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Vorbemerkung: Der Schwerpunkt modernen Hundetrainings liegt in der „hundgerechten“ Kommunikation. Heutzutage gibt es sehr viele Trainingsmethoden, wobei die intuitive soziale Kommunikation dabei etwas abhanden gekommen ist, denn man sieht viele Menschen, die versuchen, ihre Hunde mit irgendwelchen Hilfsmitteln, etwa mit Belohnungen, zu überreden, doch dabei werden soziale Faktoren nicht mehr berücksichtigt. Man muss bedenken, dass Hunde den Menschen in ihrem Sozialverhalten ähnlicher sind als  Primaten, denn Hunde mussten sich früher für die Jagd zusammenschließen wie die Steinzeitmenschen. Sie mussten untereinander kommunizieren und hierbei, woraus eine sehr detaillierte soziale Kommunikation entstanden. Hunde reagieren daher sehr stark auf Körpersprache, achten auf jedes Detail, verstehen ganz viele Dinge intuitiv. Wenn man dieses Wissen ins Training integriert, dann verstehen die Hunde das, was man von ihnen möchte, viel schneller. Der Schwerpunkt jedes Hundetrainings liegt auf dem Verstehen des eigenen Hundes und auf der sehr natürlichen Art der Kommunikation.

Operante Konditionierung bei Hunden mit dem Lobverstärker "Clicker" - Clickertraining

Token Hund Belohnung ClickertrainingClickertraining ist eine, auf wissenschaftlicher Grundlage aufgebaute Methode, zur Verständigung mit einem Hund. Christina Tropper berichtet in den Öberösterreichischen Nachrichten vom 10.11.2006 von diesem Lobverstärker namens "Clicker", der auf dem Prinzip der operanten Konditionierung im Hundetraining beruht. Sie schreibt: "Ein Clicker ist ein kleiner Signalgeber mit gleichbleibendem Geräusch, eine Art "Knackfrosch", wie man ihn aus der Kindheit kennt. Das Prinzip ist einfach: Das Klick-Klack-Geräusch des Clickers soll den Hund in Verbindung mit einer Belohnung zum gewünschten Verhalten führen." Man könnte zwar auch mit Worten loben, aber da die Stimme von Emotionen besetzt ist, wird sich das für den Hund immer ein wenig anders anhören. Es wird auch berichtet, wie konkret trainiert wird: Der Hund legt sich von sich aus auf den Boden. Dafür gibt's einen Klick mit einer Belohnung. Der Hund hat gelernt, dass es fürs Hinlegen einen Klick und eine Belohnung bekommt. Ohne Clicker müssten man sehr genau darauf achten, dass der Hund noch in der Platzposition gelobt wird. Durch Wiederholungen mit positiver Verstätigung lernt der Hund allmählich, die Übungen sicher zu beherrschen. Ist das Tier mit der Bedeutung des Clickers vertraut, kann weiter geübt werden. Die Kommunikation zwischen dem Hund und seinem Besitzer wird dadurch verbessert.

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Clickertraining ist also eine systematische Hundeerziehung und Ausbildung, es basiert auf der operanten Konditionierung und wurde wesentlich von Karen Pryor beeinflusst, die mit Clickertraining unter anderem Delphine trainiert hat. Entscheidendes Merkmal des Clickertraining ist, dass der Hund in seinem Verhalten nicht manuell beeinflußt, nicht korrigiert oder berührt wird. Er kann jedes Verhalten zeigen, wird aber nur für das gewünschte Verhalten bestärkt. Diese Bestärkung besteht aus dem Click und der folgenden Bestärkung (Click and Treat) - hierbei erhält der Clicker eine ganz bestimmte Bedeutung, er stellt den sogenannten sekundären Verstärker dar. Durch unmittelbares Clicken vor der eigentlichen, primären Verstärkung (Leckerli, Spiel ...) erfährt der Hund präzise, wofür er die Verstärkung erhält. Der Click vermittelt dem Hund: "Das, was Du gerade tust, ist richtig und eine Belohnung wert!" oder "Du bist auf dem richtigen Weg!" Clickertraining ist Lernen durch Versuch und Irrtum. Diese Form des Lernens braucht keinen Druck und keine Strafe, es braucht lediglich ein Signal, welches den richtigen Weg zeigt. Dadurch, dass der Hund nicht gezogen, gezerrt, hin- und hergedrückt bzw. geschoben wird, eignet sich Clickertraining auch ideal für Problemhunde. Das Lernen durch Erfolg macht den Hund sicherer und er beginnt allmählich eigenständig zu probieren, welches Verhalten erwünscht und dann verstärkt wird. Der Einfallsreichtum des Hundes wird damit gefördert, statt - wie beim herkömmlichen Training - in vielen Fällen unterdrückt zu werden.

Hunde besitzen übrigens ähnlich wie Menschen spezielle Regionen für die Verarbeitung von Sprache, wobei sie auch den emotionalen Gehalt wahrnehmen, der über die Stimme oder ein Geräusch transportiert wird. Vermutlich liegt das daran, dass Hunde und Menschen ein ähnliches soziales Umfeld teilen und somit auch ähnliche Gehirnmechanismen nutzen, um soziale Informationen zu verarbeiten, was auch eine erfolgreiche sprachliche Kommunikation der beiden Arten untereinander ermöglicht. In Versuchen hatte man Hunde und Menschen menschliches Lachen, Weinen, Hundegebell und neutrale Umgebungslaute präsentiert und registrierte dabei, welche Regionen des Gehirns auf die Geräusche ansprachen. Generell reagierten Hunde am stärksten auf Hundelaute und Menschen am stärksten auf menschliche, wobei bei beiden Arten die Spracherkennungsregionen an ähnlicher Position der Hörrinde liegen und ähnlich zu funktionieren scheinen. Zudem gibt es im Gehirn beider Arten Regionen, die speziell vom emotionalen Gehalt eines Lautes aktiviert werden, und zwar unabhängig davon, ob dieser vom Hund oder vom Menschen stammt. Die Gehirne reagierten auch stärker auf positive als auf negative Laute, was erklären könnte, warum Hunde sich so gut auf die Stimmung ihres Besitzers einlassen könnten (Andics et al., 2014).

Die Menschen haben bekanntlich verschiedene Arten von Haushunden für unterschiedliche Aufgaben wie Jagen, Hüten, Bewachen oder Begleiten gezüchtet, wobei diese Verhaltensunterschiede das Ergebnis zerebraler Unterschiede sein muss. Hecht et al. (2019) haben untersucht, ob und wie die selektive Zucht durch den Menschen die grobe Gehirnorganisation bei Hunden verändert hat. Dabei wurden regionale volumetrische Variationen an 62 Rüden und Hündinnen von 33 Rassen erfasst, wobei die neuroanatomische Variation bei allen Rassen deutlich sichtbar ist, die aber nicht zufällig über das Gehirn verteilt ist. Die Variation in diesen Netzwerken war dabei nicht einfach das Ergebnis einer Variation der Gesamtgehirngröße, der Gesamtkörpergröße oder der Schädelform, sondern die Anatomie dieser Netzwerke korrelierte signifikant mit unterschiedlichen Verhaltensspezialisierungen wie Sichtjagd, Duftjagd, Bewachung und Kameradschaft. Eine phylogenetische Analyse ergab auch, dass die meisten dieser Veränderungen in den Endzweigen des phylogenetischen Stammbaums der Hunde stattgefunden haben, was auf eine starke, erst kürzlich erfolgte Selektion bei den einzelnen Rassen verweist.

Trainingserfolg bei Hunden durch Spiel förderbar

In einer Studie konnte bereits gezeigt werden, dass sich der Trainingserfolg bei Labrador Retriever-Hunden nach einem 30-minütigen Spiel mit einem Menschen deutlich verbessert, wobei das Spiel mit einem Menschen unmittelbar nach dem Erlernen einer neuen Aufgabe im Vergleich zu einer Ruhephase deutlich besser wirkt, wenn die erlernte Aufgabe 24 Stunden später erneut gelöst werden muss. Affenzeller (2020) hat nun gezeigt, dass erregende und emotionale Situationen wie das Spiel des Menschen mit dem Hund die kognitive Leistung und die Einprägsamkeit von Erlerntem verbessern, wobei dieser verbesserte Trainingseffekt auch noch nach einem Jahr deutlich nachweisbar ist. In einer weiteren Studie wurden dieselben Hunde nach einem Zeitraum von einem Jahr erneut getestet, wobei zu den analysierten Faktoren das Alter der Hunde, die Auswirkung der Traineridentität, die Trainingsleistung in der vorherigen Studie, die Herzfrequenz und die Anzahl der Versuche und Fehler, um das Schulungskriterium zu erfüllen, gehörten. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Hunde die Aufgabe erneut gelernt haben, wobei Hunde aus der Hund-Mensch-Spielgruppe jedoch signifikant weniger Versuche benötigten und im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant weniger Fehler machten. Dies ist der erste Beweis dafür, dass Aktivitäten nach dem Training das Gedächtnis von Hunden auch ein Jahr nach dem ersten Erlernen einer Aufgabe positiv beeinflussen können. Laut der nun vorliegenden Studie scheinen das Spiel zwischen Hund und Mensch und strukturierte lang andauernde Schlafphasen die vielversprechendsten Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung des Trainingserfolgs zu sein.


Demonstration des Operanten Konditionierens mit Clickertraining


Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=dhmONAl6Yiw (09-01-01)



Hunde differenzieren zwischen Stimmen ähnlich wie Menschen

In der menschlichen Stimme sind Hinweise auf Sprachlaute und Stimmidentitäten miteinander verbunden, doch werden sie im menschlichen Gehirn getrennt verarbeitet, wobei die Verarbeitung von Sprachlauten und Stimmidentitäten beim Menschen und bei Primaten typischerweise von nicht primären auditorischen Regionen durchgeführt wird. Auch zeigt sich dabei beim Menschen eine funktionelle Asymmetrie, was auf die Beteiligung unterschiedlicher Mechanismen hinweist, wobei es nach früheren Studien analoge Seitenverzerrungen bei Hunden gibt. Boros et al. (2020) präsentierten Hunden unter Verwendung von funktionineller MRI natürliche menschliche Sprache, die entweder segmental (Veränderung des Sprachklangs) oder suprasegmental (Veränderung der Stimmidentität) variierte. In auditorischen Regionen fanden sie einen Wiederholungsverstärkungseffekt für die Verarbeitung der Stimmidentität in einer sekundären auditorischen Region, dem kaudalen ektosylvischen Gyrus, doch dieselbe Region zeigte keinerlei Wiederholungseffekte für Sprachlaute, und auch der primäre auditorische Cortex zeigte keine Sensitivität für Veränderungen entweder im segmentalen oder im suprasegmentalen Inhalt. Außerdem fand man keine Hinweise auf eine funktionelle Asymmetrie, weder bei der Verarbeitung von Sprachlauten noch bei der Stimmidentität. Diese Ergebnisse bei Hunden bestätigen frühere Erkenntnisse beim Menschen und bei Primaten über die Rolle sekundärer auditorischer Regionen bei der Verarbeitung suprasegmentaler Hinweise, was auf eine ähnliche neuronale Sensitivität für die Identität des Vokalisators in der gesamten Säugetierordnung hindeutet. In einem weiteren Experiment konnte man zeigen, dass sich manche Hunde sogar neue Begriffe für Spielzeuge nach nur viermaligem Vorsagen merken, um sie aber dann kurz darauf wieder zu vergessen, doch dürfte diese Fähigkeit, Wörter schnell und ohne Training zu lernen, nur wenigen speziellen Tieren vorbehalten zu sein. Dabei scheint schnelles Lernen der Art und Weise ähnlich zu sein, wie Kleinkinder ihren Wortschatz im Alter von etwa 2-3 Jahren erwerben, doch lässt dabei im Gegensatz zu Menschen das Erinnerungsvermögen an die neue Wörter schnell nach, d. h., die Tiere hatten nach zehn Minuten die Begriffe wieder vergessen.

Hunde sind ihr ganzes Leben lang oft einem ständigen Strom menschlicher Sprache ausgesetzt, wobei das Ausmaß ihrer Fähigkeiten zur Sprachwahrnehmung jedoch unbekannt ist. In einer Untersuchung haben Cuaya et al. (2021) die funktionelle Magnetresonanztomographie eingesetzt, um die Spracherkennung und Sprachrepräsentation im Hundegehirn zu untersuchen. Die Hunde hörten natürliche Sprachen und aus zusammenhangslosen Fetzen zusammengesetzte künstliche Sprachen in einer bekannten und einer unbekannten Sprache. Die Verschlüsselung von Sprache verzerrt auditive Regelmäßigkeiten, die für Sprache und eine bestimmte Sprache spezifisch sind, lässt aber die spektralen Stimmhinweise intakt.

Man untersuchte dabei die Hypothese, ob Hunde auditive Regelmäßigkeiten von Sprache in einer vertrauten Sprache extrahieren können, oder ob es unterschiedliche Muster der Hirnaktivität bei natürlicher und künstlicher Sprache sowie bei vertrauter und unvertrauter Sprache gibt. Mithilfe der Multivoxel-Musteranalyse fand man heraus, dass bilaterale auditorische Cortikalregionen natürliche Sprache und künstliche Sprache unterschiedlich repräsentieren, wobei die Klassifizierungsleistung bei Hunden mit längeren Köpfen in der rechten auditorischen Region besser war. Diese neuronale Kapazität für die Spracherkennung beruhte nicht auf einer bevorzugten Verarbeitung von Sprache, sondern vielmehr auf der Sensibilität für die Natürlichkeit des Klangs. Darüber hinaus wurden bei natürlicher Sprache unterschiedliche Aktivitätsmuster für die beiden Sprachen im sekundären auditorischen Cortex und im Gyrus precruciateus gefunden, wobei bei älteren Hunden der Unterschied zwischen den Reaktionen auf die vertraute und die unbekannte Sprache größer war, was auf eine Rolle des Umfangs der Sprachexposition hindeutet. Es gab keine Regionen, die die verschlüsselten Versionen der beiden Sprachen unterschiedlich repräsentierten, was darauf hindeutet, dass der Aktivitätsunterschied zwischen den Sprachen bei natürlicher Sprache eher die Sensibilität für sprachspezifische Regelmäßigkeiten als für spektrale Stimmhinweise widerspiegelt. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass getrennte cortikale Regionen die Erkennung der Natürlichkeit von Sprache und die Sprachrepräsentation im Hundegehirn unterstützen.
 
Diese Studie belegt, dass auch nicht-menschliche Gehirne in der Lage sind, verschiedene menschliche Sprachen zu unterscheiden und wiederzuerkennen, und zeigt, dass die Fähigkeit, die Regelmäßigkeiten einer Sprache zu lernen, nicht nur dem Menschen zu eigen ist. Ob es sich dabei um eine Spezialität von Hunden handelt oder ob auch andere Tiere diese Fähigkeit haben, ist bislang noch nicht geklärt, denn Hunde leben seit zehntausenden von Jahren mit dem Menschen zusammen, sodass es möglich ist, dass sich in dadurch Veränderungen in ihrem Gehirn ergeben haben, die sie zu besseren Sprachhörern machen.

Hunde sind keine guten Spielgefährten für Kinder

Hundebisse wären oft vermeidbar, wenn Tierhalter besser über typische Verhaltensweisen ihrer Haustiere Bescheid wüssten, so etwa, dass man nie ein Kleinkind mit Hund alleine lassen darf, denn generell sind Tiere sind keine idealen Spielgefährten. Nach einem Bericht der OÖN vom 31. November 2015 wurden 2014 in Oberösterreich 223 Hundebisse angezeigt, wobei die Dunkelziffer hoch ist, da Angriffe, die im familiären Umfeld geschehen, meist nicht gemeldet werden. An der Spitze der Hundebiss-Statistik des standen Schäferhunde (17 Prozent), aber auch Labradore, Golden-Retriever (12,1 Prozent) und Jagdhunde (10,8 Prozent) fanden sich auf dieser Liste ganz oben. Besonders gefährdet, von Hunden verletzt zu werden, sind Kleinkinder, denn diese sehen Haustiere als ideale Spielpartner an, provozieren diese jedoch oft ungewollt durch ungestümes Verhalten. Zudem erkennen Kleinkinder nicht, wenn der Hund überfordert ist. Kindern sollte man daher so früh wie möglich folgende Verhaltensregeln vermitteln:

Streicheln: Wenn man einen fremden Hund streicheln möchte, immer vorher den Besitzer fragen. Hält er es für ungefährlich, sollte man dem Tier zuerst die Hand hinhalten. Wenn er entspannt daran schnuppert, kann man ihn seitlich oder an der Brust streicheln. Am Kopf lassen sich viele Hunde ungern berühren.

Hundespielzeug: Manche Hunde verstehen bei ihrem Spielzeug keinen Spaß. Daher ist es wichtig, den Kindern zu erklären, dass sie es nur dann in die Hand nehmen dürfen, wenn die Eltern die Situation als entspannt einschätzen und es daher erlauben.

Richtig annähern: Einem Hund sollte man sich niemals lautlos und von hinten nähern. Denn unsichere Hunde könnten vor Schreck zubeißen. Dies gilt sowohl für eigene, wie auch für fremde Hunde.

Vorsicht beim Fressen: Beim Fressen darf man Hunde nie stören. Ansonsten kann das Tier unter Umständen sein Futter verteidigen und das kann gefährlich werden. Nie einen anderen Hund füttern, wenn das eigene Haustier in der Nähe ist. Das kann zu Streitigkeiten zwischen den Tieren führen. In diesem Fall ist für Kinder besondere Vorsicht geboten, die sich in der Nähe befinden. Sie könnten zwischen die Hunde geraten.

Spielzeiten und Ruhepausen einzuhalten, ist nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Hunden wichtig. Überfordert man die Tiere, rasten sie leichter aus. Wie lang die Spielzeit dauern kann, hängt vom Hund, dessen Alter und von der Art des Spiels ab. Wer seinen Hund genau beobachtet, weiß wann der Zeitpunkt gekommen ist, aufzuhören.

Die Beißhemmung kann der Hund um die achte, neunte Lebenswoche erlernen. In dieser Zeit sollten ihm seine Besitzer beibringen, dass menschliche Haut für ihn tabu ist. Zwickt er während des Spiels, muss man dieses sofort abbrechen. Dann weiß das Tier, dass es zu übermütig war. Auch Hunde reagieren untereinander mit Spielabbruch, wenn es zu ungestüm wird. Beißt der Hund aus Übermut ins Hosenbein, muss das Spiel ebenfalls sofort abgebrochen werden. Ist das Tier aggressiv, knurrt, zeigt die Zähne und macht sich steif, ist Vorsicht geboten. Richtiges Verhalten: Blickkontakt vermeiden und langsam entfernen.

Übrigens: Hunde sind besonders sensibel in Bezug auf die Ängstlichkeit von Menschen, sodass der Rat von Experten, einen Hund niemals die Angst spüren zu lassen, seine Richtigkeit hat. Westgarth et al. (2018) stuften ProbandInnen auf einer Skala von 1 bis 7 im Hinblick auf ihre emotionale Stabilität ein und erfassten auch, ob diese schon einmal von einem Hund gebissen worden waren. Dabei zeigte sich, dass je labiler sich die ProbandInnen selbst einstuften, desto wahrscheinlicher war es, dass diese auch bereits einmal von einem Hund angegriffen worden waren.

Wie man Aggressionen bei Hunden erkennen kann

In diesem Zeitungsbericht finden sich auch Hinweise, wie man bei Hunden Aggressionen erkennen kann, denn Hunde kommunizieren intensiv mit ihrem Körper, sodass jeder Hundebesitzer ein Grundwissen über das Ausdrucksverhalten seines Tieres haben muss.

Der Hund wendet den Kopf ab: Das bedeutet, die Situation ist ihm unangenehm und er will sich ihr entziehen.

Der Hund leckt seine Lippen, schluckt und wendet den Blick ab: Auch das ist ein Zeichen, dass er sich nicht wohl fühlt.

Macht sich der Hund steif, fixiert sein Gegenüber mit starrem Blick, ist höchste Vorsicht geboten. Das Tier ist höchst nervös und angriffsbereit.

Das Tier knurrt, zeigt seine Vorderzähne: Das ist die letzte Warnung vor einem Biss. Der Hund will damit sagen: „Geh weg, sonst schnappe ich zu.“

Literatur

Affenzeller, Nadja (2020). Dog–Human Play, but Not Resting Post-Learning Improve Re-Training Performance up to One Year after Initial Task Acquisition in Labrador Retriever Dogs: A Follow-On Study" Animals, 10, doi:10.3390/ani10071235.

Andics, A., Gácsi, M., aragó, T., Kis, A. & Miklósi , A. (2014). Voice-Sensitive Regions in the Dog and Human Brain Are Revealed by Comparative fMRI. Current biology, 24.

Boros, Marianna, Gábor, Anna, Szabó, Dóra, Bozsik, Anett, Gácsi, Márta, Szalay, Ferenc, Faragó, Tamás & Andics, Attila (2020). Repetition enhancement to voice identities in the dog brain. Scientific Reports, doi:10.1038/s41598-020-60395-7.

Cuaya, Laura V., Hernández-Pérez, Raúl, Boros, Marianna, Deme, Andrea & Andics, Attila (2021). Speech naturalness detection and language representation in the dog brain. NeuroImage, doi:10.1016/j.neuroimage.2021.118811.

Hecht, Erin E., Smaers, Jeroen B., Dunn, William D., Kent, Marc, Preuss, Todd M. & Gutman, David A. (2019). Significant Neuroanatomical Variation Among Domestic Dog Breeds. The Journal of Neuroscience, 39, 7748-7758.

Westgarth, C., Brooke, M. & Christley, R. M. (2018). How many people have been bitten by dogs? A cross-sectional survey of prevalence, incidence and factors associated with dog bites in a UK community. Journal of Epidemiology and Community Health, doi:10.1136/jech-2017-209330.

http://www.a-h-a.at/clicker.html (06-12-14)

OÖN vom 30. November 2015

OÖN vom 10.11.2006



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