Die häufigsten Fehler beim Präsentieren
Der Schlüssel zu einer guten Rede lautet:
Man braucht einen genialen Anfang, einen genialen Schluss
und möglichst wenig dazwischen.
Peter Ustinov
- Der Vortragende legt sofort mit dem Thema los. Er stellt keinen sachlichen und persönlichen Bezug zum Thema her.
- Der Vortragende bedient sich einer komplizierten Sprache mit vielen Fach- und Fremdwörtern, Abkürzungen und Schatelsätzen.
- Er redet zu schnell oder zu langsam. Er redet ohne Sprechpause und ohne Betonung.
- Ein bildlicher Anregungsgehalt durch konkrete Beispiele und Vergleiche fehlt.
- Eine inhaltliche und zeitliche Gliederung der Präsentation ist entweder nicht vorhanden oder nicht erkennbar.
- Der Inhalt wird nicht visualisiert, sondern nur verbal vorgetragen.
- Der Vortrag wird komplett abgelesen!
- Vorhandene Visualisierungen (Folien) sind so klein beschrieben, daß sie nur aus 5m Entfernung lesbar sind, nicht aber in den hinteren Reihen.
- Der Vortragende ist ausschließlich mit dem Thema beschäftigt, es fehlt an Blickkontakt, am Eingehen auf Zwischenfragen oder an Einbeziehung der Teilnehmer durch Diskussionsanreize.
- Der Vortragende faßt am Ende der Präsentation die wichtigsten Punkte nicht zusammen.
Tipps gegen Lampenfieber
- Gute Vorbereitung ist eine wichtige Voraussetzung für jede Rede und jeden Vortrag!
- Vortragen üben!
- Vor dem Vortrag nochmals alle nötigen (auch technischen) Hilfsmittel überprüfen!
- Die letzten 20 Minuten vor dem Vortrag nicht mehr über diesen nachdenken.
- Positive Formulierungen für den Vortrag wählen!
- Beachten: Auch die Zuhörer sind "nur" Menschen!
- Sicherheit läßt sich durch lautes Sprechen (aber nicht Brüllen), Blickkontakt und einen reibungslosen Beginn (auswendig lernen) ausstrahlen.
Entspannungsmöglichkeiten
- Gleichmäßig und tief atmen.
- Bewegung verschaffen (auf und ab gehen).
- Positive Wirkung einer Pause nutzen!
Tipps für's Steckenbleiben
- Zugeben: "Ach je, jetzt habe ich den Faden verloren".
- Füllfloskeln.
- Rhetorische Fragen stellen.
- Den letzten Satz wiederholen.
- Eine Zusammenfassung bringen.
- Etwas fallenlassen (z.B. Kugelschreiber)
- Einen Scherz machen (vielleicht über sich selbst)
- Eine minimale Störung aufgreifen.
Ein Tipp gegen persönliche Fehler
Fast jeder Redner und Präsentator hat so seine kleinen persönlichen Fehler und Marotten, die er immer wieder begeht. So blicken manche Redner immer wieder nachdenklich auf den Boden statt ins Publikum, andere formulieren immer wieder viel zu lange Sätze. Andere vergessen, den Overheadprojektor auszuschalten, andere das Sprechtempo zu zügeln. Oft kennt der Redner zwar diese rhetorischen Marotten genau, aber er denkt während der Rede nicht daran und vergisst, diese Marotten bewusst zu vermeiden. Dazu sollte man auf jeder 3. oder 5. Stichpunktkarte eine Erinnerung an diesen Fehler mit einem kleinen Symbol oder einem Stichwort vermerken, indem man auf jede 5. Karte ganz groß "Blickkontakt" schreibt oder einfach zwei große Augen auf die Karte zeichnet.
Dadurch wird man dann auch im "Eifer des Gefechts" daran erinnert, den Blickkontakt zum Publikum zu halten - auch über lange Präsentationen hinweg.
Mehr Verben als Substantive verwenden
Übrigens haben Seifart et al. (2018) im Rahmen einer Studie Sprachaufnahmen von sprachlich und kulturell unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aus der ganzen Welt analysiert, etwa Englisch, Niederländisch, Sprachen aus dem Amazonas-Regenwald, aus Sibirien, dem Himalaja und der Kalahari-Wüste, um herauszufinden, inwieweit Sprecher bei bestimmten Begriffen kurze Pausen machen. Man erfasste dazu die Äußerungsgeschwindigkeit in Lauten pro Sekunde. Es zeigte sich, dass es eine starke Tendenz zu Verlangsamungseffekten vor Substantiven im Vergleich zu Verben gibt, was sowohl für die Sprechgeschwindigkeit als auch für die Verzögerungslaute (das berühmte (Ähh") galt, die für die jeweilige Sprache typisch sind. Man vermutet, dass Hauptwörter beim Sprechen tendenziell schwieriger zu planen sind, da in ihnen besonders häufig neue oder unerwartete Informationen stecken, sodass das Gehirn ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken muss, während bei Verben dies weniger der Fall zu sein scheint. Diese Verlangsamungseffekte vor den Substantiven erschweren es offenbar, dass sich komplexe Formen durch Kontraktion mit vorangestellten Wörtern entwickeln, was sich etwa im Deutschen durch Vorsilben-Konstruktionen bei Verben zeigt, während bei Substantiven Präfixe eher seltener auftauchen.
Literatur
Seifart, F., Strunk, J., Danielsen, S., Hartmann, I., Pakendorf, B., Wichmann, S., Witzlack-Makarevich, A., de Jong, N. H. & Bickel, B. (2018). Nouns slow down speech across structurally and culturally diverse languages. Proceedings of the National Academy of Sciences, dot:10.1073/pnas.1800708115.
http://paidoblogger.blogspot.com/2006/06/wie-man-persnliche-fehler-beim.html (98-11-14)
inhalt :::: nachricht :::: news :::: impressum :::: datenschutz :::: autor :::: copyright :::: zitieren ::::