[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Link zu Lerntechnik"Nein" sagen lernen

Zusammengefasst nach

Ohne Autor (2011). Wie notorische Ja-Sager das Nein sagen lernen.
http://www.welt.de/wissenschaft
/article13617499/
Wie-notorische-Jasager-
das-Neinsagen-lernen.html (11-09-21)

Literatur

Baum, Tanja (2016). Die Kunst, freundlich Neun zu sagen. Konsequent und positiv durch Beruf und Alltag. Redline Verlag.

Marson, Jacqui (2014). Zu nett für diese Welt? Wer Nein sagen kann, hat mehr vom Leben. Goldmann Verlag.

Radecki, Monika (2015). Nein sagen. Die besten Strategien. Lexware Verlag.

Nein sagen ist zwar wichtig, fällt aber manchen Menschen schwer, denn Menschen haben ein Bedürfnis nach Harmonie, den Wunsch, den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Nein ist dabei ein schneidendes trennendes Wort, ein beendendes Wort, ein zurückweisendes Wort, ein verletzendes Wort, sodass Menschen vor diesem Wort Angst haben, es zu sagen, aber auch Angst, es selber zu hören, sodass allein aus diesem Grund viele Fragen gar nicht gestellt werden, weil man ein Nein befürchtet. Kinder sagen übrigens Nein zum ersten Mal mit eineinhalb, zwei Jahren, weil es die Eltern so oft gebrauchen, und merken allmählich die Besonderheit an diesem Wort, denn es bezeichnet nicht etwas Konkretes, sondern es hat etwas mit ihnen selbst zu tun und löst Reaktionen aus. Ein Kind kann dadurch seinen Unmut kundtun, sagen, dass ihm etwas nicht passt. Aus entwicklungspsychologischer Perspektive ist das Nein-Sagen ein wichtiger Entwicklungsschritt, denn wenn Kinder keine Möglichkeit haben, Nein zu sagen, können sie auch nicht Ja sagen. Kinder sollten daher früh lernen, in richtiger Weise Nein zu sagen, damit sie es dann als Erwachsene richtig machen. Hier einige Tipps:

Ein Tipp aus dem Seiwert E-Newsletter No 23,06/2010: "Sagen Sie in Zukunft freundlich, aber unmissverständlich "Nein" zu unliebsamen Aufgaben, die man einfach bei Ihnen ablädt, dem Gedanken, es allen recht machen zu müssen, den Interessen und Prioritäten anderer Leute, Dingen, die Ihnen unwichtig sind, "kleinen" Gefälligkeiten, die Ihnen wertvolle Zeit stehlen, und unnötigem Stress. Und nun sagen Sie laut und deutlich "Ja" zu Ihren Zielen, zu Ihren Wünsche und zum Wesentlichen. Bestimmen Sie selbst über Ihre Zeit und über Ihre Prioritäten".

Vielen Menschen fällt es schwer, "Nein" zu sagen, denn oft steckt dahinter die Angst, eine schlechte Freundin oder gar egoistisch zu sein. Vor allem in der Berufswelt fällt es schwer, Bitten abschlagen, und bei Verwandten oder guten Freunden ist es besonders schwierig, "Nein" zu sagen, sodass die anderen mit der Zeit lernen, dass man sehr hilfsbereit ist und sie daher an uns ständig noch mehr Wünsche und Aufträge herantragen können. Um aus diesem "Teufelskreis" herauszukommen, muss man diese Situationen analysieren, denn nur wenn man durchschaut, welche eingeschliffenen Muster am Neinsagen hindern, kann diese in Zukunft bekämpfen. Dass man in einer solchen Situation nicht genug Durchsetzungskraft bewiesen hat, zeigt sich oft auch körperlich, indem sich bei dem Wunsch des anderen sich alles zusammenzieht. Man muss daher lernen, auf solche Zeichen zu achten, damit man ein gutes Gespür dafür bekommt, wann ein "Nein" angebracht ist.

Es gibt zahlreiche Gründe, die Menschen darin hindern, klare Grenzen zu ziehen, wobei bei einigen die Erziehung eine große Rolle spielt. Andere wieder haben Angst, dass die Beziehung zur bittenden oder fragenden Person leidet, wenn man Nein sagt. Oft ist es auch das Selbstbild, denn wenn jemand von sich selbst erwartet, allzeit hilfsbereit, sozial und großzügig zu sein, tut sich mit Absagen schwer. Die von anderen daher an einen herangetragenen hohen Erwartungen möchte man nicht enttäuschen, besonders dann, wenn der Kollege oder die Freundin nicht locker lassen, so dass man für ein "Nein" Erklärungen und Argumente finden muss. Oft flüchtet man sich in Lügen und das macht die Situation noch unerquicklicher. Dieses Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, ist aber schon der erste Fehler, denn meist genügt ein einfaches, freundliches "Nein" und lange Erklärungen bringen einen in einen Argumentationsnotstand. Manchmal scheitert das Neinsagen am Zeitdruck, unter den man mit einer Bitte gesetzt wird, deshalb sollte man sich Bedenkzeit erbitten, was einen Puffer schafft, um herauszufinden, ob man wirklich helfen will oder lieber doch nicht. Das Neinsagen betrifft immer zwei Seiten, denn wer sich zu einem Nein durchgerungen hat, muss dann noch die Reaktion der Gegenseite aushalten. Besonders wenn man bisher nur wenige Dinge abgelehnt hat, erntet man von Freunden oder Kollegen schon einmal ein verständnisloses Kopfschütteln. Allerdings sollten man sich von solchen Reaktionen nicht irritieren, auch wenn es am Anfang auch schwerfällt. Vor allem bei richtigen Freunden wird ein "Nein" sicher nicht die Freundschaft in Frage stellen, und mit jedem "Nein" wird es in Zukunft leichter, was für viele Menschen einen Gewinn an Freiheit bedeutet.

Grundregeln für das richtige "Nein" sagen

Übrigens: Auch Kinder dürfen und müssen in bestimmten Situationen Grenzen ziehen und Nein zu den Anforderungen Erwachsener sagen lernen, d.h., auch sie haben die Erlaubnis, einmal nicht zu gehorchen und sich zu wehren. Dürfen etwa Eltern oder Geschwister zu jeder Zeit einfach in das Zimmer platzen und das Kind mit einer Bitte oder einem Auftrag aus seiner Konzentration reißen?

Und noch sieben Tipps zum Neinsagen

aus dem zeitblüten Newsletter vom 12. September 2012:

 

  • Der erste Schritt in Richtung Verhaltensänderung besteht stets darin, sich die Ursachen für das Nicht-Nein-sagen-Können bewusst zu machen. Fragen Sie sich selbst, warum es Ihnen so schwer fällt, Nein zu sagen. Allein dieser Bewusstmachungsprozess führt oft zu Erkenntnissen, die den Veränderungsprozess erleichtern und beschleunigen.
    Also: Was befürchten Sie, wenn Sie öfter Nein sagen?
  • Erlauben Sie es sich, nein zu sagen! Es ist Ihr gutes Recht! Insbesondere dann, wenn Ihnen Arbeiten oder Aufgaben zugeschanzt werden, für die Sie nicht zuständig sind.
    Machen Sie sich in diesem Zusammenhang bewusst, dass beispielsweise ein Ja zum Kollegen ein Nein für Sie und Ihre Bedürfnisse bedeutet.
  • Von einem Tag auf den anderen zu allen Forderungen bzw. zugetragenen Wünschen rigoros Nein zu sagen, ist nicht wirklich sinnvoll. Gehen Sie den Weg der kleinen Schritte. Das Neinsagen ist ein Veränderungs-, ein Lernprozess. Und wie jeder Lernprozess erfordert auch dieser Übung. Je häufiger Sie es gebrauchen, desto leichter wird es mit der Zeit fallen.
  • Lernen Sie, höflich, aber bestimmt Nein zu sagen! Natürlich kommt es auch darauf an, wem man eine Bitte abschlägt: dem Vorgesetzten, einem Arbeitskollegen, einem Bekannten, … Es muss nicht immer ein direktes Nein sein. Wenn es Ihnen schwer fällt, Bitten oder Aufgaben abzulehnen, bestimmen Sie selbst, wann Sie diese erledigen: „Ich kann das machen, aber erst am …!“ „Ich werde es erledigen, habe aber morgen einen Abgabetermin, den ich unbedingt einhalten muss …"
  • Legen Sie sich zwei, drei allgemeingültige Argumente parat. So sind Sie dann bei der nächsten Forderung gewappnet und müssen nicht erst nach „Ausreden“ suchen.
  • Begründen Sie Ihr Nein, sodass es für den anderen nachvollziehbar ist, ohne dass es sich direkt auf dessen Person bezieht.
  • Belohnen Sie sich! Vor allem zu Beginn ist das Neinsagen eine große Herausforderung. Lassen Sie am Abend den Tag Revue passieren und zählen Sie, wie oft es Ihnen gelungen ist. Steigern Sie sich. Belohnen Sie sich mit einer Kleinigkeit. Das motiviert und stärkt das Erfolgserlebnis.

Literatur zum gelingenden Neinsagen:



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