[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Präsentations- und Vortragstechnik Spezial:Powerpoint

People who know what they‘re talking about
don‘t need PowerPoint.
Steve Jobs

PowerpointIn der FaZ vom 17. 12. 2010 beschwört Julia Löhr im Dezember 2010 unter dem Titel "Das Ende der Powerpoint-Parade" und schreibt: "Waren Sie in letzter Zeit mal wieder bei einer Powerpoint-Präsentation dabei? Haben Sie sich im Sessel eines Konferenzraums zurückgelehnt, Folie um Folie an sich vorüberziehen und die Gedanken langsam, aber sicher davon schweifen lassen? Vielleicht zwischendurch noch auf dem Blackberry verstohlen die neuesten E-Mails abgerufen? Woran können Sie sich noch erinnern? Aus der Präsentation wohlgemerkt, nicht aus Ihren Mails. An so gut wie gar nichts? Keine Sorge, Sie sind nicht allein. Jeden Tag wiederholt sich dieses Schauspiel in Bürogebäuden, Hotels und Kongresshallen auf der ganzen Welt. Eine Aneinanderreihung von Schlagwörtern und Diagrammen, auf sorgsam mit Firmenlogos designten Powerpoint-Folien, stundenlang geht das mitunter so, und mit jeder Folie schalten mehr Zuhörer innerlich ab. Da hilft es auch nichts, dass die Teilnehmer derartiger Runden das Ganze am Ende gelegentlich noch in gedruckter Form ausgehändigt bekommen. Der entsprechende Ordner verstaubt fortan ungeöffnet im Regal. Böse Zungen behaupten gar, je weniger jemand zu sagen habe, desto umfangreicher würden seine Powerpoint-Präsentationen ausfallen." Als Lösung präsentiert die Autorin Graphic Recording.

Quelle: Isaacson, Walter (2011). Steve Jobs. New York: Simon & Schuster

Siehe auch generell Präsentations- und Vortragstechnik: Medieneinsatz

Praktische Tipps für Powerpoint

Die meisten PräsentatorInnen werfen sich und ihr Publikum mit Powerpoint zurück in die Zeiten der "Betonpädagogik" und eines einfallslosen Frontalunterrichts für Erwachsene. Schwindel erregende Folienschlachten, zu schnelles Sprechen, kein roter Faden - was muss das Publikum nicht alles über sich ergehen lassen. Es gibt kaum eine so wirkungsvollere Möglichkeit, sein Gesicht zu verlieren, wie eine missratene Powerpoint-Präsentation. Daher ein paar praktische Tipps:

Inhalte
Worte, wichtige Begriffe
Keine Sätze, keine Romane Maximal 5-7 Zeilen
Kein Abbild der Rede Selbsterklärende Grafiken
Ziel: Reduktion der Komplexität
Motto: Weniger ist mehr!
Aufgabe: Verstehbar machen, verschönern, verstärken
Schriftarten
Mehr serifenlose Schriften (Helvetiva, Arial etc.)
Weniger serifenbetonte Schriften (Courier, Garamond etc.)
Keine Schreibschriften
Widersprüche vermeiden zwischen Schrift und Inhalt (High-Tech-Inhalt in Western-Saloon-Schrift). Schriftschnitte und Satzauszeichnungen wie kursiv, fett, gesperrt, unterstrichen sparsam dort verwenden, wo es Sinn ergibt
Schriftgröße für Überschriften
32 Punkt (normal)
40 Punkt (groß)
44 Punkt (sehr groß)
Schriftgröße und -abstand im Text
Am besten 24-28 Punkt
Unter 10 Punkt: unlesbar
Keine Fußnoten und verkleinerten Kommentare
Schriftabstand mindestens zweizeilig
Farben
Insgesamt nicht mehr als vier Farben verwenden
Rot: Hervorhebend, aber aggressiv
Blau: Beruhigend, augenfreundlich (nicht aber auf Schwarz)
Grün: Beruhigend, augenfreundlich (nicht aber: Hellgrün auf Weiß)
Gelb: Signalfarbe, optisch „sauer", nicht warm
Hintergrund versus Schrift
Kontrastwirkung beachtet? (Kein Flimmern!)
An Fehlsichtige gedacht? (Ungeeignet: Rot/ Grün-Kontraste)
Folie lesbar als Schwarzweißkopie?
Animationen und Folienübergang
Besser vermeiden:
Verspielte Animationen
Bewegte GIFs
Bilder und Zeichen
Clip-Arts, die jeder nimmt
Zeilenweises Rumgeklicke (ist überflüssig)
Farbverläufe (welche Bedeutung könnten sie haben?)
Absolute No-Nos:
Textübergänge und Einfügungen Wort für Wort ins Bild gerückt
Worte, die buchstabenweise als „Nummerngirls" auftreten
Akustische Marken und Signale („palimpalim")
Quelle
http://dr-ulonska.de/html/body_prasentationstips.html (08-05-09)

Franz Zauner: Cyberspace - Beamerlicht und Powerpoint

DER VORTRAGENDE steht einen Meter neben seinem Gedanken, im Schutz der Dunkelheit. Der Gedanke hat sich selbständig gemacht, als ob niemand etwas für ihn könnte, als ob er ganz von allein heruntergeflattert wäre aus höchster Höhe und sich nun wie ein bunter Schmetterling an die Wand schmiege.
Hell leuchtet er auf das Publikum herab, ein kleines Wunder, gemacht aus den Zutaten Finsternis, Beamerlicht und Powerpoint, jener wirklich und wahrhaft weltbeherrschenden Software aus dem Hause Microsoft, welche den Gedanken auf diesem Planeten Gestalt gibt, sie wärmt und kleidet, und zwar in X-Large.
In Riesenschrift steht geschrieben, was gesagt wird, und was gesagt wird, steht geschrieben. Und wenn nicht geschrieben steht, was gesagt wird, dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Grossveranstaltung, wo das zu fade wäre.
Denn da sieht sich das Publikum auf einer Riesenleinwand beim Zuhören zu und beim Jubeln, denn die Wirklichkeit ist unwirklich geworden, erst die mediale Spiegelung stellt ihr ein Echtheitszertifikat aus. Kaum jemand tritt noch einfach so ins Scheinwerferlicht, erklärt sich zur Hauptsache und legt los. Das Kunststück der Gedankenverdoppelung gelingt erst im Zwielicht besonders schön.
Es ist wie im Grenzerlebnis oder knapp vorm Einschlafen: Am Ende des Tunnels wird es hell. Das Publikum gerät in Trance, starrt auf die gedankenhaltigen Rechtecke vorne neben dem Rednerpult.
Zuweilen geht das zulasten des Vortragenden. Der müsste jetzt schon ordentlich mit dem Zeigestab fuchteln, wollte er doch noch ins kollektive Gedächtnis: Hätten Winston Churchills Kriegsrede, Martin Luthers Thesenpapier oder Marcus Antonius Testamentseröffnung mit Powerpoint überdauert?
Nach rund drei Dutzend Folien von "Begraben will ich Cäsarn, nicht ihn preisen!" bis zu "Das war ein Cäsar: wann kommt seinesgleichen?" wäre dem Publikum der Gedanke ans Aufspringen so fremd gewesen, dass es am Ende für einen Platz in der Weltgeschichte möglicherweise nicht gereicht hätte.

Quelle:
http://www-x.nzz.ch/folio/
curr/articles/cyberspace.html (03-02-08)

Powerpoint ist die Wahl der Feiglinge.
Clifford Stoll

 

Vortrag und Overhead nachhaltiger als Powerpoint

Wolfgang Nieke vom Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik der Universität Rostock hatte in einer Untersuchung StudentInnen der Erziehungswissenschaft ein gerade neu erschienenes Buch präsentiert, die zuvor in drei Gruppen eingeteilt worden waren: der ersten wurden die Inhalte in einem einfachen Vortrag, der zweiten mit Schwarzweiß-Folien auf dem Overheadprojektor, der dritten mit Hilfe einer animierten Power Point-Präsentation gezeigt. Das gleiche Experiment wurde mit Gymnasiasten wiederholt. Am besten schnitt die Präsentation mit Overheadprojektor ab, gefolgt vom einfachen Vortrag. Obwohl das Studienergebnis nicht repräsentativ ist, zeigt es deutlich, dass bei Vorträgen über komplexe Inhalte bei Power Point-Präsentationen den ZuhörerInnen verhältnismäßig wenig im Gedächtnis bleibt. Man vermutet, dass durch überflüssige Elemente die Aufmerksamkeit vom Inhalt auf die Form umgelenkt wird, also das Arbeitsgedächtnis unnötig belastet wird und wichtige Informationen verloren gehen.
Quelle: Hannoversche Allgemeine vom 1. September 2011

Begriffsverwendung: Vortrag statt Präsentation

Im Lehrer-Knigge des Lehrerfreunds fand ich folgenden bemerkenswerten Text, der begründet, warum LehrerInnen den Begriff Präsentation nicht mehr verwenden sollten. "Der Begriff »Präsentation« bezeichnet eine Situation, die früher einmal »Vortrag« hieß. Im Zentrum einer »Präsentation« steht eine PowerPoint-Präsentation, der/die Vortragende wird zur unwichtigen Statistin. Gerade Lehrer/innen sollten ihre Denkweise umstellen: Was die Schüler/innen lernen sollen, sind »Vorträge« - und eben nicht »Präsentationen«." Hingegen bedeutet Vortrag als zentrales Element der Wissensvermittlung, dass eine Person den ZuhörerInnen in rednerischer Form Inhalte vermittelt, Zusammenhänge erklärt oder einen Gedanken bewirbt. Inhalte eines Vortrags werden anschaulich gemacht durch Visualisierungen (Diagramme, Fotos, Schemazeichnungen usw., auch Filmausschnitte, Anschauungsgegenstände aller Art), doch im Mittelpunkt des Vortrags steht die Rednerin bzw. der Redner, der durch gute Vorbereitung, Strukturiertheit und rhetorische Fähigkeiten die ZuhörerInnen erreicht. Absolut destruktiv sind dabei Langeweile oder kognitive Über-/Unterforderung der ZuhörerInnen, das bedeutet, dass der oder die Vortragende das Interesse der ZuhörerInnen wecken muss. Zwar definiert man Präsentation intuitiv sehr ähnlich wie oben einen Vortrag, doch hat der Begriff Präsentation im allgemeinen Sprachgebrauch mit der Einführung von Powerpoint eine etwas andere Bedeutung erhalten, denn eine Präsentation impliziert fast immer die Verwendung digitaler Medien, wobei fast zwangsläufig dabei Präsentationssoftware wie PowerPoint oder Prezi verwendet wird.

Quelle:
http://www.lehrerfreund.de/schule/1s/begriff-praesentation-vortrag/4538 (14-09-09)

Wie man seine ZuhörerInnen mit schlechten Power Point Präsentationen nervt

The top things that audiences find annoying about bad PowerPoint presentations:

Quelle: Paradi, Dave (2003). Survey Shows How to Stop Annoying Audiences With Bad PowerPoint.
WWW: http://www.communicateusingtechnology.com/pptsurvey_article.htm (04-11-07)

Im Weblog "Aus dem Tagebuch einer Nomadin" fand ich einen interessanten Vorschlag:

"Zwei einfache Regeln sind dabei zu beachten. Jeder Sprecher erhält 20 Folien, jede Folie wird 20 Sekunden lang gezeigt. Jede Präsentation ist somit genau sechs Minuten und 40 sec. lang; also ungefähr so lang, wie der durchschnittliche Erwachsene zuhören kann. Wenn man klar denkt, braucht man weniger Zeit. Pecha Kucha, so heißt die Methode, zwingt den Redner “to refine”. Bilder tragen mehr zum Verständnis bei als endlos viele Worte. 8 bis 12 Minuten wäre ein guter Durchschnitt für die Aufmerksamkeitsspanne – das hat auch John Medina in seinem Bestseller “Brain Rules” festgestellt." Quelle: http://marya1.wordpress.com/2010/01/18/aus-fur-langweilige-prasentationen/ (10-01-20)

Gunter Dueck spricht im Zusammenhang mit einer Überbewertung von PowerPoint in seinem Blog von einer PowerPoint-Bulimie oder dem Bulimie-Präsentieren. Er schreibt, dass es heute üblich geworden ist, dass alles und jedes präsentiert werden muss, d. h., man muss heute in Meetings nichts mehr diskutieren oder verstehen, ja, nicht einmal zuhören, sondern man wartet die Präsentationen geduldig ab und geht in die Kaffeepause. "Oft vergeht ein voller Tag damit: Präsentation-Vergessenspause-Präsentation-Vergessenspause. Nachhaltigkeitsbericht – vergessen. Gleichstellungsbericht – vergessen. Öko-Zahlen – vergessen. Man muss das alles nicht wissen, weil alle PowerPoints ähnliche Kernbotschaften haben: Alles ist gut, weil ich da bin – oder: Alles ist schlecht, aber jetzt auf gutem Weg, weil ich da bin. Ich will dies und das, damit alles gut wird, weil ich da bin." Menschen, die Präsentationen erstellen müssen, sind meistens Greenhorns, die an das Zuhören glauben, „weil ich da bin“. Es gibt Leute, die schon alles andere versucht haben und nun doch präsentieren – und dann leiden wir an Präsentationen aus dem höheren Management und von den Programm-Leitern aus den Stäben, die allesamt glauben, dass Präsentationen dann doch etwas nützen, wenn sie mit geringsten Variationen oft wiederholt werden. "Eine Präsentation muss vor allem schick aussehen, sonst glaubt niemand an die Inhalte, logo, das ist gewiss. Was sind eigentlich die Inhalte? Man muss die PowerPoints mit Inhalten vollstopfen und mit möglichst allem Wissen füllen, das man noch in der Nacht in anderen Präsentationen finden kann! Das bedeutet Arbeit bis zum Morgengrauen. Wenn alles zusammen ist und beinahe schick aussieht, wird noch schnell ein Executive Summary erarbeitet: zwei, drei Fakten vorn drauf und eine Forderung. Das wollen die Zuhörer so, sie können danach dösen." Der Sinn von Bulimie-Präsentieren ist nach Dueck, dass es den Vortragenden schützt, denn niemand weiß mehr, was versprochen wurde, niemand erinnert sich an den Endtermin, der genannt wurde.

Quelle: https://scilogs.spektrum.de/wild-dueck-blog/bulimie-praesentieren-oder-powerpoint-bulimie/ (19-04-27)

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