[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Motivation & Volition

Quelle:
http://wwwpaul.informatik.tu-muenchen.de/
seminare/lehrsystemeSS98/Vortrag06/ (99-01-20)
Damit es zum Handeln kommt, muß jedoch noch ein Handlungsabsicht entstehen, die Intention. Es muß also der Entschluß gefaßt werden, etwas wirklich zu tun. Ist die Handlungsabsicht vorhanden, geht es darum die Realisierung der Intention im Handeln vorzubereiten und auf passende Gelegenheiten für die Ausführung zu warten. Die Motivationstendenz allein genügt jedoch nicht, um eine Intention zu bilden und die Handlung zu initiieren. Vor der Intentionsbildung werden erst die wichtigsten Aspekte der Wünschbarkeit und Realisierbarkeit des ins Auge gefaßten Handlungszieles elaboriert. Dabei spielen motivationale Selbstbilder (Vorlieben, Wünsche, Werte, überdauernde Ziele) eine wichtige Rolle. Dies bezeichnet man als Volition oder Willensprozesse. Heckhausen unterscheidet vier Handlungsphasen, in denen bestimmte Aufgaben zu bewältigen sind:

Prädezisionale Volitionsphase

Da man nicht alle Wünsche realisieren kann oder mag, muß eine Auswahl getroffen werden, d.h., man muß abwägen, welchen Wünschen man Präferenz einräumen will. Diese Präferenzordnung wird nach den Kriterien der Realisierbarkeit (Erwartung) und Wünschbarkeit (Wert) erstellt und stellt man sich die Fragen nach der Verfügbarkeit der nötigen Zeit, Mittel und eventuell auftretenden Gelegenheiten. Fragen nach den Folgen, Kosten und Mühen stehen im Mittelpunkt bei der Betrachtung der Wünschbarkeit.

Präaktionale Volitionsphase

Ab diesem Zeitpunkt ist man sich nicht mehr unsicher, ob der infragestehende Wunsch realisierbar oder wünschenswert ist. Trotzdem bedarf es der Umwandlung des Wunsches in eine Intention. Um die Realisierung der Handlungsziele voranzutreiben, werden Vorsätze gefasst, die spezifizieren, wann, wo, wie bzw. wie lange gehandelt werden soll (Gelegenheits- und Durchführungsvorsätze).

Aktionale Volitionsphase

Die in dieser Phase zu lösende Aufgabe ist das erfolgreiche Abschließen der zum Zwecke der Realisierung der Zielintention initiierten Handlungen. Die Handlungsdurchführung wird von der Volitionsstärke der Zielintention bestimmt, die einen Grenzwert für die Anstrengungsbereitschaft dar.

Postaktionale Motivationsphase

Jetzt ist die Evaluation der Handlungsergebnisse zu bewältigen. Wenn das Handlungsergebnis dem intendierten Ziel entspricht, findet eine Deaktivierung der Zielintention statt. Weicht das erzielte Handlungsergebnis vom intendierten Ziel ab, müssen neue Gelegenheits- und Durchführungsvorsätze gefaßt werden bzw. die gefaßten spezifischer formuliert werden, um eine Zielerreichung wahrscheinlicher zu machen.



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