Lernen an der Universität: Motivation und Lernerfolg bei StudentInnen
Motivation ist der wirksamste Antrieb zum Lernen und bestimmt den Lernerfolg entscheidend! Besonders lernwirksame und zudem direkt auf die Sache bezogene Motive sind Neugier und Interesse. Man wird im Verlauf eines Studiums immer wieder gezwungen sein, sich mit Themen zu befassen, die nur wenig interessieren. Das in weiter Ferne liegende Diplom und die Erwartung eines hohen Einkommens im späteren Beruf werden Dich dabei auf die Dauer kaum nachhaltig zum Lernen und Arbeiten motivieren. Du mußt Dir also Zwischen- und Hilfsziele setzen, die Du realistisch in überschaubaren Zeitabschnitten verwirklichen kannst. Übernimm Dich dabei allerdings nicht! Die Fülle des Geforderten kann leicht mutlos machen und führt immer wieder zum Studienabbruch oder zum Langzeitstudium. Erfolgversprechend und positiv verstärkend ist es, wenn Du im vorgegebenen Rahmen der Prüfungsordnung den Erwerb der diversen Scheine, die Prüfungen und die gegebenenfalls nachzuholenden Prüfungen gleichmäßig auf den zur Verfügung stehenden Zeitraum verteilst. Dabei ist es schon schwierig, Motivationen zu erzeugen, aber dennoch ist es nicht ganz unmöglich! Deine Motivationsstruktur kannst Du allerdings nur dann nachhaltig verbessern, wenn Erfolgserlebnisse das Selbstvertrauen stärken und damit neue Motivationen freisetzen. Dieses Ziel erreichst Du allerdings nicht in einem einzigen euphorischen Kraftakt, sondern nur, indem Du langfristig und gezielt Schritt für Schritt Dein Leistungsvermögen durch Planung, Ausführung und selbstkritische Kontrolle verbesserst. Dabei auftretende Mißerfolge solltest Du in ihrem Stellenwert realistisch beurteilen und weder über- noch unterschätzen.
Die folgenden Anregungen sollen Dir dabei helfen, Deine Motivationsstruktur zu überdenken und letztlich Deine Lernmotivation und Studienleistung zu verbessern:
- Werde Dir klar darüber, aus welchen Motiven Du studierst, warum Du gerade Informatik studierst und welche Ziele Du damit verbindest!
- Prüfe, in welchem Stoffgebiet Du Motivationsmängel hast, und versuche die Gründe dafür aufzudecken! Sprich auch ruhig mal mit Kommilitonen darüber, die auf diesem Gebiet erfolgreicher sind.
- Arbeite in Deinem Problemfach in einer Gruppe, die sich ein aus Deiner Sicht akzeptierbares, realistisches Anspruchsniveau gesetzt hat! Ein solche Gruppe kann Dir Rückmeldungen geben, Dir Erfolgserlebnisse verschaffen und dadurch Dein Selbstbewußtsein stärken. Außerdem lernst Du, Kritik zu ertragen, und auch diese Fähigkeit wird Dir in Deinem späteren Berufsleben sicher sehr nützlich sein.
- Beantworte Dir immer wieder mal die folgenden Fragen ganz ehrlich:
- Sind meine Zielsetzungen realistisch?
- Überschätze bzw. unterschätze ich meine Fähigkeiten?
- Überbewerte ich Mißerfolge?
- Neige ich zu mangelnder Selbsteinschätzung?
- Versuche gegebenenfalls herauszufinden, warum Du eine Leistungsanforderung nicht erfüllen konntest.
- unrealistisches Anspruchsniveau?
- mangelnde Vorkenntnisse?
- ungeeignete Arbeitstechniken?
- falsche Zeiteinteilung und Arbeitsplanung?
- Versuche in allen Fächern soweit wie möglich die praktische Nutzanwendung zu sehen, stelle Beziehungen zu Bekanntem her, knüpfe Assoziationen, überlege Dir Beispiele!
- Setze die langfristigen Ziele in kurz- und mittelfristige Teilziele um, und verschaffe Dir dadurch immer wieder Erfolgserlebnisse!
Siehe dazu auch:
Edith Püschel & Hans-Werner Rückert:
Studieren ohne Lust und Ziel
und
Hans-Werner Rückert:
Aufschieben kurz und knapp
Quelle: http://www.soccer-zocker.de/edgar/27nn.htm (04-09-29)
Fragen zur Überprüfung von grundlegenden Studientechniken für ein erfolgreiches Studium
- Wie wird eine Literaturrecherche durchgeführt?
- Wie werden wissenschaftliche Texte so gelesen, dass sie verstanden und darüber hinaus behalten werden können?
- Wie werden wissenschaftliche Texte richtig zusammengefasst - wie wird exzerpiert?
- Wie schreibt man eine Haus- oder eine Abschlussarbeit?
- Wie ist eine wissenschaftliche Arbeit aufgebaut, wie kommt man zu einer schlüssigen Gliederung?
- Wie ist ein wissenschaftlicher Vortrag (ein Referat) aufgebaut?
- Wie präsentiert man ihn richtig?
- Warum sollten möglichst bald schon Wissensspeicher angelegt werden? Wie werden diese erstellt?
- Wie wird dauerhaft strukturiert und effektiv gelernt?
- Wie wird Wissen langfristig erworben?
- Mit welchen Lerntechniken bereitet man sich systematisch auf eine Prüfung vor?
- Welche Argumentationsstrategien sind in der mündlichen Prüfung anzuwenden?
- Wie geht man mit Prüfungsstress angemessen um?
Quelle
WWW: http://www.studierwerkstatt.uni-bremen.de (02-02-02)
Linkempfehlung
Lernen und Studieren!
Der Kurs der Virtuellen Hochschule Bayern von FIM-Psychologie (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), gestaltet von Walter F. Kugemann, richtet sich an StudentInnen, die ihre eigene Lern- und Arbeitsweise kritisch reflektieren und verbessern möchten. Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs ist es, an einer Hochschule oder Fachhochschule eingeschrieben zu sein. Die Bearbeitung von LuSt eignet sich besonders für Studienanfänger und -anfängerinnen, die anhand zahlreicher praktischer Übungen die notwendigen Lern- und Studiertechniken erwerben können.
http://db.odl.org/vhb-lust/inhalt.htm (04-02-02)
Quellen
Studienberatung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
WWW: http://www.uni-heidelberg.de/ (02-11-08)
Metzger, Ch. (2001). Lern- und Arbeitsstrategien. Ein Fachbuch für Studierende an Universitäten und Fachhochschulen. Aarau: Sauerländer.
Hitchhiker (o.J.). Lernen im Studium.
WWW: http://third.informatik.uni-kl.de/~hh/node7.html (99-07-07)
Kugemann, Walter F. (o.J.). Lernen mit Texten. 7.1 Die verschiedenen Lernzugänge.
WWW: http://db.odl.org/vhb-lust/inhalt.htm (04-02-02)
http://www.personal.euv-frankfurt-o.de/de/personal/lehre/richtlinien/lerntips.html (03-02-02)
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