Dialektik: Die Methode
Hegel entwickelte unter Beibehaltung aufklärerischer und kritischer Positionen, wie Rousseau und Kant und Einbeziehung der historischen Betrachtungsweise ein philosophisches System, in dem er das Absolute als absolute Idee, als Natur und Geist in den Mittelpunkt stellt; als Verbindung von Begriff und Realität, subjektivem und objektivem Geist, mit dem Ergebnis des absoluten Geistes inform von Religion, Kunst oder Philosophie.
Es geht um das Zurückfinden zu sich selbst und das immer stärker werdenden Selbstbewußtsein des menschlichen Geistes, sein "An-und-für-sich-sein".
In diesem Sinne vollzieht sich die Verwirklichung des Absoluten im dialektischen Dreischritt von These, Antithese und Synthese. Zwei entscheidene Momente sind hierbei von Bedeutung:
Siehe dazu auch das die Wertequadrat-Modell nach Helwig, die der in der "Nikomachischen Ethik" entwickelten Vorstellung verwandt ist, nach der jede Tugend als die rechte Mitte zwischen zwei fehlerhaften Extremen zu bestimmen ist, also in einem dialektischen Prozeß.
1) Die Gegenüberstellung zweier Aussagen zu
einem Sachverhalt, schafft eine These und eine Antithese,
eine Negation der Position, die in der These behauptet wird.
In der fortlaufenden Argumentation gewinnt diese Antithese
als Negation eine positive Funktion. Sie treibt den
Erkenntnisprozeß auf eine neue Ebene, diese neue Ebene
bzw. die neue Formulierung auf dieser Ebene ergibt die
Synthese.
Sie dient wieder neu als Negation der Antithese und fordert
gleichzeitig eine neue Gegenargumentation, ist also
gleichzeitig neue These.
2) Das zweite Moment zeigt sich in der Bewegung in die das Denken bzw. dieser Erkenntnisprozeß eingebettet ist. Sie steht im Unterschied zu linearen oder deduktiven Verfahren, die auf vorgegebenen Postulaten basieren. Die Bewegung der Hegelschen Dialektik bezieht gezielt Positionen außerhalb des Argumentationsablaufes, um dann neue Positionen zu schaffen, die aus der linearen Sicht eine Negation darstellen und damit die Dialektik nicht nur in ihrem Prozeß dynamisiert wird, sondern auch das Gegenstandsfeld und die subjektive Erkenntnis dieses Prozesses.
These, Antithese und Synthese als sog. "Bewegungsstufen". Vergleichbar ist dieses System mit dem hermeneutischen Zirkel, "Der Gegensatz und Widerspruch entläßt sich in den neuen und höheren Begriff, die Zwischensituation bestimmt die neue und höhere Einheit".
Die Dialektik Hegels als Entwicklung.
Die Grafik soll den dialektischen Schematismus noch einmal verdeutlichen:
Allerdings ist die Dialektik für Hegel - im Einklang mit Schelling - keine bloße Methode! Die Triade von These-Antithese-Synthese sei ein bloß "äußerliches lebloses Schema". (Die schon kurz nach Hegels Tod entstandene Ansicht, Hegels Dialektik baue auf dieser Triade auf, ist also ein Mythos.)
Quelle
Eisleben, T., Wiesenberger, P., Dauner, A., & Saal D.
(1999). Die Dialektik bei Hegel.
WWW: http://www.uni-mainz.de/
FB/Philosophie_Paedagogik/agas/content/HA/hegel/methode.html (00-10-02)
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