[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Gerlind Rurik, Christiane Ruberg & Gregor Rébel

Sinn des Lernens ist es nicht, nur zu wissen, sondern vor allem, zu verstehen!

Wissenschaftstheorie für die Erziehungswissenschaften

Seitdem es die Philosophie gibt, hat es immer Uneinigkeit zwischen Philosophen gegeben. Auch in bezug auf die Wissenschaftstheorie und ihre Aufgaben ist dies der Fall. Die Uneinigkeit dieser Positionen bezieht sich vor allem auf das Verhältnis deskriptiver, normativer und explikativer Anteile in der wissenschaftstheoretischen Theoriebildung. 

Die analytische Wissenschaftstheorie verkörperte der Kreis um Wolfgang Stegmüller. Er hatte maßgeblichen Einfluß auf die Rezeption und Fortbildung der angelsächsischen "Philosophie of Science".

Die normative Wissenschaftstheorie wurde vertreten von der "Erlanger Schule". Dies ist ein Philosophenkreis der sich um Paul Lorenzen und seine konstruktivistischen Ideen gefunden hat.

Wichtig ist zu bemerken, dass es sich bei der Wissenschatstheorie um eine "Metatheorie der einzelwissenschaftlichen Erkenntnis" handelt. Sie kann sich also nur im übertragenen Sinne deskriptiv/ analytisch den Wissenschaften zuwenden, im Gegensatz zu den empirischen Disziplinen.

Rudolf Carnap begann in den 30er Jahren mit der logischen Analyse der Wissenschaftssprache. Wurde zunächst nur die Syntax der Wissenschaftssprache untersucht, ergänzte man sie bald um die Untersuchung der Semantik. Die "logische Analyse" hatte seit Bertrand Russel und Wittgenstein ihren Einzug in die Philosophie gefunden.

Es wird also deutlich, dass sich die Wissenschaftstheorie hier nicht damit beschäftigt, womit sich die Wissenschaften beschäftigen, sondern sie beschäftigt sich mit der Sprache der Wissenschaften. Die Wissenschaftstheorie ist also eine "Metatheorie" ähnlich der "Metamathematik" die die mathematischen Begriffe und Schlußweisen selbst einer logischen Analyse unterzieht.

Didaktische Hinweise der AutorInnen

Diese Grundlagen der Wissenschaftstheorie sind von den AutorInnen primär zusammengestellt worden für die Studierenden im ersten Semester am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Uni-Dortmund. Sie sind aber allgemein gerichtet an alle diejenigen, die sich für die wissenschaftlichen Grundlagen der modernen Erziehungswissenschaften interessieren.

Für Neulinge wird es sinnvoll sein, die Texte mehrfach, in steigenden Zeitabständen zu lesen und in der Gruppe zu diskutieren. Wichtig ist hierbei, dass der Stoff über einen langen Zeitraum im Bewußtsein bleibt. Auch wenn der Leser den Text beim ersten Lesen nicht komplett versteht, ist es sinnvoll einen Abschnitt zuende zu lesen und es nach zwei bis drei Tagen ein zweites (drittes) mal zu versuchen.

Quellen:
http://www.fb12.uni-dortmund.de/
wtheorie/JPEG/WTHEORIE.HTM (99-10-15)

Siehe auch:

Warum Wissenschaftstheorie?



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