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Regeln für erfolgreiches Networking

Networking ist ein lernbares methodisches Vorgehen und wer die richtigen Menschen kennt und von ihnen geschätzt wird, profitiert in allen Lebensbereichen davon. Erfolgreiche Menschen haben immer ein größeres und besseres Netzwerk sozialer Beziehungen als andere. Networking ist ein methodisches und systematisches Vorgehen, Kontakte zu knüpfen, Beziehungen zu pflegen und längerfristig zu gestalten und alles mit der Absicht der gegenseitigen Förderung, des Austausches und des persönlichen Vorteils. Ob es um einen Tipp, eine Information oder um eine Empfehlung geht: Wer über ein funktionierendes Netzwerk verfügt, kommt schneller ans Ziel - beruflich wie privat. Moderne Netzwerke und persönliches Networking haben aber nur sehr wenig mit "Freunderlwirtschaft", "Nepotismus" oder "Seilschaften" zu tun.

Literatur
Diekmann, C. (2016). Viel mehr als eine Zier - Taktische Bescheidenheit und Berufserfolg. Forschung und Lehre, 23, 148-149.

Beim Networking geht es um offene und ehrliche Kommunikation. Es geht um die menschliche Grundfähigkeit, Beziehungen zu anderen zu knüpfen, zu pflegen und erfolgreich zu gestalten. Beziehungsintelligenz ist die Fähigkeit, auf die es ankommt. "Networking" ist daher die methodische und systematische Pflege eines Kontaktnetzes, von dem man privat wie beruflich profitieren kann. Gleichgültig, ob er einen kompetenten Spezialisten für Augenleiden, einen Anwalt für Steuerrecht oder Tipps für die Bewerbung bei einem Unternehmen braucht, der erfolgreiche Netzwerker kennt jemanden, den er um Rat fragen kann. Ein solches Netzwerk entsteht natürlich nicht von alleine, sondern will sorgfältig aufgebaut und ständig gepflegt werden. Hier einige wichtige Regeln von Scheler (2005, S. 269 ff ):

Wie Networking funktioniert, zeigt Scheler in seinem Buch "Erfolgsfaktor Networking". Dabei werden einerseits die Instrumente gezielter Kontaktpflege ausführlich erläutert (Adressbuch, Fax, Telefon, Visitenkarten usw.), andererseits psychologische Faktoren ausgiebig diskutiert: Wie kommt man ins Gespräch mit fremden Menschen? Wie überwindet man seine Schüchternheit? Worauf kommt es beim ersten Zusammentreffen an? Besonders wichtig: Ein stabiles Beziehungsnetz setzt echtes Interesse am anderen sowie die Bereitschaft zum gegenseitigen Austausch voraus. Wer nur "nehmen", aber nicht "geben" will, wird auf Dauer Schiffbruch erleiden. Ebenso zentral: Die Networking-Strategie muss zur eigenen Person und zur Lebenssituation passen. Ein Freiberufler ist stärker auf Kontakte angewiesen als ein Beamter; ein introvertierter Mensch wird sich eher auf die Pflege eines kleinen Netzes konzentrieren als ein kommunikativer Hansdampf in allen Gassen.

Tipps für den "Small Talk"

Das Ziel beim Small Talk heißt Kontakte knüpfen und Beziehungen pflegen, d.h., Small Talk ist dann erfolgreich, wenn man als Person positiv im Gedächtnis bleibt. "Er ist sozusagen das Schmieröl im gesellschaftlichen Getriebe und hält alles am Laufen", sagt Susanne Watzke-Otte. Schon eine gelungene Begrüßung enthält neben dem Gruß, der Vorstellung auch einen "Köder", wobei der "Köder" ein Kompliment sein oder auch eine Erinnerung an eine gemeinsame Begebenheit kann. Man sollte im Small Talk nur offene Fragen stellen, die man am besten mit "Warum" oder "Was halten Sie von..." beginnt. Stets sollte man im Smalltalk das Gemeinsames hervorheben und das Trennend versmeiden. Der Gesamteindruck einer Person wird natürlich auch auch von deren Körpersprache bestimmt, wobei eine aufrechte Haltung Selbstvertrauen ausstrahlt. Gestik kann Worte Worte untermalen. wobei kraftvolle und bestimmende Gesten Selbstsicherheit verraten, doch sollte man sein Gegenüber niemals mit Gestik überschütten und stilvoll agieren. Auch wer anderen ruhig in die Augen schaut, weckt Vertrauen, wobei vier Sekunden noch als Signal für Interesse gewertet werden, längerer Blickkontakt aber als drohend empfunden werden kann.

Columbus et al. (2021) haben in einer Studie die Auswirkungen soziale Interaktionen im Alltag untersucht, und festgestellt, dass auch ein Smalltalk mit Fremden etwa in der Straßenbahn oder im Bus das individuelle Wohlbefinden steigern kann. Schon ein kurzes Gespräch mit Fremden war dabei vergleichbar mit einer Unterhaltung, die man mit Freundinnen oder Freunden führt. Daten Basis war die Befragung von rund siebentausend Freiwilligen in London, die eine Woche lang darüber Auskunft gaben, wie ihre jeweiligen Begegnungen mit Fremden verliefen. Damit wurden die Ergebnisse einer früheren Studie unter Pendlern in Chicago bestätigt.

Literatur

Columbus, S., Molho, C., Righetti, F. & Balliet, D. (2021). Interdependence and cooperation in daily life. Journal of Personality and Social Psychology, 120, 626–650.
Scheler, Uwe (2005). Erfolgsfaktor Networking. Piper.
http://www.br-online.de/bayern1/experten-tipps/psychologie-wardetzki-frauen-lob-ID1302694470401.xml (11-04-12)

Überblick: Was ist nonverbale Kommunikation?



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