[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Die Körpersprache der LehrerInnen

Warum sich LehrerInnen mit Körpersprache beschäftigen sollten

Die Körpersprache ist eine wesentliche Voraussetzung für glaubwürdiges Überzeugen. Die inhaltliche Stoffvermittlung ist untrennbar mit den körpersprachlichen Signalen verknüpft. SchülerInnen erkennen Widersprüche zwischen Denken, Reden, Handeln und Erleben (vgl. Heidemann, 2009, S. 5).

Zum Begriff Körpersprache

Die Körpersprache ist die Wissenschaft von der Kommunikation durch körperliches Verhalten. Der Begriff Kinesik (griech. kinesis = Bewegung) grenzt vom verbalen Untersuchungsgebiet ab. Viele einzelne Körpersignale ergeben ein bestimmtes Verhalten, woraus der Gesamteindruck einer Persönlichkeit abgeleitet werden kann (vgl. Heidemann, 2009, S. 100).

Unbeeinflussbare direkte Körpersprache

Die Körpersprache ist von der Persönlichkeit abhängig und autonom gesteuert.

a) Veränderungen der Haut

Autonome, psycho-vegetativ gesteuerte Signale: Schwitzen, blasse Wangen, Rote Flecken am Hals, schnelleres Heben der Brust beim Atmen, usw (vgl. Heidemann, 2009, S. 101).

b) Mimik und Gestik

Diese Körpersignale unterstützen unbewusst Gefühlsregungen und Sprache.
Zum falschen Zeitpunkt einsetzte Mimik oder Gestik, wirkt gekünstelt oder unkontrolliert (vgl. Heidemann, 2009, S. 106 ff).

Unbewusste, beeinflussbare Körpersprache

„Kenne deine Angewohnheiten, um Ihnen entgegenzuwirken“

a) Psychische Entlastung durch Überspruchhandlungen

Überspruchhandlungen treten unbewusst und unkontrolliert auf, können aber behoben werden. Diese Handlungen sind z.B.: Kratzen am Kopf, Zerzausen oder Ordnen von Haaren, Wangen- und Bart streichen oder nervöses Reiben der Finger (vgl. Heidemann, 2009, S. 91).

b) Barrieren und Beziehungssperren

Beziehungssperren (verschränkte Arme) oder der Aufbau von Barrieren (Lehrpult) erschweren den offenen, direkten Kontakt zu den SchülerInnen (vgl. Heidemann, 2009, S. 91).

Bewusste, beeinflussbare Körpersprache

a) Blickkontakt

Positiver Blickkontakt überträgt sich auf die gesamte Klasse und kann daher als nützliches Zusatzsignal in Verbindung mit der Sprache gesehen werden.
Mit einem Blick können Lehrkräfte erste Kontakte aufnehmen oder ihre soziale Einschätzung bzw. Wertschätzung den SchülerInnen gegenüber zum Ausdruck bringen. Zu vermeiden ist jedoch: Wegblicken (Unterlegenheit) oder intensives Anstarren (Aggression) (vgl. Heidemann, 2009, S. 86 ff).

b) Körperhaltung und Fortbewegung vor der Klasse

Lehrkräfte sollten frei und aufrecht stehen und von den SchülerInnen gleichermaßen gesehen werden (vgl. Heidemann, 2009, S. 90 ff).

c) Proxemik  (Distanzzonen)

Persönliche Distanz  60 cm - 1,50 m
Intimdistanz 50-60 cm
Ansprachedistanz: 3-4 m
Proxemisches Verhalten ist die Annäherung an einzelne SchülerInnen. Dadurch können einzelne SchülerInnen aus der Klassenanonymität geholt werden, persönliche Kontakte zu SchülerInnen hergestellt werden, vorlaute Schüler in die Schranken verwiesen werden und schüchternen SchülerInnen die Angst genommen werden (vgl. Heidemann, 2009, S. 96 ff).

d) äußeres Erscheinungsbild

Das Erscheinungsbild einer Person ist Ausdruck seiner persönlichen Identität. Besonders SchülerInnen achten besonders auf die Erscheinung der Lehrkraft, insbesondere in Bezug auf die gewählte Kleidung. Lehrkräfte sollten daher darauf achten
nicht zu steif - nicht zu übertrieben lässig
nicht zu extravagant - nicht zu aufreizend zu wirken
Die Gefahr, von den SchülerInnen lächerlich gemacht und verspottet zu werden ist. Die richtige Wahl des Erscheinungsbildes kann jedoch Respekt vermitteln (vgl. Heidemann, 2009, S. 116 ff).

Siehe zu dem Thema auch Körpersprache im Unterricht

Literatur

Heidemann, R. (2009). Körpersprache im Unterricht. Ein Ratgeber für Lehrende. Wiebelsheim: Quelle & Mayer.



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