eLearning, E-Learning, Blended Learning
Bei den Konferenzen der Bildungsminister und beim allgemeinen Rat in Lissabon wurden 2001 die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien als vordringliche Bildungsmaßnahmen bis 2005 zur Sicherung der Arbeitsplätze und zur Sicherung der Weiterentwicklung der Wirtschaft in Europa genannt. Es wurden auch für den Bildungsbereich genaue Ziele festgelegt, in welchem Grundlagen für das e-learning in der Lehre sowie für den selbstverständlichen Umgang der Lehrenden und Lernenden mit dem Internet geschaffen werden sollen. In Österreich wurde mit dem Einsatz einer "Computermilliarde" versucht, das Lernen im Netz, die Ausbildung der Lehrer, e-learning für Universitäten und Erwachsenenbildung, die Hinführung aller Bürgerinnen und Bürger zum Internet entscheidend voranzutreiben.
Alle Experten rechneten mit einer explosionsartigen Entwicklung des Arbeitsplatzbedarfs im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien. Laut IDC-Studie (International Data Corporation) sollten in Österreich bis zum Jahr 2003 mindestens 85.000 neue Arbeitsplätze in diesem Technologiebereich entstehen und in Europa wäre der Bedarf an neuen Arbeitskräften im Bereich des e-business bis zum Jahr 2003 rund 1,7 Millionen sein. Es war daher geplant, an den Universitäten die neuen Technologien besonders im e-learning Bereich zu verstärkten, wobei man sich an Vorbildern in anderen Staaten orientierte, wo an virtuellen Universitäten und virtuellen Fachhochschulen Wissensinhalte unabhängig von Ort und Zeit abgerufen werden können. Besonders im Erwachsenenbildungsbereich erwartete man, dass durch e-learning Wissen von Schulen und Universitäten unabhängig von Ort und Zeit zugänglich gemacht wird. Die Ausbildung von 200 IKT-Bildungsberatern bis 2003 ist geplant. Ein besonderer Schwerpunkt wird im Bereich der Senioren gesetzt, es werden spezielle Internetkurse entwickelt und bis 2001 soll 1.000 Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit geboten werden, derartige Internetkurse zu absolvieren.
(Hervorhebungen von mir; W.S.)
Web 2.0 verändert den Umgang der Gesellschaft mit allen Bereichen, in denen Wissen vermittelt wird und Kommunikation eine Rolle spielt. Web-2.0-Technologien wie Blogs, Wikis oder Communities und seit neuestem Twitter vernetzen die Menschen miteinander und komplizierte Technik stellt keine Hürde mehr dar. Informationen können über diese neuen Wege leichter und schneller beschafft und ausgetauscht werden. Welches Potenzial für die betriebliche Weiterbildung steckt in den neuen Instrumenten? Welchen Beitrag können Web-2.0-Technologien liefern, wenn das Lernen aktueller und besser in Arbeitsprozesse integriert werden soll? Und welche Perspektiven bieten sie für Mitarbeiter, die sich selbst organisierter weiterbilden sollen und deren Kompetenz im Umgang mit Informationen und Medien geschult werden soll? Wie also verändert der Einsatz von Web-2.0-Technologien die Personalentwicklung?
(Hervorhebungen von mir; W.S.)
Quellen: http://www.bmuk.gv.at/pneu/pk.htm (00-08-01)
http://www.time4you.de/ (08-09-01)
Eine große Anzahl an Fachtagungen und Kongressen beweist, dass eLearning zur Zeit eine ähnliche Hochphase durchläuft wie eCommerce vor einigen Jahren. In Unternehmen wie an Hochschulen wird derzeit mit eLearning die Hoffnung verbunden, Wissen zielgerichteter und vor allem kostengünstiger zu vermitteln, wobei vor allem letzteres angesichts bisheriger Erfahrungen mit neuen Lehr- und Lernformen eher eine Illusion sein dürfte. Die Expertenbefragung "Learning Delphi 2008" ergab jedoch, dass beim Lernen mit neuen Lerntechnologien Werkzeuge für das informelle Lernen in den kommenden Jahren immer wichtiger werden sollten. Die meisten der befragten Experten rechnen mit einem großen Zuwachs für "Lerner-Communities", aber auch "Wikis" und "semantischen Suchmaschinen" wird für das Lernen der Zukunft eine große Bedeutung beigemessen.
Ich zitiere aus einer Aussendung zu einer einschlägigen Tagung aus dem Jahr 2008: "Die neuen Technologien des Web 2.0 verändern unsere Lehr- und Lernprozesse. SchülerInnen und Studierende haben Zugang zu einer Vielfalt von Informationsquellen (z.B. Wikipedia, Google,…) und tauschen Erfahrungen und Fotos in virtuellen Communities (z.B. SchülerVZ, StudiVZ, MySpace, Facebook…) und Online Tagebüchern (Weblogs) aus. Individualisierung, Demokratisierung und Selbstinszenierung prägen diese Informationsprozesse. Für die sogenannte „Net Generation“ sind Internet und neue Medien ein Teil des täglichen Lebens. Didaktische Konzepte und das Rollenverständnis von Lehrenden, LehrerInnen und Lernenden sind in einem Wandel begriffen. Lehrende an Hochschulen und Schulen stehen vor der Herausforderung, die neue Generation adäquat zu unterrichten, die neuen Technologien des Web 2.0 kritisch zu hinterfragen und über eine mögliche Integration in die Lehre zu entscheiden. Fragen nach organisationeller und strategischer Einbettung von E-Learning an Hochschulen und nach dem Umgang mit Urheberrecht und Plagiarismus treten in den Vordergrund."
Den meisten Überlegungen zum eLearning liegt die Annahme eines Paradigmenwechsels beim Lernen im 21. Jahrhundert zugrunde, das nach Meinung mancher radikal anders sein könnte als das Lernen, das als schulisches bzw. kursorientiertes Lernen die vorigen Jahrhunderte kennzeichnete. Grundlage des neuen Lernens wäre die zu entwickelnde Kompetenz, sich im Anlassfall - etwa bei aktuellen Problemen - Informationen und Wissensbeständen zu beschaffen, also eher eine Art Aktualisierung von in Datenbanken gespeichertem Wissen als das Lernen auf Vorrat. Ein solches Erlernen und Üben von Metakompetenzen erfordert eine neue Didaktik, die wohl keine Schul- und Kursdidaktik im Sinne von traditionellen Aus- und Weiterbildungstrainings sein kann, sondern eine Didaktik der Verfügbarkeit sein müsste, die sich z.B. für kurze Zeit in einen ablaufenden Arbeitsprozess einschieben kann, um zielgenaues Wissen zu erarbeiten.
E-Learning ist allgemein betrachtet eine besondere Form des computergestützten Lernens, für das charakteristisch ist, dass die genutzten Lernsysteme und -materialien
- in digitalisierter Form dargeboten werden,
- sich durch Multi- und/oder Hypermedialität auszeichnen,
- Interaktivität zwischen dem Lernenden, dem System, dem Lehrenden und den Mitlernenden unterstützen und
- online für den Nutzer direkt verfügbar sind.
E-Learning gehört zu den Lehr- und Lernformen, die also durch ein hohes Maß an technischen Medien charakterisiert sind. Medien waren schon immer Teil der Didaktik und seit dem Eindringen des Computers in die Lebens- und Arbeitswelt wurden immer wieder theoretische Ansätze entworfen, die dem Computer sogar eine Sonderstellung unter den Medien einzuräumen versuchten - bis hin zum Computer als Ersatz für den Lehrenden. Diese Konzepte hatten den gemeinsamen Anspruch, den Lehr- und Bildungsprozesse mit Hilfe von Computerprogrammen außerhalb der realen unmittelbaren Interaktion zu unterstützen. Siehe hierzu im Detail auch Lernen mit dem Computer.
Lernende können beim eLearning in beliebiger Reihenfolge auf die von Computern angebotenen Präsentationsmedien zurückgreifen, was psychologisch betrachtet für Lernende vielfältige Möglichkeiten bietet, die medial dargestellten Informationen logisch-temporal zu strukturieren und in individuellem Tempo eine der Person entsprechende interne Repräsentation davon aufzubauen. Schon in den Anfängen des eLearning erhoffte man sich ein Lernen bei freier Zeiteinteilung und bei langfristig niedrigeren Kosten. Wer sich jedoch als Lehrender oder Lernender näher damit beschäftigt hat weiß, dass eine Schulung in Eigenregie am Computer viel mehr Selbstdisziplin erfordert, als etwa der Besuch eines Seminars (vgl. Stangl 1997).
Nach Strzebkowski (1997) sollte bei der Entwicklung eines multimedialen Lernprodukts darauf geachtet werden, dass neben der Vermittlung von Wissen auch die Eigenaktivität der Lernenden gefördert wird. Das kann geschehen durch
- die Einbettung des Lerngegenstandes in authentische und komplexe Situationen,
- die Konfrontation mit mehreren Perspektiven und Kontexten eines Sachverhaltes,
- die vorwiegend explorative und assoziative Vorgehensweise bei der Erschließung neuer Informationen,
- die Anregung zum "Learning by doing",
- die Möglichkeit zur Konstruktion eigener Inhalte und Medien-Welten,
- die Möglichkeit der Artikulation und der Selbstreflexion über die eigenen Lern- und Lösungsstrategien,
- die sofortige Anwendung des Gelernten auf lebensnahe Problemsituationen.
Ähnlich ist eine Definition von eLearning der Zürcher Hochschule Winterthur (2002), wonach eLearning eine Verschmelzung von Ausbildung und Internet kennzeichnet, "wobei Angebot und Vermittlung von Wissensinhalten unter Einsatz von moderner Technologie (v.a. Computern) realisiert wird. Die Lernumgebungen basieren weitestgehend auf den Diensten des Internet (WWW, eMail, etc.) als primäre Modi für Kommunikation und Präsentation. Studierende und Dozierende können dabei räumlich und/oder zeitlich getrennt sein, wobei die Kommunikation zwischen beiden synchron (Chat) und/oder asynchron (eMail, Bulletinboard, etc.) ablaufen kann. Damit sollen Lernprozesse angestoßen, geleitet und unterstützt werden. Hauptbestandteile solcher Online-Lernumgebungen sind Inhalte in Form von Texten, Bildern, Animationen, Audio, Video, etc. und Kommunikationstools wie Email, Bulletinboard, Chat, etc." Als Merkmale werden genannt:
- Der Zugang zu Kursinhalten ist zeitlich und räumlich nicht beschränkt.
- Dynamische und aktuelle Inhalte
- Die Inhalte können beliebig vernetzt werden, d.h., die Interaktion mit Lehrern und anderen Studierenden sind möglich.
- Erweiterungsfähig
- Verfolgung von Performance und Lernergebnissen
- Anpassung an individuellen Lernstil und Lerngeschwindigkeit
- Auf Benutzerseite kann standardisierte Hardware und Software eingesetzt werden (normalerweise genügt Browser plus Internetanschluss)
Das WWW wird von manchen als Basis der Globalisierung von Wissen, als universelle, weltweit verfügbare Bibliothek betrachtet. Aus didaktischer Perspektive fehlen weitgehend die Strategien, für Problemlösungen den Webseiten bzw. Wissenseinheiten Metadaten als Unterstützungsfunktion für Lehrende und Entwickler hinzuzufügen, die das zweckgebundene Suchen nzw. natürlich auch das Finden von Wissen erleichtern und zielgerichteter machen. Solche Metadaten sind Informationen über die Wissensressourcen, die die Wissenseinheiten im jeweiligen Problemkontext treffsicher auffindbar machen. Die bisherigen Versuche (Learning Technology Standards Committee der IEEE, Advanced Distributed Learning Network, Instructional Management Systems Project), irgendwelche Standards für die Metadatenbeschreibung zu entwickeln, hinken stets der raschen Entwicklung des net hinterher bzw. werden von der Mehrheit nicht angenommen, sodass sie in ihrer Vielfalt eher verwirrend als hilfreich sind. Zu allem Überdruss werden dabei die didaktischen Konzepte von Lernumgebungen nur nebensächlich betrachtet, denn inhaltliche und technologische Aspekte stehen im Vordergrund bzw. behindern didaktische Konzeptionen. Um die Materialfülle des web für entdeckend-lernendes Arbeiten zu ordnen, zu klassifizieren und zu autorisieren, gibt es daher viele Versuche, wobei noch eines der vielversprechendsten die Form des Webquest sein dürfte.
Bisherige Versuche, etwa Wissenspools als Basisdienst für Universitäten und andere Bildungseinrichtungen, die schon bisher digitale Lernmodule entwickelten und in Lehrveranstaltungen einsetzten, zu implementieren, kommen in vielen Fällen über kommentierte Linklisten oder ein Sammelsurium an unterschiedlichsten Materialien nicht hinaus. Meist scheitert eine erfolgreiche Einführung aber weniger an den technischen Gegebenheiten und den finanziellen Mitteln, sondern schlicht an der Akzeptanz der System. Vor allem die Wiederverwendung von schon vorhandenen Lernmodulen, die von anderen Autoren entwickelt wurden, findet bisher nur begrenzt bzw. bis auf Einzelerscheinungen gar nicht statt, wobei das größte Hindernis sicherlich psychologischer Art ist. Zwar gibt man häufig vor, solche Angebote deshalb nicht zu nützen, da diese eigenen Qualitätstandards nicht entsprechen, doch ist es wohl eher die prinzipielle Ignoranz und Konkurrenz im Wissenschaftsbetrieb, die hier sichtbar wird.
Allgemein betrachtet ist der Aspekt des Tele-Learning (im Englischen wird meist der treffendere Begriff "distance learning" verwendet) keine allzu neuartige Erfindung, denn seit dem gezielten Einsatz von Medien als vermittelnden Techniken versuchte man, räumlich weite Entfernungen "virtuell" zu überbrücken. Im Zuge des gesteigerten Bildungsbewußtseins wurde schon im 19. Jahrhundert an Lösungen gearbeitet, das Lernen und Lehren über Entfernungen hinweg zu ermöglichen und die Bedeutung des Raumes, die vor allem im neu und dünn besiedelten nordamerikanischen Kontinent sehr groß war, zu vermindern. So bot die Universität von Wisconsin bereits 1891 einen Korrespondenz-Kurs an - unter den damaligen Technik- und Medienbedingungen mit der Pony-Mail (vgl. Phillips 1996, S. 67). Heute finden sich intensive Bemühungen ebenfalls in dünn besiedelten Räumen, etwa in Australien, wo notgedrungen auch der primäre Schulsektor mit Elementen des Distance Learning arbeitet.
Mit Aufkommen der elektronischen Medien wurde Telelernen immer weiteren Kreisen zugänglich. So wurden schon früh im Radio Lehrstunden für Schüler und Erwachsene erprobt, später kam durch den Einsatz des Fernsehens und der Videotechnik das Bild zum Ton des Lehrenden hinzu. Schon zu diesem Zeitpunkt hatten sich ganze Hochschulen - wie z.B. die Fernuniversität Hagen - darauf spezialisiert, ihre Lehrveranstaltungen ausschließlich über Tele-Learning abzuhalten. In Zeiten des Internet strebt man seit 1996 auch an, die erste virtuelle Universität Deutschlands zu werden. Neben dem "normalen" Lehrbetrieb einer Fernuniversität wurde der virtuelle Teil entwickelt, weit über die bloße Verteilung und Bereitstellung von Studienmaterialien im Netz hinausgeht, denn es ist die Verwaltung genauso wie die Bibliothek im Netz vertreten, sodass sich alle Angelegenheiten der Studierenden über das Netz regeln lassen, wobei es auch Beratung per e-mail und weitere forengestützte Kommunikationsmöglichkeiten für Studenten untereinander gibt, so dass auch Gruppen- oder Seminararbeiten über das Netz vermittelt stattfinden. Ein wichtiger Baustein ist das Videoconferencing, über das teilweise sogar die mündlichen Prüfungen abgenommen werden.
An der virtuellen Universität sind bis jetzt folgende Fachbereiche vertreten: Mathematik, Informatik, Elektrotechnik, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften.
Auf der Suche nach geeigneten Kursen im Internet wird man schnell feststellen, dass die vorhandenen Angebote meist aus statischen HTML-Seiten bestehen, die bestenfalls mit Grafiken aufgelockert sind. Viele Angebote erinnern eher an ein Fachbuch oder einen Fachartikel, als an interaktive Internet-Inhalte. Wer in der heutigen Zeit fachliche Inhalte in CBT oder WBT Programme fassen will, steht vor der Aufgabe, die Teilnehmer ständig neu zu motivieren, das nächste Kapitel zu erarbeiten. Aus Langeweile werden angefangene Kurse häufig einfach abgebrochen, selbst wenn sie viel Geld gekostet haben. Wer die heutigen technischen Möglichkeiten nutzen will, kann zwar oft auf fertige Lösungen zurückgreifen, jedoch erfüllen diese meist nicht die speziellen Anforderungen. Die meisten aktuellen Angebote universitärer Lehre bedienen sich meist unterschiedlich komplexer Konglomerate vorhandener technischer Möglichkeiten - siehe dazu die "Versuche" des Autors dieser Arbeitsblätter: werner stangls homepage der internetgestützten lehre
[nach Wiepcke, 2006, S. 69]
Schröder & Krempl (1996) stellten anläßlich eines Workshops die Vor- und Nachteile einer Virtuellen Universität kurz zusammengefaßt einander gegenüber. "Der Einsatz von Techniken und Medien ist nie völlig ohne Nebenwirkungen zu haben. Durch gezielten und unterschiedlichen Einsatz von Multimedia und Computer im Lehrbetrieb werden allerdings unterschiedlichste Szenarien für eine Virtuelle Universität - vom vollständigen Online-Betrieb bis zur rein begleitenden Dokumentation des Präsenzunterrichtes - möglich. Dabei scheint uns der vollständige Ersatz des realen Seminarbetriebes durch reine Online-Angebote momentan noch die größten Nachteile vor allem im sozialen Lehr- und Lernbereich mit sich zu bringen - ganz abgesehen davon, dass eine Vorlesung rein über den Computerbildschirm selbst bei einem rhetorisch elaborierten und eloquenten Vortrag des Dozenten sehr schnell ermüdend wirken kann, vor allem wenn die Vorlesung nur mit einer Kamera aufgezeichnet wird.
Nach der Studie "The 2003 e-learning readiness ranking" (IBM und Economist Intelligence Unit) gelten Schweden (1.), Kanada (2.) und USA (3.) als besonders erfolgreiche E-Learning-Länder, während die BRD auf Rang 17, die Schweiz auf 10 und Österreich auf 15 liegen. Bewertet wurde, in welchem Umfang die 60 größten Volkswirtschaften E-Learning-Strategien und -Lösungen verfolgen und einsetzen. Insgesamt zeigt sich, dass Europa und insbesondere die skandinavischen Länder im Bereich E-Learning gut entwickelt sind. Weltweit ist mit Südkorea (5.) und Singapur (6.) auch der asiatisch-pazifische Raum gut vertreten. Südkorea liegt beim betrieblichen E-Learning sogar auf Platz 1.
Die Untersuchung wurde auf der Learntec in Karlsruhe präsentiert und macht deutlich, dass Regierungen, Unternehmen und Hochschulen die Notwendigkeit des Einsatzes von E-Learning bereits erkannt haben. Voraussetzungen wie Breitbandvernetzung, PC-Durchdringung und mobile Kommunikationsnutzung werden zunehmend gefördert und bereitgestellt. Laut IDC (http://www.idc.com) wird der Markt für E-Learning bis zum Jahr 2005 auf 25 Mrd. Dollar anwachsen.
Quelle:
http://www.pressetext.at/
pte.mc?pte=040211032
Das Distance-Learning ist immer häufiger die Methode bei der berufsbegleitenden Weiterbildung, da dies neben Beruf und Familie oft die einzige Möglichkeit darstellt. Neuster Trend sind E-Learning-Module mit Adventure-Features, die vor allem junge Menschen ansprechen, wobei die meisten Teilnehmer zwischen 20 und 30 Jahre alt sind. Vor allem spart diese Art zu lernen Kosten, denn Firmen streichen teure Tagesseminare und kaufen stattdessen E-Learning-Software, die jeder nebenbei anwenden kann.
Im Gegensatz zu Trainings in der realen Welt sehen sich Schüler und Dozenten beim virtuellen Lernen nicht. Dadurch fehlen Kommunikationsroutinen wie eine Handgeste, ein bestätigendes Lächeln oder ein Kopfschütteln. Die Gefahr besteht, dass der Lehrende diese wichtigen Signale verliert und das Verhalten der Lerner immer schlechter einschätzen kann. Als Lösung für diese Dissonanz wird "Blended Learning" präsentiert, eine Art Symbiose der Methoden Präsenz (Klassenzimmer und Lehrer) und Virtualität (Computer und digitalisiertes Buch, Video oder Simulation).
Quelle: Sudahl, Michael (2008). Der iPod kann beim Lernen nicht loben.
WWW: http://www.ftd.de/
karriere_management/karriere/
:Weiterbildung-Der-iPod-kann-beim-Lernen-nicht-loben/
417777.html (08-10-03)
Vorteile des Tele-Learnings:
- Ort und Zeitpunkt des Lernens (und Lehrens) können frei gewählt werden (just-in-time-learning).
- Individualisierung des Lernens: Ausbildungsziele und -schritte können vom Nutzer selbst bestimmt werden; "intelligente" Software kann sich an die Lerngeschwindigkeit anpassen.
- Entwicklung und Ermöglichung größerer Interdisziplinarität und Internationalität: unterschiedlichste Fachbereiche verschiedener Länder und Universitäten können durch Tele-Learning leichter und fruchtbringender zusammenarbeiten und von- bzw. miteinander lernen.
- Multimediale Aufbereitung und Verbreitung des Lehrinhaltes: Animationen und Simulationen können komplexe Sachverhalte verständlicher machen und die Motivation des Lernenden fördern.
- Multimediale Techniken erleichtern den Zugriff auf Informationen in Datenbanken und elektronischen Bibliotheken und können zusätzliche Suchfunktionen bieten.
- Wissen kann schneller publiziert und verbreitet werden.
- Neue Formen der Telekooperation zwischen Lehrenden und Lernenden, aber auch zwischen Lernenden bzw. Lehrenden untereinander (in virtuellen Diskussionsforen oder Arbeitsgruppen) können Kreativität beim Lernen freisetzen und Expertenaustausch ermöglichen.
Insgesamt eröffnen sich also große Chancen durch den Einsatz "neuer" Medien im Universitätsbereich, die neben den rein technologischen Vorteilen vor allem verbesserte Möglichkeiten im Bereich der Information (Recherchieren, Dokumentieren), aber auch im Bereich der Kommunikation (Interagieren, Kooperieren) sowie der Kognition (Simulieren, Visualisieren, Animieren) mit sich bringen.
Den Vorteilen stehen allerdings - zumindest momentan - folgende Nachteile gegenüber:
- Soziale Austauschmöglichkeiten über Datennetze erreichen nicht die Qualität der Diskussion und die Interaktionsangebote in Seminaren trotz IRC, elektronischen Foren und Mailingslisten (fehlender persönlicher Kontakt zum Dozenten, keine Teilhabe am "sozialen Erlebnis Lernen").
- Anonymisierung von Bildungseinrichtungen.
- Standardisierung von Lehrinhalten nicht möglich.
- Zusätzliche Kosten für die Datenübertragung.
- Fehlende oder mangelhafte Kriterien für die Beurteilung virtuell erbrachter Leistungsnachweise.
- Mangelnde soziale und emotionale Akzeptanz von Computermedien in weiten Bevölkerungskreisen bzw. traditionelle kulturpessimistische Haltungen gegenüber dem Einsatz "neuer" Medien in Hochschulkreisen (zumindest in Deutschland; auch in Österreich, W.S.).
- Große anfängliche Anforderungen an die Technikausstattung sowie an die Nutzungskompetenz Lehrenden, da Lehrmaterialien für das Internet neu konzipiert und mediengerecht aufbereitet werden müssen."
Dieser damals insgesamt doch eher optimistischen Sicht steht heute eine gewisse Ernüchterung gegenüber bzw. es hat sich noch wenig an den Rahmenbedingungen geändert - alle Prozesse verlaufen letztlich langsamer, als es die Entwicklung der Medien ursprünglich nahelegten. Joachim Hasebrook, der schon 1995 ein Buch über "Multimedia-Psychologie" verfasst hatte, legte 2002 gemeinsam mit Mathias Otte eine durch zahlreiche praktische Erfahrungen realistischere Sicht auf den Bereich des eLearning vor. Die Autoren betonen in ihrem Vorwort zu recht, dass eine Technik allein noch nicht "automatisch" das Lernen unterstützt, sondern immer an die persönliche Motivation und Anstrengungen des Einzelnen und an soziale Prozesse der Wissensbildung gebunden ist. Von einem Trend in den USA berichtet Erwin Ihm in der Computerwoche (4/2002), dass die Zahl der Kurse mit klassischen Unterrichtsmethoden in Großunternehmen wieder deutlich zunimmt. Daneben ist festzuhalten: Keine der universitären Initiativen, eLearning in den Studienplänen zu verankern, hat bisher die Ebene der ökonomischen Nachhaltigkeit erreicht und kann die finanzielle Unterstützung der Öffentlichen Hand überleben (siehe unten).
Die Europäische Kommission führte ein Webportal für E-Learning (http://www.elearningeuropa.info/), auf dem Informationen über einschlägige Initiativen wie etwa das von der Kommission vorgeschlagene Programm E-Learning (2004-2006), aber auch Hinweise auf nationale öffentliche und private Initiativen in diesem Bereich sowie Beiträge von Fachleuten zu verschiedenen Themen wie "eLiteracy" oder die Situation in den Beitrittsländern zu finden sind. Über dieses Portal bekommt man auch einen Einblick in die regionalen Maßnahmen zur Förderung des E-Learning sowie andere Ereignisse im E-Learning-Bereich in Europa.
Zur Zeit findet man häufig eine Mischform von eLearning und Präsenzlernen, die mit dem Begriff "Blended Learning" bezeichnet wird. Dabei wird E-Learning oft mit einem Seminar verbunden, bei dem die Teilnehmer sich ihr Wissen zuerst zu Hause aneignen, um auf dasselbe Anfangsniveau zu kommen. Klassische Seminare können auf diese Weise oft verkürzt werden und die Anfangsphase, in der oft Defizite einzelner aufgearbeitet werden müssen, kann entfallen. Von den Kosten lässt sich Blended Learning mit einem normalen Seminar vergleichen, da die Software in der Regel sehr teuer ist und das Konzept und die Erstellung einer Lerneinheit von etwa zwei Stunden bis zu 30 000 Euro kosten kann, was bei 100 TeilnehmerInnenn 300 Euro pro Kopf ausmacht.Nach Ansicht mancher Experten (Heinz Mandl in Robbers 2001) bietet e-Learning die große Chance, die Diskussion über eine neue Lernkultur voranzubringen. Interaktive Medien können ein guten Anlass sein, das Lernen und die Lernkultur zu überdenken, denn es stellt besondere Herausforderungen an den Lernenden, der sehr viel mehr durch eigenverantwortliches und kooperatives Lernen gefordert ist. Diese Aspekte werden in der aktuellen Lernkultur eher ignoriert, denn noch immer zielen die heutigen Lernstrukturen sehr stark auf die Vermittlung von Wissen ab und vernachlässigen dabei die Kompetenz, sich selber Wissen anzueignen, anstatt immer vom Lehrenden angeleitet zu werden, und vermitteln auch nicht die Fähigkeit kooperativ zu lernen und zu arbeiten. Der Kern von virtuellen Seminaren ist der Ansatz des problemorientierten Lernen, dem eine konstruktivistische Auffassung vom Lernen zu liegt Grunde, die sehr stark von Eigenaktivität, Selbststeuerung und Kooperation ausgeht. Das Problem ist häufig, Lernumgebungen mit solchen Ansprüchen zu gestalten., wobei technische Schwierigkeiten dabei eher ein geringes Problem darstellen. Das Hauptproblem ist, dass bis jetzt nicht viele Lehrende in der Lage sind, problemorientierte Lernumgebungen zu gestalten, an denen sich die Studierenden aktiv, selbstgesteuert und kooperativ beteiligen können. Die Lernenden müssen neben Selbststeuerungs- und Kooperationsfähigkeit auch Medienkompetenz besitzen, also in der Lage sein, Informationen kritisch zu beurteilen. Und Lehrende müssen Abstand nehmen vom bloßen Präsentieren von Informationen. Generell kann bei den meisten eLearning-Angeboten ein Mangel an "didaktischer Phantasie" beobachtet werden (vgl. Schulmeister 2001), sodass meist die traditionellen Unterrichtsformen perpetuiert werden. Nicht jeder Multimedia-Kurs im Internet ist auch eLearning. Eine Voraussetzung dafür ist eine im Hinblick auf Lernziele und Adressatenkreis gezielte Modularisierung und didaktische Aufbereitung der Inhalte, sodass daraus unabhängige Lerneinheiten ("Learning Objects") entstehen, die eine Individualisierung des Trainings erlauben. Wenn sie standardisiert produziert werden, sollten sie später zwischen unterschiedlichen eLearning-Systemen ausgetauscht werden zu können. Daher ist eLearning weniger eine Technologie als vielmehr eine Strategie, in welcher die Psychologie eine zentrale Rolle spielt. Technologien an sich bieten keine Gewähr für Erfolg und Qualität von Kursen, denn in der Praxis ist häufig die mangelnde Beschäftigung mit den psychologischen und didaktischen Aspekten des eLearning die Ursache für das Scheitern. Will man den Erfolg einer eLearning-Maßnahme bewerten - wie bei jeder anderen Methode auch -, so beginnt eigentliche Bewährungsprobe danach: Sind die Lerner später tatsächlich in der Lage, das neue Wissen im Arbeitsalltag umzusetzen? Viele Faktoren spielen hierbei eine Rolle. So müssen die Lerner kontinuierlich motiviert und ermutigt werden, um das erworbene Wissen praktisch anzuwenden. Für die Beurteilung der Qualität einer Trainingsmaßnahme ist daher eine begleitende Evaluationsuntersuchung notwendig.
Vielleicht nützlich: Kleines Internetglossar
Was motiviert eigentlich ein Unternehmen oder eine Bildungseinrichtung dennoch dazu, sich mit verteiltem Lernen über das Internet zu befassen? Der Kostenaspekt allein kann es nicht sein, denn die Produktion eines guten Lehrmaterials kostet ungleich mehr als die Vorbereitung eines entsprechenden Präsenzseminars. In einschlägigen Büchern finden sich Summen von 20.000 ? bis zu 150.000 ? für eine Stunde CBT beziehungsweise WBT. Der Hochschulverbund "Virtuelle Fachhochschule" (BRD) rechnet mit ca. 160.000 ? für die Erstellung eines Moduls, das 4 SWS Präsenzlehre substituiert. Bei den Kosten müssen schließlich nicht nur die reinen Arbeitszeiten für die Erstellung des Materials eingerechnet werden. Vielmehr fallen für Grafiken und Tonsequenzen auch noch entsprechende Lizenzkosten an. Wer sich dann dennoch dazu durchgerungen hat, entweder viel Geld auszugeben oder Abstriche bei der multimedialen Gestaltung zu machen, wird sich zunächst die Vorteile bewusst machen wollen, die ein solcher Aufwand bietet.
WWW: http://www.heddesheimer.de (03-05-10)
Jede Form von eLearning ist deutlich flexibler einzusetzen als ein Präsenzseminar. Dies gilt sowohl für die zeitliche als auch für die räumliche Flexibilität. Ein Präsenzseminar wird immer an einem festgelegten Ort zu festgelegten Zeiten durchgeführt. Alle Teilnehmer, vor allem der Dozent, müssen zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort anwesend sein. Einige Ansätze des Fernunterrichts verwenden eine zeitgleiche Videokonferenz, wobei Teilnehmer und Dozent nur noch zeitlich festgelegt sind.
Die Vorlesung wird in einem geeigneten Raum aufgezeichnet und kann von den Teilnehmern in speziellen Hörsälen verfolgt werden. Auch wenn Videotechnik das Lernen flexibler macht, bleibt immer noch die zeitliche Bindung an das spezielle Ereignis. Videos können jedoch aufgezeichnet werden, so dass Teilnehmer eine Vorlesung nicht verpassen, falls Sie zu gegebener Zeit nicht anwesend sein können. Sie haben allerdings dann nicht die Möglichkeit, direkt Fragen an den Dozenten zu stellen.
Beim eLearning über das Internet kann ebenfalls Videotechnik eingesetzt werden. Durch die Möglichkeit, mit einer preisgünstigen Webcam den Videokontakt in beide Richtungen zu realisieren, lassen sich Vorlesungen auf diesem Wege schon deutlich persönlicher gestalten als dies mit einer reinen Videoausstrahlung in einer Richtung möglich ist. Auch der Chat wird häufig eingesetzt, um Interaktionen zwischen Teilnehmer und Dozent zu ermöglichen.
Allerdings ist zu diesem Zwecke natürlich ein verlässlicher und möglichst günstiger sowie einigermaßen schneller Internetzugang erforderlich. Die gängigste Zugangsart ist zurzeit wohl der sogenannte DSL Anschluss, der meistens eine Geschwindigkeit von bis zu 7000 kbit pro Sekunde bietet und in der Regel als Flatrate erhältlich ist. Um einen günstigen und verlässlichen Anbieter zu finden, sollte vielleicht ein DSL Vergleich im Hinblick auf die Anbieter gemacht werden.
Solche Formen des eLearning nennt man synchron, da hier wieder Dozent und Teilnehmer zeitgleich anwesend sein müssen. Zusätzlich werden beim eLearning auch asynchrone Methoden verwendet, die das Lernen auch noch zeitlich unabhängig machen. Damit wird dann schließlich die maximale Flexibilität erreicht. Der Lernstoff wird nicht mehr als Live-Video präsentiert, sondern ist entweder aufgezeichnet, oder es wird ganz auf Video verzichtet. Interaktive Programme, mit denen der Teilnehmer den Lernstoff selbst erarbeiten kann, bieten meist eine bessere Alternative als der reine Videovortrag.
Rückmeldungen, wie beispielsweise Rückfragen und Kommentare, werden dem Dozenten per eMail oder in einem eigens eingerichteten Forum zugestellt.
Michael Charlier
http://www.css-design.de
http://www.webwriting.de
http://www.kommkonzept.de
Vergleichbares gilt IMHO für den Bereich des eLearning. W.S.
Eine intensive Beschäftigung mit einem Lernstoff ist in Gruppen von maximal sieben Personen am effektivsten möglich. Eine solche Kleingruppe bietet die Chance, auch Übungen durchzuführen, bei denen die Teilnehmer rückfragen können und der Dozent bei Problemen direkt weiterhelfen kann. Beim eLearning gibt es natürlich ebenfalls physikalische Grenzen, nur liegen diese deutlich höher als beim Präsenzseminar. So kann eine Veranstaltung im Internet für 12, hundert oder tausend Teilnehmer angeboten werden.
Wird eine asynchrone Technik verwendet, dann treffen Rückfragen per eMail beim Dozenten ein, der diese dann nacheinander bearbeiten kann. Natürlich ist klar, dass ein einzelner Dozent bei tausend Fragen pro Tag keine kompetente Betreuung mehr anbieten kann. Dennoch ist die Skalierbarkeit deutlich besser, zumal sich der Dozent für die Beantwortung von typischen Rückfragen auch eines oder mehrerer Assistenten bedienen kann. Sind die einzelnen Lerneinheiten gut aufbereitet, so werden typische Fragen immer wieder auftreten. Auf diese Weise lässt sich im Laufe der Zeit ein Katalog mit häufig auftretenden Fragen und Antworten (FAQ = Frequently Asked Questions) erstellen. Häufen sich bestimmte Fragen und Probleme, so kann der entsprechende Lernstoff für das nächste Seminar angepasst werden, so dass Unklarheiten von vornherein nicht mehr auftreten können.
Der Kurs beginnt zu einer festgelegten Zeit. Teilnehmer schweifen innerhalb eines Tageskurses mehrmals mit ihren Gedanken ab. Dies ist auch ein Grund, warum Pausen wichtig sind. Der Teilnehmer wird durch den Dozenten ständig wieder zum Thema hingeführt Der Kurs beginnt nach der Einschreibung. Teilnehmer schweifen während des Studiums ab und verlassen dann meist den Lernort (Computer). Um weiter zu machen, muss der Teilnehmer selbst die Initiative ergreifen. Das Thema wird innerhalb der festgelegten Zeit durchgearbeitet. Das Thema kann vom Teilnehmer in kürzerer oder längerer Zeit durchgearbeitet werden. Sind keine festen Abgabetermine vorhanden, neigen Teilnehmer dazu, "wichtigere" Aufgaben vorzuziehen und das Studium hinten anzustellen. Es braucht also eine gute Portion Selbstdisziplin für den Teilnehmer, um ein solches Online-Studium durchzuhalten. Der Dozent kann dabei helfen, indem er jeden Teilnehmer individuell ermuntert. Dies geschieht im Allgemeinen durch Aufgaben, die für jeden Lernabschnitt gestellt werden. Der Teilnehmer soll die Aufgaben bis zu einem bestimmten Termin lösen. Schaft der Teilnehmer dies nicht, kann der Dozent beim Teilnehmer nachfragen. Werden die Lösungen in einem Forum ausgestellt, so nimmt damit die Motivation der Teilnehmer zu, besonders gute Lösungen zu liefern, insbesondere dann, wenn andere Teilnehmer die Qualität der Lösung kommentieren sollen. Ein Nachteil besteht für Teilnehmer, die unsicher sind und aus Angst vor Kritik keine Lösung anbieten. Hier sollte die Möglichkeit bestehen, dem Dozent eine Lösung "unter Ausschluss der Öffentlichkeit" anzubieten.
Lernen ist nach Meinung vieler auch im Präsenzunterricht meist ein Gruppenprozess, denn Lernende konstruieren dort ihr Wissen aktiv, indem sie ihre Gedanken in Worte fassen und in Abhängigkeit der Reaktion und Antworten von anderen Teilnehmern am Unterricht weiter entwickeln. Daher nehmen Online-Diskussionen einen zentralen Stellenwert im eLearning ein, da sie diesen interaktiven Gruppenprozess unterstützen. Das Komzept des kollaborativen Lernens geht auf Vygotskys Forschungen zurück, der meinte, dass höhere mentale Funktionen des Menschen stets das Ergebnis interaktiver Prozesse sind. Kognitive Prozesse entwickeln sich durch soziale Interaktionen, wobei das Wissen des Einzelnen von außen durch Beziehungen mit anderen Teilnehmern aufgebaut wird. Im Rahmen des kooperativen Lernens teilen die Lerndenden anderen ihre Gedanken mit und werden somit selbst Mittler für die Gedanken anderer. Durch den Dialog im Unterricht werden Lernenden oft ihre eigenen Gedanken auch stärker bewusst. und durch den Austausch erlernen sie neue Sichtweisen auf ihr eigenes Denken. Kollaboratives Lernen ist somit die Zusammenarbeit mit einem gemeinsamen Ziel und der expliziten Absicht, durch diese Zusammenarbeit etwas Neues oder Anderes zu erschaffen, egal ob Lernen dadurch ein primäres explizites Ziel ist oder ein sekundäres, inzidentelles. Untersuchungen über Online-Diskussionen erbrachten widersprüchliche Ergebnissen: Lundgreen-Cayrol (1996) kam zu dem Schluss, dass bei kleinen Gruppen ein geringer Eingriff des Moderators (Lehrers) in die Diskussion die optimalste Strategie ist. Studien von Nalley (1995) und Macabe (1997) hingegen stützten eher die Bedeutung des Beitrags des Moderators und dessen Instruktionen über die Anforderungen an die Diskussion (Qualität und Quantität der Beiträge). Karayan und Crowes (1997) Untersuchungen zeigten eine gewisse Beziehung zwischen dem Moderationsverhalten, den Diskussionsanforderungen und teilweise auch den Lern- bzw. Verhaltensänderungen (z.B. stärkeres Involvment, höhere Arbeitsleistung, vernetzteres Denken) des Lernenden. Jiang & Ting (2002) zeigten, dass mit dem wahrgenommenen Lernerfolg der Prozentsatz der Diskussion an der Gesamtnote und die Anforderungen an die Diskussion korrelierten. Entgegen ihren Annahmen hatte die durchschnittliche Anzahl der Lehrerbeiträge keinen Einfluss auf den wahrgenommenen Lernerfolg. Die Ergebnisse scheinen für eine interaktiven und kollaborative Kursumgebung zu sprechen, wobei Online-Diskussionen einen Unterschied in der Wahrnehmung des Lernerfolgs machen dürften.
Das Chartered Management Institute befragte Ende 2007 knapp 1000 Führungskräfte, was für sie beim E-Learning wichtig iwäre:
- Die Flexibilität von Software-Plattformen hinsichtlich der Integration vielfältiger Lerninhalte
- Mehr "Blended Learning" und Lernen, das in den Arbeitsprozess integriert ist
- Bessere Unterstützung bei der Informationsrecherche und der Suche nach passenden Trainingsangeboten
- Mehr Einbindung als Lernender durch mehr Interaktivität, wobei der Einsatz von Spielen aus Kostengründen eher für unrealistisch in der nahen Zukunft eingeschätzt wird
- Ausbau der Nutzung neuer Kommunikationsmittel (Stichwort Web 2.0) für das individuelle Lernen, aber auch für das selbstgesteuerte Lernen in selbstgewählten Communities.
Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass im Bereich der Management-Weiterbildung Online Lernen nur wenig genutzt wird, da im typischen E-Learning-Szenario (reines Selbstlernen mit WBT) nur wenig tutorielle/inhaltliche, aber auch methodische Begleitung und Dialog stattfinden.
eLearning an den Hochschulen
Dieter Dohmen konststatiert, dass es an den Hochschulen in den letzten Jahren zwar durchaus positive Entwicklungen im eLearning-Bereich gegeben hat, kritisiert aber, dass mit viel Geld vergleichsweise wenig "Verwertbares" erreicht worden ist. "Es sind immer wieder qualitativ hochwertige Systeme, Module etc. entstanden, die auch teilweise schon genutzt oder stärker nachgefragt werden. Betrachtet man die Ergebnisse der vielen Förderprogramme aber nüchtern, dann ist die These durchaus begründet, dass mit dem vielen Geld vergleichsweise wenig "Verwertbares" erreicht worden ist. Allerdings wäre es verfehlt, die Ursachen hierfür ausschließlich bei den Hochschulen zu suchen. Einerseits hat der allgemeine eLearning-Hype den Blick dafür verstellt, was mit eLearning in Hochschulen wie Unternehmen wirklich zu erreichen ist und welche Ansätze dafür geeignet sind. Andererseits sind die Hochschulen in Deutschland noch zu wenig am Bildungsmarkt präsent bzw. darauf hin ausgerichtet - Ausnahmen bestätigen die Regel. Allerdings ist auch die Frage zu stellen, in welchem Umfang dies wirklich der Fall sein soll. ( ) Es gibt auch mehr Service- und Koordinationsstellen, Initiativen werden eher zusammengeführt, allerdings fehlt immer noch der realistische Blick auf den Markt und eine Ausrichtung der eigenen Aktivitäten auf diesen. Hier fehlen bisweilen auch diejenigen in den Entwicklungsteams, die sich mit Markt und Marketing auseinandersetzen, bzw. die entsprechenden Kooperationspartner. Weiterhin hat die Weiterbildung als dritte Säule der Hochschulen immer noch nicht den Stellenwert, den sie haben könnte und der auch mit Blick auf das lebensbegleitende Lernen, die wissenschaftliche Qualifizierung dringend benötigt wird. ( ) eLearning ist als Ergänzung des herkömmlichen Lernens im Sinne einer umfassenderen Bildungsstrategie zu begreifen, d.h. als Kommunikations- und Informationsbeschaffungsmedium auf der einen Seite, und auf der anderen als Ergänzung, Vertiefung zum herkömmlichen Lernen bzw. für bestimmte Zielgruppen auch als flexibles Medium zum Selbststudium. Blended Learning ist das, was nachgefragt wird. Die Frage ist allerdings, inwieweit es hierfür einen (großen) Markt für die Hochschulen gibt, sieht man einmal von bestimmten Zielgruppen ab."
Quelle: http://www.checkpoint-elearning.de/index.php?co=3&aID=1339 (05-04-20)
An anderer Stelle kann man lesen, dass der Einsatz von EDV und Internet in Lehrveranstaltungen vor allem Zeitgewinn bedeute, da Inhalte nicht ausschließlich in der Lehrveranstaltung vermittelt werden müssen. Dadurch bliebe mehr Zeit für die Förderung anderer Kompetenzen wie Teamarbeit und selbständige Projektentwicklung, Studierende nähmen aktiver an der Lehrveranstaltung teil, hätten mehr Eigenverantwortung und könnten verstärkt die Möglichkeit des kooperativen Lernens nutzen. Auch wenn diese Behauptungen mehr oder minder empirisch nicht zu belegen sind - persönliche Erfahrungen des Autors, der Blended Learning seit etwa 1996 betreibt - zeigen eher, dass StudentInnen immer häufiger - trotz langer Erfahrung mit dem Medium - über die überdurchschnittliche Zeitbelastung bei diesen virtuellen Lernformen klagen - wird von den Bildungsinstitutionen noch immer nicht beachtet, dass Blended Learning nicht nur in der Vorbereitungsphase einen wesentlichen Mehraufwand für die Lehrenden bedeutet, da diese sowohl die eContents als auch die anspruchsvolleren interaktiven Szenarien für die Präsenzveranstaltungen vorbereiten müssen (die von den meisten Lernplattformen nicht wirklich unterstützt werden), sodass der scheinbare Mehrwert durch äußerst anspruchsvolle Vorarbeit vor allem in didaktischer, technischer und inhaltlicher Natur erkauft werden muss. KollegInnen an den Universitäten sprechen hier bereits von einer Ausbeutung, wobei der oft ausgeübte Zwang zu den neuen Medien bei vielen schon Resignation hinsichtlich der damit verbundenen sinkenden Lehrqualität hervorruft.
Das neueste propagierte Szenario, das Person-Centered e-Learning, basiert auf dem Ansatz des amerikanischen Psychologen Carl Rogers, der jene Bedingungen untersuchte, die für die ganzheitliche menschliche Entwicklung förderlich sind. Er erarbeitete personenzentrierte Grundsätze wie Transparenz, Offenheit, Authentizität, Akzeptanz, Verstehen und Begleiten statt Lenken. Das Ziel sei die Förderung der persönlichen Entfaltung und Kreativität sowie die Vermittlung von sozialen Kompetenzen.
eLearning und virtuelle Universitäten
Peter Drucker (1997) befürchtete, dass Universitäten als ortsgebundene Institutionen nicht überleben werden prophezeite neben anderen, dass die Universitäten sich in Lehrstofflieferanten und Lehranstalten für geschäftstüchtige Lernwarenproduzenten verwandeln werden.
Während in den USA die meisten derartigen Angebote nach wie vor rote Zahlen schreiben bzw. wie die University of Phoenix, die zu den wenigen erfolgreichen e-Learning-Anbietern der USA gehört, ihren Erfolg nur in Nischen finden, wurden in Europa ehrgeizige Zukunftspläne geschmiede: Europa soll bis zum Jahr 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierenden Wirtschaftsraum der Weltgemacht werden. Dazu wurden zahlreiche nationale europäische e-Learning-Projekte ins Leben gerufen, etwa die britische e-Universität (UkeU), die Digitale Universität der Niederlande, die Virtuelle Hochschule Bayern, die Virtuelle Universität Finnland und die Netz-Universität Schweden. Dazu schreibt Joergen Bang (Head of department for Information and Media Studies, Aarhus University):
Fünf Jahre später hat die UkeU ihren Betrieb eingestellt. Als weltweiter Nachfolger des Telekollegs des 21. Jahrhunderts ins Leben gerufen, gelang es der UkeU nicht, finanzielle Unterstützung durch die Privatwirtschaft zu erhalten, und die Zahl von 900 eingeschriebenen Sudenten blieb weit hinter der erwarteten Zahl von 5000 Einschreibungen zurück. Die aus öffentlichen Geldern bestrittenen Unkosten des Projekts beliefen sich auf rund 60 Millionen £. Die Digitale Universität der Niederlande ein Konsortium zwischen niederländischen Universitäten und einigen IT-Firmen und -Verlegern hat kein nennenswertes Volumen erreicht und die Geschäftspartner erwägen zur Zeit, aus dem Projekt auszusteigen. Die finnische Virtuelle Universität und die schwedische Netz-Universität beide Regierungsinitiativen haben zwar die Zahl der Onlinekurse erhöht, was ihnen durch die Gewinnung von Studenten aus anderen Bildungseinrichtungen und anderen Regionen des Landes gelungen ist, aber die erwartete interinstitutionelle Zusammenarbeit ist bis dato ausgeblieben. An der Virtuellen Hochschule Bayern bei der es sich ebenfalls um eine Regierungsinitiative handelt konnte zwar die Zahl der e-Learning-Kurse, die für Studenten aus allen Bildungseinrichtungen Bayerns angeboten werden, erfolgreich erhöht werden, bisher ist dies jedoch nicht von einer verbesserten interinstitutionellen Zusammenarbeit begleitet worden.
Die wichtigste Schlussfolgerung aus den Erfahrungen dieser europäischen virtuellen Universitäten und e-Learning-Projekte ist, dass keine dieser Initiativen die Ebene der ökonomischen Nachhaltigkeit erreicht hat und ohne die finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand nicht überleben wird.
An der Zürcher Hochschule Winterthur findet sich ein Wissenspool eLearning (http://elearning.zhaw.ch/) zu eLearning und neuen Lerntechnologien, wobei man sich auch für den von Martin Vögeli herausgegebenen newsletter einschreiben kann, der in unregelmässigen Abständen kurz und bündig über neue Entwicklungen und Strömungen informiert.
1 Todsünde und 10 goldene Regeln des eLearning
1 Todsünde
- Verwendung vorhandener Lehrmaterialien für e-learning.
10 goldene Regeln
- Der Lernende kann verschiedene Lernstile wählen und zwischen ihnen beliebig wechseln können.
- Der Lernende kann individuell und kooperativ lernen.
- Der Lernende wird durch menschliche Mentoren/Tutoren betreut.
- Der Lernende wird aktiviert und aktiv gehalten.
- Der Lernstoff wird multimedial angepasst an den Inhalt gestaltet.
- Der Lernstoff sollte sinnvoll intern und sparsam extern verlinkt sein.
- Der Lernende muss jederzeit seinen Wissensstand überprüfen können.
- Der Lernende sollte alle 20 bis 30 Minuten ein Erfolgserlebnis haben.
- Der Lernstoff muss aktuell sein.
- Lernende müssen eigene Wissensbausteine erstellen können.
Quelle: http://www.w3l.de/ (03-08-18)
Begriffe und Szenarien des eLearning
E-learning bezeichnet alle Formen des Lernens, bei denen digitale Medien für die Präsentation und Verbreitung von Lernmaterialien und zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation zum Einsatz kommen.
Content Sharing: Lerneinheiten werden über Webseiten ausgetauscht.
Beim Virtual Classroom dient das Internet als Kommunikationsmedium, um geographisch getrennte Schüler und Lehrer miteinander zu verbinden.
Ein Whiteboard ist vergleichbar mit einer Tafel oder einem Flipchart, denn die Nutzer haben die Möglichkeit, über das Netz gemeinsam Skizzen zu erstellen und zu betrachten. Dazu stehen Mal- als auch Textwerkzeuge zu Verfügung.
Mikrolernen bezeichnet Lernen in vielen kleinen Lerneinheiten und in kurzen Schritten, wird immer häufiger über das Internet oder Handy angeboten.
Learning Communities sind Gruppen, die gleiche Ziele und fachliche Interessen haben und sich über ein Informations- und Kommunikationssystem eine gemeinsame Wissensbasis aufbauen.
Szenarien |
Beschreibung |
Kommunikations- |
Asynchrones Online-Lernen |
Asynchron bedeutet, dass zeitlich versetzt gelernt wird. Man bearbeitet das Lernmaterial online oder offline, wenn man Zeit hat und der Tutor beantwortet die Fragen innerhalb einer bestimmten Frist. |
Foren, E-Mail, Workspace |
Synchrones Online-Lernen |
Hier muss man mit dem Trainer zur gleichen Zeit über das Internet verbunden sein. Im Chat wird ausschließlich schriftlich kommuniziert, während das virtuelle Klassenzimmer die Möglichkeit bietet, sich gegenseitig zu hören, gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten und vieles mehr. |
Virtuelles Klassenzimmer, Chat |
Blended Learning |
"Vermischtes Lernen". Blended Learning bezeichnet die Kombination von Online-Lernen und Präsenzlernen. In der Regel werden Online-Phasen zur Vor- oder Nachbereitung von Präsenztrainings verwendet. In Präsenz ist so mehr Zeit für Übungen, Diskussionen und Anwendung des Gelernten. Präsenz- und Online-Phasen müssen aufeinander abgestimmt sein. |
Präsenzlernen kombiniert mit synchronem oder asynchronem Online-Lernen |
Web Based Trainings (WBTs) |
Ein Web Based Training bietet die Möglichkeit, sich selbständig mit einem Thema auseinanderzusetzen. In der Regel handelt es sich um multimedial aufbereitete Inhalte im Internet, die die Möglichkeit von Selbstkontrolltests bieten wie z.B. Multiple Choice Tests. Web Based Collaboration beschreibt die Zusammenarbeit an einer Lernaufgabe einer Gruppe von Personen über das Internet. |
keine |
Computer Based Trainings (CBTs) |
Die klassische Lern-CD-Rom wird auch als CBT bezeichnet. Die Vorteile sind unter anderem, dass man Animationen und Filme einbinden kann, die im Internet einen Breitbandanschluss oder eine extra Software benötigen würden. Bei den heutigen schnellen Anschlüssen eher kein Problem mehr. Ein Nachteil ist, dass der Inhalt nicht aktualisiert werden kann, so dass man immer die neueste Version kaufen muss, die mitunter recht teuer sein kann. |
keine |
Quelle: http://www.fortbildung-bw.de/wb/01_weiterbildungsinteressierte/04_e-learning/10_szenarien.php?lvl=1018 (05-09-03)
Webcast und Webinar
Ein Webcast ist dem Zweck nach ähnlich einer Fernsehsendung, jedoch für das Medium Internet konzipiert und durch die Möglichkeit der Interaktion einer Fernsehübertragung auch voraus. Das übertragene Programm ist meistens Liveinhalt, jedoch sind die Streams auch im Nachhinein meistens noch als Aufzeichnungen abrufbar. Ursprünglich waren Webcasts einfach über das Internet gestreamte Übertragungen. Mittlerweile ergibt sich jedoch eine Überschneidung mit Videokonferenzen über das Internet, denn oft wird den Zuschauern die Möglichkeit geboten, während der Übertragung Fragen zu stellen. Ein Webcast ist im Unterschied zur Videokonferenz meist als „Einer-zu-Mehreren“-Übertragung gedacht. Die Art des Inhalts von Webcasts ist eher unterrichtender oder wissenschaftlicher als unterhaltender Natur. Ebenso ist Anzahl der Zuschauer pro Webcast eher gering, da der Inhalt meist spezielle Interessen anspricht. So werden beispielsweise Kurse durch Universitäten oder Informationssendungen für Entwickler durch Softwarehersteller über Webcasts verbreitet.
Ein Webinar ist ein Seminar, das über das World Wide Web gehalten wird. Im Gegensatz zum Webcast, bei dem die Information nur in einer Richtung übertragen wird, ist ein Webinar interaktiv ausgelegt und ermöglicht beidseitige Kommunikation zwischen Vortragendem und Publikum. Ein Webinar ist „live“ in dem Sinne, dass die Information entsprechend einem Programm mit einer festgelegten Start- und Endzeit übermittelt wird. In den meisten Fällen werden die mündlichen Erläuterungen des Vortragenden zu dem am Bildschirm gezeigten über eine Standard-Telefonleitung übertragen, die Zuhörer können über eine Telefonkonferenzschaltung antworten. Charakteristisch für Webinare ist, dass mehrere 100 Personen teilnehmen und diese vorrangig für größere Veranstaltung wie zum Beispiel E-Learnings, Online-Analystengespräche oder Online-Pressekonferenzen eingesetzt werden. Demzufolge sind die Funktionalitäten der meisten Lösungen auf diese Szenarien zugeschnitten: robustes Event-Einladungsmanagement, interaktive Umfragen und umfassende Auswertungen zu den Teilnehmern. Im Gegenzug sind Webkonferenzen virtuelle Treffen, an welchen maximal 20 Personen teilnehmen.
Videokonferenzen
rufen auf Grund fehlender nonverbaler Signale bei manchen Beteiligten Frustration und Irritation hervor. Das liegt teilweise daran, dass Menschen Face-to-Face-Interaktionen gewohnt sind, sodass das menschliche Gehirn selbst kleinste Diskrepanzen zwischen Bild und Stimme sofort bemerkt. Untersuchungen zeigen, dass interaktive Aufgaben wie die Videotelefonie durch Übertragungsverzögerungen schon von weniger als hundert Millisekunden beeinträchtigt werden können. Da die nonverbale Kommunikation wie die Körpersprache eher im Verborgenen bleibt, entsteht oft Müdigkeit, da diese Form der Kommunikation zusätzliche kognitive Anstrengung erfordert, um unvollständige nonverbale Signale zu interpretieren. So ist es etwa schwieriger, den richtigen Zeitpunkt zum Sprechen zu bestimmen, um eine Frage zu stellen oder auf eine Aussage zurückzukommen, sodass virtuelle Gespräche nicht dynamisch und interaktiv genug sind.
Literatur
Bang, Joergen (2006). eLearning auf dem prüfstand. Haben e-Learning und virtuelle Universitäten die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt?
WWW: http://www.elearningeuropa.info/index.php?page=doc&
doc_id=7778&doclng=3&menuzone=1 (06-08-31)
Hasebrook, Joachim (1995). Multimedia-Psychologie: eine neue Perspektive menschlicher Kommunikation. Heidelberg: Spektrum.
Hasebrook, Joachim & Otte, Mathias (2002). E-Learning im Zeitalter des E-Commerce. Die dritte Welle. Bern: Huber.
Heddesheimer, Marian (2001). eLearning: Einstieg für den Mittelstand.
WWW: http://www.heddesheimer.de (03-05-10)
Anmerkung: Auf dieser site werden zahlreiche Beispiele für e-Learning kurz kommentiert.
Phillips, Vicky (1996). Earn a Masters Virtually. Technology and a Ready Market are Causing Cyber Graduate Schools to Take off. Internet World Nr. 9/1996, S. 67-70.
Robbers, Ines (2001). "Die virtuelle Universität schlechthin wird es nicht geben".
http://www.politik-digital.de/edemocracy/elearning/mandl.shtml (03-10-31)
Schröder, Hartmut & Krempl, Stefan (1996). Telelearning im Internet.
WWW: http://viadrina.euv-frankfurt-o.de/~sk/Virtual-College/frameVirtuCollege.html (97-03-27)
Schulmeister, R. (2001). Virtuelle Universität - Virtuelles Lernen. München: Oldenbourg.
Stangl, Werner (1997). Universitäre Lehre und internet. p@psych e-zine, 2. Jg.
WWW: http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/PAEDPSYCH/NETLEHRE/NetLehreTitel.html (03-05-10)
Strzebkowski, R. (1997). Realisierung von Interaktivität und multimedialen Präsentationstechniken (S. 269-304). In L.J. Issing & P. Klimsa (Hrsg.), Information und Lernen mit Multimedia. Weinheim: Psychologie Verlags Union.
Wiepcke Claudia (2006). Computergestützte Lernkonzepte und deren Evaluation in der Weiterbildung: Blended Learning zur Förderung von Gender Mainstreaming. Verlag. Hamburg: Dr. Kova?.
Zürcher Hochschule Winterthur ZHW (2002). Definition von eLearning.
WWW: http://elearning.zhwin.ch/pool/definition/ (03-05-11)
Chartered Management Institute.
WWW: http://www.managers.org.uk/ (07-06-6)
http://de.wikipedia.org/wiki/Webcast (09-01-01)
http://de.wikipedia.org/wiki/Webinar (09-01-01)
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