Die Randposition des Vaters in der Familie wird allgemein akzeptiert. Alle Hilfsangebote, die Literatur über sexuelle Ausbeutung,
Untersuchungen und Forschungen klammern den Vater weitgehend aus, wenn Töchter von einem anderen Verwandten oder
Bekannten sexuell ausgebeutet werden.
Der Vater wird kaum dafür verantwortlich gemacht, seine Tochter nicht geschützt zu haben. Meist
wird er auch in die Planung weiterer Schritte nicht einbezogen. Aus den wenigen Berichten von
Vätern, die sich nach Bekanntwerden der Tat äußerten, wird ersichtlich, wie schwer es auch ihnen
fällt, angemessen mit der Situation umzugehen. Sehr häufig reagieren sie aggressiv, fühlen sich hilflos
und nicht zuständig. Sie können sich nur schlecht in die Tochter einfühlen.
Meist sind es in solchen Situationen die Mütter, die sich einerseits um das Mädchen kümmern und
Beratung einholen, und andererseits den Partner von unkontrollierten Reaktionen abhalten.
