Selbst-Achtsamkeit-Test - SAT
Dieser Test ist eine Übertragung der ursprünglichen Fassung der von Kristin Neff 2003 entwickelten "Self-Compassion Scale", die in der ersten Fassung 26 Items umfasste, und von der Autorin aktuell (2011) in einer Kurzform (Self-Compassion Scale – Short Form) auf 12 Items reduziert wurde. Für die Übertragung des Verfahrens wurde aus testtheoretischen Überlegungen dennoch auf die Langfassung zurückgegriffen, wobei nicht die wortgetreue sondern inhaltliche Übereinstimmung der einzelnen Items angestrebt wurde. Diese wird nach dem Vorliegen einer größeren Datenmenge statistisch überprüft werden.
Was ist Achtsamkeit aus psychologischer Perspektive?
"Achtsamkeit" ist zunächst ein Begriff der Alltagssprache, der harmlos aussieht und für die Fähigkeit zur Ausübung von Aktivitäten wie "achthaben" oder "achtgeben", "beachten" und "beobachten", "sich in acht nehmen", "außer acht lassen" bis hin zu "achten", "hochachten" und "Achtung erweisen" oder "Achtung zollen" steht. In den letzten Jahrzehnten ist dem Wort "Achtsamkeit" ein Nimbus zugewachsen, als handle es sich dabei um anderes oder mehr oder vielleicht sogar um weit Bedeutenderes als die gewöhnliche Fähigkeit, wie etwa in der Schule aufzupassen. Aus psychologischer Perspektive ist diese schleichende Bedeutungsverschiebung insofern interessant, da seither der Aufmerksamkeitsleistung in Form von "Achtsamkeit" auch mehr und weiterreichendere Auswirkungen zugeschrieben werden als bloßer Aufmerksamkeit oder Konzentration. Dabei bestehen "achtgeben" und "sich konzentrieren" an sich nur darin, die Aufmerksamkeit absichtlich auf etwas oder jemanden auszurichten oder zu fokussieren, oder psychologisch genauer sich einer Sache oder Person aufmerksam zuzuwenden.
Quelle: http://www.openmindjournal.com/2011/09/26/achtsamkeit-eine-einfuhrung/ (11-03.02)
Unterschied Achtsamkeit - Konzentration
Während Konzentration eher eine Verengung der Perspektive ist, handelt es sich bei der Achtsamkeit um eine Verbreiterung und Öffnung des Geistes, d. h., man entwickelt eine beruhigende und stabilisierende Offenheit, alle Ereignisse rundherum werden offen erlebt. Diese Form der Achtsamkeit hat auchbuddhistischen Wurzeln,, denn im Buddhismus ist die Entwicklung der Achtsamkeit eines der wesentlichsten Elemente und bedeutet, im Hier und Jetzt zu sein und sich diesem Hier und Jetzt mit all seiner Gedanken, Gefühlen und Empfindungen voll bewusst zu sein. Dabei ist auch entscheidend, dass dieses aktuelle Geschehen im Kopf nicht bewertet wird, denn sonst schweift man in Gedanken wieder in die Vergangenheit oder auch die Zukunft. Achtsam zu sein bedeutet also immer, im Jetzt zu bleiben und den Moment umfassend zu erleben und im Idealfall auch zu genießen. Dadurch entsteht ein Abstand zu den alltäglichen Problemen, d. h., man bildet im Kopf einen inneren Beobachter. Je aktiver dieser innere Beobachter ist, desto langsamer wird der Gedankenstrom und man wird nicht mehr von seinen Gedanken und Gefühlen mitgerissen. Auf diese Art und Weise lassen sich bei einiger Übung auch starke Gefühle wie Panik, Angst, Wut und Aggression allmählich ertragen, wobei man aber nicht gegen diese Gefühle kämpfen sollte, sondern sie kontemplativ beobachten und warten, bis sie ihre Macht über die Gedanken und Gegenwart verlieren.
Warum ein Selbstachtsamkeit-Test?
Mit keinem Menschen ist man Zeit seines Lebens so lange und so intensiv beisammen wie mit sich selbst, und niemand leidet so sehr darunter, dass man ihn schlecht behandelt, wie man selber. Niemand ist einem im Lauf der Zeit so sehr ausgeliefert wie man selber, aber es ist einem auch keiner so nahe wie man sich selber ist. Keiner spürt so schnell und unmittelbar die Wirkungen einer schlechten oder guten Behandlung, einer schlechten oder guten Gewohnheit, wie man selber. Sich selbst der Nächste sein, ist einfach ein Faktum, ist eine Beziehung, die man nicht leugnen kann. Allerdings ist dadurch, dass man sich selbst der Nächste ist, auch jener Bereich, in dem man den größten Gestaltungsspielraum besitzt - im Positiven wie im Negativen. Wenn die Beziehung zu sich selber glückt, dann hat diese auch die Kraft, auf alles andere auszustrahlen. Wenn man nicht im Zwiespalt mit sich selber lebt, in einem dauernden Kampf mit sich selber, sich weder in Minderwertigkeitsgefühlen noch in Selbstüberschätzung gefällt, sondern mit sich im Reinen ist, dann sollte selbst dann, wenn einem die eine oder andere missliche Situation widerfährt, in der sich Mutlosigkeit, Bequemlichkeit oder sogar Selbstlüge breitmachen, die Grundtönung der Beziehung zu sich selber immer das Jasagen sein, das Einverständnis und die Selbst-Annahme. Letztlich ist man insgesamt trotz allem in Ordnung, wenn auch im Einzelnen betrachtet vielleicht im Augenblick manches nicht in Ordnung ist, doch man kann sich ohnehin nie als eine bereits abgeschlossene Aufgabe betrachten, sondern Selbstachtung anerkennt immer auch, dass man noch nicht fertig, dass man noch in Entwicklung ist. Man hat daher immer die Chance, Neues zu lernen und Altes zu verlernen, man hat soagar immer das Recht darauf, an seiner Form zu arbeiten. Fehler sind immer auch Gelegenheiten, auf sein Entwicklungspotenzial zu schauen und sich mit einer besseren Form zu überraschen. Auf keinen Menschen hat man schließlich einen so großen Einfluss wie auf sich selbst, denn in Bezug auf sich selber sitzt man an der Quelle, und jeder Augenblick ist ein neue Chance, zu sich selber gut zu sein.
Dank
Mein Dank für die Hilfe bei der korrekten Übersetzung bzw. Übertragung des Testverfahrens gilt Mag.a Maria Peer und Dipl. Ing. Benjamin Stangl.
Mein Dank für die Realisierung der Online-Version gilt der [i-worker]-mailinglist - hier insbesondere Peter Bieling, Lars Tews, Michael Felstau und Thomas Berghoff , und den ZID-Mitarbeitern Wolfgang Astleitner und Lucas Mayr der Uni Linz für Javascript-Routinen zu früheren Testverfahren, die auch bei diesem Testverfahren verwendet wurden.
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