im Bezug auf Gewichtsreduktion. Abnehmen, schön, sportlich und fit zu sein, war, so wird suggeriert, noch nie so einfach wie heute. Daraus folgt, dass Personen, welche die Disziplin für eine deutliche Gewichtsabnahme nicht aufbringen, die Anforderungen ihres Umfeldes unerfüllt lassen. Sie versagen im Sinne der Leistungsgesellschaft und werden daher als Verlierer, nicht etwa als Opfer betrachtet. Versager bedeutet, selbst an der eigenen Unförmigkeit schuld zu sein, die annehmbar Schwachen werden als willenlos, unbeherrscht gesehen. Im Gegensatz dazu wird eine eingeschränkte Ernährungsweise von der Umwelt gelobt und verstärkt. Etwas für seine Figur zu tun, aktiv am Körper zu arbeiten gehört heute quasi schon zum guten Ton (vgl. Lamers & Mann 2000, S. 11f).

Aus diesem Druck seitens der Lebensumwelt der Jugendlichen entsteht in den meisten Fällen eine andauernde Unzufriedenheit mit Körpergewicht und –formen (=Körperschema), gerade Mädchen empfinden stets die Notwendigkeit, ihr Äußeres zu verändern. Man kann feststellen, dass in der heranwachsenden Generation auch bei Normalgewicht der jungen Erwachsenen der Trend zur Gewichtsabnahme immer stärker wird. Körperbewusste, leistungsorientierte Eltern tun, alleine durch ihr eigenes Essverhalten, das ihrige. Die jungen Leute entwickeln im Laufe der Zeit aus einem temporären Abnehmversuch strukturierte Langzeitstrategien zur dauerhaften Gewichtsreduktion. Anfänglich sinnvoll erscheinende Ernährungsumstellungen enden oft in Crashkuren, verbissenem Hungern oder im totalen Meiden von Zucker und/oder Fetten. Die Folgen sind in den meisten Fällen Heißhungerattacken, der Kontrollverlust über die eigene Nahrungsaufnahme, ein Hin- und Hergerissensein zwischen Verlangen und Verboten (Lamers& Mann 2000, S. 12).

Erschwerend wirkt sich auch in diesem Fall der im Exkurs: Die Paradoxie des Dickwerdens näher beleuchtete Jojo-Effekt aus. Die Reaktion des Körpers auf eine Langzeitverringerung des Gewichtes gilt als für die jugendliche Psyche besonders gefährlich: Kommt es bei Absetzen einer Diät zur unmittelbaren Gewichtszunahme beim darauf folgenden Verzehr normaler Nahrung, so kann dies dermaßen massive Angst- oder Schamgefühle bei den Heranwachsenden auslösen, dass sie sofort wieder in ihr reduktives Verhalten zurückfallen oder eine erneute Einschränkung zumindest versuchen. Es kommt zu einer leichten Depression, verbunden mit dem ersten Stadium einer Essstörung (vgl. Reidl 2000, S. 18).

Diese Tendenzen innerhalb der Jugendkultur führen dazu, dass Pubertierende auch bei oft eindeutigem Untergewicht nur zu 59% mit ihrer Figur zufrieden sind. Die in Österreich vom HBSC befragten Heranwachsenden geben zu 6% an, dass sie dringend eine Diät machen sollten, weitere 13% befanden sich zum Zeitpunkt der Befragung gerade in einer Phase kontrolliert-eingeschränkten Essverhaltens. In einer anderen Fragestellung räumen 18% der Adoleszenten ein, sie fühlten sich permanent unter Druck, eigentlich Diät halten zu sollen (vgl. HBSC Factsheet2 2003, S.3f).

So sehr sich also Jugendliche bemühen, durch ihre Entwicklung unabhängig von Eltern und Dritten, insbesondere gesellschaftlichen Autoritäten zu werden, so wenig Freiheit finden sie aber in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und im Aufbau ihres Körpergefühles. Die „Gesellschaft“: Altersgenossen, Medien, Wirtschaft und Zeitgeist, setzen einer Eigenständigkeit in Punkto Selbstdefinition und Aussehen klare Grenzen, will man nicht an Status oder Respekt im Umfeld  einbüßen. Gerade Österreichs SchülerInnen also finden sich vermehrt vor der fast unlösbaren Aufgabe, sich innerhalb solcher Rahmenbedingungen zum gesunden Erwachsenen heraus zu formen. Häufig misslingt dieses Ansinnen, die Adoleszenten gleiten in eine Essstörung ab.

Welche Faktoren in der körperlichen und geistigen Entwicklung Jugendlicher eine herausragende Rolle spielen und welcher Wahrnehmung, welchen Einstellungen und Einschätzungen sowie welchen Verhaltensweisen österreichische Heranwachsende diesbezüglich unterworfen sind, soll der dritte Teil dieser Arbeit zeigen. Repräsentiert wird die österreischische Jugendkultur dabei durch eine Erhebung an zwei oberösterreichischen Schulen.


Anorexia athletica - Sport-Sucht

Körperkult anorexia thleticaImmer mehr junge Männer hungern bis zum Umfallen, trainieren bis zum Zusammenbruch. Für junge Männer bedeutet das Schlank- und Durchtrainiertsein auch Erfolgreichsein, wobei das gesamte Wohlfühlen nach außen verlegt wird. Allgemein haben viele Menschen, die exzessiv in Fitness-Studios trainieren, eine latente Essstörung. Die Erkrankten versuchen durch übermäßigen Sport und den damit verbundenen Kalorienverbrauch, an Gewicht zu verlieren. In Fitnessstudio sind Männer mit 80 Prozent aller Angemeldeten deutlich in der Überzahl, 90 Prozent aller Marathonläufer sind ebenfalls männlich. Der Grat zwischen einem gesunden Maß an Sport und der Sucht nach Muskeln ist sehr schmal, denn wenn Bewegung und Sport das Leben beherrschen, der Wunsch nach einem anderen Körper der dominierende Gesprächsstoff ist, dann sollten sich die Betroffenen helfen lassen, wobei die Einsicht, dass es sich um eine Sucht handelt, der wohl wichtigste Schritt ist.

Siehe auch Essstörungen im Leistungssport

Adonis-Komplex - Die Gier nach Muskeln

Bis zu 15 Prozent aller Magersüchtigen sind Männer, was durch die Ausübung gewisser Sportarten gefördert wird. Diese Gier nach Muskeln wird auch als Adonis-Komplex bezeichnet., d.h., dass Männer viel zu viel trainieren und sich trotz aufgebauter Muskelmasse noch immer zu schlank fühlen. Ein möglicher Grund für diesen Fitnesswahn ist die Tatsache, dass Männer in den Medien mit einem Schönheitsideal konfrontiert sind, das sie kaum erfüllen können. Für Männer ist dieses Schönheitsideal neu, sie können nicht damit umgehen und vertrauen sich meist niemandem an. Ihre Unsicherheit kompensieren sie mit Sport. Vielleicht sind sie aber auch mit der Emanzipation und dem Eindringen von Frauen in Männerbastionen überfordert. In Fitnessstudio sind Männer mit 80 Prozent aller Angemeldeten deutlich in der Überzahl, 90 Prozent aller Marathonläufer sind ebenfalls männlich.

Richard Harris (Kansas State University) ließ weibliche und männliche Probanden Fragen über ihr Körpergefühl und ihre Selbsteinschätzung beantworten. Die weiblichen Teilnehmer sahen sich anschließend ein Computerspiel mit Beachvolleyballspielerinnen, die männlichen ein Spiel mit muskelbepackten Ringern an. In beiden Spielen treten Protagonisten mit Körpern auf, die im echten Leben kaum vorkommen - die virtuellen Beachvolleyballerinnen verfügen über Playmate-Rundungen, die Wrestler über breite Schultern und dicke Oberarme. Nach dem Spielen füllten die TeilnehmerInnen erneut den Fragebogen aus, in welchem sie sich nun selbst deutlich negativer beurteilten als vor der Untersuchung. Offensichtlich nehmen Störungen im Selbstbild verursacht durch "Vorbilder" in Filmen, Zeitschriften oder Spielen auch bei Männern zu, analog zur Magersuchtproblematik bei jungen Frauen.

Vorbilder perfekter Körper in den Medien

Der Sexualberater Thomas Radauer von der Sexualberatungsstelle Salzburg sagte in einem Interview, dass sich viele wegen ihres Körpers schämen, wobei Werbung, Magazine und soziale Netzwerke dazu beitragen, ein falsches Körperbild zu vermitteln. Vor allem bei Frauen steigt die Unsicherheit und Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper. Zwar liegt es in der Natur des Menschen, sich für das Schöne zu begeistern, doch werden vor allem in der Werbung, in Magazinen und sozialen Medien geschönte und nur wunderbare Körper gezeigt, wobei diese perfekten Körperbilder auch aus der Pornografie zunehmende Körper-Unsicherheit und Leistungsdruck bei der Sexualität verursachen. Dadurch neigen vor allem Frauen dazu, überkritisch mit sich selbst ins Gericht zu gehen, denn ihr ganzer Körper gefällt ihnen nicht, ihr Gesicht oder einzelne Teile wie der Bauch oder der Po werden als unzureichend angesehen. Auch der Intimbereich wird an den Bildern aus dem Internet gemessen, sodass es Unzufriedenheit mit dem Intimbereich entsteht, denn Frauen werden dann auch von ihren Sexualpartnern verunsichert, wie ‚frau‘ im Intimbereich auszusehen hat. Vor allem junge Männer, die wenig sexuelle Erfahrung und damit reale Vergleiche haben, sehen die Bilder im Internet als Realität und messen Frauen daran. Aber auch Männer sorgen sich zunehmend um ihr Genital, ob etwa der eigene Penis normal sei. Dadurch entstehen psychische Belastungen aufgrund vermeintlich körperlicher Defizite, die so dominant werden können, dass die sexuelle Lust abflacht oder erlischt.
Quelle: https://salzburg.orf.at/stories/3147439/ (22-03-14)

Sixpack, Six-Pack

Der Sixpack - der Waschbrettbauch - scheint übrigens ein Synonym für attraktives männliches Aussehen zu gelten, wenn man den zahlreichen Webseiten glauben schenkt, die immer wieder in Mails beworben werden. Damit das Relief in den Bauchmuskeln sichtbar wird, bedarf es eines intensiven Trainings aller Bauchmuskelpartien sowie eines geringen Körperfettgehalts, wobei der Körperfettanteil 12% nicht überschreiten sollte, damit die Bauchmuskeln gut sichtbar sind. Männer mit einem solchen Six-Pack werden oft als attraktiver eingestuft als solche, deren Bauchmuskeln nicht so stark definiert sind. Anatomisch gesehen ist der Waschbrettbauch die Kontur des geraden Bauchmuskels unter der Haut, wobei die horizontalen Unterteilungen durch Zwischensehnen entstehen. Die Anzahl dieser Einschnitte variiert zwischen null und vier, die meiste Menschen haben aber eine Veranlagung für acht Einschnitte.

Um einen Sicpack zu erhalten, finden sich im Internet zahlreiche Enährungspläne und Trainingsanleitungen, aus denen ich einige Passagen kurz zitiere: "Da bereits aus vielen namhaften Veröffentlichungen zum Thema „Ernährung für das Sixpack“ hervorgeht, dass der richtige Ernährungsplan ca. 70% des Erfolges ausmacht, brauche ich nicht weiter den Sinn und Zweck der Ernährung zum beeindruckenden Sixpack diskutieren. Wenn dein Trainingsziel ein beeindruckendes Sixpack oder Fettabbau heißt, wird für dich mit Sicherheit kein Weg an einem passenden Sixpack Ernährungsplan vorbei führen. (…) Du bist, was du isst. Immer wieder sehe ich verzweifelte Sportler, die ihren Trainingsplan bis ins letzte Detail optimiert haben, aber in keinster (sic!) Weise mit dem Erfolg von Athleten mithalten können, deren Sixpack Ernährung optimal ist. Der Grund liegt einfach darin, dass beim Training der wachstumsauslösende Reiz gesetzt wurde, dieser allerdings nur in vollem Maße durch die Ernährung bzw. einem effektiven Sixpack Ernährungsplan seine Wirkung erzielt. Um also sichtbare Erfolge beim Bauchmuskeltraining zu erzielen, muss man entsprechend den Trainingsplan an seine Sixpack Ernährung anpassen. Beides geht Hand in Hand, wenn man Bauchmuskeln aufbauen willst (sic!). (…) Die Art und Weise wie und was man isst beinflusst wie man aussiehst, wie man sich fühlst und natürlich ob die Muskeln bzw. das Sixpack wächst. Wenn man Krafttraining, also Bauchmuskeltraining betreibt, aber immer noch fetthaltiges Essen zu sich nimmt und es unterlässt seinen Körper die Nährstoffe zuzuführen, die er für den Muskelaufbau benötigt, dann hast (sic!) man keine Aussicht auf Erfolg beim Sixpack Training. Es geht in erster Linie darum, die Fettschicht über den Bauchmuskeln zu verbrennen. Dies ist nur Möglich (sic!) durch eine richtige und fettarme Ernährung, und entsprechendes Cardio- bzw. Herz-/Kreislauftraining. Aus diesem Grund ist eine gesunde, fettarme Ernährung für den Aufbau eines Sixpacks und von starken Bauchmuskeln sehr wichtig. Esse Vollkornprodukte, Früchte und Gemüse. Versuche fetthaltiges Essen zu vermeiden." Und weiter heißt es: "Die Sixpack Ernährung für einen flachen Bauch und starke Bauchmuskeln sollte immer so gestaltet sein, dass die Muskulatur bzw. der Muskelzelle alle nötigen Nährstoffe wie Protein (Eiweiss), Aminosäuren, Kohlenhydrate und Creatin für wichtige Aufbau- und Reparaturprozesse in regelmässigen Abständen und in ausreichenden Dosierungen zur Verfügung gestellt werden. Die Ernährung für ein Sixpack und starke Bauchmuskeln sollte besonders hochwertiges Eiweiss aus fettarmen Milchprodukten, magerem Fleisch, Fisch, Eiklar und Proteinpulver enthalten. Eiweiss sollte regelmäßig für eine stabile und gleichmäßige Aminosäurenkonzentration im Blut aufgenommen werden. Die wichtigsten Lebensmittel für ein Sixpack sind Bohnen und Hülsenfrüchte, Spinat und anderes Blattgemüse, Mandeln und andere Nüsse, Milchprodukte (fettarme Milch, fettarmer Joghurt, usw.), Haferflocken, Eier, Putenfleisch und andere magere Fleischsorten, .Olivenöl, Erdnussbutter, Vollkornbrot und -flocken. Reparatur- und Aufbauprozesse der Muskulatur finden nicht nur nach dem Training, sondern über einen langen Zeitraum statt. Fehlen dem Körper einige dieser Nährstoffe, oder liegen diese nicht in ausreichenden Dosierungen vor, wird der gewünschte Muskelaufbau am Sixpack mit Sicherheit nicht optimal ausfallen. Ganz im Gegenteil: Ein Muskelabbau ist vorprogrammiert! Fehlt dem Körper beispielsweise Eiweiss durch eine unzureichende Zufuhr von außen, bedient er sich am körpereigenen Eiweissdepot in der Muskulatur, das heißt er baut schwer erarbeitetes Muskelprotein ab. Fehlen ihm z.B. Kohlenhydrate, wird der Körper ebenfalls Aminosäuren aus der Muskulatur abbauen und diese zur Energiegewinnung heranziehen."

Quellen: OÖnachrichten vom 20.04.2007
http://www.golem.de/0812/64314.html (08-12-30)

Siehe auch

Quelle: Diese Arbeitsblätter entstammen teilweise der Studie von Ursula Gruber "Essstörungen an Berufsbildenden Höheren Schulen Österreichs. Wahrnehmung, Behandlung, Prävention".



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