[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Keine Macht den Drogen - No Drugs Jugendliche und Alkoholkonsum

Trotz der seit langem bekannten Gefahren und gesundheitsschädigenden Folgen erfreute sich kein anderes Rauschmittel über Jahrtausende so nachhaltiger Beliebtheit wie der Alkohol. Das hartnäckige Festhalten an den Trinkgewohnheiten lässt vermuten, dass elementare Empfindungen und Wunschvorstellungen durch das Alkoholtrinken angesprochen werden. Anders lässt es sich wohl kaum erklären, dass der Alkoholgebrauch bereits vor Tausenden von Jahren eine so große Verbreitung fand und sich daran bis heute - trotz des tiefgreifenden sozialen und kulturellen Wandels - nichts geändert hat. Heute ist Alkohol in fast allen Ländern der Welt das Suchtmittel Nummer eins.

Der Grundstein für einen gesundheitsgefährdenden Umgang mit Alkohol wird im Kindes- und Jugendalter gelegt. Die Kinder wachsen auf in einer sozialen Umwelt, in der Alkohol für verschiedene Zwecke verwendet wird. Sie lernen bereits früh dessen soziale Bedeutung und die vermeintlich positiven Auswirkungen kennen. In der Mehrzahl der europäischen Länder gilt der Umgang mit Alkohol als kulturell akzeptiert und als Teil der normalen Entwicklungserfahrungen für Kinder. Die Ergebnisse verschiedener Studien (HBSC, ESPAD) zeigen, daß junge Menschen bereits sehr früh an den Alkoholkonsum herangeführt werden. Das Trinken von Alkohol ist bei uns ein obligatorischer Teil sozialer Ereignisse im Familienkreis und in der Öffentlichkeit. So lernen Kinder bereits früh dessen soziale Bedeutung und die vermeintlich positiven Auswirkungen kennen. Es ist zu vermuten, dass überwiegend Eltern oder nah stehende Erwachsene den Erstkontakt mit Alkohol bei den Kindern provozieren. Kahl et al. konnten beispielsweise nachwiesen, dass 76% der von ihnen befragten Jugendlichen angaben, ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol im Familienkreis gemacht zu haben.

Während das Experimentieren mit alkoholhaltigen Getränken nur in Ausnahmefällen eine unmittelbare gesundheitliche Bedrohung darstellt, muss ein regelmäßiger Konsum mit täglicher oder wöchentlicher Häufigkeit je nach Alter und Entwicklung der Jugendlichen als problematisch eingestuft werden. Im Rahmen der HBSC-Studie wurden die Schülerinnen und Schüler gefragt, wie häufig sie verschiedene alkoholische Getränke (Bier, Wein/Sekt, Spirituosen) zu sich nehmen.

Obwohl Deutschland weltweit nach wie vor an der Spitze im Pro-Kopf Alkoholkonsum liegt, konnte für die Gruppe der Jugendliche in der Vergangenheit eine erfreuliche Veränderungen beobachtet werden. So war seit 1973 der Alkoholkonsum in dieser Altersgruppe bis zu den 90er Jahren rückläufig.

Ein Vergleich der HBSC Ergebnisse aus Nordrhein-Westfalen seit 1993 zeigt: Nachdem die Raten der regelmäßigen Alkoholkonsumenten unter den 11-, 13- und 15-Jährigen im Verlauf der 90er Jahre wieder leicht angestiegen sind, konnte bei 15-jährigen Jungen im Jahr 2002 ein deutlicher Anstieg der Raten beobachtet werden. Bei Mädchen ist die Rate in dieser Altersgruppe dagegen nur leicht angestiegen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die bayerische Jugendgesundheitsstudie "Jugend in Bayern" (2001). Hier konnte für den Zeitraum von 1995 auf 2000 bei 15- bis 17-jährige Jungen, jedoch nicht bei Mädchen, ein Anstieg des regelmäßigen Alkoholkonsums nachgewiesen werden. Bei den 13-jährigen Jungen hat sich der Anstieg von 1993/94 zu 1997/98 nicht fortgesetzt. Bei Mädchen in dieser Altersgruppe hat sich die Rate des regelmäßigen Alkoholkonsums jedoch etwas erhöht, so dass von einer Angleichung der Raten für Jungen und Mädchen gesprochen werden kann, die sich bereits 1993/94 andeutete.

Nur wenige 11- bis 15-Jährige trinken regelmäßig, die meistens trinken nicht oder nur sehr selten. Fasst man die verschiedenen Getränkearten zusammen, zeigt sich, dass insgesamt 53% der Jungen und 57% der Mädchen zum Befragungszeitpunkt abstinent waren. Etwa gleich viele Jungen und Mädchen, nämlich etwa ein Drittel, konsumieren gelegentlich Alkohol. Männliche Jugendliche trinken aber signifikant häufiger regelmäßig Alkohol als weibliche Jugendliche.

Regelmäßiger Alkoholkonsum finden wir im Bundesschnitt bei 2,4 % der 11-jährigen Jungen und bei lediglich 0,6 % der Mädchen dieses Alters. Wie beim Rauchen vollzieht sich zwischen dem 11. und dem 13. Lebensjahr die Initiation des Alkoholkonsums, so dass bei den 13-Jährigen bereits 11,3 % der Jungen und 8,5 % der Mädchen regelmäßig trinken. Unter den 15-Jährigen finden wir dann bei 37 % der Jungen und bei knapp 1Ú4 der Mädchen regelmäßigen Alkoholkonsum. Die Zahlen sind erschreckend hoch, drücken sie doch den Alkoholkonsum derer aus, die nach dem Jugendschutzgesetz noch keinen Alkohol erwerben dürfen und diesen eigentlich in der Öffentlichkeit auch nicht konsumieren dürfen.

Differenziert man die einzelnen Getränkearten, so zeigt sich, dass Bier bei den 13- bis 15-Jährigen das beliebteste Getränk ist. Alkoholische Mixgetränke, sogenannte "Alcopops", stehen inzwischen an zweiter Stelle mit einer regelmäßigen Konsumhäufigkeit. Spirituosen und Wein/Sekt folgen mit großem Abstand. Während Jungen signifikant häufiger regelmäßig Bier und Spirituosen zu sich nehmen, zeigt sich beim Wein- und Sektkonsum kein Geschlechtsunterschied. Hier deuten sich bereits geschlechtstypische Geschmackspräferenzen an: Bereits 3,6% der befragten Jungen aus der 5. Klasse greifen regelmäßig zu diesen Mixgetränken. In dieser Gruppe ist damit der Konsum von Mixgetränken etwa doppelt so häufig wie der von Bier. Die Mädchen dieser Altersgruppe gaben zu 1,1 % an Mixgetränke regelmäßig zu trinken. Unter den Schülerinnen und Schülern der 7. Klasse, die im Mittel 13 Jahre alt sind, gaben 8,2% der Jungen und 5,4% der Mädchen einen regelmäßigen Konsum von Mixgetränken an, in der 9. Klasse, mit im Durchschnitt 15-Jährigen, sind es bereits 22,1% der Jungen und 14,7% der Mädchen.

Eine Studie über jugendlichen Alkoholkonsum des Europäischen Zentrums für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung (AutorInnen Irmgard Eisenbach-Stangl, Alexander Bernardis, Kurt Fellöcker, Judith Haberhauer-Stidl, Gabriele Schmied) zeigte, dass Jugendliche heute häufiger in der Öffentlichkeit trinken als früher. Sie konsumieren dabei vom Bier bis zum Tequila sowie vor allem Alkopops, vor allem Jugendliche sozialer Unterschichten trinken auf der Straße, im Park oder am Parkplatz und dann überwiegend härtere Getränke, etwa beim "Vorglühen". Die Trinkgewohnheiten von Mädchen und Burschen werden einander zwar immer ähnlicher, junge Männer trinken aber insgesamt mehr und Stärkeres, wobei sie damit ihre Männlichkeit unter Beweis stellen wollen. Mädchen stehen eher am Rand der Szenen, denn sie fürchten oft, sich zu blamieren oder zu sexuellen Handlungen gedrängt zu werden. Die traditionellen Geschlechterrollen verlieren etwa im Alter von 16 Jahren an Relevanz.

Der regelmäßige Konsum von Alkohol gilt als gesundheitlich bedenklich, beschreibt jedoch noch nicht zwangsläufig ein missbräuchliches und schädliches Verhältnis zum Alkohol. Regelmäßiger Konsum in kleinen Mengen ist vielmehr die Vorwegnahme eines normalen Verhaltens im Erwachsenenalter. Die Häufigkeit von Rauscherfahrungen kann dagegen als ein Indikator für schädlichem bzw. gesundheitsgefährdenden Konsum bei den Kindern und Jugendlichen angesehen werden. Die damit verbundenen unmittelbaren Auswirkungen auf die Gesundheit der Jugendlichen (z.B. Unfälle, Gewalt oder anderes abweichendes Verhalten) können dramatisch ausfallen. Starker Alkoholkonsum führt zu einem Verlust der motorischen Fähigkeiten und des Urteilsvermögens und lässt darüber hinaus die Hemmschwelle für deviantes Verhalten deutlich sinken. Gerade im frühen Jugendalter treten dieser negativen Effekte recht schnell auf, schon bei einer relativ kleinen Menge konsumierten Alkohols.

Die Jugendlichen wurden in der HBSC-Studie daher gefragt, wie häufig sie bereits soviel Alkohol getrunken haben, dass sie einen Rausch hatten. Dabei wurden die Angaben von mehr als zwei bisherigen Rauscherfahrungen zu einer Kategorie zusammengefasst. Dieser Grenzwert ist zwar willkürlich gewählt, markiert jedoch in gewisser Weise ein sich aufbauendes Gefährdungsmuster, das über einen reinen Genusskonsum hinausgeht und ein gesundheitliches Risiko markiert. Etwa 70% der 11- bis 15-Jährigen gaben an, in ihrem Leben noch nie einen Alkoholrausch gehabt zu haben. Unabhängig vom Geschlecht nimmt dieser Wert mit dem Alter deutlich ab, so dass im Alter von 15-Jahren nur noch 40,9% der Jungen und 45% der Mädchen diese Angabe machten. Betrachtet man die ermittelten Häufigkeiten zu mehr als zwei Rauscherfahrungen wird deutlich, dass Jungen aus jeder Altersstufe häufiger betrunken waren als gleichaltrige Mädchen. Bei der Betrachtung der Raten für mehr als 10 Rauscherfahrungen wird der Geschlechtsunterschied noch ausgeprägter. Dies berichten knapp dreimal so viele Jungen (15,4%) wie Mädchen (5,9%).

Wie für den regelmäßigen Alkoholkonsum, kann auch für wiederholte Rauscherfahrungen bei 15-jährigen Jungen im Jahr 2002 ein deutlicher Anstieg der Raten beobachtet werden. Bei 15-jährigen Mädchen ebenso so wie für die 13-Jährigen lässt sich demgegenüber nur ein geringer Anstieg der alkoholbedingten Rauscherfahrungen nachweisen. Für 11-Jährige liegen die Raten über die drei Erhebungszeitpunkte auf etwa gleich niedrigem Niveau.

Einstiegsalter des ersten Alkoholkonsums und des ersten Alkoholrausches

Alkohol ist nach wie vor das am häufigsten konsumierte "Rauschmittel" im Jugendalter. Je früher junge Menschen erste Erfahrungen mit dem Alkoholkonsum machen oder aber ihren ersten Alkoholrausch erleben, um so größer gestaltet sich ihr Risiko, im späteren Lebenslauf Alkoholprobleme zu entwickeln. Dies ist zwar nicht zwangsläufig, stellt jedoch im Zusammenhang mit weiteren Risikofaktoren einen empirisch nachweisbaren Prädiktor für die Suchtentwicklung dar. In unserem Fragebogen ermittelten wir auch Durchschnittsalter des ersten Alkoholkonsums und Alkoholrausches. Um die Genauigkeit und Vergleichbarkeit der Daten zu erhöhen, wurde die Analysen auf die 15-Jährigen begrenzt.

Das Durchschnittsalter des ersten Alkoholkonsums liegt derzeit bei 12,8 Jahren; bei Jungen nur unwesentlich früher als bei Mädchen. Der erste Alkoholrausch findet mit durchschnittlich 13,8 Jahren statt, also in der Regel etwa ein Jahr nachdem erste Erfahrungen mit dem Alkohol gemacht wurden. Jungen erleben ihren ersten Alkoholrausch dabei signifikant früher als Mädchen.

Für den allgemeinen Anstieg des Alkoholkonsums unter den Jugendlichen gibt es wahrscheinlich zwei Gründe die eng miteinander verbunden sind: Zum einen führt ein früheres Einstiegsalter in den Alkoholkonsum zu einer leichten Steigerung der Konsumraten, viel bedeutender scheint jedoch ein verändertes Angebot alkoholischer Getränke zu sein. Fertig gemischte Schorlen, Biermixgetränke und mit Spirituosen versetzte Limonaden ("Alcopops") zielen zunehmend auf eine sehr junge Konsumentengruppe. Diese Entwicklung, die in Großbritannien bereits Ende der 90er Jahre zu beobachten war, zeigt sich nun auch in Deutschland. Eine Betrachtung des Suchtmittelkonsums bei Jugendlichen kommt um die kritische Auseinandersetzung mit diesen neuen Alkoholika nicht mehr herum. Ich will hier nur kurz auf die Gefahren dieser Getränke eingehen:

Am 11. Juni 2003 veröffentlichte die Deutsche Presse Agentur folgende Nachricht: "Frankfurt/Main - Neue Mischgetränke auf Wodka- oder Rum- Basis haben in Deutschland die Lust auf Spirituosen wieder entfacht. ... Die vorgemischten Drinks haben laut BSI ihren Siegeszug aus den Discotheken, Kneipen und Bars heraus seit Mitte 2002 im Lebensmittelhandel fortgesetzt und einen Anteil von neun Prozent am Spirituosenmarkt erreicht. Im Handel seien in den ersten vier Monaten 2003 rund 11 Prozent mehr Spirituosen verkauft worden. Durch diesen neuen Schwung hoffen die Anbieter von Hochprozentigem, den ProKopf-Verbrauch in diesem Jahr auf 5,9 Liter halten zu können. Vor allem junge Käufer sehen die süßen Long-Drinks in Flaschen als Bierersatz."

Bei den ersten Alkoholerfahrungen im Kindesalter, die im Durchschnitt etwa im 8. bis 9. Lebensjahr durch das Probieren kleiner Mengen vor sich gehen, sind zunächst in der Regel geschmackliche Aversionen zu überwinden. Es liegt auf der Hand, dass hier süsse Getränke mit moderatem Alkoholgehalt zu positiveren Erfahrungen führen als etwa bitteres Bier, trockene Weine oder scharfe Schnäpse. Sind geschmackliche Vorbehalte erst einmal abgebaut, kommt die physiologische Wirkung des Alkohols auf das sogenannte "neuronale Belohnungssystem" zum tragen. Die angenehme Alkoholwirkung wird als Wirkungserwartung tief im Gedächtnis gespeichert. Im frühen Jugendalter kommen im Zuge der Pubertät, beim Übergang vom Kindes- zum Erwachsenenalter, die sozialen bzw. kulturellen Aspekte des Alkoholkonsums hinzu. Durch ihr Produktdesign und durch die Art der Werbung lassen sich Alcopops eng mit dem Lifestyle junger Erwachsener assoziieren. Die Werbebotschaften befassen sich überwiegend mit Nonkonformität, Erotik, Parties und Urlaubsstimmungen und sind daher besonders attraktiv für Jugendliche.

Nach einer repräsentative Langzeituntersuchung (Krankenkasse DAK-Gesundheit, Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung) zeigte sich dass die Wahrscheinlichkeit für riskanten Alkoholkonsum mit dem Kontakt zu Alkoholwerbung deutlich ansteigt. Die Studie bewies, dass Alkoholwerbung von Jugendlichen nicht nur wahrgenommen wird, sondern dass die Werbung als unabhängiger Risikofaktor für die Initiierung des häufigen Rauschtrinkens im Jugendalter angesehen werden kann.

Durch ihre Neuartigkeit und durch ihr Produktdesign umgehen diese Mixgetränke mögliche Resentiments gegenüber den klassischen alkoholischen Getränken. Dies macht sie um so attraktiver für Jugendliche, die wegen alterstypischer Abgrenzungswünsche gegenüber Erwachsenen, nicht zu den gleichen Getränken wie Vater und Mutter greifen möchten. Eine amerikanische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass nach Meinung vieler Erwachsener, besonders aber der meisten Teenager, Alcopops speziell für Jugendliche hergestellt werden . Auch die Verpackung bzw. die Beschriftung der Etiketten verrät den tatsächlichen Alkoholgehalt, der mit durchschnittlich fünf Volumenprozent immerhin höher als beim Bier ist, nur bei genauem Hinsehen. Sie erhöhen dadurch auch die Toleranz der Erwachsenen, die aus Unkenntnis diese alkoholischen Getränke unterschätzen und daher als unbedenklich einstufen. Dies führt immer wieder dazu, dass selbst Eltern den Konsum dieser Getränke tolerieren, da sie ja scheinbar wenig schädlich sind.

Sozioökonomische Unterschiede im Alkoholkonsum

Vom Alkoholkonsum wie auch vom Tabakkonsum wird erwartet, dass dieser durch die sozialen Lage der Jugendlichen variiert wird. Es wird häufig erwartet, dass Jugendliche aus sozial benachteiligten Lagen häufiger trinken und auch häufiger betrunken sind. Dies wurde mit den aktuellen Daten aus unserer Studie überprüft. Bezüglich des regelmäßigen Alkoholkonsums lässt sich nur für Jungen ein signifikanter Effekt entlang des Wohlstandsindikators nachweisen. Interessanterweise zeigt sich hier ein inverser sozialer Gradient. Jungen aus dem niedrigsten Wohlstandsquintil haben ein signifikant niedrigeres relatives Risiko, regelmäßig Alkohol zu trinken als diejenigen aus dem höchsten Wohlstandsquintil. Soziale Mängellage verhindert hier in gewissem Sinne offenbar den regelmäßigen Alkoholkonsum.

Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass Alkohol zusammen mit Freunden konsumiert wird. Die Zahlen in der voranstehenden Tabelle zeigen, dass es in der Tat häufige Treffen mit den Freunden am Abend sind, die Gelegenheiten für regelmäßigen Alkoholkonsum und für Rauscherfahrungen sind. Dies gilt besonders für die 13-Jährigen, und hier besonders für Mädchen. So ist das Risiko, bereits mehrfache Rauscherfahrungen zu haben bei 13-jährigen Mädchen um das vierfache erhöht, wenn diese sich häufig am Abend treffen. Bei Jungen erhöht sich dieses Risiko "lediglich" um das 3,4-fache. Unter den 15-jährigen lässt dieser Einfluss der Gleichaltrigengruppe wieder leicht nach.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, welche starke Rolle das andere Geschlecht bei der Motivation zum Alkoholkonsum spielt. Während die Anzahl gleichgeschlechtlicher Freunde bei 13-jährigen keine signifikante Rolle spielt, ist es der Kontakt zu Freunden des anderen Geschlechts, der in diesem Alter den regelmäßigen Alkoholkonsum bei Jungen um das 1,5-fache und bei Mädchen um das 2,5-fache erhöht. Ähnliches zeigt sich auch in Bezug auf die Rauscherfahrungen.



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