Die Diplomarbeit - Die Hausarbeit - Allgemeine Kriterien
Allgemeine Kriterien für die Beurteilung wissenschaftlicher Arbeiten
Inhalt der Arbeit
- Breite der Diskussion
- Unterschiedliche Positionen -- oder nur eine?
- Spektrum abgedeckt oder wichtige Positionen vernachlässigt?
- Positionen für sich zutreffend dargestellt?
- Eigenständigkeit der Darstellung
- in eigenen Worten zusammengefaßt oder nur Zitate?
- zueinander in Beziehung gesetzt oder nur additive Collage?
- in einen eigenen gedanklichen Aufbau eingefügt?
- Selbständiges Urteil
- kritische Prüfung oder nur Referieren anderer Meinungen?
- einzelne Argumente gegeneinander abgewogen oder eine Position pauschal akzeptiert?
- Rückgriff auf eigene Argumente, persönliche Erfahrungen?
Form der Arbeit
- Aufbau
- gedanklicher Aufbau erkennbar, Text übersichtlich gegliedert?
- Gedankenfolge aus Thema bzw. Unterfragen entwickelt oder "von Hölzchen auf Stöckchen"?
- Argumentation
- Argumente auf (Unter-)Fragen bezogen, Beitrag zur Lösung des Problems explizit gemacht?
- empirische Belege, theoretische Begründungen oder bloße Behauptungen?
- Darstellung
- klare Begriffe, treffende Wörter, logische Sätze: verständliche Sprache?
- Veranschaulichung durch Beispiele, Schaubilder o. ä.
Quelle:
http://www.uni-siegen.de/~agprim/brue-BEURTEIL.KRI.rtf (03-09-06)
Kriterien zur Bewertung einer Diplomarbeit
Man schreibt Diplomarbeiten nicht nur "für die Wissenschaft", sondern auch als Prüfungsleistung. Daher ist es von Vorteil, das eigene Werk einmal mit den Augen der späteren Prüfer durchzusehen. Gegenstand der Bewertung ist vor allen Dingen die erstellte schriftliche Arbeit, wobei insgesamt vor einer inhaltliche Beurteilung auch die Rahmenbedingungen berücksichtigt werden müssen:
- Wurde die Themenstellung selbständig entwickelt, oder war sie vorgegeben?
- Wurde die Arbeit relativ selbständig angefertigt, oder war der Betreuungsaufwand hoch?
- Wurden eigene Ideen eingebracht, oder nur die vorgegebenen ausgeführt?
- Waren wichtige Fähigkeiten bereits vorhanden, oder mußten sie noch erarbeitet werden?
DiplomandInnen, die sich selbst eine Fragestellung suchen und diese weiterentwickeln, haben sicherlich das größere Arbeitspensum erbracht. Hier sollte auch schon die Wahl und Ausgestaltung des Themas positiv in die Bewertung einfließen. Auf der anderen Seite kann es nicht sein, daß eine Person, die ein vorgegebenes Thema bearbeitet und daher keine Gelegenheit hatte, ihre Fähigkeiten bereits bei der Themenwahl zu zeigen, allein deshalb benachteiligt sein darf. Auch bei einem vorgegebenen Thema sollte es möglich sein, die bestmögliche Note zu erhalten. Die selbständige Themenwahl darf nicht zum zentralen Kriterium werden, das allein die guten von den sehr guten Arbeiten unterscheidet. Bei der Bewertung sollte daher ein Kompromiß getroffen werden: Diejenigen Personen, die sich ein für eine Diplomarbeit geeignetes und durchführbares Thema selbst erarbeitet haben, erhalten hinsichtlich der übrigen Kriterien so etwas wie einen Bonus. Das bedeutet, daß sie damit kleinere Mängel bei den übrigen Kriterien ausgleichen können.
Linkempfehlung:
Lorenzen, Klaus F. (2002). Wissenschaftliche Anforderungen an Diplomarbeiten und Kriterien ihrer Beurteilung.
WWW: http://www.bui.haw-hamburg.de/
pers/klaus.lorenzen/ASP/wisskrit.pdf (03-06-16)
Es werden sieben allgemein anerkannte wissenschaftliche Anforderungen an Diplomarbeiten vorgestellt. Daraus wird ein Kriterienkatalog zur möglichst objektiven Beurteilung der Prüfungsleistung abgeleitet. Um den Bewertungsprozess der Prüfer zu erleichtern, werden die Kriterien zu einer Checkliste mit neun inhaltlichen und formalen Untergruppen zusammengefaßt. Mit Hilfe dieser Checkliste lassen sich unterschiedlich gewichtete Teilnoten gewinnen. Die Bildung der Gesamtnote wird dadurch objektiviert. Das Verfahren begründet einen transparenten Bewertungsstandard für große Studien- und Hausarbeiten im Fachbereich Bibliothek und Information. Hierdurch wird auch die Selbstkontrolle der Studierenden gefördert.
Checkliste : Bewertungskriterien
Fragen zur inhaltlichen Bewertung
1. Aufgabenstellung
Ist die Aufgabenstellung verstanden worden? Sind alle wesentlichen Aspekte erfaßt worden? Ist der fachlich übergeordnete Zusammenhang klar?
Welche Bedeutung hat das Thema für den Stand oder die Weiterentwicklung von Pädagogik oder Psychologie?
2. Thematische Eingrenzung
Hat der Autor thematische Abgrenzungen vorgenommen, welche? Sind wichtige Aspekte verlorengegangen? Ist eine eventuelle Reduktion auf bestimmte Hauptaspekte wohl begründet? Sind die Arbeitshypothesen vernünftig?
3. Literatur- und Materialauswertung
Ist die Literatur, sind die Materalien und sonstigen Quellen ausreichend, befriedigend, ... vollständig ausgewertet und verarbeitet worden?
4. Lösungsansatz, Methodik
Welche Fachkenntnisse zeigt der Verfasser bei der Bildung eines Lösungsansatzes? Werden verschiedene Methoden diskutiert, miteinander verglichen? Wird die Wahl einer bestimmten Methode begründet?
Wie wurde das Thema abgehandelt?
empirisch / theoretisch
referierend, vergleichend, auswertend (Literaturarbeit)
eigene Untersuchungen, Erhebungen
experimentell
5. Lösungsweg, Gliederung
Ist die Gliederung der Bearbeitung logisch und ausgewogen? Kommen einzelne Sachverhalte zu kurz? Entspricht die Ausarbeitung dem gestellten Thema, der eigenen Einleitung? Gibt es Ungleichgewichte zwischen Gliederung und Darstellung?
Ist die Argumentation vollständig, objektiv und sachlich korrekt?
6. Selbständigkeit
Werden eigenständige Arbeitshypothesen entwickelt? Werden auch schwierigere Einzelfragen behandelt? Wie umfangreich ist die behandelte Thematik? Ist Einfallsreichtum und gedankliche Tiefe zu erkennen? Besteht die Fähigkeit zur Problematisierung und Kritik? Werden eigenständige Bewertungen hergeleitet?
7. Qualität der Ergebnisse
Handelt es sich um neue Erkenntnisse? Sind sie ausreichend begründet, bewiesen, sind sie repräsentativ gemessen, zuverlässig? Stellen sie einen sachlichen Fortschritt auf dem Gebiet der Aufgabenstellung dar?
Fragen zur formalen Bewertung
1. Sprachliche Kompetenz und Stil
- Ist die Gedankenführung klar, logisch gegliedert?
- Ist die Terminologie fachlich korrekt und der sprachliche Ausdruck angemessen / umgangssprachlich / gekünstelter Stil?
- Stimmen Satzbau, Orthographie und Zeichensetzung?
- Wird die Verständlichkeit durch sinnvolle Beispiele, Abbildungen, anschauliche Grafiken und aussagekräftige Tabellen unterstützt?
2. Präsentation
- Wird die Lesbarkeit/Übersichtlichkeit durch einen gut gegliederten wissenschaftlichen Apparat (Bestandteile der Diplomarbeit) gefördert?
- Werden alle im Text benutzten Quellen vollständig und korrekt im Literaturverzeichnis genannt?
- Sind Abbildungen, graphische Darstellungen, Tabellen usw. vollständig gezählt und beschriftet?
- Werden die "Richtlinien zur Gestaltung der Diplomarbeit" befolgt?
- Entspricht das Schriftbild / Layout dem heutigen Standard (PC-Textverarbeitung)?
Lorenzen, Klaus F. (2001). Kriterien zur Bewertung von Diplomarbeiten.
http://www.bui.fh-hamburg.de/ (04-01-30)
Um eine Diplomarbeit möglichst objektiv zu beurteilen, verwenden die meisten Prüfer ein bestimmtes Kriterienschema, das in Form von Fragen an den vorgelegten Text abgearbeitet wird. Typischerweise könnten dabei folgende Fragen gestellt werden - Kriterienliste des Autors der Arbeitsblätter zur Beurteilung von Diplomarbeiten am Institut für Pädagogik und Psychologie der Johannes Kepler Universität: Kriterienliste zur Beurteilung von Diplomarbeiten
Beurteilungskriterien für empirische Arbeiten
Die genaue Angabe eines prozentualen Anteils für die Bewertung ist zwar nicht möglich, jedoch werden die Qualität der schriftlichen Arbeit und die Selbständigkeit der Ausführung sehr hoch gewichtet.
Diese Kriterien sind prinzipiell dieselben, die auch allgemein für die Bewertung wissenschaftlicher Arbeiten - z.B. von Zeitschriftenaufsätzen - gelten. Bei der Bewertung einer Diplomarbeit wird jedoch zum einen auf die Beschränkungen hinsichtlich Zeit, Stichprobe und Aufwand Rücksicht genommen, denen solche Arbeiten unterliegen, zum anderen kann an eine Prüfungsleistung selbstverständlich nicht derselbe Qualitätsanspruch erhoben werden wie im Falle eines bei einer wissenschaftlichen Zeitschrift eingereichten Manuskripts.
Die inhaltliche Bewertung umfaßt Aufgabenstellung, thematische Eingrenzung, Literatur- und Materialauswertung, Lösungsansatz, Methodik, Lösungsweg, Gliederung, Selbständigkeit, Qualität der Ergebnisse, die formale Bewertung vor allem sprachliche Kompetenz und Präsentation.
Qualität der schriftliche Ausarbeitung
- Wird in der Einleitung die zentrale Fragestellung klar herausgearbeitet?
- Wird die für die Fragestellung bedeutsame Literatur besprochen? Dabei kommt es nicht darauf an, möglichst viel Literatur zu zitieren oder einen vollständigen Überblick über ein Thema zu geben, sondern darauf, das eine geeignete Schwerpunktsetzung erfolgt.
- Kann die Ableitung von Fragestellungen und Hypothesen nachvollzogen werden?
- Ist das Untersuchungsdesign zur Beantwortung der Fragestellung geeignet?
- Werden die deskriptiven Details bezüglich Stichprobe, Design, Methode, Erhebungsverfahren und den Untersuchungsablauf mitgeteilt?
- Sind die verwendeten statistischen Methoden angemessen?
- Sind Tabellen und Abbildungen klar und verständlich?
- Werden in der Diskussion geeignete Schlußfolgerungen aus den Ergebnissen abgeleitet?
- Werden Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse und weitere Probleme der Arbeit ausreichend diskutiert?
- Geht die Diskussion auf die in der Einleitung genannten Probleme ein?
- Erfolgt eine Einordnung in den Zusammenhang der bisherigen Literatur?
- Ist eine übersichtliche und knappe Zusammenfassung vorhanden, die trotzdem alle wichtigen Punkte enthält?
- Ist die Gesamtdarstellung der Arbeit (Struktur) klar und verständlich?
- Ist der Umfang der Arbeit einerseits ausreichend, um alles Wesentliche darzustellen, andererseits so knapp wie möglich gehalten?
Selbständige Arbeitsweise
- Wie selbständig wurde die Arbeit durchgeführt, nachdem sie im Prinzip hinsichtlich Fragestellung, Stichprobe, Design, Auswertung und Ergebnisdarstellung besprochen wurde?
- Waren danach noch viele Fragen und Probleme zu klären, die in mangelnden Fertigkeiten der Diplomandinnen bzw. Diplomanden begründet lagen?
- Wurden auch eigene Ideen eingebracht, die die Arbeit bereicherten, oder nur die vorgegebenen ausgeführt?
Vorhandene Fähigkeiten bei Beginn der Arbeit
- Waren wichtige Fähigkeiten (z.B. EDV-Kenntnisse bei empirischen Arbeiten) bereits vorhanden, oder mußten sie noch erarbeitet werden? Und falls ja, wie lange dauerte die Erarbeitung? War sie erfolgreich, oder mußte eine starke Hilfestellung gegeben werden?
- War ggf. eine Verbesserung beim Fertigkeitsniveau erkennbar?
Prinzipiell wird nicht erwartet, daß bei Beginn der Arbeit schon alle notwendigen Fähigkeiten vorhanden sind. Viele davon eignet man sich auch erst durch die Beschäftigung mit der Arbeit an. Sinn der Betreuung ist es, diesen Prozeß durch gezielte Hinweise und die Beantwortung von Fragen zu fördern. Allerdings muß schon ein gewisses Basisniveau an Fähigkeiten vorausgesetzt werden, die nach einem größtenteils absolvierten Vor- und Hauptstudium vorhanden sein sollten. So gibt es z.B. vielerlei Möglichkeiten, sich Grundkenntnisse in der EDV anzueignen. Es kann nicht Sinn der Diplomarbeitsbetreuung sein, in Lese- und Schreibtechniken oder den Gebrauch eines Statistikprogrammpakets einzuführen.
Häufige Fehler und Mängel in Diplomarbeiten
DiplomandInnen und DissertantInnen stellen sich immer wieder dieselben Fragen und Probleme bzw. es werden häufig dieselben Fehler gemacht. Die folgende Sammlung erhebt keinen Anspruch an Vollständigkeit, sondern stammt aus langjähriger "leidvoller" Erfahrung ;)
Siehe dazu auch die Arbeitsblätter Übungen zur Literaturarbeit
Gegenlesen, Rechtschreibung, Grammatik
Lassen Sie Ihre Arbeit bzw. die schon vorher abzugebenden Teile von jemand Geeignetem genau gegenlesen, insbesondere lassen Sie diese auf korrekte Rechtschreibung und Grammatik prüfen - Rechtschreibhilfen der Textverarbeitungsprogramme sind dazu NICHT in der Lage. Das gilt auch schon für Seminararbeiten und andere Texte wie Handouts oder Thesenpapiere. Arbeiten mit rein sprachlichen Mängeln werden inhaltlich nicht korrigiert, da der korrekte sprachliche Ausdruck zu den Voraussetzungen und nicht zu den Inhalten einer Facharbeit zählt. Erst durch das Lesen von Literatur werden Sie mit der Zeit ein Gefühl für die Art und Weise wissenschaftlichen Argumentierens und eine entsprechende stilistische Vielfalt entwickeln, die bei einer Diplomarbeit oder Dissertation vorausgesetzt werden muß.
Sprachlicher Stil
Während der sprachliche Stil eine sehr persönliche Angelegenheit ist und Menschen sich auch darin in charakteristischer Weise unterscheiden, gelten für wissenschaftliche Texte gewisse stilistische Merkmale, die ihn von einer anderen schriftlichen Form unterscheiden, insbesondere von einem Schulaufsatz, der gerade von StudienanfängerInnen oft als Vorbild genommen wird. BTW: Der Sprachstil, der in Schulen häufig vermittelt wird, ist in seiner betulichen und ausschmückenden Art in gewisserweise oft kontraproduktiv. Für wissenschaftliche Texte gilt die Grundregel: Die Sprache sollte knapp, nüchtern, unaufgeregt und sachlich sein.
Vermeiden Sie in ihrer Darlegung Ausschmückungen (Adjektiva, Ausschmückungen, Füllsel) und persönlich gefärbte Bewertungen. Vor allem: Beschreiben Sie nicht, was sie tun, sondern tun sie es. Verwenden Sie nicht Formulierungen wie:
- "Ich fasse die bisherige Literatur zusammen ..."
- "Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass ..."
- "Ich werde in diesem Kapitel beschreiben, wie ..."
- "Folgende Ergebnisse konnten zusammenfassend aus der Befragung herausgefunden werden: ..."
- "Ich habe in der Literatur gefunden, daß ..."
- "Bekanntlich wissen wir alle, daß ..."
- "Ich habe bis jetzt die Literatur zitiert und werde nun meine eigenen Ergebnisse darstellen."
Üben und variieren Sie Formulierungen, vor allem wenn Sie die Aussagen anderer AutorInnen zitieren:
- Wie Foppa (1972, S. 32) feststellte, gibt es in Indien keine Gummibären, da diese Gelatine enthalten und somit heilig sind.
- Foppa (1972, S. 32) zeigte in einer Studie, daß Inder keine Gummibärchen kaufen, da diese Gelatine enthalten und somit heilig sind.
- In einer Untersuchung von Foppa (1972, S. 32) zeigte sich die Ablehnung der Inder von Gummibärchen, da diese Gelatine enthalten und somit heilig sind.
- Nach Foppa (1972, S. 32) essen Inder keine Gummibärchen, da diese Gelatine enthalten und somit heilig sind.
- Inder essen keine Gummibärchen, da diese Gelatine enthalten und somit heilig sind (vgl. Foppa 1972, S. 32).
- Nach den Ausführungen von Foppa (1972, S. 32) essen Inder keine Gummibärchen, da diese Gelatine enthalten und somit heilig sind.
Logik, Aufbau, roter Faden, Resümee, Zusammenfassung
In Ihrer Arbeit sollte immer der "rote Faden" erkennbar sein. Was ist Ihre zentrale Fragestellung? Was soll untersucht werden? Inwiefern ist das Problem wichtig? Was ist das Ergebnis Ihrer Arbeit? Fragen Sie sich bei der Verwendung jeder Quelle aber auch beim Schreiben jedes Absatzes, ob diese für Ihre Fragestellung überhaupt von Belang sind. Stellen Sie an das Ende jedes größeren Abschnittes ein Resümee in Art einer Zwischenbilanz des Gedankenganges in Bezug auf den Gesamtplan Ihrer Arbeit. Die abschließende umfangreiche Zusammenfassung Ihrer Arbeit (ca. 5 Prozent des Gesamtumfanges!) sollte eine in sich abgeschlossene Kurzdarstellung der gesamten Arbeit sein - berücksichtigen Sie immer, daß Fachkollegen diese zuerst lesen und danach entscheiden, ob eine Lektüre sich lohnt. Eine Zusammenfassung sollte auch nicht bloß eine Wiederholung oder eine Sammlung von Verweisen auf frühere Darstellungen umfassen, sondern als selbständiger Abschnitt verfaßt sein.
Tabellen, Grafiken
Tabellen und Grafiken müssen selbsterklärend sein, d.h., sie müssen unabhängig vom sie umgebenden Text aussagekräftig sein. Alle Spalten bzw. Achsen müssen so beschriftet werden, daß sie einen gedanklichen Nachvollzug der Aussage ermöglichen, insbesondere müssen Abkürzungen in einer Legende erläutert werden. Es gilt der Grundsatz: Tabellen haben Überschriften, Grafiken Unterschriften. Grafiken und Tabellen stellen keine "Illustrationen" dar, sondern haben immer den Zweck, einen Sachverhalt ausführlicher oder verständlicher darzustellen. Prüfen Sie daher immer, ob überhaupt eine Tabelle oder eine Grafik notwendig ist, und ob nicht vielleicht die darin enthaltene Aussage einfacher in einigen Sätzen dargelegt werden kann. Keinesfalls sollten Tabellen und Grafiken eine Wiederholung der textlichen Darstellung enthalten, sondern weisen Sie im entsprechenden Text auf die Kernaussage der Abbildung oder der Tabelle hin. Insbesondere bei der Darstellung von Detailergebnissen überlegen Sie immer, ob diese nicht besser in einem Anhang zur Arbeit aufgehoben sind. Von anderen AutorInnen übernommene Darstellungen sind als Zitate in der üblichen Weise zu kennzeichnen.
Zitation, Quellenangaben
Diese müssen einheitlich sein und den Richtlinien der Abteilung entsprechen. Insbesondere beachten Sie diese bei Verwendung von eingescannten oder digital vorliegenden Texten. Belegen Sie Quellen unmittelbar an der Stelle der Verwendung, nicht in Überschriften oder am Ende mehrerer Absätze. Vermeiden Sie umfangreiche wörtliche Zitate Sie sollten sich vom jeweiligen Literatur-Text lösen, ihn nicht abschreiben (unzulässig!) und auch nicht "fast" abschreiben. Es ist absolut notwendig, daß für den Leser und Prüfer immer deutlich ist, welche Tatsache, Information oder Einschätzung aus welcher Quelle und vom wem stammt. Häufig wird der Unterschied zwischen einem direkten und indirekten Zitat verwischt. Eine wörtliche Übernahme von Sätzen oder Teilen von Sätzen ohne Kenntlichmachung als wörtliches Zitat nähert sich dem Betrugsversuch. Jede Form einer sinngemäßen Übernahme von Textabschnitten oder die Verwendung fremder Gedanken oder Informationen erfüllt den Tatbestand eines nicht-wörtlichen, also eines indirekten Zitats und muß entsprechend kenntlich gemacht werden - meistens durch ein "vgl.". Versuchen Sie aber hier, stilistisch vielseitig zu sein und manchmal in die Form der indirekten Rede zu wechseln ("Altrichter (1932) betont besonders, daß ..."). Sie können auch Formulierungen verwenden wie "Dieser Abschnitt stützt sich weitgehend auf ...", "... basiert auf ...", "... gibt die Hauptgedanken von ... wieder.", "wie von Stangl (2001) betont wird...", "... nach Auffassung von Eder (1982) ..." usw. etc. Der Beleg gehört in den Satz hinein, also muß der Klammerausdruck (vgl. Bergmann 1998, S. 17) vor dem abschließenden Punkt stehen!
Quellen aus dem internet
Aufgrund der immer häufiger verwendeten digitalen Quellen (CD-ROMs, Datenbanken, internet), die aufgrund ihrer "Flüchtigkeit" für LeserInnen einer Diplomarbeit nur sehr schwer verfügbar sind, sollten solche Quellen auch in digitaler Form der Arbeit beigelegt werden. Insbesondere sind verwendete internet-Quellen als download beizulegen, wobei sich auch anbietet, neben den Quellen auch die eigene Arbeit, erhobene und ausgewertete Daten und andere Materialien (etwa den gesamten BSCW-Ordner) auf eine CD-ROM zu brennen.
Eigenständige Darstellung
Viele Arbeiten bleiben zu sehr an der Literatur "kleben", teilweise aus der Erkenntnis: "Ich kann es nicht treffender ausdrücken, als es hier geschrieben steht." Sie sollen aber - als Prüfungsleistung - zeigen, daß Sie eigenständig formulieren können. Dazu ist hilfreich, daß Sie den Text einordnen (zeitlich, von der Position, der theoretischen Schule), daß Sie längere Passagen zusammenfassen (z.B. "Mayrs Position zur grundlegenden Frage der Unternehmensziele kann folgendermaßen zusammengefaßt werden: ....", daß Sie vergleichen ("Hopfenbecks Aussagen entsprechen in allen wichtigen Punkten denen Stangls."), daß Sie Texte kritisch interpretieren ("Paseka führt aus..., obwohl sie im vorigen Abschnitt noch behauptet hat, daß ..."). Sie sollten sich also von der Literatur und ihren Quellen emanzipieren und kein eklektisch (=unschöpferisch nur Ideen anderer verwendend) zusammengewürfeltes Mosaik aus wörtlichen und sinngemäßen Zitaten abliefern. Wichtig sind Ihre eigenständigen Analysen und Schlußfolgerungen, die Sie mit Hilfe der Literatur entwickeln und begründen.
Gliederung
Eine Gliederung hat Ober- und Unterpunkte, wobei ein Hauptpunkt immer in mindestens zwei Unterpunkte unterteilt werden muß. Sie sollten also nicht zu fein untergliedern: Überschriften (z.B. 2.3.4.4.2.1. Die Abnützung des Hosenbodens beim Schwätzen) mit drei ganzen Zeilen Text machen keinen Sinn und stören den Lesefluß. Für solche feinen Untergliederungen gibt es Absätze, Hervorhebungen durch Fett- oder Kursivdruck oder Spiegelstriche. Vermeiden Sie auch, nach jedem längeren Satz oder einer "vgl.-Zitation" einen neuen Absatz zu machen. Ein Absatz macht nur dann Sinn, wenn Sie etwas Neues darstellen oder einen neuen Gedanken entwickeln wollen, der mit dem vorigen nichts gemeinsam hat.
Glossar, Abkürzungsverzeichnis
Ein für die LeserInnen nützliches Glossar sollte eine Kurzdefinition oder Erklärung zentraler Begriffe enthalten, die im Zusammenhang mit ihrer Arbeit häufig verwendet werden. Wie umfangreich bzw. wie ausführlich solche Fachbegriffe erklärt werden, bleibt weitgehend Ihnen überlassen. Es sollten vor allem die unumgänglichen fachwissenschaftlichen oder ungebräuchlichen Begriffe erläutert werden, auf die trotz allen Bemühens um Verständlichkeit nicht verzichtet werden konnte. In der Regel wird man mit ein bis zwei Seiten auskommen. Wenn Sie eine Begriffsdefinition aus einer Literaturquelle übernommen haben, so muß diese nach den üblichen Richtlinien belegt werden. In ein eventuell notwendiges Abkürzungsverzeichnis sind nur fachspezifische Abkürzungen anzuführen, nicht aber die im alltagssprachlichen oder wissenschaftlichen Diskurs üblichen wie z.B., vgl., u.a. etc., usw.
Aktueller Bezug, Praxisorientierung
Stellen Sie bei der Darstellung den aktuellen Bezug Ihrer Arbeit in den Vordergrund. Die meisten Themen in der Pädagogik und Psychologie haben eine über die Zusammenfassung von Vergangenem hinausweisende Relevanz, d.h.,. die LeserInnen Ihrer Arbeit wollen immer wissen, was jetzt in der Gegenwart wichtig zu wissen ist. Eine Entschuldigung, daß Sie nur alte Literatur gefunden haben, kann deshalb nicht akzeptiert werden. Notfalls müssen Sie sich ein anderes Thema suchen. Praxisorientierung ist ein weiteres wichtiges Kennzeichen für die Ausbildung an Universitäten. Es ist also empfehlenswert, wenn Sie berufliche Kontakte oder Ihr Praxissemester entsprechend nutzen, oder auch Verbindungen im Zusammenhang mit bestimmten Fragen gezielt zur Praxis schaffen. Es ist bekannt, daß das zeitaufwändig und mühsam sein kann, aber es wird bei der Bewertung der Arbeit entsprechend berücksichtigt.
Persönliche Anmerkungen, Schlußfolgerungen, Bewertungen
Sosehr ein persönliches Engagement in Bezug auf Ihr Thema wünschenswert ist, so sehr kann es fehl am Platz sein, wenn es in Ihrer Arbeit dazu führt, daß Sie diese mit der wissenschaftlichen Argumentation vermengen bzw. diese nicht davon trennen. Die Formulierung von eigenen Schlußfolgerungen, Beurteilungen und Bewertungen ist erwünscht, allerdings sollten Sie zuerst analytisch einen Sachverhalt durcharbeiten und erst dann auf dieser Grundlage bewertend oder normativ argumentieren. Beachten Sie auch bitte immer den Unterschied zwischen Vorwort einer Arbeit und Einleitung! Während in ersterem persönliche Aspekte dargestellt werden können, sollten diese in zweiterer vermieden werden.
Quellen:
http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/ARBEITSBLAETTERORD/Arbeitsblaetter.html (03-01-25)
Joachim Schahn (o.J.). Hinweise zu den Bewertungskriterien für Diplomarbeiten.
WWW: http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/AE/diff/JS/DiplHinw.html (03-02-03)
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