[werner.stangl]s arbeitsblätter 

 

Erziehung das Schwierigste,
was dem Menschen kann aufgegeben werden!
Immanuel Kant

Erziehungsstile und -ziele

Siehe dazu auch die Untersuchungen bzw. ein Testverfahren
Werner Stangl: Elterliches Erziehungsverhalten und schulische Befindlichkeit. Psychologische Beiträge 1985, 27, S. 283- 290.
Werner Stangl: Konsistenz elterlichen Erziehungsverhaltens. Psychologische Beiträge 1987, 29, 349-375.
Werner Stangl: Der Fragebogen zum elterlichen Erziehungsverhalten (FEV). Ein halb-projektives Testverfahren zur Messung elterlichen Erziehungsverhaltens. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie 1989, Heft 3, S. 155-168.

Mehr als zwei Drittel der in der 15. Shell-Jugendstudie repräsentativ befragten 15- bis 29-Jährigen fürchten sich vor Arbeitslosigkeit (2002: 55 Prozent) und 58 Prozent von ihnen plädieren dafür, in Zukunft möglichst weniger Zuwanderer als bisher aufzunehmen. Klaus Hurrelmann - ein Autor der 15. Shell-Jugendstudie - fordert Trainingskurse für Väter und Mütter, die verpflichtend an die Anmeldung eines Kindes im Kindergarten oder der Grundschule geknüpft werden. Hurrelmann schätzt, dass es etwa 15 Prozent überforderte Elternhäuser gibt - und 10 bis 15 Prozent Jugendliche, die in vielerlei Hinsicht belastet sind: durch materielle Armut, schlechte Bildungschancen, gesundheitsgefährdende Verhaltensweisen, schädlichen Medienkonsum und einen düsteren Blick auf die eigene Zukunft. "Wir wissen, dass ökonomisch schwache Eltern mitunter problematische Erzieher sind." Neben Elternkursen sollte man daher über finanzielle Bonusregeln für kooperative Eltern nachdenken, die sich freiwillig in Erziehungsfragen beraten ließen. Und Schulen sollten sich auch 'schwieriger' Kinder offensiv annehmen."

Quelle: ZEIT Nr. 39 vom 21. September 2006.


Educandus als (=zu Erziehender, Schüler, Zögling)

Unmündiger

vom Educans (=Erzieher) Abhängiger

(Beispiel: Normative Pädagogik, "autoritärer" Erziehungsstil)

Unmündiger

prinzipiell Gleichberechtigter

mit dem Educans Interagierender

(Beispiel: Erwachsenenbildung, "demokratischer" Erziehungsstil)

Gleichberechtigter

weitestgehend Freier

den Educandus Beeinflussender

(Beispiel: "Antiautoritäre Erziehung")

weitestgehend Freier

Erziehungsziele (nach FEND)

Erziehungsziele oder Ziele der Erziehung sind

Sie können vermittelt und angestrebt werden

Beziehungen zwischen Erziehungsstilen und der Angstbewältigung (Repression-Sensitization)

In der Forschung zur Angstbewältigung gibt es einige wenige Arbeiten, die sich mit den Entwicklungsbedingungen vergleichsweise stabiler interindividueller Unterschiede im Coping-Verhalten befassen. Es wird angenommen, dass Menschen sich danach unterscheiden, ob sie eine kritische Situation dadurch meistern, dass sie diese möglichst wenig zur Kenntnis nehmen, oder dadurch, dass sie ihr gerade besonders viel Aufmerksamkeit schenken Neben älteren Untersuchungen, die nahelegen, dass Represser in einem freundlichen, entspannten und ausgeglichenen Familienklima aufgewachsen sind, Sensitizer dagegen ihre Familien eher als unterdrückend, belastend und distanziert erfuhren, entwickelten Krohne, Wiegand, Kiehl, (1985) ein Zweiprozeß-Modell für Vorhersagen von Angstbewältigungsdispositionen aufgrund der Erziehungsstildimensionen

Operationalisiert werden diese Dimensionen durch das Erziehungsstil Inventar (ESI, Krohne et al. 1985). Es konnte bestätigt werden, dass die Ausbildung vigilanter Informationsverarbeitung eng mit den Erziehungsstilmustern "häufiger und inkonsistender Tadel" und "wenig Unterstützung" verbunden ist. Represser berichteten von einer positiven Familienerziehung, was als ein Indiz für die generelle Tendenz vermeidender Angstbewältiger interpretiert werden kann, unangenehme oder bedrohungsbezogene Sachverhalte zu verleugnen (vgl. Krohne, Rogner & Schuhmacher 1988).

Siehe auch die Begriffsbestimmung: Erziehungsstil

Literaturauswahl zu "Grundzüge der Erziehungswissenschaft"

Krohne, H.W., Wiegand, A., Kiehl, G.E. (1985). Konstruktion eines multidimensionalen Instruments zur Erfassung von Angstbewältigungstendenzen. In H.W. Krohne (Hrsg.), Angstbewältigung in Leistungssituationen (S. 63-77). Weinheim: edition psychologie.

Krohne, H.W. & Rogner, J., Schuhmacher, A. (1988). Beziehungen zwischen elterlichen Erziehungsstilen und Angstbewältiungsdispositionen des Kindes. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 10 (2), S. 167-183.



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