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Coaching

Der Coach ist neutraler GesprächspartnerIn und "Anwalt" einer Person, die sich beraten lässt. Diese wird auch Coachee genannt. Im Mittelpunkt des Coachingprozesses steht das Ziel des Coachees. Dieses Ziel wird am Anfang eines Coachingprozesses gemeinsam entwickelt, formuliert und vereinbart. Der Coach begünstigt qualitativ und quantitativ das Erreichen des Ziels, indem er das Fähigkeitspotenzial seines Kunden diesem erkennbar macht und ihm hilft, es auszuschöpfen. Dabei verfügt der Coach über eine Vielfalt an Methoden, erkennt persönliche Verhaltens- und Denkmuster seines Coachees und hat einen Blick für imaginäre oder auch tatsächlich vorhandene Hindernisse auf dem Weg seines Coachee. Ein guter Coach hört zu, nimmt dem Coachee die Arbeit nicht ab, sondern versetzt ihn in die Lage, selbst die Lösung für sein Problem zu finden. Er kann sein Wissen und Können zurückhalten, wenn es darum geht, den Coachee zum eigenen Denken und Handeln zu bringen.

Der Begriff "Coach" stammt aus dem Englischen und bedeutet Kutsche. Dieser Begriff beschreibt also ein Medium, das es Menschen ermöglicht, von einem an einen anderen Ort zu gelangen. Coaching kann daher als Transportmittel von Metawissen bezeichnet werden. Das Ziel formuliert der Coachee, der Coach begleitet den Coachee auf dem Weg als neutraler "Reise"-Gefährte. Erste entlehnte Verwendungen des Wortes Coach fanden im Sport statt. Dort ist der Coach nicht nur Trainer der sportlichen Fertigkeiten, sondern darüber hinaus ist er Begleiter, Motivator, etc. Der Coach im Sport ist auch oder gerade Trainer der mentalen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Sportler. Vor diesem Hintergrund wird klar, dass der Charakter eines Coachings nicht dadurch gekennzeichnet ist, dass der Coach die Lösungen für Probleme oder Konflikte mitbringt. Vielmehr ist der Coach ein neutraler Gesprächs- und Interaktionspartner, der seinem Coachee den Prozess der individuellen (Weiter-) Entwicklung eröffnet, erleichtert und begleitet (Coaching ist verwandt mit der Beratungsform Supervision. Manche Autoren verstehen Coaching als Einzelsupervision, die Direktiven einschließt - andere Autoren sehen gerade darin den großen Unterschied. Für sie grenzt sich Coaching klar von anderen Formen der Beratung wie Supervision, Training, Mediation oder Consulting ab (Wikipedia) - siehe unten.

Coaching ist ein interaktiver, personenzentrierter Beratungs- und Begleitungsprozess, der berufliche und private Inhalte umfassen kann. Im Vordergrund steht die berufliche Rolle bzw. damit zusammenhängende aktuelle Anliegen des Klienten. "Interaktiv" bedeutet, dass im Coaching keine Dienstleistung am Klienten vollzogen wird, sondern Coach und Klient gleichermaßen gefordert sind und auf gleicher "Augenhöhe" zusammenarbeiten. Dem Klienten wird keine Verantwortung abgenommen. Dadurch unterscheidet sich das Coaching z.B. von zahlreichen Formen der Fachberatung. Coaching ist individuelle Beratung auf der Prozessebene, d.h. der Coach liefert keine direkten Lösungsvorschläge, sondern begleitet den Klienten und regt dabei an, wie eigene Lösungen entwickelt werden können. Coaching richtet sich stets nach den individuellen Bedürfnissen des Klienten. Coaching zielt auf eine auch präventive Förderung von Selbstreflexion und -wahrnehmung, Bewusstsein und Verantwortung, um so Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

Coaching setzt ein ausgearbeitetes Konzept voraus, welches das Vorgehen des Coachs erklärt und den Rahmen dafür festlegt, welche Interventionen und Methoden der Coach verwendet, wie angestrebte Prozesse ablaufen können und welche Wirkzusammenhänge zu berücksichtigen sind. Coaching findet in mehreren Sitzungen statt und ist zeitlich begrenzt. Verschiedene Qualifikationen aus den Bereichen Psychologie, Betriebswirtschaft, Consulting, Personalentwicklung, Führung und Management sollten in einem Coach vereinigt sein.

Als Coaching im allgemeinen sind alle Konzepte gemeint, die in professioneller Form individuelle Beratung im beruflichen Kontext anbieten. Meist handelt es sich um die individuelle Beratung von einzelnen Personen oder Gruppen in der Arbeitswelt, wobei neben fachlich-sachlichen vor allem psychologisch-soziodynamische Fragen bzw. Problemen bearbeitet werden. Coaching entwickelt sich neben Führungsseminaren zunehmend zum zweiten Standbein in der Personalentwicklung von Führungskräften.

Anwendungsmöglichkeiten

Coaching wird im Management, Vertrieb, wie auch im persönlichen Bereich bei Fragen im beruflichen und persönlichen Kontext eingesetz, wobei durch die Anregung des Experten die Handlungen im realen Umfeld durchdacht und gemeinsam nach besseren Handlungsalternativen gesucht wird. Coaching wird häufig auch als Führungsinstrument eingesetzt, wobei der Vorgesetzte dabei die Rolle des Coaches übernimmt, was allerdings meist kritisch zu betrachten ist, da fast immer Rollenkonflikte auftreten.

Siehe hierzu auch Lösungsorientiertes Coaching



Beim Coaching geht es darum, auf vorhandenen Fähigkeiten aufzubauen und zusätzliche Kompetenzen zu erwerben. Es wird zielorientiert gearbeitet, vorhandene Ressourcen werden aktiviert und neue Möglichkeiten erschlossen im Hinblick auf erwünschte Lösungen. Beim Coaching wird meist die berufliche Tätigkeit des Klienten reflektiert. Ziel ist vor allem die Sicherstellung, Ausweitung und Optimierung der erfolgreichen Bewältigung der beruflichen Aufgaben des Klienten. Dabei wird die die Situation unter verschiedenen Aspekten betrachtet: Die Funktion und Dynamik der Arbeitsbeziehungen, die Situation der beteiligten Personen, die Dynamik der Organisation sowie die Eigendynamik der beruflichen Aufgabe. Coaching wird vor allem bei beruflichen Tätigkeiten eingesetzt, deren erfolgreiche Durchführung nicht allein von technisch-fachlichen Kriterien abhängt, sondern von „weicheren“ nicht eindeutig messbaren und überprüfbaren Faktoren. Häufig müssen einzelne Teile diverser Vernetzungen und Kooperationen aufeinander abgestimmt werden. Dazu bedarf es differenzierter organisatorischer, kommunikativer und psychologischer Fähigkeiten. Klienten können daher alle jene berufstätigen Personen, Gruppen von berufstätigen Personen bzw. Organisationseinheiten sein, zu deren wesentlichen Aufgaben es gehört, ihre berufliche Beziehung zu anderen Personen, Gruppen oder sonstigen sozialen Systemen so zu gestalten, dass der Erfolg ihrer Arbeit dadurch wahrscheinlicher wird (vgl. Buchinger, 2006, S. 7f). Da berufliche Aufgaben immer komplexer werden und die Interdependenz der horizontalen Vernetzung miteinander interagierender Personen und Systeme wachsender Bedeutung zukommt steigt auch die Nachfrage nach Coaching.

Um Coaching erfolgreich umzusetzen bedarf es dreier Bedingungen: Zwischen Coach und KlientIn bedarf es einer klaren Zielvereinbarung, Person, Interaktion, Organisation und Aufgabe sind immer in ihrem Zusammenhang und in Bezug auf die berufliche Arbeit des Klienten zu sehen und als dritten Punkt die passende, lösungsorientierte Wahl der Methoden des Coaches. Der Wechsel des Vorgesetzten hin zur Führungskraft bedarf eine hohe soziale Kompetenz und Organisationsbewusstsein der Führungsperson. Sie müssen in der Lage sein soziale Situationen professionell zu steuern. Darüber hinaus müssen sie aber auch den Mitarbeitern begleitende Reflexionshilfe leisten für die Bewältigung der nötigen Reflexiivität ihrer Aufgabe, da auch Mitarbeiter im Laufe der Zeit immer mehr soziale Situationen kompetent meistern müssen, um ihre fachliche Aufgabe erfüllen zu können. Diese Kompetenzen erlernen Führungskräfte durch Coaches und geben ihr Wissen daraufhin an die Mitarbeiter weiter (vgl. Buchinger, 2006, S. 8ff)

Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Coaching und Supervision

Supervision wurde als professionelle Beratungsform im Sozialwesen entwickelt. Als dafür in der Wirtschaft ebenfalls Nachfrage vorhanden war, da eine Reflexionshilfe als durchaus sinnvoll erachtet wurde, wollten die Anbieter dies nicht unter dem gleichen Namen anbieten. Da Manager sich oftmals als Hochleistungssportler sehen, wurde der sportliche Begriff „Coaching“ eingeführt, welcher vom Begriff Supervision abstammt. Da Personen bei dem Begriff Coaching eher an die Steigerung bereits vorhanden Potentials als an die Beseitigung von Mängeln denken suggeriert Coaching viel mehr eine Ressourcenorientierung an den vorhanden Stärken und hat damit eine positivere Wirkung als Supervision, da dieser Begriff häufig mit Fehlerbeseitigung assoziiert wird (vgl. Buchinger, 2006, S. 9ff).

Coaching ist keine Therapie

Coaching ist keine Therapie, darum arbeitet ein Personal Coach auch anders als ein Therapeut, denn ein Coach begleitet seine KlientInnenen bei der Verwirklichung eines ganz bestimmten Anliegens oder der Lösung eines konkreten Problems. Er ist dabei eine Art Begleiter oder auch Sparringpartner, der eine veränderte Struktur in die Gedanken und Vorhaben bringen kann, neue Wege aufzeigt und durch gezielte Motivationsstrategien auch die eine oder andere Türe öffnen kann. Viele Führungskräfte sehen Coaching als Fundament für ihren Erfolg, wobei ein Coaching auch einen Ausweg aus einer beruflichen Sackgasse bieten kann. Über den beruflichen Bereich hinaus wird Coaching für manche Menschen, die es sich leisten können, mehr und mehr zur Lebensberatung bei privaten Problemen. Life Coaching legt seine Schwerpunkte auf Selbstbewusstsein und Authentizität, hilft in Lebenskrisen und bei Partnerschaftsproblemen. Aber Coaching wird auch zur spirituellen Weiterentwicklung genutzt, denn Menschen stoßen im spirituellen Bereich oft an ihre Grenzen. Grenzen des Coaching liegen aber dann vor, wenn es um ein krankhaftes Verhalten geht oder wenn mögliche Ursachen für ein Problem in der Vergangenheit zu suchen und zu analysieren sind, denn in diesen Fällen ist eine Psychotherapie angebracht.

Neue Trends im Coaching

Ein neuer Trend ist das Coaching im Urlaub, denn wer im Alltag zu wenig Zeit für Coachingstunden hat, findet diese vielleicht im Urlaub, Oft wird das als Dienstleistung im Hotel angeboten, etwa Coaching für Styling- und Fitness, baber auch Flirt- und Singlecoaches kann man in diesen Hotels gleich mitbuchen. Coaches haben in der Regel einen „Werkzeugkoffer“ mit verschiedenen Methoden, etwa lösungsorientierte Fragetechniken, verhaltentherapeutische Interventionstechniken, Übungen aus dem Mentaltraining, Energiearbeit, Intuitionstraining, Meditationen oder Fantasiereisen. Ziel ist es, dass der Klient die Fähigkeit entdeckt, sich selbst zu helfen.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Coaching (05-11-11)
Was ist ein Coach? (06-06-06)
Buchinger, K (2006). Was ist Coaching?. Psychologie in Österreich, 1/2006, 6-13.
OÖN vom 24. Juli 2011.



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