Lernzieltaxonomisierung in der kognitiven Dimension
1. Kenntnisse (Knowledge)
Betont werden hier die psychologischen Prozesse des Erinnerns. Es umfaßt das Erinnern von Einzelheiten und Allgemeinen, das Erinnern von Methoden und Prozessen oder von Stilen, Strukturen oder Hintergründen. Die Fähigkeit zur Erinnerung (aus dem Gedächtnis reproduzieren, wiedererkennen) an Ideen, Tatsachen usw. in einer Situation, in der bestimmte Stichwörter, Signale oder Anhaltspunkte gegeben werden, um festzustellen welches Wissen gespeichert wurde.
Kenntnis konkreter Einzelheiten
Hier handelt es sich um das Erinnern von bestimmten und isolierbaren Informationseinheiten. Niedrige Abstraktionsebene.
Kenntnis von Begriffen
Dies bedeutet, daß man die Bedeutung spezifischer Symbole kennt, z. B. das Vertrautsein mit einer großen Anzahl von Wörtern in ihrer üblichen Bedeutung. Technische Begriffe durch ihre Attribute, Eigenschaften und Beziehungen zu definieren. Bekanntheit mit einer großen Anzahl von Wörtern in ihrer alltäglichen Bedeutung.
Kenntnis einzelner Fakten
Kenntnis von Daten, Ereignissen, Personen, Orten etc. Es kann sich hier schon um sehr präzise und bestimmte Informationen handeln, z. B. das Erinnern an die Hauptfakten einer einzelnen Kultur.
Kenntnis von Wegen und Mitteln für den Umgang mit konkreten Einzelheiten
Diese Kenntnisse bilden eine Zwischenebene zwischen allgemeinen und speziellen Kenntnissen. Es ist die Kenntnis der Wege, wie man organisiert, studiert, beurteilt und kritisiert. Dieses Wissen ist auf einer mittleren Ebene der Abstraktion zwischen besonderem Wissen einerseits und Wissen von Allgemeinheiten andererseits einzustufen. Es verlangt nicht so sehr die Aktivität des Schülers, das Material zu benutzen, sondern mehr eine passive Haltung, darüber Bescheid zu wissen.
Kenntnis von Übereinkünften
Hier weiß man nun, wie charakteristische Wege, Gedanken und Phänomene zu behandeln und darzubieten sind. Z.B. ist hier das Vertrautsein des Schülers mit den Formen und Übereinkünften der Hauptarten literarischer Gattungen (Dichtung, Schauspiele) zu verstehen. Für Zwecke der Kommunikation und der Übereinstimmung verwenden Fachleute Gebräuche, Stile, bestimmte Praktiken und Formen, die ihren Zwecken am besten angepaßt sind und (oder die den Erscheinungen, mit denen sie zu tun haben, am besten angepaßt erscheinen.
Kenntnis von Trends und Abfolgen
D. h. die Kenntnis von Prozessen, Richtungen und Entwicklungen der Phänomene bezogen auf den Zeitaspekt. Das Verständnis von der Kontinuität und Entwicklung der amerikanischen Kultur, wie sie sich im amerikanischen Leben darstellen. Wissen der Tendenzen, die der Entwicklung der öffentlichen Wohlfahrtsprogramme zugrunde liegen.
Kenntnis von Klassifikationen und Kategorien
Darunter versteht man die Kenntnis von Klassen, Gruppen, Teilen und Anordnungen, die als grundlegend für ein bestimmtes Gebiet, einen Zweck, ein Argument oder Problem angesehen werden. Z.B. das Vertrautwerden mit einer Reihe von Literaturgattungen..
Kenntnis von Kriterien
Wissen von Kriterien, durch die Tatbestände, Prinzipien, Meinungen und Betragen überprüft oder beurteilt werden. Z.B. die Kenntnis von Kriterien für die Beurteilung einer Unternehmung..
Kenntnis der Methodologie
Die Kenntnis der Forschungsmethoden, Techniken und Verfahren, die in einem speziellen Fachgebiet angewendet werden und die zur Untersuchung spezieller Probleme und Phänomene gebraucht werden. Z.B. die Methoden, die zur Lösung eines bestimmten mathematischen Problems herangezogen werden.
Kenntnis der Universalien und Abstraktionen eines Gebietes
D.h. die Kenntnis der Hauptschemata und -muster, mit deren Hilfe Phänomene und Gedanken geordnet werden. Es handelt sich um größere Strukturen, Theorien und Verallgemeinerungen, die ein Fachgebiet beherrschen oder die allgemein beim Studium von Erscheinungen oder beim Lösen von Problemen benutzt werden. Diese Strukturen finden sich auf der höchsten Ebene der Abstraktion und Komplexität.
Kenntnis von Prinzipien und Generalisationen
Damit ist die Kenntnis von einzelnen Abstraktionen, die Beobachtungen von Phänomenen zusammenfassen gemeint. Z.B. die Kenntnis der Hauptrichtungen und Charakteristika einzelner Kulturen.
Kenntnis von Theorien und Strukturen
Wissen über die Gesamtheit von Prinzipien und Verallgemeinerungen, zusammen mit ihren gegenseitigen Beziehungen, die eine komplexe Erscheinung, ein Problem oder ein Fachgebiet klar, abgerundet und systematisch darstellen. Dies sind die abstraktesten Formulierungen und sie können dafür benutzt werden, die Beziehungen und die interne Organisation eines großen Bereichs von Fakten zu zeigen. Die Kenntnis eines Bündels von Prinzipien und Generalisierungen, die eine klare, abgerundete und systematische Betrachtungsweise eines komplexen Problems, Phänomens oder Gebietes ermöglichen. Z.B. das Erinnern von Haupttheorien über einzelne Kulturen. Wissen einer ziemlich vollständigen Formulierung der Theorie der Evolution.
Formulierungen
angeben formulieren berichten übersetzen nennen bezeichnen zeichnen auslegen aufzählen aufzeigen skizzieren deuten aufsagen erläutern definieren interpretieren wiedergeben darstellen erfassen abstrahieren anschreiben schildern herausstellen extrapolieren vortragen beschreiben zusammenfassen illustrieren andeuten benennen anführen ...
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